Ziehen von Weisheitszähnen Testbericht

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Erfahrungsbericht von JustLive

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Pro:

bei Entfernung aller 4 Weisheitszähne: - es ist eindeutig vorbei - „nur“ einmal Angst vor der OP - „nur“ einmal Schmerzen Beachtet werden sollte: - Wohlfühlfaktor! Solange suchen, bis die „Chemie stimmt“ - Unbedingt zum Kieferchirurgen gehen / Ke

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Hallo Leute!
Wollte hier mal nen kleinen Erfahrungsbericht zur Entfernung aller 4 Weisheitszähne mit Sedierung (Dämmerschlaf) für meine Nachfolger schreiben. ( Wer keine Zeit hat, direkt nach unten scrollen, dort steht das Wichtigste unter „Zusammenfassung“ xD)
Ich selbst bin erst 16 und somit in den Augen der „Erwachsenen“ noch ein „Kind“ und damit besonders wehleidig...
Eigentlich fing alles ganz „harmlos“ an... ich gehe seit vielen Jahren regelmäßig zum Kieferorthopäden und hatte auch schon viele Zahnspangen... und jetzt, nach 7 Jahren, sollte das Projekt „Mach die Zähne gerade“ nun also abgeschlossen werden. Alles schön und gut, außer die Röntgenbilder... Mein Kieferorthopäde eröffnete mir, dass alle 4 Weisheitszähne DRINGEND entfernt werden sollten, da sie sonst die anderen Zähen zerstören würden. Zuerst war ich der Meinung, es wäre reine Schikane von meinem Kieferorthopäden, aber als ich dann die Röntgenbilder sah, wusste ich, dass es vielleicht echt besser wäre, sie entfernen zu lassen.

Ich (bzw. meine Mum) suchte nun also einen Kieferchirurgen (kleiner Tipp: Auf keinen Fall die Weisheitszähne beim Zahnarzt machen, der ist lang nicht so routiniert!)
Am Wichtigsten ist, dass man sich absolut wohlfühlt, schon wenn man die Praxis betritt. Bei mir war das der Fall...der Arzt sah einfach nur verdammt gut aus...^^ Da kommt halt die Pubertät durch =)
Als er mir dann mit seinen großen braunen Augen die von mir geplante Vollnarkose ausgeredet hatte, haben wir einen Termin in einer Woche ausgemacht.
Ich sollte also mit 16 Jahren in den Ferien meine 4 Weisheitszähne mit einer Sedierung rausziehen lassen... klasse...natürlich hab ich mir meine Ferien weitaus entspannter vorgestellt. Aber was soll´s.
Eine halbe Woche Ferien war vorbei, und eine Woche lebte ich in großer, großer, großer Angst! Warum? Weil irgendwelche Leute meinen, sie müssten ihre Horrorgeschichten ins Internet stellen und diese von kleinen Mädchen (MIR xD) lesen lassen.
Ich las alles
– über sedierter Leute, die mittendrin aufwachten und wahnsinnige Schmerzen hatten.
- über vereiterte Wurzeln, die sich nicht entfernen ließen
- über Spritzen die nicht wirkten
- über Ärzte, die mordeten ;-)

