A.I. - Künstliche Intelligenz (DVD) Testbericht

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ab 15,13
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

Erfahrungsbericht von Kitana

Wenn Maschinen lieben

Pro:

eine schöne, traurige Geschichte, regt zum Nachdenken an

Kontra:

---

Empfehlung:

Ja

Hallo Hallo Hallöle,

heute ringe ich mich mal durch und schreibe mal wieder einen Filmbericht (was mir bisher noch nie so gut gelungen ist, ich hoffe dieses Mal klappt es besser).

Der Film über den ich heute schreiben möchte, habe ich letzte Woche im Fernsehen gesehen und hat mich zutiefst berührt, heißt „A.I. Künstliche Intelligenz“ von Steven Spielberg.

~ Zur Story ~

Wir befinden uns in einer Welt die in der (fast nahen)
Zukunft spielt. Die Menschen sind hier nicht mehr alleine auf der Welt, denn mit Ihnen leben auch noch Maschinen auf der Erde. Sie wurden geschaffen um Ihnen nützlich zu sein, zum Beispiel als Liebesspielzeug.
Zunächst beginnt die Geschichte mit dem Ehepaar Monika und Henry Swinton, deren Sohn nach einem Unfall tief im Koma liegt. Henry bekommt ein Angebot einer Technikfirma (für die er übrigens auch arbeitet): Er könnte einen Ersatz für ihren Sohn bekommen. Nun handelt es sich natürlich nicht um ein richtiges Kind, sondern um die erste Maschine die als Kind erschaffen wurde um kinderlose Paare etwas darüber hinweg zu helfen, das sie keine eigenen Kinder haben können oder eher gesagt haben dürfen. Der Roboter ist perfekt angepasst und sieht aus wie ein richtiges Kind, sein Name ist David.

Als Henry ihn mit nach Hause nimmt ist Monika erstmal mächtig geschockt und kann erstmal gar nicht richtig glauben was Henry damit bezwecken möchte und sie scheint auch etwas Angst David gegenüber zu haben, denn auch sie hat noch nie eine Maschine in Kindsgestalt gesehen. David verhält sich schon wie ein richtiger Junge und versucht natürlich sich Monika anzunähern, doch diese blockt erst einmal ab. Als der kleine Junge endlich der Durchbruch geling Monika zu überzeugen, scheint diese auf den ersten Blick sehr angetan.
Sie entschließt sich David zu prägen, das heißt sie muß 5 bestimmte Wörter in einer Reihenfolge aufsagen um den kleinen David voll und ganz auf sich zu programmieren. Als sie dies getan hat gibt es kein Zurück mehr, David ist nun auf sie visiert und sollte Monika sich je dazu entschließen den kleinen David nicht mehr haben zu wollen, muß sie ihn zurück in die Firma bringen und er würde zerstört werden, da er dann keinen Nutzen mehr für die Nachwelt hat.

Nun beginnt David sich wie ein richtiger Junge zu benehmen, doch das glückliche Familienleben hält genau ein Tag an. Plötzlich bekommt Monika einen Anruf von ihrem Mann Henry, ihr Sohn Martin ist aus dem Koma erwacht und kommt wieder nach Hause. Ab hier beginnt das Drama. Martin gefällt es ganz und gar nicht das David seinen Platz eingenommen hat und versucht ihn wo er kann aufzusticheln um irgendwas anzustellen. Mit den Sätzen wie: „Wenn du das tust wird meine Mutter dich bestimmt genauso lieben wie mich“ kann David natürlich kaum widerstehen und lässt sich darauf ein. Das geht natürlich schnell ins Auge. Nach wenigen Tagen hat Martin sein Ziel erreicht: Monika ist fest davon überzeugt das David eine Maschine mit Tücken ist und nicht gut für ihre Familie ist. Bevor ein weiteres Unglück passiert fasst sie einen Entschluß: David muß zurück gebracht werden!

Auf dem Weg in die Fabrik hat auch Monika auf einmal wieder ein Herz, anstatt ihn zurück zu bringen setzt sie den kleinen David im nahe liegenden Wald aus. Ist zwar wirklich auch nicht sehr nett aber schließlich besser als sein Tod. Nun ist David auf sich alleine gestellt, seine geliebte Mutter ist weg und möchte ihn nicht mehr haben, alles was ihm bleibt ist der kleine Teddybär. Der Teddy ist übrigens auch ein Wesen das richtig sprechen und laufen kann, wie ein kleiner Mensch, ein selbstständiger Teddybär.

