Asterix & Obelix: Mission Kleopatra (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Haramis

Imhotep allerseits!

Pro:

gute Umsetzung des Trickfilms, besser als der erste Teil

Kontra:

manchmal etwas übertriebene Witze

Empfehlung:

Ja

Fernab eines kleinen gallischen Dorfes geht es diesmal mächtig zur Sache – Asterix und seine Freunde verschlägt es nach Ägypten und unsereins sitzt lachend vor dem Fernseher und erinnert sich an die alten Zeiten, in denen man sich noch keine Schauspieler leisten konnte und die Filme mit Buntstiften malen mußte...



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Story
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Die Geschichte ist schnell erzählt: Asterix, Obelix und Miraculix reisen nach Ägypten, um Numerobis – Sohn von Sonaergernis – zu helfen. Dieser soll im Auftrag von Cleopatra höchstpersönlich einen Palast für Cäsar bauen – innerhalb von drei Monaten. Das geht natürlich nur mit Zaubertrank.
Nicht nur der Zeitdruck macht unseren Helden zu schaffen, sondern auch die Intrigen von Pyradonis, dem Hofarchitekten von Cleo, und natürlich die ollen Römer, allen voran Cäsar, der den Galliern noch nie besonders wohlgesonnen war.


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Vergleich mit der Zeichentrickversion
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Vorausschickend muß ich dazusagen, daß ich den Comic nicht kenne, sondern nur den Trickfilm, deswegen ist es mir leider nicht möglich, mit dem Original zu vergleichen.

Eigentlich wollte ich den Film überhaupt nicht sehen, da die erste Realverfilmung bereits völlig in die Hose gegangen war. Es wirkte alles viel zu künstlich und die Schauspieler konnten mich auch nicht überzeugen. Meine Mutter war es wieder einmal, die den zweiten Teil dann anschleppte und meinte, den müßte ich einfach sehen. Da wir in puncto Filme nicht unbedingt denselben Geschmack haben, hatte ich schon das Schlimmste befürchtet.

Schon nach einer Minute wußte ich, um welchen Film es sich handelt (Sie hatte es mir vorher nicht verraten). Die Dialoge kamen mir alle irgendwie bekannt vor und es stellte sich schon bald heraus, daß vieles wortwörtlich übernommen worden war.
Ich war sehr überrascht, wie gelungen die Umsetzung war. Die Zeichentrickfilme kenne ich alle in- und auswendig und die Realverfilmung war so nahe an den Trickfilm angelehnt, daß ich fast geglaubt habe, ich würde den Film schon kennen.

Natürlich wurden einige Sachen rausgelassen, die man einfach nicht richtig im Realfilm umsetzen konnte, wie z. B. der singende Löwe von Cleopatra. Dafür wurden dann auch Sachen eingebaut, die im Trickfilm nicht existieren, wie etwa diese seltsame Vodafonis (eine Art lebendes Handy), die eine selten dämliche Rolle hat, die man sich wirklich hätte sparen können.

Besonders gelungen fand ich die Szene, in der Trickelemente mit eingebaut wurden. Als die Gallier in der Pyramide eingesperrt sind und das Licht ausgeht, sieht man nur die Augen von Trickfiguren durch die Gänge flitzen.

Die beste Umsetzung waren für mich eindeutig die Piraten. Zwar haben sie einen anderen Text und der Rote Korsar hatte im Zeichentrickfilm auch keine Tochter, aber der Rest ist wirklich 1:1 umgesetzt. Ich sag nur: \"Die Ömer, die Ömer!\"


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Schauspieler
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Darsteller:
Gérard Depardieu --------- Obelix
Christian Clavier ---------- Asterix
Claude Rich ---------------- Miraculix
Jamel Debbouze ---------- Numerobis
Monica Bellucci ------------ Kleopatra
Alain Chabat --------------- Cäsar
Gérard Darmon ----------- Pyradonis
Isabelle Nanty ------------- Vodafonis


Regie: Alain Chabat

Ich muß ja zugeben, daß ich bis auf Gérard Depardieu niemanden von der ganzen Crew kenne. Depardieu kann ich eigentlich überhaupt nicht leiden, der Mann geht mir einfach auf die Nerven. Als Obelix kommt er allerdings sehr gut an. Er spielt den etwas fülligen Gallier ganz überzeugend, nur seine deutsche Synchronstimme paßt nicht so recht zu ihm und läßt ihn etwas unprofessionell wirken. Aber darüber kann man wegsehen.

Christian Clavier ist nicht unbedingt der Mann, den ich mir als Asterix wünschen würde. Er mag zwar schauspielerisches Talent haben, aber rein vom Aussehen her paßt er für meinen Geschmack nicht unbedingt in die Rolle.
Bei Miraculix alias Claude Rich geht es mir ebenso. Er wirkt wie ein Störfaktor, auch wenn ich nicht sagen könnte warum. Ähnlich ging es mir übrigens bei Gandalf im \"Herr der Ringe\" – ich hatte einfach jemand ganz anderen erwartet.

Die beiden Schauspieler, die meines Erachtens am besten in ihre Rollen passen, sind Cäsar und Cleo. Cäsar, sprich Alain Chabat, ist ja mein absoluter Favorit. Er entspricht zwar auch nicht unbedingt der Vorlage, aber er sieht einfach verdammt gut aus ;-)
Monica Bellucci ist für die Rolle der Cleopatra wie geschaffen. Sie sieht nicht nur genauso aus wie die Comicfigur, sondern spielt auch perfekt die \"Zicke\", als welche Cleo immer dargestellt wird. Die Szene, in der sich die beiden am Anfang streiten – woraus überhaupt erst der Auftrag für Numerobis entsteht – ist herrlich. Die beiden giften sich an, äffen einander nach, daß es eine Freude ist. Man könnte meinen, sie wären seit 10 Jahren verheiratet...

