Zecken, Hirnhautentzündung Testbericht

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Erfahrungsbericht von rolse

Zeckenbiss! - Was nun?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Meine große Tochter (mittlerweile fast 4 Jahre alt) zieht die Insekten magisch an. Stechmücken, Bremsen und auch Zecken belästigen sie regelmäßig. Das hat sie wohl von mir geerbt, denn meine Frau wird ganz selten von einem Insekt gestochen. Wenn ich sie mit mir vergleiche kommen etwa 100 Stiche bei mir auf einen bei meiner Frau.
Nachdem unsere Große wiederholt von Zecken gebissen wurde habe ich mich informiert. Nach langen Überlegungen haben wir aber von einer Impfung abgesehen. Die Gründe hierfür sind weiter unten erwähnt.

1. Der Holzbock
2. Wie entferne ich das Insekt
3. Übertragbare Krankheiten
4. Impfen – Ja oder Nein?
5. Wie kann ich mich und meine Familie schützen?

1. Der Holzbock,
so wird die Zecke bei uns in Unterfranken bezeichnet, ist ein keines Insekt, das sich von Wirten ernährt. Vor allem die Hundehalter unter uns kennen diesen lästigen Minivampier. Hunde und Katzen sind begehrte Opfer der Zecken, aber auch wir Menschen werden von den Plagegeistern nicht verschont. Sie lauern im Unterholz und im hohem Gras. Haben sie ein Opfer ausgewählt, suchen sie sich eine warme, weiche Stelle und graben ihre Beißwerkzeuge in die Haut. Dann saugen sie mit ihrem Stechrüssel das Blut ihres Wirtes. Der Körper der Zecke kann dabei auf ein vielfaches anschwellen.
Der Biss als solcher ist fast nicht zu spüren, da die Zecke schmerzstillende Sekrete in die Wunde abgibt. Übrigens, es sind ausschließlich die Weibchen die so ihren Hunger stillen.

2. Wie entferne ich das Insekt?
Dazu nimmt man einfach eine Pinzette, oder noch besser einen Zeckenzange. Diese wird dicht über der Haut, möglichst nahe am Kopf des Insektes angesetzt und dieses mit einer leichten Drehbewegung herausgezogen. Die Zeckenzange ist mit einem Mechanismus ausgerüstet, der vermeidet, daß die Zecke gequetscht wird. Wer eine Pinzette benutzt muß darauf achten, daß das Insekt nicht schon in der Haut zerdrückt wird. Hierbei gibt es seinen Körperinhalt zurück in die Wunde und damit möglicherweise üble Krankheitserreger.
Bleibt der Zeckenkopf stecken, droht eine Hautentzündung. Der Kopf muß auf jeden Fall entfernt werden, wer es selbst nicht schafft muß seinen Hausarzt aufsuchen.
Achtung! Keinesfalls Zecken mit Öl, Alkohol oder Klebstoff beträufeln. Diese Ersticken zwar dadurch, aber geben ihre Körpersäfte in die Blutbahn des Opfers.

3. Übertragbare Krankheiten
Dazu Zählen vor allem FSME und die Borreliose.
Borreliose wird durch Bakterien übertragen, die rund 35% der Zecken in sich tragen. Diese Bakterien können bei einen Zeckenbiss über den Speichel auf uns Menschen übertragen werden. In den meisten Fällen bilden sich Anitkörper und es kommt nicht zur Erkrankung. Es können aber auch chronische Gelenk-, Herzmuskel- und besonders bei Kindern schwere Nervenentzündungen ausgelöst werden.
Einen Impfstoff gibt es dagegen nicht. Eine Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Treten Symptome auf sollte auf jeden Fall ein Arzt die Behandlung vornehmen.
Symptome bei einer Borreliose ähneln einer Sommergrippe (Fieber, Gelenk-, Muskelschmerzen). Wichtigstes Merkmal ist allerdings eine ringförmige Rötung rund um der Bissstelle. Diese kann sich noch nach Wochen ausbreiten. Die Borreliose kann selbst erst einige Wochen nach dem Zeckenbiss ausbrechen.

Durch den Speichel der Insekten kann auch die FSME (Frühsommer-Meningoezephaliitis) verursacht werden. Es kann beim Menschen schwere Entzündungen des Gehirns und der Hirnhaut auslösen. Diese können im Einzelfall bis zum Tod des Patienten führen.
Symptome einer FSME ähneln ebenfalls einer Grippe, dazu kommen aber noch Erbrechen und Schwindelgefühle.
Risikogebiete sind vor allem Österreich, die Schweiz und Süddeutschland. Hier sind etwa 5% der Zecken mit dem FSME-Virus verseucht. Allerdings führt nicht jeder Biss einer infizierten Zecke zur gefährlichen Hirnhautentzündung. Das Imunsystem von etwa 70% der Menschen ist durchaus in der Lage die Viren erfolgreich zu bekämpfen.

4. Impfen; Ja oder Nein?
Gegen die Borreliose gibt es wie bereits erwähnt keine Impfungen. Aber gegen FSME kann man sich impfen lassen.
Wer in Risikogebieten wohnt, oder dort einen längeren Urlaub plant und sich gerne im Freien (z.B. Wandern) aufhält, sollte sich von seinem Hausarzt über einen Impfschutz informieren. Die beste Zeit dafür ist der Winter, da die Plagegeister ab März aktiv werden. Der Impfschutz hält in der Regel 3 bis 5 Jahre. Er kann über eine Blutentnahme überprüft werden
Bei Kindern unter 12 Jahren wird im allgemeinen von einer Impfung abgeraten, da diese zu starken Nebenwirkungen führen kann. Kinder erkranken im Schnitt auch deutlich seltener an einer FSME.

5. Wie kann ich mich und meine (ohne Impfen) Familie schützen?

Risikoorte meiden:
Zecken lauern im Unterholz, hohem Gras und in Büschen. Selbst die Hecke im hauseigenem Garten kann die Minivampiere beherbergen.
Schützende Kleidung:
Nach Möglichkeit lange Hosen und lange Ärmel tragen. Die Tiere suchen die blanke Haut, also möglichst wenig Haut zeigen.
Repellents:
Hier gibt es verschieden Mittel. Das bekannteste ist wohl Autan. Dies wirkt nicht nur gegen Stechmücken, auch Zecken werden abgewehrt.
Haustiere absuchen:
Wer einen Hund besitzt, sollte diesen nach seinen Streifzügen in der Natur absuchen. Die lästigen Insekten können von den Tieren auf uns Menschen übertragen werden.

Auweia, ganz schön lang geworden, aber was soll ich weglassen?
Ich Danke allen die meinen Bericht bis zum Ende lesen und bewerten.

16 Bewertungen, 3 Kommentare

  • diewicca

    02.09.2002, 14:56 Uhr von diewicca
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr ausführlich Dein Bericht. Ja ich kenne sie auch. Als ich letztes Jahr mal wieder mit meinem Hund spazieren kam, wurde auch ich nicht verschont. Zu Hause angekommen, merkte ich es doch, weil es an dieser Stelle, wo sie saß, ziemlich juckte.

  • Mesalina

    25.05.2002, 00:27 Uhr von Mesalina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Was du weglassen sollst? Nichts!!! Denn nur in dieser Länge ist er wirklich nützlich... CU Mesalina

  • mhan2002

    25.05.2002, 00:01 Uhr von mhan2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... gut zu wissen