Benjamin Blümchen 50 als Sheriff. Cassette. (Hörbuch) Testbericht

Benjamin-bluemchen-50-als-sheriff-cassette-hoerbuch
ab 7,46
Auf yopi.de gelistet seit 06/2004

5 Sterne
(2)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(3)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Miss_Piper

Geisterstadt im Wilden Westen

Pro:

Viel Humor, gute Lehren, sehr gute Sprecher

Kontra:

Mehrfach konstruierte Handlung

Empfehlung:

Ja

Zur Gliederung des Berichtes:

1) Produktinfos
2) Hintergrund
3) Inhalt
4) Bewertung
5) Fazit
6) Sprechernamen


1) Produktinfos:

Die Kassette gibt es im Handel für 4,99 Euro zu kaufen, beispielsweise im Kiddinx-Shop unter www.kiddinx.de, und das Hörspiel darauf dauert etwa 40 Minuten. Es ist laut Aufschrift ab 5 Jahren geeignet und wurde im Jahr 1986 produziert.

Regie: Ulli Herzog

Auf dem bunten Cover sieht man Benjamin, Otto und Karla KOlumna in Cowboykleidung vor einem Lagerfeuer sitzen.


2) Hintergrund:

Für alle, die Benjamin Blümchen noch nicht kennen sollten, ist hier die Vorgeschichte zusammengefasst:

Benjamin Blümchen ist der einzige sprechende Elefant der Welt. Er lebt in einem Zoo in Neustadt. Sein bester Freund ist der kleine Otto, ein zehnjähriger Junge.
Benjamin kann nicht nur sprechen, sondern er ist auch ausgesprochen hifsbereit. Wo immer es Probleme gibt, greift Benjamin ein - und das stets mit Erfolg. Gemeinsam mit Otto erlebt er zudem die aufregendsten Abenteuer, denn Benjamin ist nicht nur hilfsbereit, sondern auch mindestens genauso neugierig ...

Zu seinen weiteren Freunden zählen die rasende Reporterin Karla Kolumna, der gutmütige Zoobesitzer Herr Tierlieb und der Tierwärter Karl.


3) Inhalt:

Benjamin und Otto sind im Cowboy-Fieber. Ständig spielen sie, sie wären im Wilden Westen. Da passt es wunderbar, dass Karla Kolumna sie zu einer Reise nach Amerika mitnehmen möchte. Sie hat eine Einladung von ihrem Onkel Hugo erhalten und Benjamin ist als berühmter sprechender Elefant samt seinem Freund Otto natürlich auch willkommen. Benjamin und Otto sind begeistert. Gleich am nächsten Morgen geht es los und sie fliegen nach Anerika.

Am Flughafen suchen sie nach Hugo Kolumna, den Karla zuletzt als kleines Mädchen gesehen hat. Daher erkennt sie ihn auch zunächst nicht, denn Onkel Hugo ist viel kleiner als gedacht. Aber dafür ist er sehr nett und freundet sich sofort mit seinen Gästen an. Mit seinem großen Straßenkreuzer geht es zu seinem Zuhause nach Littletown. Dort stellen Benjamin und seine Freunde bestürzt fest, dass Onkel Hugo gar nicht so reich ist, wie Karla immer dachte. Stattdessen wohnt er in einer verfallenen Geisterstadt, die seiner kürzlich verstorbenen Mutter gehörte. Seine Mutter verfügte in ihrem Testament, dass Hugo dort nur wohnen darf, wenn es ihm gelingt, "ein großes Tier" zum Sheriff zu machen.

Um dieser Verfügung nachzukommen, erkennt Onkel Hugo Benjamin zum Sheriff von Ghosttown, während Karla die Eigentümerin der Stadt wird. Die Freunde machen es sich in der verlassenen Stadt so gemütlich wie möglich, doch es ist sehr einsam. Nach und nach sind alle Bewohner in die größeren umliegenden Städte gezogen und Onkel Hugo ist mit seiner Mutter allein zurückgeblieben. In der Nacht hören Benjamin und Otto jedoch ein Geräusch - treibt sich etwa ein Dieb in der Stadt herum ...?


