Arlington Road (DVD) Testbericht

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Arlington-road-dvd-thriller
ab 4,74
Auf yopi.de gelistet seit 02/2010

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Erfahrungsbericht von kleenerknuffi

Terroristen im Nachbarhaus ?!

Pro:

Spannung, Schauspieler, Story, kein typisches Hollywood - Ende

Kontra:

kein Bonus auf der DVD

Empfehlung:

Ja

Die Angst vor Terroranschlägen [ohne vorherige Ankündigung, im Gegensatz wie es bei europäischen Terrorvereinigungen gehandhabt wird] ist in den letzten Jahren wohl gewachsen. Vor allem, da sich solche Anschläge nicht mehr nur weit weg in nicht christlichen Länder, sondern auch hier in Europa ereignet haben.
Doch Attentäter können nicht nur von außen kommen. Auch Gegner der jeweiligen Regierung und des Systems, die im jeweiligen Land selbst leben, können zur Gefahr der Sicherheit der Bürger werden.
Und genau dieses Szenario erlebt der Zuschauer in dem Hollywood Film „Arlington Road“ in dem Jeff Bridges und Tim Robbins als Nachbarn und Gegner aufeinander treffen.



>>Inhalt<<


Michael Faraday (Jeff Bridges) ist Professor an der Georg Washington Universität und lehrt dort Amerikanische Geschichte.
Seine Frau Leah arbeitete beim FBI und starb, wegen eines Fehlers in den Akten, bei einem Einsatz.
Aus diesem Grund gibt Michael an der Uni ein Seminar über Anschläge und Attentäter in den Vereinigten Staaten

Eines Tages findet er Brady (Mason Gamble), den Sohn seiner neuen Nachbarn Cheryl (Joan Cusack) und Oliver Lang (Tim Robbins), schwer verletzt auf der Straße und bringt ihn ins Krankenhaus.

Michael und seine Freundin Brooke Wolfe (Hope Davis) freunden sich mit Cheryl und Oliver an. Auch Brady und Michaels Sohn Grant (Spencer Treat Clark) werden beste Freunde.

Doch dann beginnt Oliver und seine Familie Grant zu vereinnahmen. Weshalb Michael Probleme mit seinem Sohn bekommt, da dieser nicht mehr auf ihn hören will.

Zudem wächst in Michael der Verdacht heran, dass Oliver nicht der ist, für den er sich ausgibt, da ihm einige Ungereimtheiten in dessen Erzählungen über seine Herkunft und Leben auffallen.
Er stellt deshalb Nachforschungen und findet schnell heraus, dass Oliver früher William Fenimore hieß und seinen Namen ändern ließ.
Dies weckt Michaels Misstrauen noch mehr und er forscht weiter.
Dabei macht er in Olivers Vergangenheit eine grausige Entdeckung.


Was findet Michael in Olivers Vergangenheit?
Und hat Michael mit seinem Verdacht gegenüber Oliver recht oder ist es nur eine paranoide Fantasie von ihm?



>>Schauspieler<<


Jeff Bridges (Die fabelhaften Baker Boys, The Big Lebowski, Explosiv) spielt den College Professor Michael Faraday. Dieser ist nach dem Tod seiner Frau [bei einem FBI Einsatz, den sie leitete] von Anschlägen besessen. Er misstraut sehr schnell seinem neuen Nachbarn Oliver.
Jeff Bridges spielt seine Rolle sehr gut und überzeugend. Dabei kann er alle Facetten seines Filmcharakters [voller Trauer wegen dem Tod seiner Frau, verbissen bei der Suche nach der Wahrheit, die sich langsam in Paranoia zu verwandeln scheint] glaubhaft darstellen.


Tim Robbins (Die Verurteilten, Short Cuts, Annies Männer) spielt den Bauingenieur Oliver Lang. Dieser hatte vor Jahren seinen Namen geändert um einen dunklen Punkt seiner Vergangenheit zu vertuschen. Er weckt das Misstrauen von Michael. Denn er scheint nicht das zu sein, für das er sich ausgibt.
Tim Robbins zeigt hier eine sehr gute schauspielerische Leistung und wirkt als Oliver sehr geheimnisvoll, fast unheimlich. Dabei harmoniert er auch sehr gut mit Jeff Bridges.



>>Meine Meinung und Fazit zum Film<<


„Arlington Road“ ist ein spannender und intelligent gemachter Thriller, der den Zuschauer fast zwei Stunden in Atem halten kann.

Im Film treffen der College Professor Michael Faraday und sein neuer Nachbar, der Bauingenieur Oliver Lang, aufeinander.

