Zoo Basel Testbericht

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Erfahrungsbericht von baerle44

Hier kann man sich vom Alltagsstreß erholen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Da unser Sohn ein absoluter Tiernarr ist, fuhren wir nach Basel in den dortigen Zoo.

Basel ist eine größere Stadt in der Schweiz und liegt im Dreiländereck nicht weit von der französischen und deutschen Grenze entfernt.

Der Basler Zoo, den ich euch heute etwas näherbringen will ist schon ein sehr alter Zoo und es gibt ihn bereits 125 Jahre. Da er mitten in der Innenstadt Basels liegt ist er relativ klein und überschaubar, trotzdem sind die Betreiber sehr bemüht den Tieren einigermaßen Platz zu bieten. Von artgerechter Haltung möchte ich hier nicht sprechen, denn welches Tier lebt schon artgerecht in Käfigen oder auf beschränktem Raum.

Wie kommt ihr nun in den Basler Zoo. Das ist relativ einfach obwohl Basel eine etwas chaotische Verkehrsführung hat und vor allen Dingen schlecht beschildert ist. Egal aus welcher Richtung ihr ankommt, immer Richtung City fahren bzw. Heuwaage oder St. Elisabethen-Klinikum, dann könnt ihr den Zoo nicht verfehlen.

Die Parkmöglichkeiten sind relativ schwierig. Der Zolli, wie ihn die Schweizer liebevoll nennen verfügt zar über einen kleinen kostenlosen Parkplatz, dieser ist aber meistens voll. Es stehen aber in unmittelbarer Nähe 3 große Parkhäuser zur Verfügung (Heuwaage 2 und St. Elisabethen 1) Von allen 3 Parkhäusern aus hat man einen Fußweg von ca. 5 Minuten mit guter Beschilderung.~baerle44~ Trotz der sehr großen Parkhäuser kann es zu längeren Wartezeiten kommen, denn meistens sind alle hoffnungsvoll überfüllt. Auch die Parkgebühren sind in Basel recht hoch. Man bezahlt für 1 Std. 3 SFR. Die Basler Innenstadt ist aber auch sehr gut per Bahn oder Tram zu erreichen, so daß man auch sein Fahrzeug außerhalb parken kann.

Nun kommen wir zu den Eintrittspreisen und Öffnungszeiten.

Geöffnet ist der Basler Zolli ganzjährig von 8 – 18.00 Uhr. Während den Sommermonaten + ½ Std., während den Wintermonaten – ½ Std. Die Eintrittspreise sind wie überall gestaffelt. Kinder bis 6 Jahre sind frei. Zwischen 6 und 16 Jahren zahlt man 5 SFR, Erwachsene 14 SFR. Es gibt aber auch Ermäßigungen wie z.B. Familienkarten ( Eltern mit Kindern unter 20 Jahren 30 SFR, Schüler-, Studenten- oder Rentnerermäßigung sowie Kollektivpreise für größere Gruppen. Da Basel im Dreiländereck wohnt, kann man die Eintrittspreise sowie die Shop- und Essenspreise auch in € oder FFR bezahlen.

Gleich rechts neben dem Eingang findet sich ein Andenkenshop mit allerlei schönen Dingen und Krimskrams zu selbstverständlich recht gesalzenen Preisen. Dahinter befindet sich ein Selbstbedienungsrestaurant- bzw. Cafe. Die Preise sind für solch einen Ort zwar erhöht aber immer noch im üblichen Rahmen. Für Leute die während des Zoobesuches richtig Kohldampf bekommen steht ein großes Restaurant (Zolli-Restaurant) zur Verfügung. Es bietet eine umfangreiche Speisekarte aber auch Tagesteller (18,50 SFR) oder 3-Gang-Menues (24,50SFR) Die Portionen fallen recht annehmbar aus und schmecken auch, denn die Schweizer können ja bekanntlich sehr gut kochen ;-)

Nun noch ein kleinwenig zur Geschichte des Basler Zoos und dann geht es los mit dem Rundgang.

Am 3.07.1874 wurde der Zolli in Basel eröffnet. Zunächst wurden nur einheimische und europäische Tierarten beherbergt. Hirsche, Wasser- und Raubvögel, Wolf, Luchs, Fuchs, Dachs und Co. Bären, Gemsen und Steinböcke. Dies änderte sich aber bald und 1890 konnte das erste Löwenpaar Einzug halten.

Nun geht’s aber endlich los mit dem Rundgang, sonst schlaft ihr mir noch ein an euren Bildschirmen.