Für David bricht die Welt zusammen, er kann nicht verstehen warum ihn seine Mama nicht mehr mag. Irgendwann kommt er zu der Feststellung das es wohl daran liegt, das er kein richtiger Junge ist, sondern nur eine Maschine. Er erinnert sich an die Geschichte die ihm seine Mutter vorgelesen hatte, da war doch Pinocchio, der war auch kein richtiger Junge…und da war die blaue Fee die aus ihm einen richtigen waschechten Jungen machte. Nun ihr wisst jetzt bestimmt was David sucht? Richtig, er macht sich auf die Suche um die blaue Fee zu suchen…

Seine Suche zieht ihn durch viele riskante und gefährliche Situationen, doch David gibt nicht auf bis er die blaue Fee gefunden hat. Und findet er sie? Siehe nächster Abschnitt.

~ Story Teil 2, bitte überspringen wenn ihr das Ende nicht wissen wollt! ~

Mit Hilfe des gejagten Liebes-Roboters Joe findet David schließlich seine blaue Fee. Doch leider ist die Fee nicht echt und liegt unterhalb des Meeres von Manhattan (ist ja in der Zukunft, und da ist Manhattan leider überflutet). Mit einem futuristischen Hubschrauber das gleichzeitig auch tauchen kann, steht er nun davor und bettelt die blaue Fee an ihm doch zu helfen endlich ein richtiger Junge zu werden. Selbst nach 2000 Jahren sitzt er dort immer noch, bei ihm immer noch der sein tapferer Freund der kleine Teddy. Mittlerweile ist das Meer zugefroren und alles vereist.

So jetzt geht’s ans Ende, das wirklich nicht vorhersehbar ist und einfach nur sprachlos macht.
David und Teddy werden aus der Eisschicht von den neuen Erdenbewohnern befreit, tja die Menschen sind mittlerweile ausgestorben und nun bewohnen Ausserirdische die gute alte Erde. Um David nicht zu erschrecken erschaffen sie ihm ein Abbild seines alten Heims und dort wird ihm klar gemacht was in der Zwischenzeit passiert ist und was sich verändert hat. Die Aliens sind nett und wollen das beste für David. Sie bieten ihm an seine Mutter neu zu erschaffen, aber allerdings nur für einen Tag, denn dann werden alle neu erschaffenen Menschen einfach einschlafen und nicht wieder erwachen. Allerdings bräuchten sie dafür etwas von dem Menschen. Da kommt der Teddy ins Spiel, der immer noch die Haarsträhne von Monika hat, als David sie ihr damals abschnitt weil Martin ja meinte sie würde ihn dann auch so lieben. Das war ein sehr trauriger Abschnitt. Nun ja die Aliens hielten ihr Wort und als es Morgen wurde lag Monika in ihrem Bett. David verbrachte nun mit ihr den schönsten Tag seines Lebens und Abends legte er sich neben sie, so als würde sie morgen immer noch da sein. Und endlich fühlte David sich wie ein richtiger Junge,träumte das erste Mal in seinem Leben und fühlte das erste Mal Geborgenheit und Liebe.

Und, ist das etwa nicht herz zerreisend?

~ Die Schauspieler ~

Haley Joel Osment als David
Jude Law als Joe
Frances O'Connor als Monika Swinton
Sam Robards als Henry Swinton
Jake Thomas als Martin Swinton
William Hurt als Professor Hobby
Ken Leung als Syatyoo-Sama

Und noch einige, viele andere aber meinerseits unbekannte Schauspieler.

~ Sonstige Daten ~

Spieldauer: 126 Minuten.
FSK: ab 12
Der Film kam 2001 in die Kinos und letzte Woche war er wie schon gesagt im Fernsehen zu sehen.
Zu kaufen gibt es ihn auch schon, auf Video ( viel Spaß beim suchen) oder auf DVD. Auf der DVD sind noch zusätzliche Features wie zum Beispiel der Dokumentarfilm „The Making off“ und viele Hintergrundinformationen zum Film zu begutachten.