4) Bewertung:

Von Benjamin Blümchen, dem "liebsten sprechenden Elefanten der Welt" kennt man es ja schon, dass er sich in allen möglichen Berufen versucht. Und dabei greift er auch durchaus gerne auf vergangene Traditionen zurück, wie auch in seinen Folgen "als Ritter" oder "als Pirat".


~ Nette Lehre ~

Wie immer wird auch diesmal eine Lehre für die kleinen Hörer vermittelt. Diesmal dreht es sich darum, dass man aufgeschlossen sein soll für neue Ideen, nicht mutlos, sondern engagiert sein soll und dass es sich lohnt, alte Traditionen aufrecht zu erhalten. Benjamin hat nämlich eine tolle Idee, wie man der verfallenen Geisterstadt wieder zu neuem Leben und zu vielen Besuchern verhelfen kann. Um diese Idee umzusetzen ist erst einmal viel Einsatz notwendig, auch finanzieller Art, doch natürlich lohnt es sich am Ende. Die Stadt einfach weiter ihrem traurigen Schicksal zu überlassen wäre zu schade gewesen, stattdessen strömen die Besucher wieder herbei und Onkel Hugo wird nicht mehr einsam sein. Die "Geschäftsidee", die Benjamin gekommen ist, beschwört Nostalgie herauf uind der Erfolg beweist, dass viele Leute ebenso nostalgisch und romantisch denken. Für Onkel Hugo bedeutet das, dass er sein Hobby quasi zum Beruf machen kann. Ergo plädiert das Hörspiel auch für Idealismus, wenngleich in einer sehr kindgerechten, naiven Art. Dazu greift die Geschichte wieder einmal auf Bodenständigkeit zurück. Nach der ersten Eingewöhnung in der Geisterstadt sitzen die Freunde um ein Lagerfeuer herum, tragen bequeme Cowboyklamotten und brutzeln sich in einer riesigen Pfanne Bohnen, während Onkel Hugo auf der Gitarre spielt und gemeinsam mit Benjamin dazu singt. Karla hat ihre glamourösen Kleider längst verstaut, die Bohnen reichen als Mahlzeit und man braucht offenbar keinen Strom, um glücklich zu sein.


~ Viel Humor ~

In dieser Folge gibt es viel zu lachen. Das fängt schon im Zoo an, als Wärter Karl Benjamin sein Futter gibt - wobei es sich um Diätfutter handelt, weil Benjamin mal wieder etwas zu dick geworden ist. Benjamin ragiert entsetzt beim Anblick des Essens und jammert: "Sieh ja so grau aus!" Dafür freut er sich auf das Essen, das er sich von Amerika erwartet und das in seiner Vorstellung vor allem aus Hamburgern, Soft-Icecream, Kaugummi und Chips besteht - alles schön mit amerikanischem Akzent vorgetragen. Äußerst witzig ist das Treffen mit Onkel Hugo. In Karlas verschwommener Erinnerung ist ihr Onkel "groß, bärenstark, braungebrannt". Als sie niemanden finden, der so aussieht, suchen die Freunde den Informationsschalter am Flughafen auf und wollen eien Durchsage machen lassen - genau wie ein kleiner Mann mit großen Hut, den Karla versehentlich anrempelt. Die beiden geraten in Streit, in dem die schnippische Karla ihn als "Giftzwerg" bezeichnet - nur um sofort darauf zu bemerken, dass genau dieser Mann eine gewisse "Karla Kolumna" als seine Nichte ausrufen lassen will ... Fast tragik-komisch ist das langsam dämmernde Erkennen von Karla, dass Onkel Hugo sie nicht in eine luxuriöse Villa in einer feudalen Stadt bringt, wo sie ihre Cocktailkleider präsentieren kann - sondern in eine staubige, verfallene Geisterstadt ohne weitere Bewohner. Auch das Essen, das nur aus Bohnen besteht, der typischen Cowboynahrung, weckt erstmal nur Entsetzen bei den Gästen, die sich auf kulinarische Leckereien gefreut hatten, obwohl Onkel Hugo stolz erklärt, dass der Vorrat noch für mindestens acht Jahre reicht. Bei seiner Aussage, dass er diremal täglich Bohnen isst, macht man sich als Hörer dann allerdings Sorgen um seine Verdauung ...