Der Zuschauer sieht Michael Faraday, der seit dem Tod seiner Frau Leah [die bei einem von ihr geleiteten Einsatzes des FBI´ s, wegen eines Fehlers in der FBI- Akte, sterben musste] von Anschlägen in den Vereinigten Staaten besessen ist.
Man sieht. dass er verbittert ist, weil sich niemals irgendjemand vom FBI bei ihm entschuldigt hat.
Nun zieht er seinen Sohn Grant alleine groß und hat mit seiner ehemaligen Studentin Brooke eine Beziehung begonnen.
Doch dem Zuschauer wird schnell klar, dass er sich nicht wirklich auf diese Beziehung einlassen will und kann, da er noch immer nicht wirklich über den Tod seiner geliebten Frau hinweg gekommen ist.
Und hier sieht man auch, wie sehr es Brooke jedes Mal verletzt, wenn sie erkennen muss, dass sie wohl immer im Schatten von Leah stehen wird.

Als sich Michael mit Oliver anfreundet, erlebt der Zuschauer, wie misstrauisch Michael Menschen gegenüber ist. Denn er findet es direkt verdächtig, dass einige Aussagen von Oliver anscheinend nicht korrekt sind.
Und so entwickelt Michael die Theorie, dass mit Oliver etwas überhaupt nicht stimmt.
Dabei könnte man sich aber auch fragen, ob nicht die Tatsache, dass Oliver sich so intensiv mit Michaels Sohn Grant [dem einzigen was er noch wirklich von seiner kleinen Familie hat] beschäftigt, einen Teil des Misstrauens schürt. Den Michael wirkt eifersüchtig auf die Bindung zwischen Grant und Oliver und er scheint Angst zu haben auch diesen, auf welche Art auch immer, zu verlieren.

Aber wer oder was ist Oliver nun wirklich?
Ist er der nette Nachbar von nebenan?
Oder ist er etwa ein Killer oder Terrorist?
Hat Michael mit seinen Vernutungen Recht oder leidet er etwa unter paranoiden Wahnvorstellungen?
Sehen wir hier etwa einen Mann, der so sehr von seiner Trauer, wegen dem Tod seiner Frau, gequält wird, dass er einfach nicht mehr zwischen Realität und Fantasie unterscheiden kann?

Genau diese Fragen stellt sich der Zuschauer im Laufe des Films, und auch ihm gelingt es anfangs nicht Oliver wirklich zu durchschauen.
Dafür wirkt er einfach zu geheimnisvoll, zuerst zu nett und später einfach nur unheimlich.



S P O I L E R A N F A N G



Und erst im Laufe des Films und Michaels Ermittlungen wird dem Zuschauer klar, wie fanatisch und rücksichtslos Oliver seine Überzeugungen und Pläne verfolgt und verwirklicht.
Dabei nimmt er wissentlich das Leben Unschuldiger und sogar Kinder in Kauf.

Doch wie intelligent er seine Anschläge plant und ausführt und wie geschickt er dabei einen Sündenbock aussucht und alles so einfädelt, dass dieser ganz allein für den jeweiligen Anschlag verantwortlich gemacht wird [obwohl die jeweilige Person vollkommen unschuldig ist] zeigt auch, wie intelligent der Film selbst gemacht wurde.

Und so sitzt man als Zuschauer am Ende des Films, wenn alles aufgeklärt wird, vor dem Bildschirm und erkennt den Zusammenhang von den einzelnen Puzzelstücken des Films.

Dabei überrascht und entsetzt das Hollywood untypische Filmende den Zuschauer.



S P O I L E R E N D E



Der Film spielt auch mit den Ängsten der Menschen vor Terroranschlägen im eigenen Land.
Und hier kommt die Gefahr nicht von außerhalb. Ganz im Gegenteil der Täter ist aus den eigenen Reihen. Es ist der nette Nachbar, dem so etwas wohl keiner zugetraut hätte.

Und irgendwie zeigt der Film, dass nicht immer alles so ist, wie es nach außen hin scheint.
Er mahnt die Augen aufzuhalten, was um einen herum geschieht [wobei man dabei wohl weniger auf geplante Terroranschläge, dafür aber oft genug auf häusliche Gewalt gegenüber Frauen und Kinder treffen kann. Doch auch bei diesen sollte man nicht einfach die Augen davor verschließen und sich denken, dass dies eine Privatsache ist. Denn immer wieder endet dies mit dem Tod eines Menschen]

Der Film greift auch die bei Attentaten und Anschlägen so gerne verwendete Theorie des Einzeltäters auf. [die beiden wohl bekanntesten Attentate mit der Einzeltäter- Theorie, bei denen diese aber als äußerst unglaubwürdig angesehen werden und bei denen politische Verschwörungen vermutet werden, sind: die Ernordung des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy 1963 in Dallas durch Lee Harvey Oswald und die Ermordung des amerikanischen Bürgerrechtlers und Friedensnobelpreisträgers Dr. Martin Luther King. 1968 in Memphis].
Und hier zeigt der Film, wie leicht die Behörden mit dieser Theorie zufrieden zu stellen sind.
Es geschieht ein Anschlag/Attentat, die Bevölkerung schreit nach der Bestrafung des Schuldigen und wenn die Behörden jemanden haben, der in das Schema passt [wie hier Michael, dessen Frau wegen eines Fehlers beim FBI stirbt und er deshalb einen Grund hat sich an dieser Behörde zu rächen] ist sie und auch die Bevölkerung zufrieden. Der Fall ist gelöst, die Akte wird geschlossen und es gibt keine weiteren Untersuchungen mehr.
Ein Glück für die Verantwortlichen und Planer im Verborgenen.