Links direkt neben dem Eingang befindet ich das Vivarium. Das ist ein großes Gebäude, welches Aquarium und Terrarium beherrbergt und 1972 eingeweiht wurde. Während dem Durchlauf vollbringt man übrigens eine 180° Kehrwendung, was man aber überhaupt nicht bemerkt. Hier gibt es sehr viele Fischarten und sogar Quallen und Seepferdchen fehlen nicht. Meine Kids sind jedes Mal fasziniert und können sich nicht sattsehen. Ganz besondere Attraktion sind die Pinguine. Diese dürfen übrigens bei unter 10° Außentemperatur einen Außenspaziergang unternehmen, so daß der Zolli auch im Winter Attraktionen bietet. Auch verschiedene Schlangen und Spinnenarten sowie Frösche finden sich hier und 3 australische Krokodile sowie diverse Echsen. Vor dem Vivarium befindet sich ein großer Weiher welcher Fische und Landschildkröten beherrbergt. Enten brüten fast überall, da sie durch Schilf und angepflanzte Hecken sehr gute Deckungsmöglichkeiten haben.

Weiter geht’s rechts am Eingang an dem Selbstbedienungsrestaurant und Andenkenladen vorbei. Der Eisstand ist immer sehr bevölkert ;-) aber die 3 Angestellten haben alles im Griff und sind sehr freundlich. Dahinter befindet sich ein Ausstellungsraum. Die Themen wechseln von Zeit zu Zeit. Es schließt sich dann das Gelände der Flußpferde, Zebras und Strausse an. Diese Afrikaanlage ist recht groß und die Tierarten teilen sich gemeinsam das Gelände. Hier kann man auch sehr gut beobachten, wie die unterschiedlichen Tierarten miteinander umgehen, besonders wenn alle gerade Jungtiere haben. Momentan sind gerade 2 junge Zebras und 4 Straußenkinder am herumwuseln.

Weiter geht der Spaziergang zu den Javaneraffen und Kattas und anschließend zu den Bären und Fischottern. In unterschiedlich gestalteten Felsengeländen sieht man Braunbären, Brillenbären und die putzmunteren Fischottern. Leider hat der Zolli in Basel keine Eisbären mehr, denn diese gefielen mit immer besonders gut. Das Eisbärenmännchen war ein Strolch und tat nichts lieber wie die zahlreichen Besucher am Rande mit gezielten Sprungen ins Wasser pitzschnass zu spritzen ;-)

Das nächste Gelände beherrbergt Bongis und Somali-Wildesel. Auch diese haben ein recht großes Areal um sich zu bewegen. Der anschließende Mehrzweckpavilion ist ein kleines rundes Häuschen. Momentan ist es die Märchenecke und eine angenehme männliche Stimmer erzählt den Kindern Märchen in der urigen Schweizer Sprache.~baerle44~ Alles was weiter weg wohnt wie Südbaden versteht wahrscheinlich nur Bahnhof ;-) Meine Kids fanden die Märchenstunde übrigens viel zu langweilig und wollten aus dem heißen, dunklen und sehr stickigen Pavillion schnell wieder ins Freie.

Wir marschierten weiter zu der Halbaffeninsel. Das ist eine große Betonklotzinsel auf denen zahlreiche Halbaffen herumturnen und ihren Schabernack treiben. Es dind derweil auch ettliche Jungtiere zu sehen. Dahinter befindet sich das Klein-/ bzw. Menschenaffenhaus und das ist mein Favorit. Mir macht es unglaublich viel Spaß die Urangs oder Schimpansen zu beobachten und ich bin jedes Mal erneut erstaunt wieviel menschliche Züge sich bei ihnen finden. Leider scheinen die meisten Besucher ebenso zu empfinden, denn dieses Haus ist am stärksten frequentiert.

Der Rundgang führt dann weiter zu den Pelikanen. Hier kann man auch den Fütterungen beiwohnen zu den ausgeschriebenen Uhrzeiten. Dahinter befindet sich das 1997 erbaute Lorihaus mit sehr großen Volieren aber auch einer großen Freiflughalle. Exotische Pflanzen wie Palmen und anderes Grün wachsen bis an die Glasdecke und man fühlt sich wie im Dschungel. Überall zwitschert und flattert es und es fehlt eigentlich nur noch die Schlange, welche sich vom nächsten Ast hangelt.

Die Attraktion für meine Kinder ist natürlich der Kinderzoo bzw. Streichelzoo. Hier befinden sich die unterschiedlichsten Haustiere wie Ziegen, Schafe und die Kinder dürfen das Gelände betreten und die Tiere streicheln. Da meine Frau auch ein absoluter Tierfreak ist, konnte sie der Versuchung auch nicht widerstehn und ging mit den Kids hinein.~baerle44~ Sie scheint eine große Anziehungskraft auf Ziegenböcke zu haben, denn einer zeigte sehr großes Interesse an ihr und beknabberte sie herzhaft sehr zur Freude der Zuschauer ;-) Auch die Ponys sind sehr zahm und kommen sofort an den Zaun sobald man stehenbleibt. Zu festgelegten Zeiten werden auch Ponyreiten für die Kids angeboten, was selbstverständlich ein Highlight für jedes Kind ist.

