Yohimbe Testbericht

Auf ihrem Debutalbum "666 Greatest Lovesongs" spielte die finnische Formation um den androgynen Sänger Ville Vallo noch hauptsächlich Coversionen ein.
Sie interpretierten die Titel auf ihre eigene Weise im Gothic-Rock Style. Unter anderem eine eindrucksvolle Interpretation des Chris Isaak Klassikers "Wicked Game".

Ende des vorletzten Jahres erlebte die Band ihren Durchbruch mit dem Titelsong zum Kinofilm "The 13th Floor" - "Join Me (In Death)" war einer der meistgespielten Songs im Jahre 2000!
Das Album "Razorblade Romance", das HIM noch 3 weitere Hits bescherte, war meiner Meinung ihre Reifeprüfung. Ein stimmiges Gesamtkonzept mit starken Songs und mehreren Highlights.
Gefühlvolle Balladen und kraftvolle (wenn auch düstere) Rocksongs bildeten eine Einheit auf dem Longplayer.

Nachdem im Juni dieses Jahres der Vorbote des neuen Albums in Form der Single "Pretending" erschien,war ich gespannt, was HIM diesmal fabrizieren würde.


Das Album
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Auf dem Album sind 10 Titel plus 2 Bonustracks vertreten.
Es ergibt sich eine Gesamtspielzeit von 46 Minuten.

Erwartungsvoll legte ich meine neu erworbene CD in den Player meiner Stereoanlage und lauschte gespannt den ersten Takten des Startsongs. Nach etwa 10 Sekunden Anfangsgeplänkel ertönt eine tiefe Gitarre und der Song startet zu seinem Höhenflug.
Ein gelungener Startschuß, der Laune auf mehr macht.
Der zweite Track ist ein wenig ruhiger und wird von einer interessanten Pianoline angestimmt, welche im Hintergrund ständig präsent ist und mit der das Lied schließlich auch ausklingt.
Der dritte Titel ist eine düstere Ballade im Stil von "Gone with the sin". Track 4 "In Joy And Sorrow" versucht durch seine Melodie zu überzeugen, was ihm nicht so recht gelingt. Ein Pop-Song von HIM -
na ja...
Danach folgt "Pretending" und weckt schonungslos auf. Für mich einer der besten Songs der neuen Scheibe, obwohl er mich anfangs (bei Erscheinen als Single) nicht direkt vom Hocker riß.
Der Bonustrack "You Are The One" erzeugt durch seine tolle Gitarre noch einmal Atmosphäre.
Doch was danach kommt, wird leider immer schwächer.
Im weiteren Verlauf der Platte drängt sich keiner der Songs so richtig auf. Der Sound ist typisch HIM, doch irgendwie habe ich (nach erst dreimaligem Hören, sei angemerkt) den Eindruck, dass der Rest nur so dahin plätschert - schade.


Tracklist
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01 Salt in our wounds 3:57
02 Heartache every moment 3:56
03 Lose you tonight 3:41
04 In joy and sorrow 4:00
05 Pretending 3:54
06 Close to the flame 3:46
07 You are the one (Bonustrack) 3:25
08 Please don´t let it go 4:29
09 Beautiful 4:33
10 In love and lonely (Bonustrack) 3:46
11 Don´t close your heart 4:38
12 Love you like I do 5:13


Fazit
****

Es gibt einige gute Songs auf dem neuen Album.
Es gibt darüber hinaus gute Ansätze, aber viele Tracks wirken unausgegoren. Mir sich der Verdacht auf, dass das Album schnell fertig werden sollte. Wie ist es sonst zu erklären, dass man sich
unterschwellig von einem Titel angesprochen fühlt, letztendlich aber nicht ganz zufrieden ist. Oft dachte ich, "Da hätte man mehr daraus machen können."

Im Vergleich zum wirklich guten Vorgänger "Razorblade Romance" fällt das aktuelle Album deutlich ab.
"Deep Shadows" stimmt irgendwie, aber "Brilliant Highlights" fehlen.
Es gibt keine wirklichen Perlen. Meine Anspieltipps und persönlichen Favoriten sind die Tracks 01, 02, 05 und 07.

Bleibt zu hoffen, dass HIM live mehr daraus machen kann.Am 23. September spielen sie in der Stadionsporthalle Hannover und ich bin sehr gespannt, ob sie in concert meine Erwartungen erfüllen...
Möglicherweise erfolgt dann ein Bericht dazu oder ein Nachtrag an dieser Stelle.

So long

(c) HiRD1
18.09.2001


Nachtrag:
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Wie es oft so ist, nach mehrmaligem Hören entfaltet die Platte neue Reize. Der anfangs etwas enttäuschende Gesamteindruck wandelte sich somit.
Auch wenn HIM auf diesem Album keinen Superhit wie auf dem letzten Album haben, sie ist ein Probe hören wert und landet dann vermutlich im Plattenregal.

HiRD1