Zwei Brüder (DVD) Testbericht

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Zwei-brueder-dvd-abenteuerfilm
ab 5,06
Auf yopi.de gelistet seit 02/2010

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Erfahrungsbericht von Jenni29Mai80

wow staun puh heul

Pro:

wunderschöne Aufnahmen . . . geniale Kulisse . . .

Kontra:

Die Tiere in Gefangenschaft

Empfehlung:

Ja

Durch einen Trailer im Fernsehen wurde ich das erste Mal auf „Zwei Brüder“ aufmerksam. Ich liebe Katzen, meine persönlichen Stubentiger, und so liegt es nicht fern dass auch große echte Tiger faszinierend auf mich wirken.
Als ich die DVD vor ein paar Tagen in der Videothek meines Vertrauens entdeckte, griff ich gleich zu.
Was ich da eigentlich tat wurde mir später erst bewusst.

Mit Tierfilmen dieser Art verhält es sich für mein Gefühl wie mit Zoobesuchen. Geh ich da überhaupt hin und unterstütze das auch noch, das Tiere in Gefangenschaft begafft werden, oder nicht? Sehe ich mir das an, oder nicht. Im Zoo war ich in meinem Leben 3 Mal, in den letzten 3 Jahren allein zweimal davon… Die Neugier und die Anziehungskraft dieser nun mal nicht alltäglichen sichtbaren Tiere drängt einen dann halt doch…
Eine Entschuldigung? Nein dafür gibt es eigentlich keine Entschuldigung.

DARSTELLER:
Guy Pearce, Jean-Claude Dreyfus, Freddie Highmore, Oanh Nguyen, Philippine Leroy-Beaulieu, Moussa Maaskri, Vincent Scarito, Maï Anh Le, Jaran Phetjareon, Stéphanie Lagarde, Bernard Flavien, Annop Varapanya, David Gant, Teerawat Mulvilai, Somjin Chimwong, Nozha Khouadra, Sakhorn Pring, Jerry Hoh, Juliet Howland, Caroline Wildi, Thavirap Tantiwongse, Bô Gaultier de Kermoal, Delphine Kassem, Alan Fairairn, Thomas Larget, Hy Peahu, Luong Ham Chao, Tran Hong, Chea Iem, Ngo Qui Yen, Mathias Ghiap, Luong Hoan, Saïd Serrari, Gerard Tan, Xavier Castano, Suban Phusoi, Christophe Cheysson

Mir alles unbekannte Schauspieler…

FSK: ab 6 Jahren

STORY
In einem fernen exotischen Land vor nicht all zu langer Zeit wachsen die beiden Tigerbabys Kumal und Sangha auf. Der Dschungel ist ihr Zuhause. Kumal ist mutig und wild, Sangha dagegen eher sanftmütig und verspielt. Eines Tages dringen Menschen in ihre Dschungel-Idylle ein, und die Brüder werden voneinander getrennt. Der Jäger McRory (Guy Pearce) kümmert sich liebevoll um Kumal, doch auch er kann nicht verhindern, dass der kleine Tiger an einen Zirkus verkauft wird. Sangha hat zunächst mehr Glück und wächst bei dem kleinen Raoul (Freddie Highmore) im Hause des Gouverneurs (Jean-Claude Dreyfus) auf. Aber auch er darf dort nicht lange bleiben...

Als Kumal und Sangha zu majestätischen Tigern heran gewachsen sind, treffen sie zufällig wieder aufeinander. Beide sollen in der Arena vor einer großen Zuschauermenge gegeneinander kämpfen. Doch die Brüder erkennen sich wieder. Wird ihnen gemeinsam die Flucht zurück in den Dschungel gelingen?

KRITIK & LOB
...liegt hier nah beieinander. Ich komme als Tierfreundin nicht umhin mir Gedanken darüber zu machen ob es den Tigern beim Dreh gut ging. Selbstverständlich gibt es Auflagen die beim Dreh mit Tieren beachtet werden müssen… aber machen wir uns nichts vor. Es gibt jede Menge Gesetze zum Schutz der Tiere, dennoch quälen wir sie in Labors, sperren sie zur Belustigung für uns Menschen in Zoo´s und drehen Filme mit ihnen.

Worüber ich mir beim Griff ins Regal keine Gedanken machte, stieß mir später übel auf. Mein Freund war auch sehr gespannt auf den Film und freute sich ihn mit mir zusammen anzusehen, er verließ später aber sauer das Zimmer. Er lehnte noch einige Male neugierig im Türrahmen, aber eine wahre Chance gab er dem Film nicht mehr, was daran lag das die dort zu sehenden Tigerbabys grob herumgezerrt und geschubst worden. Mir trieb das auch die Tränen in die Augen, und gerade so jemand wie ich ist für ein traurig dreinblickendes Tierbaby anfällig, aber ich sah ihn bis zum Ende.

