American History X (DVD) Testbericht

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ab 3,08
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Erfahrungsbericht von Gionta

Er ist sein Bruder. Und sein Opfer

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

+ + + Story + + +
Dennis Vinyard (William Russ) ist Feuerwehrmann und lebt zusammen mit seiner Familie in einem gemütlichen Haus in Venice. Doch eines Tages wird das idyllische Familienleben schwer erschüttert. Dennis Vinyard kommt bei einem Feuerwehreinsatz ums Leben. Er wird bei Löschungsarbeiten in einem vermeintlichen Drogenlabor erschossen. Für seinen ältesten Sohn Derek (Edward Norton) ist die Sache klar. Er gibt die Schuld für den Tod seines Vaters den Schwarzen und anderen Andersfarbigen. Immer mehr zieht er sich zurück.

Eines Tages lernt er Cameron (Stacy Keach) kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Er stachelt ihn und andere frustrierte Jugendliche gegen ausländische Mitbürger auf. Zusammen überfallen sie an einem Abend einen asiatischen Lebensmittelhändler und feiern Parties zu ehren Adolf Hitlers. Derek gerät immer mehr unter Camerons schlechten Einfluss und drückt
seine Haltung und Einstellung bald auch äußerlich aus.

Eines nachts versuchen drei Schwarze Dereks Wagen zu stehlen, doch sein jüngerer Bruder Danny (Edward Furlong) bemerkt dies und verständigt Derek. Fest entschlossen stürzt dieser aus der Tür und bringt die drei schwarzen Jugendlichen brutal vor den Augen Dannys um. Durch den Mord an den Schwarzen steigt Derek zu einer Ikone der White-Power-Bewegung auf. Besonders für Danny wird er zu einem großen Vorbild.

Erst im Gefängnis, während der 3 Jahre Haft, kommt er wieder zu Besinnung. Besonders der Umgang mit Lamont (Guy Torry), einem schwarzen, mit dem er in der Wäscherei zusammenarbeitet verändert ihn zunehmends. Die beiden werden Freunde. Außerhalb der Arbeit hängt Derek mit einer Gruppe „gleichgesinnter“ zusammen, doch als er sieht dass diese Geschäfte mit Mexikanern abschließen wendet er sich von ihnen ab und die Probleme beginnen. Brutal wird er eines Tages in der Dusche von ihnen vergewaltigt. Ein Wendepunkt in seinem Leben. Verzweifelt wendet er sich an seinen alten Lehrer Sweeney (Avery Brooks). Ohne den Schutz seiner Nazifreunde sieht Derek nun einer weiteren Gefahr ins Auge: Die schwarzen Gefangenen haben schon seit langer Zeit ein Auge auf ihn geworfen. Doch nichts passiert, obwohl er wusste, dass einigen die Finger juckten.

Der Tag der Entlassung ist gekommen und Derek hat sich vollkommen verändert. Doch ihm steht noch eine harte Prüfung bevor: Der Kampf um seine Familie und besonders um seinen Bruder Danny, der mittlerweile auch in die Naziszene geraten ist...

+ + + Cast & Crew + + +
Edward Norton (Derek Vinyard)
Edward Furlong (Danny Vinyard)
Beverly D’Angelo (Doris)
Jennifer Lien (Davina)
Ethan Suplee (Seth)
Fairuza Balk (Stacey)
Avery Brooks (Sweeney)
Elliott Gould (Murray)
Stacy Keach (Cameron)
William Russ (Dennis)
Guy Torry (Lamont)
Joe Cortese (Rasmussen)


