Begierde (DVD) Testbericht
Erfahrungsbericht von wildheart
Style statt Geschichte
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ist das nicht schön?
Nein, es ist nicht schön. Es ist: stylish. Es ist Design. Es ist modern (bitte englisch aussprechen!). Und dieser Style und dieses Design durchziehen den ganzen Film, den Erstlingsfilm Tony Scotts aus dem Jahre 1983. Immerhin Catherine Deneuve, immerhin Susan Sarandon, und sogar Kultikone David Bowie konnte Scott für seinen Film engagieren. Allein, es half nichts. Was Scott uns hier präsentiert, ist alles andere als überzeugend. Ein wahrer Flop.
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Die Deneuve – eine der großen Schönheiten des französischen Films – spielt eine ägyptische Vampirin mit dem unschuldigen Namen Miriam und Kunstverstand. Der dieser Lebensweise immanente Bluthunger hat bisher auch all ihren Geliebten letztlich das menschliche Leben gekostet. Auf dem Dachboden lagert die bluthungrige Femme fatale ihre Verflossenen in Särgen. Und auch der langjährige Lebensgefährtenvampir John alias David Bowie, dem sie eigentlich das ewige Leben versprochen hatte, wird Opfer des Alterns. Ein paar „tragische“ Dialoge zieren den „dramatischen“ Altersprozess. Jedenfalls altert John innerhalb eines Tages beträchtlich – so um die 150 Jahre, vermute ich – , so dass er am Abend zu einem uralten Greis geworden ist, dem langsam aber sicher die Haut von Knochen fällt.
Zuvor noch hatte er sein Glück bei der Ärztin Sarah (Susan Sarandon) versucht. Die nämlich forscht an Affen über den Alterungsprozess bzw. die Möglichkeiten, den Alterungsvorgang zu verlangsamen oder gar zu stoppen. Doch leider hält Sarah John für einen jener Spinner, die sie schon oft belästigt hatten, und so sitzt der arme Kerl stundenlang in irgendeinem Wartezimmer – und vergreist. Potztausend! Kaum ist er daheim, fällt er von der Treppe und landet – wie alle anderen „Exe” Miriams – im Oberstübchen im Sarg.
Als Sarah, die ihn kurz zuvor noch im vergreisten Zustand das Krankenhaus verlassend gesehen hatte, sich bei Miriam nach ihm erkundigt, findet Miriam erst heimliches, dann ganz ungehemmtes Gefallen an der hübschen Ärztin. Susan und Catherine nackt in Umarmung. Ist das nicht schön? Vielleicht.
Der erste Biss lässt nicht lange auf sich warten. Auch Sarah verspricht Miriam das ewige Leben an ihrer Seite. Und dann kann sie sich doch nicht zurückhalten – und auch Sarah landet im Sarg bei den anderen fast, aber nur fast zerfallenden Vampiren. Potz Blitz!
Zwischendurch geht noch eine junge Lady hops, die mit Miriam musiziert hatte, und der Freund Sarah ebenfalls – und zum Schluss proben die Sargbewohner den Aufstand, stürzen die blutbefleckte Miriam das Treppenhaus hinunter, die daraufhin zu Staub zerfällt, während die noch ganz propere Sarah nun die Stelle von Miriam einnimmt. Ich fass es nicht !
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„The Hunger” ist eines jener typischen Beispiele für einen Film, der gar keiner ist, für eine Geschichte, die ebenfalls keine ist, und für ein Projekt, in dem Style und Design ersetzen sollen, was sie nicht ersetzen können: nämlich eine zumindest halbwegs spannende Geschichte. „The Hunger” ist erzählerisches Niemandsland. Denn wie man an der oben kaum verkürzt wiedergegebenen Handlung unschwer erkennen kann, wird zwar gehandelt (vor allem gebissen), aber nichts erzählt. Der Inhalt des Films erschöpft sich in dem nicht besonders spannend zu nennenden Statement: Vampire saugen Blut und können sich kaum dagegen wehren. Auch die Bisexualität Miriams – man sieht sie, natürlich hinter den wehenden durchsichtigen Schleiern, mit Sarah im Bett – macht den Film keineswegs spannender. Wie denn auch?