Warum sah ich ihn bis zum Ende?
Der Film ist zwar mit Tieren in Gefangenschaft gedreht worden und ist deshalb in erster Linie einfach erstmal nur zu verabscheuen, dennoch hat er doch ein Gutes. Mich jedenfalls und auch meinen Freund hat er zum Nachdenken angeregt und vielleicht oder besser ganz sicher tut er das auch bei anderen Menschen. Tiger gehören in die Freiheit, wie die Geschichte des Filmes zeigt. Sie gehören nicht in das Verließ eines König´s/Scheichs, wie auch immer, der ein Tier jeder Art sammelt, sie gehören nicht in ein Kinderzimmer solange sie klein und niedlich sind um nachher ausgewachsen verstoßen zu werden, wenn sie den Wuffi der nun mal nicht solange Krallen hat nachher zerfetzen.
Menschen machen die Heimat der Tiger kaputt und was das für Folgen für die Tiger hat kann man aus dem Film ja zum Teil erkennen. Plötzlich stehen die Jäger vor zwei zurückgelassenen/verlassenen Babys, welche zu mindestens in der Wildnis hätten aufwachsen können, wenn man sich von der Tigermama fern gehalten hätte.
Der Film spielt zwar im Jahr 1920, dennoch ändert das nichts an der Message. Diese Dinge passieren heute wie damals.

Ich hätte mir gewünscht das die Einnahmen des Films denen zu Gute kommt um die es geht, den Tigern. Der Produzent und Drehbuchautor auf dessen Mist das Ganze gewachsen ist betont ja mehrfach im Making Of, das es um die Tiger geht…

Der Film soll zeigen welche Konsequenz unser Handeln auf andere hat, in dem Fall die Tiger. Das ist ja nicht schlecht, vor allem wenn junge Menschen, Kinder den Film sehen, denn bei denen ist Hopfen und Malz noch nicht verloren.

BONUSMATERIAL
Von Bonusmaterial hatte ich mir erhofft speziell etwas über die Tiere zu erfahren, woher sie kamen, wie sie leben müssen. Leider blieben meine Fragen dazu unbeantwortet.
Man findet lediglich ein „Making Of“, das aber nicht uninteressant ist. So zeigt sich das viele der wirklich wahnsinnig beeindruckenden Szene in einer BlueBox gedreht wurden oder mit Tigerattrappen.
Außerdem zeigt sich das die Tiger nicht wirklich durch Feuer springen mussten, als sie von den Jäger eingekesselt wurden, auch wenn das im Film täuschend echt aussieht. Das sie nicht zu derartigen Tricks genötigt wurden, beruhigt im Nachhinein ja doch ungemein. Außerdem erfährt man das die Tiere beim Dreh auf einer großen Fläche sich relativ frei bewegen konnten, während das Filmteam die meiste Zeit in engen mobilen Käfigen verbrachte. Gerechtigkeit irgendwie…

Außer dem Making of, findet sich noch der Kinotrailer, eine Trailershow und eine Bildergalerie.
Im großen und Ganzen ist das alles nicht als sehr umfangreich zu bezeichnen, wobei mich das in den meisten Fällen sowieso nicht interessiert.

Ton:
Deutsch Dolby Digital 5.1
Englisch Dolby Digital 5.1

Untertitel:
Deutsch für Hörgeschädigte
Englisch

Trailershow:
Der Bär (vom selben Produzenten, wie die „Zwei Brüder“, muss ich auch unbedingt sehen, als bekennende Liebhaberin des Bärenpark Worbis)
Der Liebhaber
Das Geheimnis der Frösche
Aus der Mitte entspringt ein Fluss
Mein Leben ohne mich
In 80 Tagen um die Welt
Xiaos Weg

FAZIT
Meiner Meinung nach ist das einer der absolut gelungensten Tierfilme aller Zeiten. Die Bilder sind einfach fantastisch, die Drehorte die berühmten Tempel von Angkor und im Dschungel Kambodschas hätten nicht besser gewählt werden können. Ich war fasziniert von den genialen Aufnahmen der Tiger, schön zu wissen dass ihre Mimiken größtenteils aus freien Stücken geschahen. Kamera drauf halten und filmen…
So viel schöne Natur und diese wunderschönen Tiere haben meinen Ärger über das Leid das diesen Tieren doch tatsächlich passiert wenigstens ein wenig vergessen lassen… was dieser Film aber nicht erreichen soll…
Wenn man einen Faible für Tiger hat sollte man diesen Film unbedingt gesehen haben, auch wenn die Geschichte drum herum leicht schnulzig ist, so wie die Freundschaft zwischen dem kleinen Jungen und dem Tiger. Diese Spiel mit Mensch und Tier macht aber erst einen Film aus dem Ganzen, sonst wäre es doch mehr ein Dokumentarfilm… und so ist es sehenswert für Kinder… Kleine Kinder vor einen wissenschaftlichen Dokumentarfilm zu setzen stelle ich mir nicht einfach vor.
Naja wie auch immer, dieser Film ist einfach der Hammer gewesen, wobei mir mehr das was ich sah als das was ich hörte gefiel. Die Story und wenigen richtigen Dialoge sind dann doch zu flach und anspruchslos.
Die Tiere sind einfach wunderbar aufgenommen worden, die Drehorte einfach schön…
Den Löwenanteil dessen was dazu beigetragen hat das dieser Film schön ist, tragen die Tiger denen ich meine volle Aufmerksamkeit schenkte. Man fiebert fürchterlich mit, die Schauspieler sind hier meiner Meinung nach mehr Nebensache, dennoch spielten sie überzeugend.

An Bild und Ton habe ich mal wieder nichts aus zu setzen ;o)

Lieben Gruß
Jenni

32 Bewertungen, 1 Kommentar

  • feldhase

    26.04.2005, 00:08 Uhr von feldhase
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich habe auch geweint... schnief ein sehr schöner Film und ein sehr schöner Bericht dazu! Gruß vom Feldhasen