Black Hawk Down (DVD) Testbericht

Auf yopi.de gelistet seit 04/2011
Erfahrungsbericht von JHetfield
Deshalb war ich Zivi
Pro:
Einfach ein toller Film, der die Grausamkeit zeigt, Darsteller und Effekte sind auch klasse
Kontra:
Amerikanischer Patriotismus sickert manchmal durch
Empfehlung:
Ja
Heute wage ich mich mal wieder weg vom Sport und komme zu einem Filmbericht. Beim durchstöbern meiner bescheidenen DVD- Sammlung ist mir einer meiner Lieblingsfilme ins Auge gesprungen und ich dachte, dass es sicherlich interessant wäre darüber zu schreiben.
Das erste Mal sah ich den Film im Cinemaxx in Darmstadt am 8.11.2002 und war so begeistert, dass ich es mir einfach kaufen musste.
Aber nun mal zur
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Handlung
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Der Ort des Geschehens ist Somalia und anfangs wird erstmal kurz der Konflikt mit Hunger und Völkermord gezeigt. Der Plan der USA ist es den Clanchef der Milizen Aidid durch Delta Force und Rangers der US-Armee festzunehmen. Man muss zur Erklärung sagen, dass sich diese beiden Gruppen nicht gerade glänzend verstehen.
Gleich die erste Szene des Films ist sehr schockierend. Bei einer Lebensmittelausgabe werden mehrere hungrige Menschen durch die Milizen niedergemetzelt und die Ware beschlagnahmt. Die Amis, die das Geschehen von einem Helikopter verfolgen, dürfen nicht eingreifen, da sie nicht selbst beschossen werden. (Diese „Regelung“ führte auch im Kongo zu Mord und Totschlag. Auch dort mussten die Blauhelme tatenlos dem Morden zusehen.)
Bevor die Amerikaner Aidid festnehmen müssen sie zuerst die Hintermänner schnappen und nehmen daher einen Waffenhändler und gleichzeitigen Gönner der Milizen fest, der die Situation verharmlost und die ausländischen Soldaten zum Rückzug auffordert.
Dann beschränkt sich der Film für ein paar Minuten aufs Campleben, wo man Sergeant Eversmann (Hartnett) kennen lernt, der so ziemlich als Einzigster über die Situation der Somalis nachdenkt und aufgrund der Krankheit eines Kollegen zum Gruppenführer ernannt wird.
Mit einem somalischen Helfer, der mit einem markierten Auto die Truppen zu einem Treffen zweier Minister Aidids führt, beginnen die Vorbereitungen für den Kampf um Mogadischu. Mit gepanzerten Humvee-Fahrzeugen und Helikoptern sollen die Minister am helllichten Tag verhaftet werden und der Einsatz verläuft zunächst planmäßig, doch die bis an die Zähne bewaffneten Milizen schlagen zurück und schießen mit einem Raketenwerfer einen Black Hawk ab. Da ertönt erstmals der Schrei und gleichzeitige Titel des Films „Black Hawk Down“ (dt. (Ein) Black Hawk ist abgestürzt).
„Niemand wird zurückgelassen“ war eine der Parolen für den Einsatz und so startet eine Rettungsaktion für die Besatzung, aber alles wird immer schlimmer und die Truppen werden von mehreren tausend Menschen gejagt.
Den Rest müsst ihr euch schon selber ansehen, aber es lohnt sich, glaubt mir!
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Verpackung:
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Auf der Vorderseite sieht man Hauptdarsteller Josh Hartnett mit schmutzigem Gesicht und Gewehr in der Hand sitzen. Außerdem werden wie immer die Beteiligten klein gedruckt genannt und über Hartnett steht der Titel. In einem roten Kasten befindet sich der Hinweis, dass der Film 2 Oscars für „bester Schnitt“ und „Bester Ton“ im Jahr 2002 abgestaubt hat.
Über den Beteiligten steht noch der Satz „KEIN MANN BLEIBT ZURÜCK“. Dies verdeutlicht nochmals die Dramatik des Kampfes in Mogadischu.
Auf der Rückseite befinden sich noch die üblichen technischen Daten und Extras, die ich weiter unten erläutern werde, sowie eine kurze Inhaltsangabe. Als Hintergrund dienen drei Black Hawks und Soldaten in der Häuserfront Mogadischus.
Zudem findet man noch 2 Zitate aus Kritiken von Film.de und der SZ, die den Film in höchsten Tönen loben.
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Preis:
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Im Kino kostete es stolze 9 Euro wegen Überlänge (138 Minuten), bei Bertelsmann waren es damals knapp 20 Mäuse. Mittlerweile bekommt man wohl für den halben Preis die Ware, allerdings lohnt es sich wirklich Geld dafür auszugeben.
