Yamaha XJ 600 N Testbericht

Yamaha-xj-600-n
Abbildung beispielhaft
ab 30,81
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  durchschnittlich
  • Gewicht:  mittelmäßig

Erfahrungsbericht von Allgäuer

Pflegestufe 3, wer zahlt das Pflegegeld

3
  • Fahreigenschaften:  durchschnittlich
  • Gewicht:  mittelmäßig

Pro:

Sitzposition, Gebrauchtpreisniveau, Konzept

Kontra:

Pflegeaufwand, Fahrwerk, Betriebskosten

Empfehlung:

Ja

Damals, 1998 stand ich vor der Entscheidung: Ein billiges Moped für die Saison oder Drahtesel fahren. Ich entschied mich nach kurzem Überlegen für eine 95 er Yamaha XJ 600 mit rund 38000 km auf der Uhr. ich glaube ich habe damals dafür 3000 DM bezahlt. Das erschien mir sehr günstig, zumal der optische Eindruck einen gpflegten Zustand vermuten ließ und die Fahrleistungen solo ohne Gepäck durchaus anssprechend waren.

Die XJ hatte den Ruf ein zuverlässiges Alltagsmotorrad zu sein. Bequem - problemlos - genügsam - alltagstauglich und preiswert. Zuerst bekam meine neue Freundin einen neuen Kettensatz, neue Bremsbeläge, frisches Öl, neue Bremsflüssigkeit und weitere Kleinigkeiten. Dazu kam ein neuer Vorderreifen. Schnell war die 1000 DM-Grenze überschritten und das Schnäppchenfeeling hat stark gelitten.

Nach ein paar Wochenendtouren hatte ich mich mit meiner Yamsel angefreundet und wir wollten eine größere Urlaubsreise wagen. Ausgerüstet mit der Halbschale der Diversion und einer Kofferbrücke mit Givi Seitenkoffern und Topcase ging es los durch die Schweiz, nach Chamonix und dann Richtung Süden ans Mittelmeer.

Auf lange Strecken störten Vibrationen, gerade im häufig genutzen Geschwindigkeitsbereich zwischen 80 und 120. Das war das nicht nur lästig für den Fahrer, nein, auch die vor dem Urlaub noch hastig angebaute Verkleidung mußte einge Male neu befestigt werden, die am Lenker montierte Uhr wurde in der Schweiz schon zerschüttelt - war aber auch keine Schweizeruhr und irgendwie kam ein leichtes Gefühl des Mißtrauens auf, ob denn trotzdem alles OK sein kann. Unterwegs war ich trotz allem immer relativ flott, denn der Reiehnvierzylinder lieferte in allen Drehzahlbereichen ausreichend Vortrieb und das Getriebe ließ sich problemlos schalten, die Anschlüsse passten und so ergibt sich schell ein unspektakulär zügiger Fahrstil.

Auf Autobahnetappen, bei Geschwindigkeiten über 130 km/h, fuhr sich die Kiste sehr bequem, vibrationsfrei und auch über einen längern Zeitraum entspannt bei ansprechendem Windschutz für einen Durchschnittseuropäer. Schade ist, dass der an sich moderate Spritverbrauch auf schnellen Verbindungsetappen überdimensional steigt. Bis zu 10 l/100 km sind durch die Vergaserbatterie gelaufen. Bei gesetzeskonformem Landstraßentempo kann man auch mit der Hälfte auskommen. Da braucht dann schon wieder manche Vespa mehr.

Mit Urlaubsgepäck zeigten sich schnell die Fahrwerksschwächen. Neue Federbeine in Frankreich haben ein tiefes Loch in die Urlaubskasse gerissen, mußten aber sein, und wenn schon dann jetzt gleich sagte ich mir. Schnäppchen ade. Mittlerweile war meine Yamaha eine richtig teure Freundin geworden. Das Fahrverhalten wurde daurch zwar besser, aber von optimal konnte immer noch keine Rede sein. Geflickte Straßenbeläge bei beladenem Motorrad und flotter Fahrweise versauten mir chnell die Linie und geradeaus lief sie auch nicht. Die Gabel war zu weich und und und.....

Auf 7200 Urlaubskilometern hat mich die XJ zwar oft geärgert, aber und das ist ja entscheidend, auch nicht wirklich im Stich gelassen. Nun aber war Pflege angesagt.

Ölnebel am Motor erforderte eine genauere Diagnose. Eine neue Zylinderkopfdichtung war fällig (ca. 300 DM). Ein neuer Drehzahlmesser konnte gebraucht erstanden werden, denn der alte war kaputtvibriert. Die vor dem Urlaub montierte Verkleidung hatte 2 Risse und wurde abgebaut. Die Sitzbank hatte einen Riß bekommen und - fast hätte ich es vergessen - das Blinkrelais wurde mehrmals ausgetauscht, da immer wieder Ausfälle festgestellt werden mussten.

So wurde der Rest der Saison angegangen. Die Ernüchterung kam beim nächsten TÜV-Termin im Frühjahr.

Die Bremsscheiben, das Lenkkopflager und ein blinder Spiegel wurden beanstandet. ein neuer Hinterreifen war bereits vorher montiert worden. Der Kettensatz war genau so am Ende wie die Kupplung und die Laufgeräusche im Standgas machten mich mißtrauisch. Also habe ich noch einmal investiert ind die Kiste mit 52000km Laufleistung für lächerliche 1500 DM weiterverscherbelt.

Fazit:

Meine XJ war durchaus ein Motorrad mit dem ich auch viel Spass hatte. Die hohen Betriebs- und Instandhaltungskosten schaden aber schnell der Freundschaft und häufige kleine Mängel, zusammen mit den Fahrwerksschwächen nerven sehr. Die Zuverlässigkeit geht KNAPP OK.

Es gibt also einige erheblich bessere Motorräder aus der Mitte der 90er, aber sicher noch vielmehr schlechtere.

24 Bewertungen, 10 Kommentare

  • Kranich

    30.03.2006, 17:21 Uhr von Kranich
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - *lg und danke für alles* ;-))

  • MasterT86

    30.03.2006, 12:33 Uhr von MasterT86
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht, auch wenn ich mich mit Mottorrädern nicht auskenne. Lg Tobias

  • Kiki1988

    30.03.2006, 11:07 Uhr von Kiki1988
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh lg kiki

  • kesseKirsche

    30.03.2006, 10:53 Uhr von kesseKirsche
    Bewertung: sehr hilfreich

    `````` SH ´´´´´´´´ Lg Nicole

  • schnekuesschen

    30.03.2006, 09:13 Uhr von schnekuesschen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht...LG Sandy :-)))

  • anonym

    30.03.2006, 09:08 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    na ja - da kann ich bei meinem alten Suzele GN 250 mit 20 Jahren nicht meckern ( km - Stand 25000km ), die läuft und läuft, außer mal Reifen und nen Ölwechsel kein einziges Mancko ( ungelogen ) - auch nicht beim TÜV - ok, ich fahre nicht die Kilometerleist

  • absinth_girl

    30.03.2006, 02:15 Uhr von absinth_girl
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreicher bericht

  • morla

    30.03.2006, 02:12 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Django006

    30.03.2006, 02:07 Uhr von Django006
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh & *lg* Alan :o))))

  • sindimindi

    30.03.2006, 02:05 Uhr von sindimindi
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - die Yamaha hätte ich eigentlich für günstiger in den Betriebskosten gehalten. <br/>LG, Roland