Zoo Hannover Testbericht

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ab 7,41
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Erfahrungsbericht von dukemt

ein toller Erlebnis-Zoo mit Schattenseiten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nach zwei Tagen auf der EXPO, haben wir anschließend auch den Zoo in Hannover besucht.

Ich muß zugeben, dass ich an der Kasse etwas geschockt war. Die Eintrittspreise sind nicht gerade als günstig zu bezeichnen und besonders für Familien mit vielen Kindern wird es schnell teuer.

Tageskarten kosten für Erwachsene (18 bis 98 Jahre) 24,50 DM, für Kinder (4 bis 17 Jahre) 19,50 DM. Tierlieb: Hunde dürfen (inkl. Hundeset) für 10,00 DM mit rein!

Für Gruppen ab 20 Personen (mit Voranmeldung) gibt es Rabatte. Bei Kindergruppen ist je 10 Kinder der Eintritt für eine erwachsene Begleitperson frei. Für Stammkunden gibt es die ZooCard (Jahreskarte) z.B. für Familien (Vater, Mutter & alle Kinder) für 196,- DM im Jahr. Die restlichen Preise bitte erfragen.

Der Zoo in Hannover ist sehr gut über die Autobahn und die öffentlichen Verkehrsmittel zu erreichen. Eine Straßenbahnhaltestelle befindet sich direkt vor dem Eingang, ebenfalls einige Parkplätze. Ein sehr großer zusätzlicher Auto-Parkplatz befindet sich wenige hundert Meter entfernt, Fußweg ca. 5 Minuten.

Nach vielen Umbauten in den letzten Jahren (seit 1994 und ca. 100 Mio. DM an Investitionen) ist der Zoo jetzt eine phantastische Erlebniswelt und besonders für Kinder schon ein kleiner Vergnügungspark mitten in der Tierwelt geworden. Das Motto war: "Nur was Menschen kennen, werden Sie lieben. Nur was Menschen lieben, werden sie schützen!"

Der Zoo teilt sich in vier wesentliche Erlebniswelten auf, die ich hier kurz vorstellen werde.

SAMBESI:
Die afrikanische Flußlandschaft beginnt gleich wenige Meter nach dem Eingang und ist ein wunderbares Erlebnis. Nicht nur die verschiedenen Gehege, sondern auch die Wege und Pfade vermitteln das Gefühl, sich mitten in der afrikanischen Wildnis zu befinden!

Auf einer Steppe findet man viele in Afrika vorkommende Tierarten wie Zebras, Impalas, Gazellen, Antilopen und Strauße, friedlich zusammenlebend in einer natürlichen und großen Umgebung. Das Gehege der Pelikane wenige Meter weiter darf sogar betreten werden, man kann die Tiere hautnah erleben und sich auch zum Betrachten auf den Bänken dort niederlassen. Auf der Seite gegenüber findet man eine Vielzahl von Flamingos in einem schön angelegten Flußbereich, die sich, wie alle anderen Tiere auch, von vielen verschiedenen Perspektiven ungestört beobachten lassen.

Wenige Meter weiter lassen sich die Flußpferde und Schildkröten in einer herrlichen Landschaft entweder von Aussichtspunkten oben oder einer Art Schlucht durch die Glasscheiben unter Wasser betrachten. Geht man weiter über die Brücke gelangt man zu den Erdmännchen und Stelzvögeln.

Dort befindet sich auch die Station für die Bootsfahrt auf dem Sambesi. Das gesamte afrikanische Areal läßt sich auch bequem von den schön dekorierten Booten aus erleben, was allerdings mit 10 DM pro Person extra zu Buche schlägt. An Ende der Fahrt kann man sich an der Smith & Johnson Trading Station gegen eine kleine Gebühr auch Fotos von der Bootsfahrt ausdrucken lassen.

Daneben befindet sich ein Shop und ? falls man inzwischen Hunger bekommen hat - das Cafe Kifaru. Wir haben dort eine kleine Pause eingelegt und ein Thunfischbaguette sowie die Gemüsepfanne mit Putenstreifen probiert. Hat gut geschmeckt und war mit 5,00 bzw. 8,50 DM noch preislich im erträglichen Rahmen.

Anschließend haben wir unseren Weg weiter durch die afrikanische Landschaft fortgesetzt. Vorbei an den Gazellen (direkt neben den Flußpferden), ging es weiter zu den Nashörnern und vorbei an dem großen Gelände der Giraffen und Kudus. Mit viel Glück kann man die Giraffen aus wenigen Metern Entfernung von einer Art Baumhaus beim Fressen besichtigen.

Höhepunkt der Afrika-Reise ist schließlich der König der Tiere. Der Löwe mit seinen weiblichen Mitbewohnerinnen befindet sich in einem schön gestaltetem Gehege umgeben von rotbraunen Sandsteinfelsen. Sehr positiv: die Tiere lassen sich nur durch große Glasscheiben aus von verschiedenen Perspektiven betrachten und bleiben somit unbelästigt vom Lärm der Besucher.


DSCHUNGELPALAST:
In einer Palastruine bestehend aus meterhohen Mauern, gigantischen Säulen und überwachsenen Wänden wie im tiefsten Indien, sind hier die zugehörigen Tierarten eindrucksvoll beheimatet: indische Elefanten, Tiger, Leoparden und Hulmas (eine Affenart).