Hier bekommt man seine Kinder eigentlich nur weg wenn sie Eisgelüste haben, so war es zumindest bei unseren. Wildschweine und Bisons kommen als nächstes auf dem Rundgang und die Kängurus. Leider waren letztere gestern ziemlich faul und träge und waren nicht dazu zu bewegen herumzuhüpfen.

Elefanten und Giraffen sind ebenfalls eine große Attraktion für Kinder, obwohl mein Sohn gestern ganz schön frustriert war wie es in den leeren Häusern so stinkt ;-) Flamingos scharen sich an einem künstlich angelegten Weiher und Schwäne und Enten tummeln sich dazwischen.

Beim weiteren Rundgang sieht man Präriehündchen, übrigens herzig zuzuschauen und ein paar Volieren mit Eulen. Dann kommen die Seelöwen. Im Halbkreis ist eine Beton-Zuschauerbühne angelegt, wo man sich in aller Gemütsruhe niedersetzen kann, und während man sein Vesper verspeist, dem regen Treiben im Wasser zuschaut. Zu den Fütterungszeiten allerdings ist die Tribüne hoffnungslos überfüllt, weshalb wir rechtzeitig die Flucht ergriffen.

Durch einen schmalen Weg verbunden folgt nun die Anlage der Nashörner und Zwergflusspferde. Außerdem sind hier Greifvögel, Brillenpinguine und Schneeleoparden untergebracht.

Momentan ist der Zoli in Basel noch eine große Baustelle, zumindest in einer Ecke, denn es entsteht eine neue Beutegreifanlage und ein neues Raubtierhaus. Daher wurden auch alle Raubtiere wie Löwen, Tiger etc. in anderen Zoos untergebracht. Vermutlich wird der Bau erst Mitte nächsten Jahres fertig.

Ganz neu ist das Etoscha-Haus. Es wurde am 31.03.01 eröffnet und ist etwas ganz besonders. Dieses Haus zeigt sehr anschaulich den Nahrungskreislauf der Tiere in der afrikanischen Savanne ganz nach dem Motto: Wachsen, Fressen, Gefressen werden und wieder zerfallen.

Auch haben die Kinder oder Erwachsene die Möglichkeit durch präparierte Löcher in der Wand Kontakt mit der Haut bzw. Fellen von Seeigeln, Krokodilen, Raubtieren etc. aufzunehmen und es ist ein eigenartiges Gefühl seinen Arm durch ein dunkles Loch in der Wand zu strecken ;-) So ganz wohl ist es besonders den Kindern nicht dabei, denn irgendwie erwarten sie, daß sie von dem Tier gebissen werden.
Heuschrecken und die so gefürchteten Wanderheuschrecken kann man ebenfalls in allen Wachstumsstadien beobachten und es ist erstaunlich wie schnell so eine Handvoll Tiere alles ratzfatz kahlfressen.

FAZIT:
°°°°°°

Trotz der relativ beschränkten Möglichkeiten mitten in der Innenstadt von Basel was die Größe des Zoos betrifft, ist er jedes Mal erneut wieder eine Attraktion und auf alle Fälle einen Besuch wert. Durch die Größe bedingt ist allerdings der Tierbestand bei weitem nicht so groß wie in anderen Zoologischen Gärten wie der Wilhelma oder in Hamburg oder Frankfurt. Trotzdem geben sich die Betreiber – wenn man überhaupt von solchen sprechen kann – sehr viel Mühe um die gezeigten Tiere einigermaßen human zu halten. Die Anlagen sind in den letzten Jahren erheblich verschönert worden und ich freue mich schon auf das neue Raubtierhaus.

Wer also einmal in die nähere Umgebung zu Basel kommt, dem kann ich den Zolli nur ans Herz legen.

Zu Basel selbst hab ich ansonsten ein sehr gespaltenes Verhältnis. Die Stadt ist einfach chaotisch und verkehrsmäßig total unübersichtlich, hab aber trotzdem noch einiges zu bieten. Es finden sich noch andere Museen und Ausstellungen und vor allen Dingen sehr gute Shoppingmöglichkeiten.

Wer sich für die Stadt Basel interessiert findet ausreichend Informationen unter www.basel.ch und auch der Zolli hat eine eigene Homepage unter www.zoobasel.ch. Dort kann man sich auch die ausführliche Geschichte des Zollis ansehen und wird immer aktuell informiert über „eingetroffene“ Jungtiere.

Viel Spaß im Zolli wünscht euch


© euer Werner 29.o5.2oo2

30 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Aprikose

    02.11.2002, 23:11 Uhr von Aprikose
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß von einem bekennenden Basel-Fan

  • LeBaron

    30.05.2002, 08:56 Uhr von LeBaron
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht. Basel selbst ist aber auch sehr schön und bietet ein Flair das nicht gerade jede Stadt hat, vor allem deutsche Städte nicht. Gruß LeBaron