Ziehen von Weisheitszähnen Testbericht

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Erfahrungsbericht von florrischu

Entfernung der Weisheitszähne - Waren es wirklich Schmerzen?

Pro:

- Kieferchirurg war sehr gut - Kaum Schwellung - Gute Nachsorge

Kontra:

- Angst auf dem OP-Stuhl - Die Schmerzen danach

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe yopi.de-Gemeinde,
heute schreibe ich mal über die Entfernung einen meiner Weisheitszähne.


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Der Zahnarzt hat gesagt.....
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Es war mal wieder soweit, die halbjährliche Kontrolle bei meinem Zahnarzt stand an. Eigentlich nichts schlimmes, jedoch hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl im Magen, da beim letzten Mal schon Röntgenbilder gemacht wurden. Die Kontrolle verlief eigentlich recht harmlos, bis mein Zahnarzt den Spiegel an die Weisheitszähne hielt.... "Mmmh, das sieht nicht so gut aus, (...) ich würde sie entfernen lassen...." Das saß!!! Die nachfolgenden gesprochenen Sätze des Zahnarztes nahm ich nicht mehr so richtig wahr, weil meine Gedanken in diesem Moment um Betäubungsspritzen und Zahnarztbohrern kreisten. Am Empfang durfte ich mir noch die Überweisung zu einem Kieferchirurgen (!) abholen, bei dem ich dann auch recht bald angerufen hatte.....

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Die Kieferchirurg - steht es so schlecht um meine Zähne?
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Ich dachte mir zuerst: Warum der Kieferchirurg? Hätte mein Zahnarzt nicht einfach die Weisheitszähne ziehen können? Die Antwort bekam ich beim ersten Termim vom Kieferchirurgen: "Die Weisheitszähne sind ein Stück unters das Zahnfleisch gewachsen, das muss aufgeschnitten werden." Aha! Mir lief es sofort kalt den Rücken runter. Die beruhigendsten Worte während des ganzen Gesprächs waren folgende: "Wir ziehen erst einmal nur einen Weisheitszahn" und "Das ist ein Routineeingriff. Mit Betäubung dauert es ca. nur 30 Minuten". Gut zu wissen........ Ein paar Tage später war dann auch schon der Termin für den Eingriff gekommen.......

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Der Tag der OP - die Wahrheit naht....
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Man hört ja die wildesten Geschichten von Leuten ohne Weisheitszähne. In grausamsten Bildern hatte ich mir in der Nacht vor der OP ausgemalt, wie es ablaufen würde..... Leider wurde, als ich am besagten Tag in die Praxis kam, die erste Befürchtung gleich wahr: Eine OP-Lampe und ein OP-Stuhl im "schönen" Grün gehalten. Oh Gott, dachte ich mir, das kann ja heikel werden. Nachdem ich auf dem OP-Stuhl gelegen hatte, kam auch recht bald der Arzt hinein, sagte mir kurz "Hallo", sprach noch ein paar aufmunternde Worte und gab mir schließlich eine riesige Spritze ins Zahnfleisch. Meine Befürchtungen haben sich hier nicht bestätigt, die Spritze ziepte nur ein wenig, aber tat nicht direkt weh. Dann ging der Arzt wieder und ließ mich noch für 20 Minuten allein. Die 20 Minuten waren mit einem komischen Gefühl im Magen verbunden. Die rechte Gesichtshälfte hatte nach ca. 15 Minuten gar kein Gefühl mehr :-) 5 Minuten nachdem die rechte Gesichtshälfte taub war, kam der Arzt wieder, wenigstens in Weiß gekleidet und nicht im schrecklichen OP-Grün. Ich bekam ein Tuch aufgelegt, sodass nur noch das Gesicht herausguckte. Leider waren meine Augen auch verdeckt, sodass ich das Bild, dass an der Decke hing, nicht mehr sehen konnte. Der Arzt spritzte noch einmal die Betäubung nach, meiner Ansicht steckte die Nadel ziemlich tief, denn ein unangenehmes Drücken kam hinzu. Dann sollte der Eingriff losgehen: Ein schwerer Schlauch wurde zur OP-Schwester gereicht, der Arzt nahm sein Skalpell und schnitt mir das Zahnfleisch auf (glaube ich zumindest, ich habe es ja nicht gespürt :-)). Dann kam der Bohrer zum Einsatz, der Zahn wurde auseinandergebohrt und stückchenweise aus meinem Mund genommen. Die OP-Schwester saugte derweil glaube ich das viele Blut ab. "Das knirscht und drückt jetzt" sagte der Arzt, zog ein wenig in meinem Gebiss rum und tatsächlich knirschte und drückte es. Er hatte den Zahn wohl vom Kieferknochen entfernt. Damit war der eigentliche Eingriff vorbei. Der Arzt vernähte den "Krater" in meinem Mund, gab mir ein Kühlpad und ein paar Tupfer auf die Wunde, auf die ich zwei Stunden lang feste beißen sollte. Noch eben die Krankschreibung bei den Sprechstundenhilfen abgeholt und dann fuhr mich meine Mutter auch wieder nach Hause.

