Zoo Duisburg Testbericht

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Erfahrungsbericht von frorgy

Fütterung der Raubtiere

Pro:

großzügige Freigehege; seltene Tierarten; familientauflich

Kontra:

einige veraltete Gehege

Empfehlung:

Ja

Na klar, man kann grundsätzlich geteilter Meinung über Zoologische Gärten sein. Die Zoologen rechtfertigen sie vor allem mit dem Argument, daß in den Tierparks Arten erhalten werden können, die vom Aussterben bedroht sind. Fraglich ist natürlich, ob die reine Arterhaltung einen echten Wert darstellt, wenn der natürliche Lebensraum des Tieres gar nicht mehr existiert...
Unabhängig von einer solchen Diskussion möchte ich euch aber nun ein wenig den Duisburger Zoo beschreiben.

Anreise:

Mit dem Auto entweder über die A 3 oder die A 40 zum Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg. Dort abfahren in Richtung Kaiserberg. Der Zoo ist dann ausgeschildert.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Duisburger Hauptbahnhof mit der Strassenbahn Linie 901 Richtung Mülheim oder Zoo/Uni bis Haltestelle Zoo/Uni.

Öffnungszeiten:

Der Zoo ist ganzjährig ab 8.30 Uhr geöffnet. Kassenschluß ist im Winter um 16.00 Uhr, im Sommer um 17.30 Uhr. Ausgang durch die Drehtür ist auch nachts möglich.
Der Eintrittspreis beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.
Eine Jahreskarte kann man für 40 Euro erwerben.

Lage:

Der Zoo befindet sich im Ortsteil Kaiserberg beidseits der A 3. Durch eine Fußgängerbrücke sind die beiden Teile des Parks miteinander verbunden. Das Gelände ist mit 14 ha nicht besonders groß.

Tiere:

In Duisburg hat man sich dazu entschlossen, nicht alle „üblichen“ Zoo-Tierarten vorzuhalten, sondern eine Auswahl getroffen, um den vorhandenen Tieren größere Gehege zu spendieren. Ich finde das sehr begrüßenswert.
Es gibt rund 300 Tierarten zu sehen, darunter selten anzutreffende Arten wie Koalas, Belugawal oder Pinselohrschweine.

Gehege:

Der Duisburger Zoo ist konsequent darum bemüht, großflächige Freigehege zu schaffen, die den Tieren ausreichend Auslauf, Beschäftigung und Rückzugsmöglichkeiten schaffen. Eine Reihe von Tieren werden sogar in „offenem Vollzug“ gehalten. So klettern die Faultiere im Affenhaus ohne Absperrung direkt über den Köpfen der Besucher herum. Für Kappas (eine Affenart) gibt es eine kleine Insel, auf der sich die Tiere völlig frei bewegen können. Der Wassergraben ringsum hindert die Äffchen am Ausbüxen, und die beiden Brücken, auf denen die Menschen die Insel betreten können, sind durch relativ unauffällige Elektrozäune gesichert.
Eine gute Idee finde ich auch, daß Freigehege (z.B. für die Gorillas) nicht rundum zugänglich, sondern durch zwischendurch angebrachte Glasscheiben einsehbar sind.
Daß man manche Tiere, wie zum Beispiel den Vielfraß, dadurch überhaupt nicht zu Gesicht bekommt, halte ich für absolut vertretbar.

Leider gibt es auch noch eine Reihe von Tiergehegen, die nicht gerade modernen Ansprüchen genügen. Der klassisch angelegte Bärenzwinger beispielsweise erscheint mir recht monoton. Leid tun einem auch die Großtiere im Aquarium. Die Becken der Haie und der Orinoko-Flußdelphine wirken nämlich äußerst trist.

Besonderheiten:

Der Duisburger Zoo bietet seinen Besuchern einige Special Events.
Das Delphinarium ist eine recht große Halle, die 1.200 Besuchern Platz bietet. Dreimal täglich finden Vorführungen statt, bei denen fünf Delphine Ringe apportieren, Bälle werfen und Besucher naßspritzen. Allerdings kostet der Eintritt 4 Euro (wenn man am Eingang eine „Kombikarte“ kauft, spart man 1 Euro). Die Show ist Standard, für den Preis muß man sie nicht unbedingt gesehen haben.
Absolut empfehlenswert ist dagegen das Walarium. Hier gibt es eine Show, deren Stars ein weißer Beluga-Wal und ein kleiner Jakobita-Wal sind. Der Beluga-Wal ist meines Wissens in Europa nur in Duisburg zu besichtigen. Die veraltete Anlage bietet nur 400 Besuchern Platz, an Wochenenden sollte man sich daher rechtzeitig anstellen. Hierfür wird kein zusätzliches Entgelt erhoben.
Die Fütterungszeiten für die anderen Tiere sind am Eingang angeschlagen.
Auf dem Gelände kann man außerdem durch einen Chinesischen Garten mit Wasser, Brücken und Pagoden lustwandeln.

Familienfreundlichkeit:

Neben der unvermeidlichen reichen Auswahl an Imbißbuden gibt es für die Kinder einen großen Spielplatz und einen Streichelzoo. Außerdem bietet der Zoo Führungen für Kindergruppen an. Ein Kindergeburtstag im Zoo ist also durchaus eine Überlegung wert, zumal Geburtstags-Kinder im Delphinarium eine Runde Bototfahren dürfen.
Außerdem gibt es Sondertarife für Eltern, die mit eigenen Kindern (Ausweis) den Zoo besuchen.

Behindertenfreundlichkeit:

Auf Treppen wird im gesamten Zoogelände verzichtet. Allerdings sind einige Gehege nur dann gut einsehbar, wenn man auf kleine, dafür vorgesehene Mäuerchen steigt.
Ein Teil der Wege ist mit Kieselsteinen oder Rinden belegt, so daß es sich für Rollstuhlfahrer empfiehlt, eine Begleitperson dabei zu haben.
Behindertentoiletten sind an verschiedenen Standorten in ausreichender Menge vorhanden.
Den Zoo ziert eine Plakette mit dem Prädikat „blindenfreundliche Einrichtung“. Hmmm... Also, es gibt eine Reihe von Stationen, an denen man mittels Kopfhörer zusätzliche Informationen über diverse Viecher bekommt. Aber ob Blinde wirklich gut beraten sind, einen Zoo zu besuchen?
Das Pfortenpersonal war übrigens nicht in der Lage, für eine Gruppe mit ca. 15 Rollstuhlfahrern plus Begleitpersonen das große Tor am Eingang zu öffnen, so daß die Behinderten einzeln durch den normalen Eingang an der Kasse vorbei geschleust werden mußten. Kein größeres Problem, aber längere Wartezeit für alle, die dahinter standen, da auch der Zugang zur Kasse blockiert war.

Weitere Infos:

unter http://www.zoo-duisburg.de

Fazit:

Eine klar positive Bewertung für die großzügig gestalteten Freigehege, die den Tieren Auslauf, Beschäftigung und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Leider ist das noch nicht für alle Tierarten umgesetzt.
Als Ausflugsziel für die ganze Familie uneingeschränkt empfehlenswert.

25 Bewertungen, 1 Kommentar

  • ingoa09

    24.07.2008, 02:04 Uhr von ingoa09
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ein wirklich klasse Bericht! Liebe Grüße Ingo