Asterix & Obelix: Mission Kleopatra (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von MatthiasHuehr

Ils sont fous, ces Français!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ein Film, der die amerikanischen Blockbuster das Fürchten lehren sollte, das wollten die französischen Filmemacher erreichen. Was aber daraus geworden ist, ist ein Film, der 50 Millionen Euro Produktionskosten verschlungen hat und damit der teuerste französische Film aller Zeiten ist, ansonsten aber außer imposanten Bildern nicht viel zu bieten hat. Humor ist wenn man trotzdem lacht, was ich mir aber verkniffen habe, da ich den Versuch, den Film mittels moderner Einlagen auf lustig zu trimmen, einfach nur als peinlich empfunden habe. Wenn man die Amerikaner filmtechnisch schlagen will, dann muß man nicht deren schlechteste Waffen kopieren, sondern seine eigenen Mittel verwenden. Was ich damit genau meine, werde ich im Verlauf meines Verrisses genauer beleuchten. Der Film beruht übrigens auf den Comic ?Asterix und Kleopatra? und das wäre insoweit kein Problem, hätte sich der Drehbuchautor an die Vorlage gehalten und nicht versucht kreativ zu sein, denn dieser Versuch ging voll in die Hosen, leider ...

Wir befinden uns in Afrika, genauer gesagt im Palast der ägyptischen Königin Kleopatra, die gerade mit Julius Cäsar einen Streit hat, welches Volk das größere ist. Kleopatra will Cäsar beweisen, daß Ägypten immer noch das ist, was es mal war und wettet mit ihm, daß sie es schafft ihm einen Palast innerhalb von 3 Monaten zu bauen. Dazu verpflichtet sie den Architekten Numerobis zwangsweise, der, völlig verzweifelt, sich an die Erzählungen seines Vaters erinnert, in der ein gallischer Druide vorkam, der einen Zaubertrank brauen konnte, der übernatürliche Kräfte bewirkt. Er macht sich auf den Weg nach Gallien und findet tatsächlich den Druiden Miraculix in dem Dorf, das seit jeher den Römern Widerstand leistet. Er überredet ihn, daß er ihm hilft und die beiden Freunde Asterix und Obelix lassen es sich nicht nehmen, mit auf die Reise nach Ägypten zu kommen. Nach einer langen Seereise, inklusive einer Showeinlage von den üblichen Piraten, kommen sie an ihrem Ziel an und helfen bei dem Bau des Palastes. Aber leider gibt es einen Widersacher in Person des Hofarchitekten, der nicht mit ansehen kann, daß der Palast vollendet wird. Er boykottiert darum den Bau mit verschiedenen hinterlistigen Mitteln. Ob der Palast rechtzeitig fertig wird, wer weiß? Eigentlich müßte die Handlung des Filmes bekannt sein, daher beschränke ich mich nur noch auf die Umsetzung.

Der Film hat zwei Charaktere, die in meinen Augen perfekt besetzt worden sind. Zum einen wäre es der süße Idefix. Das kleine Hündchen bildet den perfekten Gegensatz zu seinem leicht beschränkt wirkenden vollschlanken Herrchen Obelix, der nur für zwei Sachen zu begeistern ist, nämlich Wildschweinbraten und Römer verprügeln. Gérard Depardieu ist auch wie im ersten Teil, die perfekte Verkörperung des liebenswertesten Galliers aller Zeiten. Diese beiden Figuren waren auch schon die einzigen, die es wer wären erwähnt zu werden, wenn man vom laufenden Kleiderständer Monica Bellucci absieht, die sich in knallenge Garderobe gezwängt hat und so wenigstens noch etwas für die Augen geboten hat, jedenfalls für die die es mögen. Der Rest war austauschbar und völlig farblos. Asterix in Verkörperung von Christian Clavier war auch in diesem Film total langweilig und der französische Starkomiker Jamel Debouze in keinster Weise lustig. Die Stars haben wir abgehandelt, um die Amis zu schlagen, muß man aber mehr als nur einen Weltstar bieten. Zum Beispiel wären das eindrucksvolle Kulissen.

An prächtigen Kulissen und Kostümen wurde nicht gespart. Für den Film baute man in der Wüste von Marokko ein völlig echt wirkendes antikes Ägypten, welches den Vergleich mit denen aus Hollywood gewinnen würde. Auch die Krokodile, die rein mechanisch waren, sahen völlig echt aus. Die Garderobe von Kleopatra hatte auch etwas, was man als interessant beschreiben könnte, aber schön aussehen reicht nicht für eine Komödie, die benötigt nämlich viel guten Humor, bei dem aber gespart wurde, weshalb der Film für mich absolut schwach wurde.

Ist es etwa komisch, wenn die Bauarbeiter zu der Musik von ?I feel good? herumtänzeln? Ist es etwa komisch, wenn eine Frau so tut, als ob sie ein Handy wäre? Ist es etwas komisch, wenn man in einen Film, der im antiken Ägypten spielt, Kampfszenen a la Matrix einbaut? Wer alle diese Fragen mit ?ja? beantworten kann, der sollte in den Film gehen, wer auch nur eine Frage mit ?nein? beantwortet hat, der solle sich fragen, ob man sich das zweifelhafte Vergnügen des europäischen Filmes antun muß. Ich weiß nicht, was man sich dabei gedacht hat, als man das Drehbuch um diese Features erweitert hat, ich meine gar nichts. War es etwa ein Hinkelstein, der dem Drehbuchautor Alain Chabat, der übrigens auch den Cäsar spielt, auf den Kopf gefallen ist, oder was? Solch bescheuerte Tanzszenen, wie die auf der Baustelle kommen nur in drittklassigen Hollywoodfilmen vor und mit diesem Stilelement will man die Konkurrenz schlagen? Über diese Vorstellung kann man herzhaft lachen, nicht aber über diese Szenen.

Man versuchte Seitenhiebe auf verschiedene Hollywoddstreifen einzubauen, welche aber nur ein Versuch geblieben sind. Gelungen sind sie jedenfalls nicht, sondern verbreiten eine üblen Nachgeschmack. Um es mit deutlicheren Worten zu sagen: stellt euch ?Scary Movie 2? vor, nur daß die Darsteller in etwas luftigeren Kostümen durch die Gegend laufen. Ist diese Vorstellung für euch grausam? Wenn ja, dann wißt ihr jetzt, was euch erwartet, nämlich der Comic in Filmform, der mittels äußerst zwanghaft wirkenden Gags in Richtung niveaulosen Tratsch, der es schafft, den Figuren sämtlichen Charme zu nehmen, den man seit vielen Jahren mit ihnen verbindet. Der Film kann höchstens kleine Kinder begeistern, die den Trickfilm noch nicht kennen. Alle anderen Kinobesucher werden zum Großteil äußerst enttäuscht sein.

Soll das der europäische Film sein, der den amerikanischen Blockbustern Paroli bieten soll? Wenn ja, dann ist es mit dem europäischen Film, insbesondere dem französischen Kino, bald am Ende. Will man jetzt auch nur noch auf Stars, Kulissen und Werbung das Hauptaugenmerk legen und damit den Inhalt verkümmern lassen? Ich hoffe, daß es nur ein Ausrutscher war, der sich nicht wiederholen wird. Empfehlen kann man diese Verfilmung überhaupt nicht, dazu ist er humoristisch einfach zu flach und hat nicht Charme, den für gewöhnlich französische Streifen aufzuweisen haben. Ich empfehle, daß man sich lieber die ältere Trickfilmversion ansehen sollte, statt diesem cineastischen Eurotrash.


Fazit:

Die spinnen, die Franzosen!

30 Bewertungen, 5 Kommentare

  • mami_online

    01.09.2006, 01:16 Uhr von mami_online
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich mag die alten Zeichentricks lieber. LG, Nicole

  • anonym

    31.08.2006, 10:59 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • anonym

    13.08.2006, 18:00 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß :-)) Marianne

  • anonym

    25.04.2002, 22:41 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hmm köstlicher Verriss, auch wenn ich jetzt als kleines Kind dastehe, dass den Trickfilm noch nicht gesehen hat, denn so schlecht fand ich den Film nun wirklich nicht (obwohl der Trickfilm selbstverfreilich einen eigenen Charme besitzt). jedenfalls is

  • Nanie

    25.04.2002, 20:52 Uhr von Nanie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ja, ich glaub den muss ich mir auch mal ansehen! Und schauen ob ich deine Meinung teilen kann! Liebe Grüße, Nanie