In der Mitte des gigantischen Palastgeländes befindet sich die Terrasse, wo man indische Köstlichkeiten in einer herrlichen Umgebung mit Blick auf Elefanten und Affen genießen kann.

Mehrmals täglich findet dort auch die Elefanten-Show statt, die eine Besichtigung wert ist. Indra, Jenny & Co führen hier dem Publikum ihr Kunststücke vor. Nach der Show steht das Personal für Fragen zur Verfügung. Im Inneren des Palastes findet sich der Bazar, ein weiterer Shop. Dort kann man auch das Futter kaufen (für 1 DM pro Tüte) mit dem man die Alpakas (so eine Art Lama), deren Gehege sich direkt am Palastausgang befindet, füttern kann. Wir haben es probiert und nichts negatives zu berichten: sie fressen brav ohne bleibende Schäden aus der Hand :-)


MEYERS HOF:
Auf dem original Bauernhofgelände findet man alle bei uns beheimateten Tierarten wie Kühe, Schafe, Schwein, Ponys, Hühner, Ziegen und vieles mehr auf einem großzügig angelegten Gelände mit Wiesen und Ställen. Das kleine Dorf besteht aus insgesamt sieben Fachwerkbauten inkl. großem Gasthaus und Biergarten (sind auch von Außen ohne Zoobesuch zugänglich).

Am Rande des Bauernhofs befindet sich der Streichelzoo, wo man die Tiere füttern & anfassen kann. Das Futter ist im Laden direkt daneben erhältlich, auch hier kostet die Tüte 1,- DM. Allerdings sollte man nicht ängstlich sein: die Tiere stürzen sich regelrecht auf jemanden, der mit einer Futtertüte die Wiese betritt. Achtung: kleine Kinder könnten vielleicht Angst bekommen, die Eltern sollten auf jeden Fall mitgehen! Wer draußen warten möchte, kann es sich auf den bereitstehenden Stühlen bequem machen und von Außen zusehen.

Direkt in der Nähe befindet sich für Kinder ein riesiger Spielplatz in Form einer Burg. Hier können die Kleinen nach Herzenslust klettern, springen, rutschen, schaukeln und sich austoben.

GORILLABERG:
Am neu erbauten Berg steht das große Affenhaus. Innen fühlt man sich fast wie im Urwald: schmale Wege und sehr viel Pflanzen teilweise hinauf bis zur Decke lassen die richtige Stimmung aufkommen. Um das Gebäude herum führt ein Pfad vorbei an die Außengehege von Gorillas, Schimpansen und Gibbons. Dazu gibt es eine kleine Tour auf den Spuren der Menschheit: Fußspuren im Boden, eine Ausgrabungsstätte und ein verlassendes Forschercamp, dazu einen echten verkommenden Geländewagen abseits des Weges.


Das waren nun die vier neu erbauten Erlebniswelten im Zoo. Sie stellen eindrucksvoll das Leben der Tiere in der Wildnis dar und bieten den Tieren eine angemessene Umgebung.

Jetzt aber zur Kritik: die restlichen Tiere müssen sich dafür mit relativ schlecht ausgestatteten und teilweise sehr kleinen Gehegen zufrieden geben. Ich hoffe jedoch, dass der Zoo auch hier im Laufe der Zeit weiter investiert und auch diesen Tieren ein angemessenes Zuhause bietet.

Besonders die Eis- und Braunbären sollten getrennt untergebracht werden. Känguruhs konnte ich keine entdecken, obwohl Sie im Plan aufgeführt sind. Die Gehege von Antilopen und Nyalas direkt gegenüber finde ich zu klein.

Überhaupt sind alle anderen Tiere recht unstrukturiert über den Zoo verteilt. Hier noch viele andere Tierarten, die es zu sehen gibt (Vögel und Reptilien ausgenommen): Hirsche, Bisons, Dromedare, Emus, Geparde, kleine Pandas, Lamas, Luchse, Pinguine, Riesenschildkröten, Seelöwen, Strauße, Trampeltiere, Walrosse, Wölfe und noch vieles mehr. Die Reptilien sind in einem extra Gebäude untergebracht, die verschiedenen Vogelarten befinden sich in der Nähe des Ausgangs bzw. Bauernhofs (Bussarde, Geier, Eulen).

Insgesamt hat der Zoo in Hannover bei mir einen ganz guten, aber nicht perfekten Eindruck hinterlassen. Kinder dürften sich besonders wohl fühlen, mit vielen Spielplätzen, Ponyreiten, verschiedenen Shows, dem Streichelzoo, Futtermöglichkeiten und netten Attraktionen wie Magic Animal (Gesicht wird wie ein Tier bemalt) wird jede Menge geboten.

Fazit: Bis allen Tiere eine ordentliche Unterbringung gesichert ist, gibt es von mir nur eine mittelmäßige Bewertung: schön für den Menschen, aber leider nicht für alle Tierarten. Vielleicht hätten die Millionen doch etwas gerechter auf ALLE Tiere verteilt werden sollen?

6 Bewertungen, 2 Kommentare

  • topfmops

    13.08.2007, 13:05 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    Da war mein Eindruck letzten Samstag ein ganz anderer.

  • anonym

    09.04.2002, 20:21 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wobei es eigentlich scheiße ist, die Gefangenhaltung von Tieren finanziell zu unterstützen! MFG Garlin