Aber was soll ich sagen...
Als ich in die Praxis (von meinem Arzt mit den braunen Augen ^^) kam, hätte ich sterben können. Obwohl ich nur 10 Minuten warten musste, hab ich das halbe Wartezimmer bzw. die „Kinderecke“ auseinander genommen. Als der Arzt mich und meine Mutter (warum hat sie mir die Bausteine nicht weggenommen?? *lol*) aus dem Wartezimmer holte, meinte er nur: „Na hier ist aber jemand aufgeregt!“ Natürlich wollte ich nicht schon vorher mich als kleines Kind outen und sagte lässig: „Wer denn?“
Kam jetzt nicht sooo gut an...^^ Vielleicht verstand er meinen zugegeben misslungenen „Witz“ einfach nicht... aber egal...seine Augen blieben für mich faszinierend. Ich ging also zitternd hinter dem netten Menschen her... und dann der Schock:
Er ging! Er führte diese OP nicht durch...es kam ein anderer Arzt...ich war am Boden zerstört *grins* Um den anderen Arzt nicht zu beleidigen legte ich mich brav auf den Zahnarztstuhl (wäh..ich hasse diesen Stuhl...>.<).
Der Arzt stimmte mich freudig auf die nächste Stunde ein und wies seine Arzthelferin an, mit die Spritzen zu geben. Sie redete irgendwas von „Begrüßungscocktail“ ( wie sich später herausstellte, bekam ich zweimal ne Portion von der Sedierung und der „Begrüßungscocktail“ war die erste Spritze) – leider hörte ich ihr nicht richtig zu, ich war in Gedanken noch bei meiner verlorenen Liebe ^^
Außerdem fummelte ich an meinem MP 3 Player rum, da die nette Arzthelferin mir nahe gelegt hatte, Musik zu hören. Ich stellte also das absoluten Liebes-Kummer-Herzschmerz-Lied „Heaven“ von Bryan Adams an. („Baby you ´re all that I want!“)
Die Arzthelferin zog die Spritzen auf und pulte in meiner Vene rum – da ich tierisch aufgeregt war & seit ner Woche nichts richtiges zwischen den Beißerchen hatte, war mein Kreislauf natürlich am Ende und dementsprechend „rollten“ die Venen weg. Es kam wie es kommen musste – die Vene platzte und ich hatte wahnsinnige Schmerzen ( Ich will keinem Angst machen, ich denke, das ich die Einzige bin, die sooo schlechte Venen hat >.< )
Von diesem Schmerz betäubt und dem säuselndem Bryan Adams hing ich da so auf dem Zahnarztstuhl. Nun kam auch der Arzt herein und betrachtete das Werk seiner Helferin und machte das, wie ich es in meinem Zustand fand, recht lustige Kommentar: „Was hamse denn da gemacht?“ Jetzt versuchte sich also der Arzt selbst an meinem zweiten Arm ( gut das wir zwei haben xD) und stellte mit zufriedenem Gesicht fest, nachdem er die Vene endlich getroffen hatte und den Zugang gelegt hatte:“ Schön, wenn der Schmerz nachlässt, oder?“
Ich verzog mein Gesicht zu einem Grinsen, was der Arzt allerdings anders deutete und besorgt fragte: „Hast du Schmerzen?“ Da ich mich irgendwie wohlfühlte bei diesem einzigartigem Humor und meinem „DR. braune Augen, der aber keine OP´s durchführt“ eins auswischen wollte, antwortete ich mit meinem schönsten Lächeln: „Nee, alles Tip-top“

Die wegen meiner geplatzten Vene immer noch peinlich berührte Arzthelferin spritze mir nun endlich meinen Begrüßungscocktail und ich muss sofort weg gewesen sein, denn ich habe keine (!) meiner Betäubungsspritzen in den Mund gemerkt. Ich habe auch nix von der eigentlichen OP mitbekommen oder Blut spritzen sehen oder diese Instrumente des Kieferchirurgen. Jedoch reagierte ich einwandfrei als mir gesagt wurde „Mund bitte etwas weiter auf“ – Ich weiß nicht, was das für ein Mittel ist. Man schläft, aber ist jederzeit ansprechbar...das versteh ich überhaupt nicht. Aber irgendwie muss es sie erstaunt haben, dass ich meinen Mund sofort weiter öffnete, denn ich kann mich noch dunkel an einen wahren Applaus ( okay, es war mehr ein „Klasse, genau so!“) erinnern. An mehr kann ich mich nicht erinnern... nur das ich einmal die Augen offen hatte und Arzt & Arzthelferin mit Mundschutz sah. Wer jetzt denkt: „Was bringt mir denn eine Sedierung, wenn ich alles mitbekomme?“ Ich kann dich beruhigen, ich hab nämlich genauso gedacht, als ich einige Erfahrungsberichte gelesen hab. Irgendwie kriegt man nichts mit, aber auf der anderen Seite schon. Das ist eigentlich ein sehr schönes Gefühl, denn du bist nicht machtlos ( es scheint zumindest so). Bei einer Vollnarkose sind die Organe ausgeschaltet und sollte nur die allerletzte Notlösung sein.
Wo war ich jetzt? Achso, ja...ich hatte also die Augen offen und sah sie beiden. Mehr nicht – kein Blut, keine Geräte- gar nichts. Also keine Sorge ;-)
Das letzte, was ich noch weiß, ist, wie mich zwei (kleine) Arzthelferinnen aus dem Stuhl hochhievten ( ich selbst bin ziiihiemlich groß xD) und mich in den Aufwachraum schleppten.
Als ich da so lag, war ich komischerweise sofort klar im Kopf. Ich kann´s nicht erklären – Sedierung ist besser als Drogen :-P

