Zwiebelkuchen Testbericht

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ab 8,68
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Summe aller Bewertungen
  • Arbeits- und Zeitaufwand:  durchschnittlich
  • Kosten:  niedrig

Erfahrungsbericht von topfmops

Herbstliche Entschlackung

5
  • Arbeits- und Zeitaufwand:  durchschnittlich
  • Kosten:  niedrig
  • Geeignet für:  Alltag

Pro:

Kann alles selbst gemacht werden.

Kontra:

Nicht in freier Wildbahn zu genießen

Empfehlung:

Ja

Zweimal im Jahr ist beim mir ehelich anvertrauten Weib und auch bei mir Entwässerung oder auch Entschlackung angesagt.
Andere werden sagen ‚Diät’ oder Gewichtsreduktion.
Bei ‚Diät’ fällt mir natürlich wieder das Gespräch der beiden Kölner Putzfrauen ein:
„Wie sieht Du denn aus?“
„Juuht nich? Isch mach’ jetz Diät!“
„Ja, juuht, dann mach’ isch die Fenstä!“
Sorry, aber funktioniert nur im Dialekt.

Nein, wir verbinden schmackhafte, einseitige Ernährung mit Gewichtsabnahme.
Einseitig??
Ja, im Frühjahr ernähren wir uns mit viel Spargel.
Für die Kosmetik-Interessierten: Das ist kein Dusch- oder Hautgel, bei dem man viel sparen kann oder soll, sondern ein Gemüse, bei dem es viele Zubereitungsarten gibt.
Und im Herbst tun wir uns gütlich und reichlich an Zwiebelkuchen.

Der Zwiebelkuchen ist das deutsche Gegenstück zu den französischen Quiches, behauptet jedenfalls Wolfram Siebeck in seiner Sammlung „Alle meine Rezepte“, von der ich mal behauptet habe, es wären nicht alle.
Siehe auch:


Viele deutsche Landschaften wetteifern darin, ihn als ureigene Spezialität für sich zu reklamieren.
Und wir reklamieren für uns die Gnade der frühen Geburt, denn wir kannten diesen Kuchen schon, ehe Siebeck mit seinem Buch auf dem Markt war. Dennoch wird es an einigen Stellen Zitate aus seinem Kochbuch geben.
Während meiner akademischen Zeit habe ich es gelernt, bzw. wurde dazu gezwungen, meine Behauptungen durch Zitate anerkannter Wissenschaftler und Fachleute zu belegen.
Und wer will schon bezweifeln, dass Wolfram Siebeck auf dem Gebiet der leckeren Ernährung ein Fachmann ist.
Betonung liegt auf ‚lecker’!!

Und es sind nicht nur die Weingegenden wie Baden, Frankenland und Schwaben, wo der Zwiebelkuchen traditionell in den Straußwirtschaften zum jungen Wein, dem Federweißen, gegessen wird; auch zum ‚Ebbelwoi’ in Hessens Kneipen gibt es Zwiebelkuchen.
Dass er im Elsass zu den Spezialitäten gehört, nimmt eigentlich kein Wunder, während in anderen französischen Regionen der feinere Lauch der eher derben Zwiebel als Füllmaterial vorgezogen wird.

Das nachfolgende Rezept ist für einen Zwiebelkuchen mit Stückchen von Paprika, sorgt mit grünem Pfeffer für einen herzhaften Geschmack und endlich mal wieder für eine Gelegenheit, alle deutschen Weißweine dazu trinken zu können, denn alle deutschen Weißweine, ob trocken, halbtrocken oder edelsüß passen dazu.

Und damit sich das auch lohnt, machen wir einen Zwiebelkuchen für 4 – 6 Personen oder als Appetithappen für 8 – 10.
Und wir haben ein Rezept von Wolfram Siebeck mangels Einsicht und mangels Zutaten schlicht und einfach verschlimmbessert.
Schließlich bin ich seit über 36 Jahren mit einer experimentierfreudigen Küchenmeisterin verbandelt.
Über andere Freuden bei Experimenten an anderer Stelle.

Und das braucht Ihr:

500g Zwiebeln,
1 rote Paprika,
200g Sahne,
1-2 Tassen trockener Weißwein,
2 Eier,
Butter, Salz,
2 TL grüner Pfeffer.

Eine der wesentlichsten Varianten bei unserem Rezept für Zwiebelkuchen ist, dass wir ihn mit einem Mürbeteig machen und dafür braucht Ihr noch:

250g Mehl,
125g Butter,
1 Ei, Salz oder ein vielfaches davon, wenn Ihr mehr machen möchtet.
Und ja, ich weiß, jetzt auch noch mathematische Grundregeln in ein Rezept einzuführen, ist schon eine Unverschämtheit.

Und die Grundregel Nummer 1 bei jedem Rezept ist und bleibt:
„Man gieße ein Glas guten Weines in den Koch!!“
Die Grundregel 1a zitiere ich nur wegen Vollständigkeit, denn dann werden einige Nachkocher oder –bäcker schon ausgeschieden sein:
„Man nehme einen sauberen Topf.“
Eine Grundregel der Küche solltet Ihr dieses Mal außer Acht lassen:
Es wird immer der Wein getrunken, der auch zum Kochen oder Backen verwendet wird.
Wenn Ihr zum Zwiebelkuchen einen edelsüßen Wein trinken wollt, das schmeckt hervorragend dazu, nur:
Damit backen ist ein Sakrileg!! Und der Zwiebelkuchen mit edelsüßen Wein gebacken, schmeckt wie . . . . .
Nein, ich werde diesen Geschmack nicht näher beschreiben, aber genauso schmeckt er, also der Zwiebelkuchen.

Und so geht’s:
1.) Aus den angegebenen Zutaten mit den Fingern einen Mürbeteig reiben, zu einer Kugel formen und für eine Stunde ruhen lassen. Wer nicht weiß wie das geht, sehe nach auf Seite 440 des schon zitierten Kochbuchs.
2.) Jetzt ist der liebevoll Versklavte für die niederen Arbeiten in der Küche dran, denn die Zwiebeln sollen geschält, halbiert und in dünne Streifen geschnitten werden. Von der Paprika müssen alle Stege und weißen Teile entfernt, das rote Fleisch auch in dünne Streifen geschnitten und diese wiederum in gleichmäßig kleine Stückchen gehackt werden.
3.) Die Zwiebeln in 2 EL Butter anschwitzen (sie dürfen nicht braun werden) und mit einem trockenen Weißwein, den Ihr schon beim Koch angewendet habt, aufgießen; salzen. Nach 10 Minuten die Paprikastückchen dazugeben und alles zugedeckt weichkochen lassen. Von Zeit zu Zeit kontrollieren, dass die Zwiebeln nicht anbrennen, eventuell etwas Wein nachgießen. Wenn sie nach 20 bis 30 Minuten gar sind, sollten sie so trocken wie nur möglich sein, fast hätte ich geschrieben ‚furztrocken’!
4.) Den Teig ausrollen und in eine Quicheform von 26cm Durchmesser einlegen. In Ermangelung einer solchen: eine entsprechende Springform geht natürlich auch. Überstehende Ränder mit dem Nudelholz wegrollen. Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass ich letztens von einer ausgedehnten Gesprächsrunde in einem unseren Wohnzimmer, das wir an einen profitorientierten Gastronom verpachtet haben, gegen 3:30 Uhr nach Hause kam, feststellen musste, dass das Schlüsselloch vor mir floh, ich desterwegen klingelte und von dem mir ehelich anvertrauten Weib mit der Nudelrolle in der Hand empfangen wurde. Meine erstaunte Feststellung war: „Ich kann nach Hause kommen, wann ich will: Du bist immer am backen!“ Die Zwiebeln auf dem Teig gleichmäßig verteilen
5.) 200g Sahne mit 2 Eiern verrühren, salzen und mit 2 TL grünen Pfeffer, der im Mörser grob und trocken geschrotet wurde, würzen. Die Mischung über die Zwiebeln gießen und den Kuchen auf den Boden des auf 180°C vorgeheizten Backofens schieben. Mit Alufolie abdecken. Diese nach 15 Minuten entfernen und weiterbacken. Wenn die Sahne stockt und die Zwiebeln ganz leicht gebräunt sind, sollte auch der Teigboden gar sein. Wenn nicht, wird noch einmal mit Alufolie abgedeckt weitergebacken. Noch warm servieren.

FEEEEEEEEEEEEEERTISCH!!!!!

Hat in Bezug auf Wasseransammlungen im menschlichen Körper eine durchschlagende Wirkung. Lange Spaziergänge nach Zwiebelkuchen sind nicht oppertun und reihen Euch zwangsläufig in die Kategorie der ‚Wildpinkler’ ein. Ansonsten kann dieses Vergnügen so lange fortgesetzt werden wie es Federweißen gibt.

Und auch diesmal weise ich darauf hin, dass dieser Artikel auch auf anderen Plattformen, auch unter dem Namen des mir ehelich anvertrauten Weibs – cunda - erscheinen wird. Ebenfalls – auszugsweise und umformuliert - in etlichen Tageszeitungen,.
Anderslautende Meinungen werden – wie üblich – respektiert, jedoch weitgehend ignoriert.

topfmops bedankt sich fürs Lesen und Bewerten und freut sich auf viele, lesenswerte Kommentare und hofft, Euch eine kleine Anregung gegeben zu haben.

60 Bewertungen, 17 Kommentare

  • christianpirker

    06.11.2009, 12:32 Uhr von christianpirker
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht! Liebe Grüße, Christian

  • Gemini_

    25.10.2009, 20:47 Uhr von Gemini_
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße von Gemini_

  • Manuela2205

    15.10.2009, 14:56 Uhr von Manuela2205
    Bewertung: sehr hilfreich

    Besten Dank, der Bericht war meinem sehr hilfreich, der zuvor schon Hunger hatte und jetzt elendig knurrt und trotzdem warten muss bis der Nachwuchs aus der Schule kommt

  • mima007

    03.10.2009, 15:08 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Gruesse, mima007

  • liebes35

    28.09.2009, 17:00 Uhr von liebes35
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein guter Bericht. LG Steffi

  • morla

    28.09.2009, 02:03 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schon beim lesen bekomme ich blähungen ohne ende. lach lg. petra

  • schmusenase

    27.09.2009, 23:47 Uhr von schmusenase
    Bewertung: besonders wertvoll

    2 Zwiebelkuchen an einem Tag? Wo ist mein Anteil?? GlG,

  • Yvettte

    27.09.2009, 22:30 Uhr von Yvettte
    Bewertung: besonders wertvoll

    Mensch, gleich 2 Kuchen am Sonntag genbacken ! Da muss ich Dir doch mal ordentlich auf die Schulter klopfen !

  • DieEine

    27.09.2009, 21:58 Uhr von DieEine
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ach herrje, bei dem Spargel musst ich jetzt echt kurz nachdenken. ;-) Dein Rezept muss ich mal testen. Ein Zwiebelkuchen ohne Speck ist mir immer sehr willkommen.

  • Lale

    27.09.2009, 21:39 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich reiche das Rezept an meine Omi weiter. Ich bin auf Diät... Besten Sonntags- Gruß

  • FeliChan

    27.09.2009, 21:31 Uhr von FeliChan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön geschrieben! sh und schönen Sonntag noch! Freue mich über Gegenlesung :)

  • Baby1

    27.09.2009, 21:12 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Löwin49

    27.09.2009, 18:46 Uhr von Löwin49
    Bewertung: besonders wertvoll

    für diese tolle Beschreibung bekommst du von mir ein schönes Sonntags"bh" G Leonie

  • nieleswelt

    27.09.2009, 18:32 Uhr von nieleswelt
    Bewertung: sehr hilfreich

    Juhu, endlich wieder Zwiebelkuchen!!!!

  • misscindy

    27.09.2009, 17:26 Uhr von misscindy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr schöner Bericht, lg Sylvia

  • sigrid9979

    27.09.2009, 17:18 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Netter Bericht...Lg Sigi

  • werder

    27.09.2009, 17:05 Uhr von werder
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eß ich auch super gerne. LG aus Hannover