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Darsteller:
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Eric Bana: Sergeant Norm „Hoot“ Gibson (Hulk)
Ron Elder: Officer Mike Durant (Deep Impact, Sleepers, Der Duft der Frauen)
William Fichtner: Sergeant Jeff Sanderson (Pearl Harbor, Armageddon)
Josh Hartnett: Sergeant Matt Eversmann (40 Tage und 40 Nächte, Pearl Harbor)
Ewan McGregor: Company Clerk John Grimes ( Moulin Rouge, Star Wars, Trainspotting)
Tom Sizemore: Colonel Danny McKnight (Das Relikt, Soldat James Ryan, Pearl Harbor)
Sam Shepard: Major General William Garrison (Schnee, der auf Zedern fällt; Homo Faber; Paris, Texas)
Regie: Ridley Scott: (Gladiator, Hannibal, Blade Runner)
Produzent: Jerry Bruckheimer: (Pearl Harbor, Nur noch 60 Sekunden, ConAir, Crimson Tide, Top Gun, Flashdance)
Musik: Hans Zimmer: (Gladiator, Pearl Harbor, Crimson Tide)
Wie ihr in der Inhaltsangabe schon bemerkt habt, habe ich die Namen weggelassen, da es teilweise schwer für mich den richtigen Schauspieler der Szene zuzuordnen. Einer der Gründe ist, dass alle nahezu identisch aussehen und nur aufgrund der Tatsache, dass sie später in alle Winde zerstreut werden, kann man sie unterscheiden. Schade, dass es keine Frauen im Film gibt.
Trotzdem beurteile ich die Leistungen aller Schauspieler als sehr gut, da sie sehr gut den Wechsel von der „Lockerheit“ anfangs zur Dramatik hinbekommen. Ausserdem kann man schon den Namen entnehmen, dass es sich um gestandene Hollywood-Schauspieler handelt, die die Soldaten sehr gut verkörpern.
Ich habe die Namen einiger Filme, in denen sie mitspielen mal dazu geschrieben, damit man mal die Verbindungen untereinander sieht. Zum Beispiel fällt auf, dass viele von ihnen beim 2.Weltkriegsfilm „Pearl Harbor“ mitgewirkt haben.
Regisseur Ridley Scott und Produzent Jerry Bruckheimer sind besser bekannt für Actionfilme, als fürs Geschichten erzählen. Aber diesmal haben sie immerhin eine Botschaft, auch wenn das Ende nicht ganz frei von Patriotismus ist.
Aber man kann auch nicht sagen, dass der Kampf gewonnen wurde und die Amis Freude strahlend abgezogen sind.
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Extras
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Wenn man die DVD startet hat man erstmal die Wahl zwischen Film starten, Szenenauswahl, Sprachauswahl und eben den Extras. Die ersten beiden Punkte sind ja wohl jedem Filmfreund bekannt, die anderen Beiden erkläre ich mal kurz.
Bei der Sprachauswahl kann man zwischen Deutsch und Englisch wählen und notfalls auch die Untertitel in beiden Sprachen benutzen.
Im Menü Extras findet man 4 Punkte:
Bei den Audiokommentaren kann man sich den Film ansehen und zwar mit Kommentaren vom Regisseur, Produzent, Romanschreiber, Drehbuchautor oder Special Forces Veteranen. Ich habe mir zumindest mal den Anfang angesehen und finde es sehr interessant, was die Veteranen über damals erzählen und wie sie den Film beurteilen. Dabei werden auch einzelne Szenen beschrieben und man erfährt auch Hintergrundinfos zum Film, zum Beispiel dass in Marokko gedreht wurde. Natürlich habe ich die Untertitel angestellt.
Der Punkt Filmografien ist von mir bei Darsteller schon beschrieben. Man erfährt wer in welchem Film mitgespielt hat.
Dann kann man sich noch den Trailer in Deutsch und Englisch sowie einen TV-Spot ansehen und der vierte und letzte Punkt ist die Videovorschau. Es gibt 8 Trailer zu damals aktuellen Filmen, darunter befinden sich „die Bourne Identität“, „8 Mile“ und „Hulk“ mit Eric Bana, der ja auch in „Black Hawk Down“ mitspielt.
Wie ich finde super gemacht und ich vermisse eigentlich nur ein Interview mit dem Regisseur und Darstellern sowie einen Blick hinter die Kulissen bei den Dreharbeiten.
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Eigene Meinung
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Meiner Meinung nach ein klasse Film, auch ohne Oscar-Nominierungen. Man kann eigentlich nicht mal einen Darsteller hervorheben, weil man unter den Helmen und dem Dreck in den Gesichtern sie nicht wirklich zuordnen kann. Mit Ausnahme von „Pummelchen“ Tom Sizemore. ;-)
Es gibt auch etliche bewegende Szenen. Wie in jedem Kriegsfilm natürlich die Versorgung von verwundeten und sterbenden Soldaten und in diesem Film die Szene mit dem somalischen Vater und Sohn, die einen Amerikaner erschießen wollen, aber sich gegenseitig verletzen. Aber es ist schon toll dargestellt wie scheinbar eine ganze Stadt wenige Soldaten jagt. Auch die Szenen aus der Luft und die technische Umsetzung sind beeindruckend.