+ + + Filmkritik + + +
American History X ist ein sehr ergreifendes, hartes und teilweise recht kompromissloses Drama über ein Thema das auch hierzulande immer bedrohlichere Ausmaße annimmt. Man möge meinen, man hätte aus der schrecklichen Vergangenheit gelernt. Doch anscheinend gibt es diesbezüglich noch jede Menge Aufholbedarf. Besonders bei den Jugendlichen. Denn gerade für sie übt diese Zeit eine derart große Faszination aus, dass sie oft sehr leicht für derlei Sachen zu gewinnen sind. Und daher leichte Beute für Organisation wie die NPD usw. sind. Vor allem dann wenn es sich um desillusionierte Jugendliche handelt, die keine Zukunftsperspektiven haben oder mit ihren Problemen einfach nicht mehr zu Recht kommen und deswegen die „Geborgenheit“ der Gruppe suchen. Obwohl sie mit der Ideologie an sich eigentlich nur wenig zu tun haben. Eine weitere Grundproblematik, die auch der Film zeigt und was meiner Meinung auch die eigentliche Grundaussage von American History X ist, dass Hass auch anerzogen ist. Und der Einfluss der Umwelt eine sehr große Rolle spielt. Dies wird im Film vor allem gegen Ende hin deutlich – in den Szenen mit dem Vater. Wo deutlich wird, dass Derek nicht von Beginn an so dachte und erst zu einem hasserfüllten Menschen gemacht wurde. Durch den tragischen Tod seines Vaters kam es dann schließlich zum „Ausbruch“. Zum Ausdruck kommt diese Grundaussage auch durch Danny, dessen Heldenverehrung zu seinem Bruder immer stärker wird und auch er in diese Kreise aus Hass und Gewalt abgleitet.

Der Film ist teils sehr intensiv, teils aber auch ein wenig oberflächlich und rührselig. Doch vielleicht ist es gerade diese Mischung, die den Film auszeichnen. Denn auch wenn man ihn schon tausendmal gesehen hat, regt er doch immer wieder zum Nachdenken an. Eine Szene die mir besonders in Erinnerung ist: Sweeney zu Derek im Gefängnis, kurz nach dessen Vergewaltigung „Hat sich durch dass was zu tust dein Leben gebessert ?“. Derek nach schüttelt den Kopf nach langem zögern . Die Geschichte schreckt, vor allem durch das pessimistische Ende ab und wird deshalb mittlerweile auch an Schulen gezeigt.

Vor allem dank der grandiosen schauspielerischen Leistung von Edward Norton ist American History X zu einem sehr eindringlichen Film geworden, der keinen kalt lassen dürfte. Er erhielt dafür auch zurecht eine Oscarnomminierung. Auch wenn der Wandel seiner Figur etwas unglaubhaft vor sich geht, spielt er diese Rolle derart überzeugend, dass man nicht weiß soll man Derek nun mögen oder nicht.

+ + + Infos zur DVD + + +
Das Menü ist relativ einfach gestaltet und mit Musik unterlegt. Sowohl Bild als auch Tonqualität weitestgehend in Ordnung, ohne aber wirklich für Luftsprünge zu sorgen. Dafür gibt’s leider zu viele Ungereimtheiten. So fehlt es beispielsweise dem Bild an der nötigen Detailauflösung um für ein richtig exzellentes Bild zu sorgen. Es kann mitunter auch vorkommen, dass sich leichter Schnee am Bildschirm breit macht. Der Surroundanteil ist aufgrund der im Vordergrundstehenden Dialoge eher gering. Dafür sind allerdings die Stimmen sehr klar und sauber.


· Trailer
· Entfallene Szenen
· Biographien von Cast und Crew

Die DVD bietet leider nur sehr wenige Extras. Neben den Trailer, der allerdings nur in Deutsch vorliegt, gibt es insgesamt drei Entfallene Szenen. Des weiteren gibt es noch Biographien von Cast & Crew. Leider ist die Ausstattung sehr dürftig ausgefallen, angesichts der Klasse über die dieser Film zweifelsohne verfügt nicht ganz verständlich. Da hätte man sicherlich einige interessante Extras gefunden. Nichtsdestotrotz eine DVD die in keinem Regal fehlen sollte, den schließlich sollte der
Hauptkaufgrund immer noch der Film selbst sein...

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