Miriam killt (wenn man von Killen bei Vampiren denn sprechen kann) John, dann Sarah, die wiederum ihren Freund Tom aussagt, John killt vorher noch die Violine spielende Alice – die arme – und zum Schluss haben wir Sarah an Miriams Stelle.
Das ganze funktioniert auch nicht deshalb, weil der Film besonders stylish ist. Das ist er in hohem Maße. Neben klassischer Musik hören wir auch ein bisschen kirchlich angehauchte Töne von Bach, den Song „Bela Lugosi is dead” von Bauhaus und elektronische Klänge. Superschnelle Szenenwechsel, die schon genannten Schleier nebst Wohnungsdesign und supertolle Masken – man vergleiche Bowie als Bowie und dann als Greis – beherrschen im wahrsten Sinn des Wortes die ganzen verdammten 100 Minuten dieses Machwerks.
Da rutschte ich nicht nur einmal auf dem Sofa hin und her. Und gerade die Szene, in der Bowie versucht, Kontakt zu und Hilfe von der Ärztin Sarah zu bekommen, ist erzählerisch gesehen nichts weiter als eine Katastrophe. Denn im wesentlichen sitzt der Mann, wartet und altert. Damit hat man bereits eine halbe Stunde des Films verplempert. Alles weitere ist nicht besser.
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„The Hunger” straft alle jene Lügen, die glauben Style und Design im Überfluss könnten ersetzen, was Film eigentlich ausmacht: Geschichten erzählen. In dem Begriff „Geschichte” steckt das Wort „Schicht”: Eines kommt zum anderen, Schicht lagert sich auf Schicht, da ist Entwicklung, da sind handfeste Charaktere, da ist Spannung, da IST etwas. In „Begierde” ist nichts – außer Style. Und daran können auch ansonsten noch so gute Schauspieler nichts, aber auch gar nichts ändern.
DVD
Format: Dolby, HiFi Sound, PAL
Sprache: Deutsch, Englisch, Spanisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
Studio: Warner Home Video - DVD
DVD-Erscheinungstermin: 15. Oktober 2004
Wer gerne werbegestylte Filme sieht, für den mag diese DVD ein Erlebnis sein, zumal die Bildqualität nichts zu wünschen übrig lässt. Wer Kino jedoch als Geschichtenerzählen begreift, der gibt die Scheibe lieber gleich wieder zurück. So wie ich. Die DVD enthält lediglich den Film. Das dafür fast 18 Euro verlangt werden ... nun ja, man muss die Scheibe ja nicht kaufen. Ich finde, es lohnt sich wirklich nicht.
Wertung Film: 1 von 10 Punkten.
© Bilder: Warner Brothers.
Screenshots von der DVD.
Begierde
(The Hunger)
Großbritannien 1983, 100 Minuten
Regie: Tony Scott
Drehbuch: James Costigan, nach einem Roman von Whitley Strieber
Musik: Denny Jaeger, David Lawson, Michel Rubini; Gregorio Allegri, Léo Delibes, Maurice Ravel, Franz Schubert
Director of Photography: Stephen Goldblatt
Montage: Pamela Power
Produktionsdesign: Brian Morris
Darsteller: Catherine Deneuve (Miriam Blaylock), David Bowie (John), Susan Sarandon (Dr. Sarah Roberts), Cliff de Young (Tom Haver), Beth Ehlers (Alice Cavender)
Internet Movie Database:
http://german.imdb.com/title/tt0085701
© Ulrich Behrens 2007
Zuerst veröffentlicht unter: http://www.follow-me-now.de
133 Bewertungen, 40 Kommentare
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19.01.2009, 15:07 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. LG Iris
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09.12.2008, 10:49 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichhab ich auch gesehen, Zeitverschwendung. lg
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02.12.2007, 22:33 Uhr von moniseiki
Bewertung: sehr hilfreich***-SH-***-LESEN UND GELESEN WERDEN---Liebe grüße moniseiki
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27.08.2007, 00:10 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichLG Pet
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28.05.2007, 21:15 Uhr von Puppekaa
Bewertung: sehr hilfreichDein Bericht ist klasse geworden - Puppekaa
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27.05.2007, 13:12 Uhr von angela1968
Bewertung: sehr hilfreichsh von mir
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11.04.2007, 20:59 Uhr von Sabate
Bewertung: sehr hilfreichGruss aus Berlin...Todd
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03.04.2007, 21:27 Uhr von Junxmutter
Bewertung: sehr hilfreichLieben Gruß Bettina
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02.04.2007, 20:04 Uhr von NancyNoack
Bewertung: sehr hilfreichJa, leider ein entäuschender Film, trotzdem David Bowie mitspielt. :(
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23.03.2007, 17:46 Uhr von Django006
Bewertung: sehr hilfreichsh & *lg* Alan ;>))))
