Zeitung austragen Testbericht

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Erfahrungsbericht von GlobiG

Zeitungen austragen - 2 Jahre haben mir gereicht!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nach 2 Jahren Zeitungen austragen schau ich mal auf diesen Job zurück und Berichte an dieser Stelle mal meine gesammelten Erfahrungen.

So ist das als Teenager, man ist immer knapp bei Kasse, will aber alles haben, alles machen. Was macht man da am besten wenn man keine Eltern hat die einem alles in den Allerwertesten schieben? Richtig, man sollte es mal mit Jobben versuchen.
Tja, nur erstmal wissen als was.
Meine Eltern haben mir ständig Anzeigen rausgesucht mit kleinen Jobs für Schüler, nur irgendwie war ich immer zu antriebslos mich mal aufzuraffen und da mal anzurufen und Näheres in Erfahrung zu bringen.

Glücklicherweise hat ein Kumpel aus der Schule seinen Job beim \"Super Tipp\" (regionaler, einmal wöchentlich erscheinender Stadtanzeiger) gekündigt und hat mich drauf angesprochen ob ich nicht seine Nachfolge antreten wolle. Nunja, Zeitungen austragen... Aber das klang schon ganz gut, so musste ich nicht großartig rumsuchen, er hat mich direkt weiterempfohlen, ein paar Telefonate geführt und der Job war mein.
Ich musste nicht mal eine Bewerbung oder so etwas einreichen, mir wurden hinterher lediglich ein paar Personalbögen zum Ausfüllen und mein Vertrag mitgegeben...

Zum Job selber:
***************

Zeitungen abholen:

- Die Theorie:
Jeden Samstag zwischen 9 und 15 Uhr die Zeizungen (in meinem Fall 500 Stück, 10 Pakete mit je 50 Exemplaren) an einer Sammelstelle wo gleich mehrere Leute ihre Pakete abholen mussten, einsammeln und dann ab zum Zielgebiet fahren und austeilen.

- Die Praxis
Meistens um 14 Uhr die Zeitungen abgeholt, dann erstmal wieder mit dem Zeitungen im Kofferraum nach Hause gefahren.

Zeitungen austragen:

Das hieß die Zeitungen irgendwo, möglichst zentral im Zielgebiet ausladen und dann mit einer der bekannten \"Zeitungskarre\" die Zeitungen von Haus zu Haus schieben und in die Briefkästen stecken.
Allerdings wurde mir diese Karre mit der Zeit aus den folgenden Gründen zu lästig: Die Karre war nicht mehr die neuste, dementsprechen schon rostig und am Quietschen, zum anderen bremst die Karre das Tempo beim Austragen enorm, da man die Karre von Haus zu Haus schiebt, abstellt, die Tasche aufmacht, eine oder mehrere Zeitungen rausnimmt, die Karre zumacht, Zeitung/en einwirft und die Karre dann wieder losschieben muss. Stattdessen hab ich das so gemacht, dass ich mir eine Idealroute durch mein Gebiet gesucht hab und an bestimmten Punkten immer 2-3 Pakete abgestellt habe. So konnte ich quasi in einem Rundgang durch das Gebiet von Paket zu Paket gehen und unterwegs ohne Pause von Haus zu Haus laufen ohne die lästige, schwere Karre vor mir herzuschieben, das hat mich so 45 Minuten bis eine Stunde gespart!
So hab ich dann für die 500 Zeitungen knapp 2 Stunden gebraucht, da in meinem Gebiet alles an Wohnhäusern vertreten war, vom Hochhaus bis zum Einfamilienhaus.

Nun zum wahrscheinlich interessante Teil, die Bezahlung:

Also ich habe für meine 500 Zeitungen 40,- DM pro Austragen bekommen, das entspricht 8 Pfennig/Zeitung. Da ich meist um die 2 Stunden gebraucht habe entsprach das also einem Stundenlohn von knapp 20 DM, ist doch ne nette Sache, oder? Das entsprach dann also am Ende 160-200 DM/Monat, je nachdem wie viele Samstage der jeweilige Monat hatte.
Es gab kein Weihnachtsgeld oder soetwas, man konnte nur hin und wieder auf Trinkgeld spekulieren. Wie ich gehört hab haben einige andere Austräger vor den Feiertagen immer noch bei den Leuten angeschellt und die Zeitungen persönlich übereicht und dann noch ein nettes Trinkgeld kassiert haben, allerdings war mir das etwas zu albern, da ich das ganze Jahr über den Leuten die Zeitungen immer nur in den Briefkasten gestopft oder vor die Haustür geworfen hab, das war mir dann doch etwas zu heuchlerisch...


Meine Erfahrungen über Schülerjob \"Zeitungen austragen\" sind eigentlich recht gut.
Allerdings kann einem der Job doch recht auf die Nerven gehen, zum einen immer das Gequäle aus dem Bett jeden Samstag, da hing schon hin und wieder mal der Haussegen schief, zum anderen kann das Wetter sehr frustrierend sein. Im Frühling macht einen der Pollenflug zu schaffen, im Sommer schwitzt man sich nen Wolf, man schwitzt und klebt wie Sau, die Zeitungen kleben an einem, man kann die Schlagzeilen von seinen Armen ablesen von der abfärbenden Druckerschwärze, im Herbst hat man einen fiesen Regen, der einem die Lust an dem Job wegspült und dann hat man noch den Winter, der mit seinem Schnee gleich mehrere Probleme schafft, erstens die Eiseskälte, dann evtl vereiste Straßen, die es hin und wieder mal unmöglich machen die Zeitungen abzuholen und dann noch die Schlidderpartien mit 50 Zeitungen aufm Arm über verschneite Wege, weil nicht jeder seinen Gehweg säubert.
Was ich noch etwas ätzend fand, war die variierende Dicke der Exemplare von Woche zu Woche. Meist zu langen Wochenenden hin oder zu Feiertagen sind die Zeitungen nur so gaplatzt vor Werbung. Da kam es schonmal vor das ein Stapel aus 50 Zeitungen mal so groß war wie 2 Pakete in der Vorwoche und das dann auch dementsprechend schwer war. Ebenfalls nervend waren so einige Familien die einem die Hölle heiß gemacht haben wenn man noch nichtmal richtig wach war, weil ihre Zeitung statt um 12 mal erst um 16 Uhr auf dem Tisch lag, aber man meist schnell wieder entschädigt durch ein freundliches \"Danke\"...
Aber als Einstieg find ich den Job ganz gut auch wenn ich ihn an einigen Tagen echt verflucht hab, da man Samstags selten shoppen konnte oder Freitags nicht allzu lange wegbleiben konnte, weil man sonst nicht rechtzeitig aus dem Bett gekommen wäre.
Ich denke man sollte das mal zu Beginn versuchen, man kann da auch recht einfach wieder aufhören ohne größere Probleme, also mal ein paar Monate dort ein wenig Geld nebenbei verdienen - kann ich nur empfehlen. Nur wie ich das fast exakt 2 Jahre ausgehalten hab versteh ich nicht so ganz...
Man sollte sich nur der Nachteile bewusst sein, denn die können einen echt teilweise frustrieren...

14 Bewertungen, 1 Kommentar

  • campimo

    02.03.2007, 10:04 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    ¸.•*´¯`*• SH & LG •*´¯`*•.¸