Ziehen von Weisheitszähnen Testbericht

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Erfahrungsbericht von white_rose

Weisheitszähne: lasst euch nicht verrückt machen

Pro:

tat bei mir nicht weh

Kontra:

ständiges Kühlen, Hamsterbacke

Empfehlung:

Ja

Nun war es auch bei mir soweit: meine Weisheitszähne sollten gezogen werden. Ich hatte totale Angst davor und habe mich erst einmal überall erkundigt. Dabei habe ich natürlich fast nur Horrorgeschichten erfahren und bin also auch dementsprechend ängstlich zum Zahnarzt gefahren. Unbegründet, wie sich herausstellen sollte. Aber jetzt erst einmal ganz von vorne.

wie es dazu kam

Bei einem Zahnarztbesuch wurde festgestellt, dass ich vier Weisheitszähne besitze, für die leider kein Platz in meinem Mund ist. Ich hatte zwar keine Beschwerden, aber da ich in zwei Monaten meine Ausbildung anfange, wollte ich sie mir vorher ziehen lassen. Ich hatte zwei Möglichkeiten: entweder lasse ich mir alle vier auf einmal unter Narkose ziehen oder immer zwei zusammen unter örtlicher Betäubung. Ich habe mich für letzteres entschieden. Ich habe also einen Termin bei einem Kieferchirurgen gemacht.

Bewaffnet mit dem Röntgenbild meines Kiefers einer Menge Kühlakkus, Schmerztabletten und jeder Menge Angst ließ ich mich dorthin bringen. Das war notwendig, da man zwei Stunden nach der örtlichen Betäubung nicht am Straßenverkehr teilnehmen darf.

Ich hatte solche Angst vor dem Zähneziehen, weil ich überhaupt keine Vorstellung hatte, was da denn genau passiert, da ich bis jetzt Gott sei Dank noch keine Probleme mit meinen Zähnen hatte. Aber alle, die ich gefragt habe, haben mir erzählt, wie weh das tun soll, und dass man sich auf jeden Fall Musik mitnehmen soll, da sich das eklig anhören soll.
Ich zweifelte mittlerweile, ob ich nicht doch lieber eine Narkose hätte wählen sollen, aber dazu war es nun zu spät.

beim Zahnarzt

Ich kam zwanzig Minuten zu früh beim Zahnarzt an, wurde aber sofort in den Behandlungsraum geführt. Es waren alle sehr nett zu mir (die haben bestimmt öfter mit solchen Angsthasen wie mir zu tun ;-). Ich wurde gefragt, welche Seite ich denn zuerst gezogen haben möchte, aber da mir das egal war (raus müssen ja sowieso alle vier), wurde bei mir die rechte Seite zuerst gemacht.

Der Zahnarzt holte eine große Spritze, um mein Zahnfleisch zu betäuben. Auch über das Spritzen habe ich nur gehört, dass das total weh tun soll, usw.
Ich muss aber ehrlich sagen, es tat überhaupt nicht weh. Beim Betäuben unten habe ich überhaupt nichts gespürt, oben nur ein kleines Ziehen. Der Arzt hat dann das Zimmer wieder verlassen und nach 5 Minuten begann meine Zunge zu kribbeln und mein gesamter rechter Mundbereich folgte. Die Betäubung fing also an zu wirken. Nach ca. 2 weiteren Minuten hörte aber auch das Kribbeln auf. Ich spürte gar nichts mehr.

das Ziehen

Nachdem ich nun vorbereitet war, erschien der Arzt wieder. Er fing sofort an. Ich habe absolut nichts gemerkt. Am Anfang hörte sich das wie so ein Kratzen auf dem Zahn an, nicht angenehm aber auch nicht sonderlich störend. Der Arzt drückte an meinem Zahn ein bisschen herum und hatte ihn auch schon draußen. Bei meinem zweiten Zahn ging das genauso schnell. Er drückte von beiden Seiten an dem Zahn herum. Dieses Mal habe ich ein leichtes Ziehen im Ohr gefühlt, aber auch das war kein Schmerz. Nach zehn Minuten war ich meine beiden Weisheitszähne losgeworden. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell und schmerzfrei gehen würde. Ich hatte mich also ganz umsonst vorher verrückt gemacht. Vor allem habe ich nicht einmal mitbekommen, dass aufgeschnitten oder genäht wurde. Da meine Zähne noch nicht durchgekommen waren, muss mein Zahnfleisch aufgeschnitten worden sein. Ich habe allerdings nichts davon mitbekommen.

nach dem Ziehen

Nach dem Ziehen bekam ich einen Tupfer in die Wunden gelegt, auf den ich draufbeißen sollte. Dieser war zum Stoppen der Blutung da. Danach fragte mich die Sprechstundenhilfe, ob ich noch kurz liegen bleiben wolle, oder ob es so ginge. Ich bin sofort aufgestanden, und sie sagte mir, dass ich mir vorne an der Anmeldung noch etwas zum Kühlen abholen solle. Dort bekam ich dann auch noch Schmerztabletten. Ich kühlte meine Wange sofort. Aber sonst ging es mir blendend. Ich hatte keine Schmerzen und war sofort nach dem Ziehen sogar schon wieder einkaufen.
Nach zwei Stunden durfte ich den Tupfer wieder entfernen.

Das einzige Problem ist, dass man nicht alles essen kann. Ich empfehle Fruchtmus und Suppe am ersten Tag. Man kann aber auch alles mögliche essen, wenn man es klein schneidet, weil man halt nicht kauen kann, zumindest nicht so gut. Man soll auch ein paar Sachen hinterher beachten. Man soll z.B. 3-4 Tage keinen Kaffee, schwarzen Tee, Alkohol trinken, nicht rauchen, Frischmilcherzeugnisse meiden, weichere Kost zu sich nehmen und kühlen.

der nächste Tag

Am nächsten Tag hatte ich eine etwas geschwollene Wange. Es sieht zwar nicht schön aus, aber es tut nicht weh. Man kann den Mund noch immer nicht richtig öffnen, aber man kann schon wieder kleinere Sachen kauen. Und man muss natürlich kühlen, kühlen und kühlen, damit die Schwellung zurückgeht.

Fäden ziehen

Man soll eine Woche später noch einmal zur Kontrolle und zum Fäden ziehen zu seinem normalen Hauszahnarzt gehen. Diesen Termin habe ich nächsten Donnerstag. Ich werde euch dann berichten, wie es gewesen ist.

Fazit

Ich hatte mehr Angst vor dem Ziehen, als das es wehgetan hat. Ich kann jedem nur raten sich nicht von den Erzählungen anderer verrückt machen zu lassen. Ihr solltet da ohne Angst rangehen und abwarten, wie es bei euch verläuft.
Ich werde meine anderem beiden Zähne auf jeden Fall auch bei diesem Zahnarzt ziehen lassen, und dieses Mal werde ich ohne Angst dorthin fahren, da ich ja nun weiß, dass das gar nicht so schlimm ist, wie immer alle erzählen.
Also lasst die anderen reden und macht euch nicht verrückt.

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