~ Meine Meinung / Fazit ~

Zu allererst möchte ich noch etwas zur Altersfreigabe sagen. Die Story hört sich vielleicht an wie ein Märchen, aber ist es leider nicht, daher kann ich der FSK ab 12 zu Recht zustimmen. Der Film ist zwar nicht brutal, aber er ist ab und zu an manchen Stellen wirklich extrem traurig. Kleinere Kinder werden das nicht verstehen warum auf einmal ein kleiner Junge obwohl er doch gar nichts getan hat, mitten im Wald ausgesetzt wird. Oder erklärt doch mal warum Roboter mutwillig zerstört werden obwohl sie doch so lieb und nett sind. Ich hatte den Film ja Anfangs als Kinderfilm angesehen und habe den Anfang mit meiner 5jährigen Tochter gesehen. Bis ich dann merkte das es vielleicht doch nicht so eine gute Idee war den Film mit mir zusammen schauen zu lassen (deswegen musste sie dann auch gleich in der zweiten Werbepause ins Bett, war ja eh schon spät *fg*). Meine Tochter hat halt alles nicht so verstehen können und ist bei der Szene im Wald fast ausgerastet und hat sich ziemlich aufgeregt. Ansonsten ist die Geschichte wie schon erwähnt bis zum Schluß einfach nur traurig, ich kann gar nicht mehr aufzählen wie oft mir Tränen die Wangen runter kullerten (ich bin aber auch viel zu nah am Wasser gebaut). Die Schauspieler bringen die Story gut rüber und sind somit auch recht überzeugend. Ich fand es auch sehr gut das man nie im Voraus sagen konnte was nun passieren würde. Alleine das Ende hat mich dermaßen von den Socken gehauen das ich wirklich sprachlos war. Man kann es ja auch eigentlich als kein Happy End bezeichnen, die Mutter war nur für einen Tag zurückgekehrt und was nun? Was macht David jetzt? Für immer und ewig ohne Menschen leben, für die er ja eigentlich erbaut wurde, oder kann man es vielleicht auch die Erlösung nennen, Davids Freiheit? Selbst nach dem Ende kann man sich immer noch stundenlang den Kopf zerbrechen.

Steven Spielberg konzentriert sich in diesem Film ganz klar auf die ethischen Aspekte, man kann also keine große Spannung erwarten. Detailiert wird hier auf die Themen wie Integration oder Feindschaft eingegangen. "Wenn wir einen Roboter programmieren, uns zu lieben, haben wir dann nicht die moralische Verpflichtung, ihn ebenso zurück zu lieben?" ist ein wichtiger Satz der von Monika ausgesprochen wurde, der sehr wichtig ist und viele einige aufwirft. Man darf 2 Seiten von Menschen kennenlernen. Einige benutzen die Maschionen für sich als eine Art "Ersatz" und andere wiederrum haben nur das Ziel diese Roboter zu vernichten, weil sie nicht verstehen und Angst vor Ihnen haben. Man darf sich nun Gedanken machen welche Seite denn nun besser ist für diese Kreationen ist, oder vieleicht gar keine? Wenn man diese Thematik auf andere Themen unseres Lebens übertragen, wissen wir nun ganz genau was Herr Spielberg uns vieleicht damit sagen möchte. Ein Kampf für und um das eigene Leben, unnötige Kriege spiegeln uns etwas das reale Leben wieder. Doch wie ist das mit der Moral? Kann man auch eine Maschine lieben wenn sie uns liebt? Schmeißt man einen einfach Teddy weg und setzt ihn im Wald aus auch wenn er NICHT sprechen und laufen könnte? Meine Antwort wäre hier, nein, man schmeißt sein Lieblings-Kuscheltier doch nicht einfach weg auch wenn man von ihm nicht geliebt werden kann, weil er ja nicht lebt.

Wie man sieht ist der Film nicht einfach nur sinnlos oder unrealistisch, wie manche Leute behaupten würden. Nein, es werden jedemenge tiefgründige und moralische Fragen aufgebracht.
Auch wenn die Story in einer Zukunft mit vielen futuristischen Bildern besteht wie wir es nicht kennen doch dennoch ist die Thematik und unsere Moral die gleiche Sprache die wir, in der Gegenwart oder Vergangenheit, sprechen.


So irgendwie hab ich das Gefühl das ich an das Ende des Berichtes angelangt bin. Solltet ihr den Film noch nicht gesehen haben, dann kann ich ihn euch mit bestem Gewissen weiter empfehlen.

Viel Spaß beim Schauen,
Kitana

35 Bewertungen, 2 Kommentare

  • kleinvolli

    19.11.2004, 16:13 Uhr von kleinvolli
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht. Allerdings fand ich den Film auch schön. Teilweise sogar bitter, bitter traurig. Anfänglich verführt einen der Film zwar zum Umschalten aber zum Schluss wird´s richtig traurig und der Film bewegt zum Nachdenken....armer

  • anonym

    10.11.2004, 14:49 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ganz ehrlich- es ist der schlechteste film den ich jemals gesehen habe *g* in meinen augen langweilig, langatmig, voller widersprüche-kurzum eine katastrophe. aber geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden ;o) sorry für die kleinschreibung