8 Mile (VHS) Testbericht

8-mile-vhs-drama
ab 18,06
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Erfahrungsbericht von Trillian28

Filmischer Coitus Interruptus

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

\"8 Mile\" ist das Schauspieldebut von Skandalrapper Eminem. Ein Film, den man sich mal bei einem gemütlichen Videoabend ansehen kann, für den man sich aber das Eintrittsgeld fürs Kino lieber sparen sollte. Aber von vorne...

...Eminem spielt - wie könnte es auch anders sein - einen Rapper. Jimmy Smith Jr. - genannt \"Rabbit\" lebt in den Armenvierteln von Detroit. Jenseits der sog. \"8 Mile\", die das Zentrum von den Vororten - die Schwarz von Weiß - trennt. In ärmlichen Verhältnissen, zusammen mit seiner alkoholabhängigen Mutter (Kim Basinger) und seiner kleinen Schwester, in einem Wohnwagenanhänger aufgewachsen, träumt er von der großen Karriere als Rapper und davon ein besseres Leben führen zu können. Ganz im Gegensatz zu Eminems Skandalrapperimage in der Öffentlichkeit, spielt er in diesem Film einen nachdenklichen und ruhigen Jungen, der sich sehr fürsorglich um seine Familie und seine Freunde kümmert. Und der unter der Lebensweise seiner alkoholkranken Mutter sehr leidet. Tagsüber arbeitet Rabbit an einer Stanzmaschine in einer Autofabrik, doch seine ganze Leidenschaft gilt dem Rap. Um den großen Durchbruch zu schaffen will er in einem Club an einem \"Battle\", einem Wortgefecht unter Rappern, teil. Doch als einziger Weißer unter Schwarzen hat er es schwer ernst genommen zu werden und so verlässt ihm als er endlich auf der Bühne steht der Mut und er muss sich gedemütigt von der Bühne buhen lassen.

Der ganze Film dreht sich um Rabbit, seine Freunde, seine Versuche als Rapper ernst genommen zu werden, seine familiären Probleme und seine aufkeimende Beziehung zu Alex, gespielt von Brittany Murphy.

Als der Film zu Ende war hatte ich dieses \"War das alles?\" - Gefühl. Da wurden viele Probleme aufgezeigt und auch eindringlich dargestellt, aber keines wurde zu Ende geführt - weder im positiven noch im negativen Sinne.
Man weiß nicht, was aus Rabbit wird, man weiß nicht, was aus seiner Familie und seinen Freunden geworden wird. Auch was aus der Beziehung zu Alex wird bleibt im Dunkeln...eine Art Coitus Interruptus: es war schon irgendwie nicht schlecht, aber das Ende war unbefriedigend.

Allerdings muss man sagen, dass Eminem in seinem ersten Film, wirklich großartig spielt. Im Gegensatz zu anderen Filmen, in denen sich Sänger als Schauspieler versuchen, hat man nach 5 Minuten vergessen, dass da Eminem spielt. Man sieht nur noch \"Rabbit\" vor sich. Allerdings meinte mein Freund, dass das ja auch kein Wunder wäre, schließlich spielt er ja sich selbst. Ein berechtigter Einwand, denn der Film ist im Wesentlichen biographisch. Trotzdem, eine tolle Leistung von Eminem!

Kim Basinger in ihrer Rolle als Alkoholkranke Mutter hat mich dagegen nicht wirklich überzeugen können. Auch wenn sie von den Kritikern in ihrer Rolle hoch gelobt wurde, konnte ich bei ihr den Gedanken nie loswerden, dass das nur die Basinger ist, die eine Alkoholkranke spielt.
Über alle anderen Rollen, insbesondere Rabbits Freunde, kann ich nur sagen, dass sie ihre Rollen sehr gut darstellen. Vor allem Rabbits bester Freund, \"Future\" hat mir gut gefallen.

Ich habe den Film übrigens in der deutschen Fassung gesehen. Wobei die Texte der \"Battles\" sämtlich in Englisch sind. Dies ist natürlich verständlich, denn eine Übersetzung ins Deutsche ist einfach unmöglich. Allerdings versteht man halt leider fast gar nichts. Das fand ich wirklich schade, denn die Battles nehmen einen sehr wesentlichen Teil des Filmes ein.
Ein Sahnebonbon finde ich, ist übrigens Rabbits letztes Battle. Sehr cool gemacht...aber ich will ja nicht zu viel verraten...:-)

Meine Empfehlung: nur ansehen, wenn man dafür nix zahlen muss.

34 Bewertungen