8 Mile (VHS) Testbericht

8-mile-vhs-drama
ab 18,06
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Erfahrungsbericht von DieEine

Eminem cleans out his closet

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Am Mittwoch war es soweit: ich durfte zu meiner ersten Pressevorführung ins Kino gehen. Von einer Promotionfirma, mit der wir zusammenarbeiten, hatte ich eine Einladung zur Vorführung von \"8 Mile\" in Köln bekommen, wo ich mich natürlich sehr drüber gefreut habe. Erstens, weil ich es unheimlich cool finde Filme vor allen anderen zu sehen (zumindest auf legalem Wege) und zweitens, weil ich Eminem sehr gerne mag.
Also habe ich mich am Mittwoch nach der Uni auf den Weg nach Köln gemacht und mir den Film um die Geschichte des berühmtesten weißen Rappers anzusehen.

*Die Story*
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Jimmy Smith Jr., genannt B. Rabbit (Eminem), hat einen Traum: als Rapper groß rauskommen. In jeder freien Minute schreibt er seine Gedanken auf Papier oder hängt mit seinen Jungs rum und freestylet. Bei einem Freestylebattle in einem Club versagt er allerdings, weil er als Weißer unter vielen Farbigen einfach nicht anerkannt bzw. sogar mißachtet wird.
Als Rabbits Freundin ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, macht er mit ihr Schluß und zieht wieder zu seiner Mutter Stephanie (Kim Basinger) und seiner kleinen Schwester Lily (Chloe Greenfield) in einen Trailerpark. Mit seiner runtergekommenen Mutter, die sich nicht um Lily kümmert sondern vielmeh rdamit beschäftig ist ihren jungen Freund sexuell zu befriedigen, bekommt er sich immer wieder in die Haare.
Seine Lyrics sind das Einzige, was ihm Kraft und Mut im Leben gibt, deshalb arbeitet er auch in einer Autofabrik, um sich irgendwann mal ein Studio zu mieten und ein Demotape aufzunehmen.
Eigentlich könnte das Leben so dahinplätschern, aber Jimmy und seine Freunde geraten ständig mit einer rivalisierenden Gang in Konflikt, die Jimmy als Weißen in ihrer Gegend einfach nicht akzeptieren. Die einzige Möglichkeit, die er hat, ist es dieser Gang im Freestylebattle mal richtig zu zeigen, dass Sklills nichts mit der Hautfarbe zu tun haben.

*Meine Meinung*
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Um es schonmal vorwegzunehmen: dieser Film ist großartig!
Ich hab im Kino gesessen und war von der ersten Sekunde an begeistert. Eminem steht dort in einem Waschraum, Kopfhörer auf und bewegt sich einfach nur zur Musik, er rappt nicht, aber er macht die Bewegungen als würde er es tun. Das sieht einfach nur genial aus.
Der Film wurde uns im Originalton gezeigt, was mich anfangs etwas erschrocken hat, aber mein Englisch hat gereicht, um den Film und sogar einige Battletexte zu verstehen. Wahrscheinlich war es auch besser, dass der Film auf Englisch lief, denn eine deutsche Übersetzung kann auch immer viel von der Atmosphäre schlucken.
Ich mag zwar Eminem sehr gerne, habe mir seine Biografie aber nie durchgelesen, was ich aber aus seinen Texten so weiß, spiegelt der Film sein eigenes Leben schon ganz gut wieder, obwohl seine Mom sehr gut wegkommt in dem Film.

Von der schauspielerischen Leistung Eminems war ich auch sehr überrascht, wenn ich nicht wüßte, dass er vorher nie etwas mit Schauspielerei am Hut hatte, hätte ich denken können, das wäre sein Beruf. Er spielt einfach nur genial, was man übrigens auch von Kim Basinger behaupten kann, die sogar den richtigen Detroiter Slang drauf hat.
Die Rapparts in dem Film sind auch total genial, weshalb ich mir gleich am Donnerstag mal den Soundtrack zugelegt habe.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings und das wäre der, dass in dem Film nicht so richtig heftig rüberkommt, wie er sich als weißer Rapper in der \"Welt der Schwarzen\" durchschlagen muß. Es wird zwar klar, was sein \"Problem\" ist, aber nach den ganzen Trailern und Berichten, die ich über den Film gesehen habe, hatte ich da etwas krasseres erwartet.

Während des Films mußte ich immer wieder an einen Film über die jamaikanische Reggae-Szene denken, den ich mal in der Schule im Musikunterricht schauen mußte. Ich denke, dass auch \"8 Mile\" irgendwann von aufgeschlossenen Lehrern im Unterricht gezeigt wird, denn der Film spiegelt schon ganz gut die Rapszene und den langen, beschwerlichen Weg zum Erfolg wider und schließlich hat ja auch die \"Stiftung Lesen\" eine Schulkampagne zu Beginn des Films gestartet.

Abschließend kann ich also sagen, dass sich jeder, der sich für Musik (muß nicht unbedingt HipHop bzw. Rap sein) interessiert, den Film ansehen sollte.
Wenn der Film am 2.Januar in die deutschen Kinos kommt, werde ich ihn mir auf jeden Fall nochmal in der synchronisierten Fassung ansehen, um zu sehen, wie gut oder schlecht Oliver Rohrbeck (ja, der von den drei ???) die Übersetzung gelungen ist.

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