Ein wenig auf die Nerven geht mir Numerobis (Jamel Debbouze) mit seinem dauernden hektischen Geplapper.
Zu den restlichen Schauspielern läßt sich nicht viel sagen. Sie passen sich dem Film ganz gut an, fallen aber auch nicht unbedingt auf. Der einzige, der mir noch besonders gut gefällt, ist der süße Idefix. Der kleine Wuschel wurde dem Trick-Idefix ziemlich genau angepaßt, nur ist er tatsächlich noch niedlicher.


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Lustig oder dämlich?
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Manche Sachen sind so dämlich, daß sie schon wieder lustig sind... Das ist eigentlich mein Leitspruch für Mel-Brooks-Filme. Für Asterix trifft er ebenfalls zu.
Ein Running Gag ist die ständige Verstümmelung der Namen (\"Es fängt mit \'Mirac-\' an und endet auf \'-ix\'\" – \"Dann ist es vielleicht dieses berühmte römische Nudelgericht?\"). Eigentlich basiert der Großteil des Humors auf Sprachwitzen, was mich als ehemalige Sprachwissenschaftlerin natürlich besonders reizt.

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Numerobis: \"Er hat viele Talente in Gold – das ist die Währung in unserem Land.\"
Miraculix: \"In Gallien sind die Talentiertesten nicht immer die Reichsten.\"
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Wie bereits erwähnt war Vodafonis diejenige, die mir im ganzen Film am wenigsten gefallen hat. Man kann es mit den Witzen auch übertreiben und diese Dame mit eingebautem Funkloch (Verzeihung, ich wollte damit lediglich auf das Stottern anspielen, wenn sie eine schlechte Verbindung hat) ist nicht mehr lustig sondern tatsächlich nur noch dämlich.

Ich mag es ja immer, wenn versteckte Andeutungen auf andere Filme enthalten sind. Solche sind bei Asterix zwar rar gesät, aber durchaus vorhanden. Ziemlich am Anfang z. B. wird Cleos Krokodilen ein Lämmchen verfüttern – armes Vieh, dabei war es so niedlich – und diese Szene erinnert mich doch sehr an \"Jurassic Park\". Auch als Cäsars Untergebener mit seinem schwarzen Helm im Lager steht und meint: \"Wenn jemand das Imperium angreift, dann schlägt das Imperium zurück!\" kommt einem schon sehr bekannt vor.

Allgemein kann man wohl sagen, daß im ganzen Film nicht eine einzige Minute vergeht, in der kein Gag eingebaut wäre. Ob der nun lustig ist oder nicht, ist meistens zweitrangig, weil man vom vorhergehenden Witz sowieso noch nicht mit Lachen fertig ist...


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Einstellungen:
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Die einzige Einstellung, die man hier machen kann ist, die deutschen Untertitel, die lästigerweise voreingestellt sind, vor jedem Filmstart erst einmal auszuschalten. Andere Sprachen werden leider nicht angeboten, weder bei der Vertonung noch bei den Untertiteln.


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Extras:
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Während im Hintergrund eine peppige Version von \"Walk like an Egyptian\" läuft – weiß hier zufällig jemand den Interpreten von diesem Bangles-Remake? – kann man leider nur wählen zwischen \"Trailershow\" und \"Lateinisches Sprüchelexikon\".

Trailer gibt es zum Film selbst, zu den Comics und zu den Dialektfassungen. Die ersten beiden sind ziemlich nichtssagend und witzlos, aber die Ausschnitte aus den Dialektfassungen sind zum Schießen. Ich gebe zu, daß ich von der Hessischen Fassung kaum etwas verstanden habe. Dafür kam die Bayerische Fassung um so besser rüber. Letztere habe ich mir aufgrund des Trailer inzwischen ganz angesehen und kann\'s nur empfehlen. Das \"Bayrisch\", das die Figuren sprechen, ist z. T. recht künstlich und dürfte auch für den Nicht-Bayern mit etwas Konzentration verständlich sein.

Die lateinischen Sprüche, die man durchblättern kann, sind nicht unbedingt umwerfend. Die meisten davon kennt man sowieso, wie z. B. \"Errare humanum est\" usw. (Dieses Latein verfolgt mich...)
Für den Film muß man diese Phrasen natürlich nicht auswendig lernen...


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Sonstiges
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Noch ein paar kleine Daten:

Laufzeit: 104 Min.
Regionalcode: 2
Ton: Deutsch in Dolby Digital 5.1

Bild- und Tonqualität sind meines Erachtens bestens, allerdings bin ich auch kein Experte auf diesem Gebiet.
Wieviel die DVD im Handel kostet, kann ich leider nicht sagen, da ich bei webmiles meine Meilen dafür eingetauscht habe.



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FAZIT
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Ich liebe diesen Film und habe die DVD inzwischen mit Sicherheit schon über 20x gesehen. Daß so wenige Extras dabei sind, macht mir eigentlich nichts aus, da ich die sowieso nie anschaue. Wenn ich mir eine DVD kaufe, dann ausschließlich wegen des Filmes, und der ist es diesmal absolut wert, daß man das Geld dafür ausgibt.
Dadurch, daß alles auf (manchmal recht dümmlichem) Humor aufgebaut ist, sollte man schon in einer gewissen albernen Laune sein, bevor man sich den Film antut. Aber Asterix-Fans wissen ja ohnehin, was auf sie zukommt...



\"Imhotep allerseits!\"

Eure Haramis

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