~ Mehrere Mankos ~

Aber das Hörspiel offenbart auch einige Schwächen, weshalb es nicht nicht unbedingt zu den besten der Reihe gehört. Zum einen passiert gleich zu Beginn eine Unlogik, da Otto so tut, als würde er mit einer Pistole schießen und Benjamin gar nichts dagegen einzuwenden hat. Das kennt man anders von ihm, in der Piratenfolge rügt er Otto streng, dass er es nicht mag, wenn dieser mit Waffen spielt. "Durchs Spielen lernt man" schimpft Benjamin dort und zeigt deutlich, dass er es nicht mag, wenn man beim Spielen Pistolen einbaut, auch wenn es nur in der Phantasie passiert. Gravierender sind allerdings die konstruierten Handlungsverläufe. Zum einen ist es sehr merkwürdig, dass Onkel Hugos Mutter in ihrem Testament ausgerechnet verfügt, dass er ein großes Tier finden soll, das als Sheriff agieren kann. Das ist wirklich sehr weit hergeholt, da sie offenbar nichts von Benjamin wusste und diese Verfügung mehr als außergewöhnlich ist. Es scheint leider, als habe man nur einen Vorwand gesucht, dass Benjamin ohne Aufhebens sofort Sheriff wird. Dabei hätten sich viel elegantere Möglichkeiten angeboten, etwa dass Onkel Hugo Benjamin nur aus Neugierde einläd (denn er kennt ihn aus Karlas Berichten) und Benjamin sich durch irgendeine Tat bewährt, sodass er als Ordnungshüter eingesetzt wird. Konstruiert ist auch, dass Benjamin und Otto bereits vor ihrem Wissen um die Reise begeistert Cowboy spielten und Karla dann zufällig eine Reise in den "Wilden Westen" anbietet. Bei den anderen Berufen war es normalerweise so, dass Benjamin aus spielerischem Interesse heraus sich vornahm, mit seiner Vorliebe Ernst zu machen und es nicht von jemand anderem beschlossen wurde. Der dritte Punkt in Sachen Konstruktion ist die Idee, mit der "Ghosttown" wieder zu neuem Leben erweckt wird. Um nicht zuviel zu verraten, sei nur gesagt, dass dabei der Zufall eine große Rolle spielt und es Benjamin und seinen Freunden etwas zu einfach gemacht wird. Ein bisschen fragwürdig ist außerdem, wie leicht damit umgegangen wird, dass Onkel Hugo von seiner Mutter entbert wurde - als Begründung gibt er an, dass er ihr immer ihren frischen Kuchen stibizt hat, was sie nie verzeihen konnte. Auch oder grade auf einem Kinderhörspiel ist es übertrieben, daraus die Folge zu bauen, dass Onkel Hugo im Testament leer ausgeht und nur durch Benjamins Hilfe überhaupt in der Stadt wohnen darf.