Vor allem ist die Geschichte so real erzählt. Somalia ist ja noch nicht so lange her und der Irak-Krieg ist ja auch noch nicht vorüber. Das Propagandaministerium der USA hat allerdings dazugelernt und verbreitet keine Bilder mehr von toten US-Soldaten. Schließlich waren es ja die Bilder von nackten, geschändeten Amerikanern, die durch die Straßen gezerrt wurden, die die Regierung zum Rückzug bewogen und das Land sich selbst überließen.
Leider finde ich das Ende misslungen. Auch wenn ich nicht alles verraten will, aber es werden im Abspann nur die Namen der toten US-Soldaten gezeigt, die 1000 toten Somalier werden nicht gewürdigt. Jeder Soldat, der sich freiwillig zur Armee meldet, weiß doch, dass es dem Tod nahe ist, warum muss man diese Menschen noch verehren? Sie sind in einem Konflikt gestorben, der die USA nichts anging. Von der Lügerei im Irak-Krieg ganz zu schweigen.
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(Kurzes) Fazit
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Als ehemaliger Zivildienstleistender, der nie eine Waffe in der Hand hatte, ist der Film für mich ein Muss. Es bestärkt mich immer wieder in meiner damaligen Entscheidung wenn ich Tod und Verderben sehe. Einen guten Kriegsfilm erkennt man immer daran, dass die „Helden“ am Ende geleugnet sind.
Black Hawk Down ist zwar nicht so gut und schockierend wie „Der Soldat James Ryan“, aber trotzdem bringt es den Zuschauer eine reale Geschichte nahe und man denkt mal über die Situation dieser Menschen nach. Auch das Extra mit den Audiokommentaren der Veteranen war sehr interessant und man denkt noch mehr darüber nach welchen Schrecken der Krieg verursacht.
Übrigens gibt es noch ein Computerspiel, aber ich besitze es nicht und kann daher keine Wertung abgeben.
Ich kann den Film wirklich empfehlen und verteile 4 Sterne, weil es eben noch bessere Kriegsfilme gibt und mir dieses patriotische Ende nicht gefällt.
PS: Wenn ihr den Film seht versteht ihr auch meine Überschrift.
Mit freundlichen Grüßen,
J.Hetfield
(Für Ciao.de und Yopi.de am Heiligen Abend 2004)
78 Bewertungen, 20 Kommentare
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10.01.2010, 11:27 Uhr von fantagirlie
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche dir einen erholsamen Sonntag und liebe Grüße
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22.02.2008, 22:37 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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29.12.2007, 20:34 Uhr von wolli007
Bewertung: sehr hilfreichlg Wolli
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30.11.2007, 12:12 Uhr von rotezora1974
Bewertung: sehr hilfreichÄhm, ist das nun ein Kriegsfilm oder ein Anti-Kriegsfilm?
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13.11.2007, 21:55 Uhr von sweetsixty
Bewertung: sehr hilfreichLG Martina
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24.03.2007, 23:40 Uhr von kleenerknuffi
Bewertung: sehr hilfreichsh + lg
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21.01.2007, 18:40 Uhr von papaonline
Bewertung: sehr hilfreichein toller bericht lg papaonline
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21.01.2007, 17:20 Uhr von krullinchen
Bewertung: sehr hilfreich*sh* und liebe Grüße!
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03.12.2006, 15:18 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreichschön :-)
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08.11.2006, 00:37 Uhr von racejulie
Bewertung: sehr hilfreichein weihnachtsbericht :)
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29.10.2006, 20:17 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico:-)
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27.10.2006, 00:26 Uhr von mami_online
Bewertung: sehr hilfreichsh beschrieben... aber Kriegsfilme schaue ich mir eigentlich nicht an. LG, Nicole
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16.08.2006, 01:02 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Edith und Claus
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13.08.2006, 13:51 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich :) ..lG Sandra
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18.07.2006, 20:29 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichIch hab den Film mal angefangen zu gucken, aber ich fand ihn überhaupt nicht toll! Kriegsfilme sind einfach nicht mein Ding. Trotzdem schöner Bericht von dir, SH! Lg anja
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21.06.2006, 15:07 Uhr von babysly2000
Bewertung: sehr hilfreichmir hat der Film nicht gefallen! Aber liegt vermutlich daran, das ich nicht auf das Zeug stehe! Sly
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23.02.2006, 14:11 Uhr von Cicila
Bewertung: sehr hilfreichZivildienst finde ich auch besser als zum Bund zu gehen... <br/>LG Cicila
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01.01.2006, 17:38 Uhr von try_or_die87
Bewertung: sehr hilfreichder Film ist absolute klasse.LG
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17.12.2005, 16:57 Uhr von MasterDeniz
Bewertung: sehr hilfreichSehr Hilfreich. Schöne Grüße, Deniz
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27.10.2005, 00:27 Uhr von campimo
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht; nur den Vorspann, also die Zusammenfassung solltest du dir mal ansehen.
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