8 Frauen (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von der_dominator

Acht Freuen, ein Mord

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

... - das ist die Ausgangssituation von Francois Ozons Kinokomödie die im letzten Sommer über die Leinwände zahlreicher Lichtspielhäuser unseres Landes flimmerte. Was folgt ist die Frage nach dem Mörder, denn irgendwer muss den Hausherren ja auf dem Gewissen haben und die wird in knappen hundertzehn Minuten beantwortet. Der Zuschauer darf kräftig mit rätseln und erlebt dabei so mache Überraschung. Aber wenigstens ist er dabei nicht allein.

[filmisches ]

Dabei sollte es ein ganz normales Weihnachtsfest werden. Es ist, wie das an Weihnachten meist so ist, mitten im Winter und Suzon (Virginie Ledoyen) kommt extra zum Fest der Liebe zurück auf den Landsitz, ein prächtiges anwesen, ihrer Eltern um die Feiertage dort zu verbringen. Der Empfang ist herzlich. Lediglich Tante Augustine (Isabelle Huppert), alte Jungfer und recht launisch, außerdem mit einem Herzfehler „ausgestattet“, ist nicht ganz so begeistert; aber das ist sie ja nie. Der Rest der Familie, Großmutter Mamy (Danielle Darrieux), ihrer Mutter (Catherine Deneuve) und Schwesterchen Catherine (Ludivine Sagnier) sind ebenso erfreut von der Rückkehr wie die Köchin Chanel (Firmine Richard) und das junge hübsche Dienstmädchen Luise (Emanuelle Béart). Das übliche Programm steht an, denn auch im Frankreich der fünfziger Jahre werden am Heiligen Abend Geschenke ausgepackt und Weihnachtslieder gesungen. Womit keiner rechnet: in seinem Schlafzimmer liegt der Hausherr bereits Tod in seinem Bett - mit einem Messer im Rücken. Irgendjemand muss den Kerl also auf dem Gewissen haben und die ersten Fragen werden gestellt.

Geschenke gibt es dennoch eine ganze Menge, wenn auch nicht gerade der freundlichen Form, denn während die Frauen auf der Suche nach dem Mörder im eingeschneiten Herrenhaus von der Außenwelt abgeschnitten sind , offenbart sich eine nach der anderen. Es kommt, natürlich nie freiwillig, sondern immer erst dann wenn irgendjemand irgendwas gehört hat, zu allerlei prekären Situationen und Geständnissen und am Ende des Filmes ist jeder entweder schwanger, heimlich in den anderen verliebt, vom anderen Ufer oder ein Flittchen; sogar den eigenen Ehemann hat eine von ihnen auf dem Gewissen. Das ganze gipfelt in einem grandiosen Finale in dem sich nicht nur für den Zuschauer ein recht perfider Plan offenbart.

Auch gesungen wird, nicht allerdings die schon erwähnten Weihnachtslieder, sondern das ein oder andere französische Lied, das mehr oder weniger ins Ohr geht und in der original Sprache belassen wurde. Wer, wie ich, des französischen nicht mächtig ist, der schaltet Untertitel zu und verpasst nichts von der interessanten Handlung. Insgesamt gibt es acht, für jede der Protagonisten einen, Songs. Wer aber ein reines Musical erwartet wird entweder enttäuscht oder darf wie Isd3d etwa aufatmen, denn um ein reines Musical handelt es sich nicht.

Eher schon um ein Theaterstück, denn im wesendlichen gibt es nur eine Bühne und auf der bewegen sich die „Weibsbilder“ quasi während der gesamten zwei Stunden. Das ist auch einer der großen Schwächen, denn auf großartige Kamerafahrten oder ähnliche Tricks aus dem Handwerkszeug eines Regisseurs verzichtet Ozon. Dennoch ist es natürlich nicht nur eine Kameraperspektive aus der der Zuschauer das ganze betrachtet. Ein wenig Abwechslung täte dem ganzen gut, auch wenn es hin und wieder mal einen „Nebenraum“ zu erkunden gilt.

Aber es ist nicht die das Ambiente das im Mittelpunkt steht, sondern acht wirklich durch die Bank weg überzeugende Akteure die eine unterhaltsame Geschichte erzählen. So stört die „Schlichtheit“ der Inszenierung nicht im Geringsten. Was schon eher störend wirkt, ist die Auflösung des ganzen den die ist an Unglaubwürdigkeit kaum zu übertreffen. Nicht das der „kleine Krimi“ Brüche in der Logik hätte oder schlecht aufgelöst wird, nein, im Gegenteil, das ganze ist schlüssig und gut durchdacht, aber die Schicksalsschläge und schlechten Nachrichten die am Ende sowohl auf Großfamilie als auch den Zuschauer eintreffen sind nicht nur kurios sondern auch des guten zu viel. Dennoch aber durchaus amüsant.


# unterm Strich bleibt…
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Acht Frauen (8 Femmes) / Frankreich 2002

Regie: Francois Ozon

Darsteller: Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emmanuelle Beart, Fanny Ardant, Virgine Ledoyen, Danielle Darrieux, Firmine Richard, Ludivine Sagnier und ein toter Herr



© der_dominator Mitte Mai - empfehlenswert

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