~ Exzellente Sprecher ~

Die Sprecherwahl ist dafür wieder herausragend gelungen. Dass die Stammsprecher extrem überzeugen, muss man nicht gesondert erwähnen. Aber auch die Besetzung von Onkel Hugo ist ideal getroffen. Er wird gesprochen vom leider inzwischen verstorbenen Schauspieler Gerd Duwner, einem der bekanntesten Synchonsprecher überhaupt. Die einprägsame hohe, leicht heisere Stimme von Duwner kennt man vor allem von Ernie aus der Sesamstraße und Barney Geröllheimer aus den "Feuersteins", aber auch von Stars wie Danny de Vito und Mickey Rooney. Die kleinen Hörspielfans werden ihn vielleicht auch noch als Sultan aus der Bibi-Blocksberg-Folge "Bibi im Orient" wiedererkennen. Nicht so populär, aber auch vertraut könnte Peter Schiff sein, ein erfolgreicher Theater- und Fernsehschauspieler, der bereits in mehrren Folgen sowohl bei Benjamin als auch bei Bibi auftauchte - stets als sehr sympathischer Charakter. Bei Benjamin erlebt man ihn als Burgverwalter Herr von Knoblauch in "Benjamin als Ritter" und bei Bibi als allseits beliebten Tierarzt Dr. Eichhorn sowie in "BIbi im Zirkus" als Zauberer. Nebenbei ist es ganz nett zu erfahren, dass Gisela Fritsch, Gerd Duwner und Peter Schiff bereits früher mindesteins einmal zusammen arbeiteten, sie alle synchronisieren nämlich im Disney-Film "Bernhard und Bianca".


5) Fazit:

Eine solide Benjamin-Folge mit netter, ermunternder Lehre und kindgerechtem Wildwest-Flair mit einem Hauch von Gruselatmosphäre. Allerdings trüben einige unnötige Konstrukte die Handlung, sodass die Folge nicht weit über den Durchschnitt hinauskommt. Dafür aber überzeugen wiederum die grandiosen Sprecher und die humorvollen Dialoge und machen daraus eine Episode, die sich alle Benjamin-Fans zulegen sollten.


6) Sprechernamen:

Benjamin Blümchen: E. Ott
Otto: K. Primel
Karla Kolumna: G. Fritsch
Wärter Karl: T. Hagen
Onkel Hugo: G. Duwner
Joe: P. Schiff
Erzähler: J. Nottke

95 Bewertungen, 22 Kommentare

  • blackangel63

    24.05.2007, 03:37 Uhr von blackangel63
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH LG ANJA

  • angi3000

    16.04.2007, 10:32 Uhr von angi3000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sonnige Grüsse!

  • anonym

    23.03.2007, 12:54 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • anonym

    21.03.2007, 17:52 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße :o)

  • Binki

    16.03.2007, 11:11 Uhr von Binki
    Bewertung: sehr hilfreich

    °°° liebe Grüße von der Binki °°°

  • sabrina.witte@gmx.de

    11.03.2007, 12:40 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg

  • sternchen500

    10.03.2007, 10:21 Uhr von sternchen500
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg ~ sternchen :-)

  • Heihachi_Mishima99

    09.03.2007, 23:35 Uhr von Heihachi_Mishima99
    Bewertung: sehr hilfreich

    ☺SH & LG☺ (>^ - ^)> (¯`•.¸Heihachi_Mishima99¸.•´¯)

  • anonym

    06.03.2007, 19:22 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris :-)

  • panico

    06.03.2007, 15:20 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico:-)

  • Matze1195

    05.03.2007, 10:52 Uhr von Matze1195
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima !!! L.G. Matze

  • Sayenna

    05.03.2007, 09:53 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • Nick_Neschi

    04.03.2007, 16:52 Uhr von Nick_Neschi
    Bewertung: sehr hilfreich

    o---> lg...jonny :o)

  • anonym

    04.03.2007, 16:35 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi :-)

  • Junxmutter

    04.03.2007, 15:47 Uhr von Junxmutter
    Bewertung: sehr hilfreich

    s.h. + liebenGruß Bettina

  • dealer903

    04.03.2007, 15:03 Uhr von dealer903
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~ sh ~ greetz lars

  • LittleSparko

    04.03.2007, 13:31 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • mercury24

    04.03.2007, 12:28 Uhr von mercury24
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh und liebe Grüße Micha

  • anonym

    04.03.2007, 12:27 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • Miamibeach-Mike

    04.03.2007, 11:33 Uhr von Miamibeach-Mike
    Bewertung: sehr hilfreich

    (¯`´•.¸SH - LG vom Mike ¸.•´´¯)

  • enzo

    04.03.2007, 11:31 Uhr von enzo
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg enzo

  • atrachte

    04.03.2007, 11:20 Uhr von atrachte
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich