Auf der Flucht (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von suppengirl

100% Action - und das (fast) ganz ohne Explosionen!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wie aufmerksame Leser wissen, schreibe ich gerne über meinen absoluten Lieblingsfilm. Da es davon Gott sei Dank mehrere gibt, hab ich reichlich zu tun ;o). "Auf der Flucht" gehört auch dazu. Ich muss zugeben, dass ich kein großer Fan von Action-Filmen bin. Obwohl es in diesem Film keine großen Explosionen oder Autoverfolgungsjagden gibt, muss man ihn zu besagtem Genre zählen. Und gerade das Fehlen dieser typischen Elemente macht ihn in meinen Augen zu einem besonderen Glücksfall. Denn er bietet das, was in vielen anderen Fällen durch Millionen Dollar teuere Special Effects nicht geschafft wird. Spannung von der ersten bis zur letzten Minute.

Zur Story:

Dr. Richard Kimble (Harrison Ford) findet eines Abends seine sterbende Frau (Sela Ward) zu Hause vor. In der Wohnung befindet sich ein fremder Mann (Andreas Katsulas) - der Mörder seiner Frau -, den er aber entkommen lässt. Durch eine Reihe von unglücklichen Zufällen (oder doch keine Zufälle?), wird er für den Mord verantwortlich gemacht und zum Tode verurteilt. Bei einem Gefangenentransport gelingt ihm jedoch durch einen Zufall die Flucht (und hier findet sich auch die einzige wirkliche Action-Szene des Films, die zugegebenermaßen ihre Wirkung nicht verfehlt). Nun beginnt ein Kampf gegen die Zeit für ihn. Der U.S. Marshal Samuel Gerard (Tommy Lee Jones) wird auf ihn angesetzt, aber Dr. Kimble kann die Stadt nicht verlassen, denn er ist nicht nur auf der Flucht, sondern er muss gleichzeitig versuchen Beweise für seine Unschuld zu finden.

Regisseur Andrew Davis schaffte es den Stoff, der schon in den 60er Jahren als Fernsehserie ein Blockbuster war, in 125 Minuten zu komprimieren. Dabei gibt es keine Sekunde Verschnaufpause - weder für den Protagonisten noch für das Kinopublikum -, trotzdem bleibt die Story nicht oberflächlich.

Es geht in diesem Film nicht darum, heraus zu finden, wer der Mörder ist, denn der Zuschauer ist von Anfang an eingeweiht. Vielmehr leidet er mit Dr. Kimble, durchläuft mit ihm Phasen der Verzweiflung, begleitet ihn dabei, wie er Stück für Stück des Rätsels Lösung findet. Denn die Frage bleibt bis zum Schluss: Warum musste Mrs Kimble sterben. Unterbrochen wird er bei seiner Suche immer wieder von Marshal Gerard, der ihm stets auf den Fersen, manchmal sogar zum Greifen nahe ist. Doch Dr. Kimble hat nichs zu verlieren, weshalb er immer wieder auf waghalsige Weise entkommen kann.

Die Darsteller:

Obwohl ich mit dem Großteil seiner meist sehr erfolgreichen Filme nicht besonders viel anfangen kann ("Star Wars" und "Indiana Jones" sind nicht mein Ding), bin ich ein großer Harrison Ford-Fan. Ich finde, dass der Mann viel zu oft unter seinen Möglichkeiten besetzt wurde. Bei "Auf der Flucht" handelt sich es zwar um einen typischen Ford-Film, doch kann er hier schon etwas mehr als sonst auch sein Talent zum Charakter-Darsteller unter Beweis stellen. Ich möchte sagen, dass er die Ideal-Besetzung für Dr. Richard Kimble ist. Er stellt alle Facetten der Rolle überzeugend dar: Vom glücklich-sorglosen und erfolgreichen Arzt von den von Trauer und Apathie gezeichneten Verurteilten bis hin zum Flüchtenden, der seine letzte Chance ergreift und dessen Lebenswille wieder erwacht. Man fühlt mit ihm, vor allem wenn er versucht, in einer Welt voller Feinde seine letzten Freunde auszumachen, er aber letztendlich doch Einzelkämpfer bleibt.

Tommy Lee Jones war mir vor seinem Auftritt als U.S. Marshal Samuel Gerard nur durch eine Nebenrolle in "JFK" bekannt. Für seine Leistung wurde er mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet, was nichts heißen muss, denn die Academy Awards werden nicht immer ganz plausibel verteilt. In diesem Falle traf es jedoch den Richtigen. Auch er ist die absolute Idealbesetzung für den harten, aber nicht unmenschlichen Cop, dem es nach eigener Aussage egal ist, ob Kimble schuldig ist oder nicht. Er macht einfach nur seinen Job und das will er wie immer gut machen. Man merkt ihm jedoch an, dass er nicht wirklich Kimbles Feind ist. Doch trotzdem jagt er ihn unerbittlich weiter.

Auch die Nebenrollen sind sehr gut besetzt (allen voran Jeroen Krabbé, der Bösewicht aus dem Bond-Film "The Living Daylights"). Da es sich bei "Auf der Flucht" aber im Endeffekt um ein Zwei-Personen-Kammerspiel handelt, tritt keiner von ihnen so sehr in Erscheinung, dass es eine große Rolle spielen würde, wer auftritt oder wie er sich anstellt.

Fazit:

Ich habe "Auf der Flucht" in seinem Erscheinungsjahr 1993 im Kino gesehen. Noch immer warte ich darauf, dass ich einen Film sehe, der diesen was Spannung betrifft noch toppen kann. Aber Fehlanzeige. Leider hatte ich seither keine Gelegenheit mehr, den Streifen noch einmal im Kino zu sehen. Denn auch hier gilt: Im Fernsehen wirkt er einfach nicht halb so gut. Und ein kleiner Tipp zum Schluss: Seht euch "Auf der Flucht" bloß nicht auf einem privaten Sender an. Ich habe Werbeunterbrechungen noch nie so sehr gehasst wie zu dem Zeitpunkt als dieser Film lief. Diesen Spannungsbogen zu unterbrechen und dann auch noch mehrfach ist ein absolutes Sakrileg. Die Programmmacher, die so etwas zulassen, gehören... Naja, denkt euch selbst was Grausames aus!

11 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Packer

    31.03.2004, 20:17 Uhr von Packer
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Bericht hat mich sehr überzeugt und ist auch sehr informativ LG Michael

  • Septem

    10.04.2002, 01:07 Uhr von Septem
    Bewertung: sehr hilfreich

    Habe den Film auch schon 2 mal gesehen! Und find ihn auch voll cool! Der Film ist ein gutes Beispiel, das man Action auch ohne Explosionen hinbekommt. Es geht ja immer rasant zur Sache und ich finde, das man sich sehr gut mit dem Hauptdarsteller identifizi