Ich lag noch 1 ½ Stunden in dem Raum, wurde dann noch mal geröntgt und durfte dann auch schon gehen. Meinen „DR. braune Augen, der aber keine OP´s durchführt“ sah ich auch noch einmal – ich erinnere mich, dass er mir süß zulächelte – und wahrscheinlich, wenn ich nicht noch diese „Es-is-mir-alles-so-egal-shalalalalal- Stimmung“ gehabt hätte, wäre ich sofort in Ohnmacht gefallen. *lol* So hat er halt Pech gehabt. Er wollte mich ja nicht operieren. ^^
Aber okay...ich bin ihm nicht böse...in einer Woche muss ich zum Fäden ziehen. Vielleicht macht das ja wenigstens „DR. braune Augen, der aber keine OP´s durchführt“... die Hoffnung stirbt zuletzt. ;-)

Schmerzen & Schwellung:
Nach 1 1/2 Wochen bin ich jetzt endlich schmerzfrei. Vor zwei Tagen wurden die Fäden gezogen (total easy, keine Panik xD) und nun funktioniert auch das Essen wieder ganz gut. Natürlich gehen die "richtig harten" Sachen wie Apfel, Pizza etc. noch nicht, aber nicht, weil die Wunden wieder "aufgehen könnten", sondern weil man einfach nicht richtig kauen kann, da der Kiefer immer noch eine Art "Maulsperre" verordnet. ;-) Ich hoffe, dass sich das aber auch in den nächsten Tagen gibt.
Die Schwellung war bei mir auf der einen Seite nach 2 Tagen weg, auf der anderen Seite sieht man auch nach 1 1/2 Wochen noch etwas. ( Kommt vielleicht daher, dass mir auf der jetzt immer noch geschwollenen Seite ein "querliegender" Zahn gezogen wurde - weiß es aber nicht).
Mein Arzt meinte, dass alles gut verheilt ist und nun muss ich nocheinmal in 3 Monaten zur Kontrolle.
Die Schmerzen waren am Tag der OP fast nicht auzuhalten, da sie in der Praxis vergessen hatten, mir Schmerzmittel für den Weg zu geben (also unbedingt welche mitnehmen!!)
Am 2. und 3. Tag waren die Schmerzen mittelstark und mit Schmerzmittel gut auzuhalten. Am vierten Tag kamen zum ersten Mal ein paar Tränen, weil es mir mittlerweile gehörig auf den Keks ging, dass ich nur Kartoffelbrei, Suppen und Joghurt essen konnte. Am 5. - 7. Tag war wieder alles im "gelben Bereich"
(-> "grüner Bereich" wäre eindeutig übertrieben ^^). Am 8. und 9. Tag versuchte ich mich zum ersten Mal an einer Milchschnitte und schaffte diese auch zu essen. Heute (also 10. Tag) hab ich schon wieder munter Kuchen gefuttert und sogar Brötchen. Zwar alles seeeeehr seeeehr langsam, aber wie heißt´s so schön? "Ich bin jung, ich kann warten" ^^

Fazit:
Es war alles halb so schlimm – man muss es natürlich selbst erlebt haben, um etwas beurteilen zu können. Natürlich ist es scheisse – die OP und ersten Tage danach.
Aber es gibt auch durchaus positive Dinge, die man aus so einer OP mitnehmen kann, die muss aber leider jeder für sich selbst rausfinden ;-)
Außerdem rate ich JEDEM – vom Macho bis zum Weichei- KEINE Vollnarkose zumachen, sondern eine Sedierung! Glaubt mir, es ist unglaublich dieses Gefühl ;-)

PS 1: "Weinen hilft" ;-)
PS 2: Leider hat mir mein "Adonis - Arzt", (den meine Mutter später auch noch als "Frauenheld" tituliert, was ich natürlich entschieden ablehnte ^^) nicht die Fäden gezogen und hat sich am diesem Tag auch nicht in der Praxis blicken lassen. Frau kann halt nicht alles haben ;-) Vielleicht ist er ja mein behandelnder Arzt in 3 Monaten ---> wie gesagt: "Die Hoffnung stirbt zuletzt" *lach*

11 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Nurse20

    03.12.2007, 22:03 Uhr von Nurse20
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh LG Sandra

  • Vicky

    02.11.2007, 16:34 Uhr von Vicky
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh - Vic

  • anonym

    02.11.2007, 10:21 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    *SH für dein Bericht*WEIHNACHTSWICHTELN !!! AKTION !! Erstmals bei yopi !! Wer hat Interesse daran? Bitte bei mir melden. Ich nehme das Wichteln jetzt mal in die Hand. Habe einen Bericht dazu eingestellt, schaut mal rein bei mami_online

  • Baby1

    02.11.2007, 00:55 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.