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Die ersten Stunden danach.....
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Die ersten Stunden nach der OP verbrachte ich damit, die täglich morgens laufende Folge "Frauentausch" im TV zu gucken und in den Werbepausen das Verhaltensblatt zu lesen, auf dem u.a. folgende Dinge standen:
1. Den vom Arzt eingelegten Tupfer lassen sie bitte für zwei Stunden auf der Wunde.
2. Bitte kühlen Sie die Wunde mit Kühlakkus, damit eine großflächige Schwellung der Wangen vermieden wird.
3. Essen Sie keine Milchprodukte, solange Sie die offene Wunde haben. Alkohol- und Nikotingenuss für 2-3 Tage einstellen.
4. Nach der OP putzen Sie sich für diesen Tag bitte nicht die Zähne. Am darauffolgenden Tag können Sie sich die Zähne v o r s i c h t i g mit einer weichen Zahnbürste putzen. Achten Sie darauf, nicht zuviel Druck auf die Wunde auszuüben.
und, und, und........
Drei Stunden nach dem Eingriff ließ die Betäubung wieder etwas nach, ca. eine halbe Stunde später war sie vollkommen weg. Ein erlösendes Gefühl..... Aber leider nicht lange: Es puckerte im Kiefer und jede Bewegung des Kiefers war mit Schmerzen verbunden. Jedoch hatte meine Mutter vorher das Rezept für die Schmerztropfen eingelöst und so nahm ich 30 Tropfen davon. Da dies ziemliche Hämmerchen waren, verschwand der Schmerz nach ca. 10 Minuten wieder. Aber: Die Kühlakkus, die ich nun seit längerer Zeit immer wieder neu auf die Wange lege, werden langsam sehr kalt. Egal, da muss ich jetzt durch, dachte ich mir, am Ende hab ich es ja auch überlebt.

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Der erste Tag danach.....
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Nach einer halbwegs ruhigen Nacht dank Schmerztropfen schaute ich mich direkt nach dem wachwerden im Spiegel an. Welch ein Wunder: Eine minimale Schwellung ist nur aufgetrete, keine dicke Hamsterbacke, kein grün und blau im Gesicht. Auch die Schmerzen waren halbwegs erträglich ohne die Tropfen. Das war das erste Mal, dass ich diesem Eingriff etwas positives abgewinnen konnte.... Und natürlich weiterhin: kühlen, kühlen, kühlen!!! Achso: Meine erste Zigarette habe ich entgegen der Anweisung dann auch noch geraucht.....

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Wie sieht's eigentlich mit der Nahrungsaufnahme aus?
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Da ich auf einer Seite nicht kauen konnte, sah der Stil meiner Nahrungsaufnahme nicht gerade sehr appetitlich aus. Ich konnte zwar auf einer Seite kaufen, jedoch musste ich mir das Brot und die Frikadelle in mundgerechte Stücke zurechtschneiden. Das Trinken aus der Flasche funktionierte leider gar nicht, aus dem Glas ging's aber recht gut.

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Die nächsten Tage....
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Tag zu Tag ging es mir wieder besser. Ich konnte den Mund wieder richtig öffnen, ich konnte immer mehr essen (auch ohne es zurechtzuschneiden) und konnte sogar wieder vernünftig trinken. Lediglich der Speichel war noch ein zähflüssiges, rotes Gemisch. Laut Verhaltenszettel war dies aber normal. Der Schmerz war nach ca. 4 Tagen vollständig verschwundenm nur die Fäden zogen noch ein bisschen.

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Eine Woche war rum....
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Endlich! Die Fäden sollten gezogen werden. Der Arzt hat keine große Sache draus gemacht und mal kurz Schere samt Pinzette angesetzt und nach weniger als 30 Sekunden "Das war's schon" gesagt. Endlich, mein Mund gehörte wieder mir :-) Jetzt erinnerte mich nur noch der riesige "Krater" an den Eingriff.

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Fazit für den 1. gezogenen Weisheitszahn
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Der Eingriff war kurz und beinahe schmerzlos. Nur eine kleine Schwellung an der Wange, aber keine blau/grünen Farbtöne :-) Insgesamt muss ich sagen, dass mein Kieferchirurg sauber gearbeitet hat. Am 22.01.08 kriege ich den zweiten gezogen. Ich hoffe, es läuft genauso ab wie beim Ersten.....

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Anmerkung
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Die Empfehlung "Ja" ist nur bei akuten Problemen oder auf Anweisung des Zahnarztes zu beachten. Allgemein kann man hierfür weder eine Ja noch eine Nein Empfehlung geben. Achso: Jeder Mensch fühlt anders. Beim einen kann es mehr schmerzen, der andere kriegt eine dicke Backe, usw......

21 Bewertungen, 11 Kommentare

  • mausi4

    08.08.2008, 16:18 Uhr von mausi4
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich habe zum glück noch alle Weisheitszähne

  • MasterSirTobi

    28.04.2008, 13:35 Uhr von MasterSirTobi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr hilfreicher Bericht!

  • UnserRenatchen

    05.02.2008, 09:53 Uhr von UnserRenatchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße sendet das Renatchen

  • Miss_Piper

    22.01.2008, 20:31 Uhr von Miss_Piper
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bei mir lief es ganz ähnlich. Nicht superschön, aber ich hatte keine Angst vor der nächsten OP.

  • bibihey

    22.01.2008, 12:01 Uhr von bibihey
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Bianca

  • nele83

    22.01.2008, 11:44 Uhr von nele83
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht. LG Daniela

  • sigrid9979

    22.01.2008, 10:23 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht. Lg Sigi

  • Miraculix1967

    22.01.2008, 00:11 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Na, dann gut Holz morgen beim zweiten Ziehen! SH und LG Miraculix1967

  • mu4you

    21.01.2008, 22:53 Uhr von mu4you
    Bewertung: sehr hilfreich

    ....Liebe Grüße ..mu4you

  • DOMMEL

    21.01.2008, 22:48 Uhr von DOMMEL
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lesungen sind immer WILLKOMMEN, Gruß Dominik

  • Gemeinwesen

    21.01.2008, 22:15 Uhr von Gemeinwesen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Reisende soll man ziehen lassen. Bei anderen sachen bin ich mir nicht so sicher. Aber Not kennt natürlich auch kei Gebot, wenn es denn sein muss ... ? Beste Grüße vom Gemeinwesen.