Zwinger Testbericht

Zwinger
ab 54,62
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Erfahrungsbericht von CocoK

Zwinger -

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Im Jahr 2004 machten wir uns auf, um endlich zum ersten (aber bestimmt nicht letzten) Mal Dresden zu besuchen. Die 800-jährige Stadt bietet eine Vielzahl sehenswerter historischer Bauwerke, die mitlerweile auch zu großen Teilen wieder restauriert sind. Eines davon ist natürlich der Zwinger, ein Meisterwerk der barocken Baukunst, der mit dem Namen der Stadt Dresden untrennbar verbunden ist.

Der Zwinger entstand zwischen den Jahren 1710 –1728 und war ursprünglich als Orangerie und höfischer Festspielplatz konzipiert. Kurfürst Friedrich August I. beauftragte für den Bau Matthäus Daniel Pöppelmann, wobei Balthasar Permoser den reichen Skulpturenschmuck schuf. Er war also für Pöppelmann der ideale Partner. 1719 fand die Einweihung des Zwingers anlässlich der Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August statt und 1728 wurden die Zwingerbauten fertiggestellt, wobei sie fortan Verwendung als Sammlungs- und Bibliotheksgebäude fanden. Nach und nach wurden nun die wertvollsten Dresdner Sammlungen in den Zwinger gebracht. Im Laufe der Geschichte nimmt der Zwinger immer wieder Schaden in den diversen Kriegen, die auch Dresden nicht verschonen. Während sich die Schäden des Siebenjährigen Krieges noch in Grenzen halten, wird während der Napoleonische Kriege unter anderem der Zwingergraben zur Entfestigung der Stadt zugeschüttet.. 1849 erfolgt während der Maikämpfe die Zerstörung des südlichen Pavillons und des Stadtpavillons. Immer wieder aber wird der Zwinger nicht nur aufgebaut und restauriert, sondern auch erweitert, bis schließlich das bedeutendste Bauwerk des Spätbarocks 1847 - 55 durch Sempers Galeriebau im Stil der italienischen Renaissance zum Abschluß gebracht wird. Durch den Bombenangriff vom 13. Februar 1945 wird der Zwinger aber fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau beginnt jedoch bereits in den Jahren 1945/46, und so kann 1951das Kronentor wieder hergestellt werden und 1952 der Mathematisch-Physikalische Salon, 1953 der Glockenspielpavillion und 1954 der Wallpavillion bzw. der Französische Pavillion. Aber auch vom Elbhochwasser vor ein paar Jahren ist der Zwinger nicht verschont geblieben. Zwar konnten die Kunstschätze glücklicherweise weitestgehend gerettet werden, so dass der Zwinger und seine Sammlungen heute wieder geöffnet sind, aber es muss immer noch mit leichten einschränkungen gerechnet werden, die aber wohl auch sonst immer wieder in kauf zu nehmen sind bei einem solchen Bauwerk.
Heute beherbergt der Zwinger bedeutende Museen, wie die Gemäldegalerie Alter Meister, die Porzellansammlung und den Mathematisch-Physikalischen Salon (Öffnungszeiten siehe unten).
Um die ganze Pracht des Zwingers richtig auf sich wirken zu lassen, sollte man für einen Rundgang auf jeden Fall genügend Zeit einplanen. Schon der Eingang an der Ostra-Alle ist eines der eindrucksvollsten Highlights: das Kronentor. Vier Adler tragen auf der Kuppel das Königswappen. Durch das Kronentor betritt man nun den weiträumigen Platz, der von den prachtvollen Bauten umgeben ist. Man sollte auf keinen Fall versäumen, sich die gesamte Anlage von der Balustrade aus anzusehen, die man über eine sehr schöne Treppe erreicht. Leider nehmen die Renovierungsarbeiten wohl nie ein Ende (der saure Regen frisst da wohl immer wieder an den Sandsteinfiguren), so dass der Blick über die Anlage auch während meines Besuchs von diversen Baufahrzeugen gestört wurde. Damit wird man aber wohl in nächster Zeit noch leben müssen.
Wenn man es möglich machen kann, sollte man die Anlage auch bei Dunkelheit besichtigen. Die Lichter der Lampen und Scheinwerfer vermitteln dem Besucher einen völlig neuen, ganz besonderen Eindruck, den ich immer wieder faszinierend finde. In der Regel stören dann auch nicht so viele Touristen das Bild.
In den Sommermonaten bietet es sich weiter an, einen Abend mit klassischer Musik im Zwinger zu erleben. Auch für diejenigen, die nicht unbedingt Fans dieser Musik sind, wird ein solcher Abend wegen des besonderen Ortes zu einem unvergesslichen Erlebnis. Man sollte sich da aber rechtzeitig bei der Touristeninformation nach Programm und Karten erkundigen.
Trotz der Baumaßen, die hier und da das Gesamtbild immer wieder störe, ist der zwinger nicht nur ein Muss sondern ein ganz besonderes Erlebnis, für das man bei einem Dresdenbesuch auf jeden Fall die nötige Zeit einplanen sollte.


Öffnungszeiten:
Alte Meister: Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr - 18.00 Uhr
Porzellansammlung: Freitag bis Mittwoch von 10.00 Uhr - 18.00 Uhr
Mathematisch-Physikalischer Salon: Freitag bis Mittwoch von 9.30 Uhr - 17.00 Uhr

25 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Duvie

    07.01.2005, 14:45 Uhr von Duvie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich finde deinem Bericht fehlt so ein bisschen dein Eindruck, das klingt alles zu sehr nach reinen Fakten.