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22.03.2007, 15:46 Uhr von bianca24
Bewertung: sehr hilfreich♪ ♫ ♪ Sehr hilfreich! Gruß, Bianca ♪ ♫ ♪
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20.03.2007, 12:45 Uhr von Binki
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Binki
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17.03.2007, 13:02 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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15.03.2007, 18:33 Uhr von atrachte
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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14.03.2007, 22:54 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Edith und Claus
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10.03.2007, 10:34 Uhr von Verbena76
Bewertung: sehr hilfreichsh und liebe grüße
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08.03.2007, 23:38 Uhr von sternchen500
Bewertung: sehr hilfreichlg ~ sternchen :-)
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04.03.2007, 18:21 Uhr von Mogry1987
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreicher Bericht =)
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03.03.2007, 22:27 Uhr von Heihachi_Mishima99
Bewertung: sehr hilfreich☺SH & LG☺ (>^ - ^)> (¯`•.¸Heihachi_Mishima99¸.•´¯)
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03.03.2007, 00:58 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico:-)
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02.03.2007, 20:11 Uhr von ZIMT_ZICKE
Bewertung: sehr hilfreichsh und vg JJ
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02.03.2007, 19:14 Uhr von frauohneahnung
Bewertung: sehr hilfreich~~LG~~SH~~ ;o)
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02.03.2007, 15:25 Uhr von namiti
Bewertung: sehr hilfreich~~sh~~Gruß Andrea
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02.03.2007, 13:46 Uhr von oxalife
Bewertung: sehr hilfreichsh*, LG Oxalife
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01.03.2007, 20:53 Uhr von Volker111
Bewertung: sehr hilfreichToP wie immer ;-)
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01.03.2007, 20:30 Uhr von Qantas
Bewertung: sehr hilfreichGrüße aus Köln! :-)
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01.03.2007, 14:09 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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01.03.2007, 12:46 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris :-)
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01.03.2007, 09:59 Uhr von blackangel63
Bewertung: sehr hilfreich╔╩╦╝ SH & LG ANJA ╔╩╦╝
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01.03.2007, 09:51 Uhr von Sayenna
Bewertung: sehr hilfreichsh & Kuss :-)))
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01.03.2007, 01:11 Uhr von taz772112
Bewertung: sehr hilfreichSH & LG :o)
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28.02.2007, 23:39 Uhr von Puenktchen3844
Bewertung: sehr hilfreichBravo eine super Beschreibung. Liebe Grüße
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28.02.2007, 23:36 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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28.02.2007, 23:33 Uhr von LittleSparko
Bewertung: sehr hilfreichlg, daniela
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28.02.2007, 23:12 Uhr von HiRD1
Bewertung: sehr hilfreich~~ SH. Gruß, Ralf ~~
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28.02.2007, 22:55 Uhr von echodelta
Bewertung: sehr hilfreichIch wusste gar nicht, dass man null Sterne verteilen kann hier. VG KAI
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28.02.2007, 22:49 Uhr von LadySimara
Bewertung: sehr hilfreich~°Liebe Grüße Steffi°~
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28.02.2007, 22:43 Uhr von Gemeinwesen
Bewertung: sehr hilfreichJenau, es ist moddern. Beste Grüße vom Gemeinwesen.
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28.02.2007, 22:41 Uhr von Nick_Neschi
Bewertung: sehr hilfreicho---> lg...jonny :o)
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28.02.2007, 22:24 Uhr von PaterBrown
Bewertung: sehr hilfreich...ich habe den vor Jahren mal im Fernsehen gesehen und mich von der Besetzungsliste verführen lassen... aber dann *gähn* irgendwie nebenbei gelesen und schließlich vollends den Faden verloren... nur die Szenen des zunehmenden Alterns von Bowie fand ich re
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