Die Schauspieler des Films zeigen eine sehr gute Leistung.
Vor allem Jeff Bridges und Tim Robbins spielen ihre jeweilige Rolle vorzüglich und bieten sich ein spannendes Duell.
Aber auch Joan Cusack (Die Braut die sich nicht traut, High Fidelity) als Cheryl Lang [auf der einen Seite nett und verständnisvoll, aber gleichzeitig auch eiskalt ist] und Hope Davis (Flatliners, Kiss of death) als Brooke Wolfe [liebevoll gegenüber Michael, ungläubig bei seinen Theorien, erschrocken beim Begreifen von deren Wahrheitsgehalt] machen ihre Sache sehr gut und überzeugen.


Musikalisch passen die instrumentalen Stücke zu der jeweiligen Szene. Die Musik trägt zur Spannung und Atmosphäre des Films bei.

Als Schauplatz des Films dient größtenteils der ruhige Vorort von Washington, in dem die Familien Faraday und Lang wohnen. Dieser wirkt so bieder und friedlich. Und ist damit das genaue Gegenteil zu den dunklen Machenschaften, die hier geplant werden.


„Arlington Road“ ist jedem zu empfehlen, der spannende und intelligente Thriller mag.



>>Infos zur DVD<<


Originaltitel: Arlington Road
USA: 1998
FSK: 12
Spieldauer: 112 Minuten
Studio: Polygram / Universal
Preis: ca. 9,99 – 12,99 Euro
Kapitel: 18



Darsteller:


Michael Faraday (Jeff Bridges)
Oliver Lang (Tim Robbins)
Cheryl Lang (Joan Cusack)
Brooke Wolfe (Hope Davis)
FBI Agent Whit Carver (Robert Gosset)
Brady Lang (Mason Gamble)
Grant Faraday (Spencer Treat Clark)
Dr. Archer Scobee (Stanley Anderson)


Regie: Mark Pelligton (Destination Anywhere, The Mothman Prophecies)
Drehbuch: Ehren Kruger (Ring 1+2, Scream 3)
Produzenten: Peter Samuelson
Marc Samuelson (Wilde)
Tom Gorai (Nicholas Nickleby)
Musik: Angelo Badalamenti (Mullholand Drive, Beach)
Schnitt Conrad Buff (Training Day, Thirteen Days)
Kamera: Bob Bukowski (Saved)


Bildformat: 16:9 Widescreen
1:1,85 anamorph

Tonformat: Dolby Digital 5.1

Sprache: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch, Englisch, Holländisch

Untertitel für Hörgeschädigte: Englisch


Extras:

Keine vorhanden



>>Bild- und Tonqualität<<


Die Bildqualität der DVD ist sehr gut und scharf. Der Kontrast, auch in dunkleren Szenen, und die Farbsättigung sind nicht zu beanstanden.

Die Tonqualität der DVD ist sehr gut und klar. Die Dialoge und die Musik sind ungefähr gleichlaut, so dass ein ständiges Regeln der Lautstärke nicht nötig ist. Die vorderen und hinteren Boxen sind gut aufeinander abgestimmt.



>>Meine Meinung und Fazit zur DVD<<


Die DVD verfügt über sehr gutes Bild und Ton, zudem ist sie sehr günstig im Preis.
Dafür verfügt sie aber über keinerlei Bonusmaterial, was bei einem größeren Anbieter wie Universal nicht unbedingt zu erwarten ist und ein wenig enttäuscht.



>>Gesamtbewertung<<


Der Film selbst erhält von mir wegen der Spannung, der Schauspieler, der intelligenten Story und dem gut gemachten Ende 4,5 von 5 Punkten.

Die DVD selbst erhält von mir wegen der sehr guten Bild- und Tonqualität, dem günstigen Preis, dem aber völligen Fehlen von Bonusmaterial 2,5 von 5 Punkten.

Dies ergibt in der Gesamtwertung knappe 4 von 5 Sternen.


Den Kauf der DVD kann ich für unter 13 Euro empfehlen.

Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Euch allen noch einen schönen Tag.

45 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Tweety30

    25.03.2007, 13:06 Uhr von Tweety30
    Bewertung: sehr hilfreich

    SchÖnen SonnTag !!!

  • anonym

    18.03.2007, 15:22 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris :-)

  • 2011emjott

    18.06.2006, 19:35 Uhr von 2011emjott
    Bewertung: sehr hilfreich

    Leider gibt es kein "BH"...