Black Hawk Down (DVD) Testbericht

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ab 8,27
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Erfahrungsbericht von serjserjserj

Realismus überwiegt Rassismus.

Pro:

Kamerarbeit, Emotionen

Kontra:

Vereinfachung der US-Gegner

Empfehlung:

Ja

Wie es zum Anschauen kam:
Ich hatte letztens einfach mal Lust auf Kriegsfilme, da ich mich im Genre rein oberflächlich (vor allem durch diverse Kriegsspiele aber auch durch viel Eigenrecherche) relativ gut auskenne und mein Wissen auf unterhaltsame Art und Weise erweitern wollte. Nachdem ich vor einigen Tagen bereits “Saving Private Ryan” rezensiert habe, versuche ich nun auch, meine Meinung zu “Black Hawk Down” in verständliche Worte zu fassen.

Geschichtlicher Hintergrund:
BHD spielt, im Gegensatz zum Zweiter-Weltkrieg-Klassiker “Saving Private Ryan”, in einem weitaus moderneren Konflikt (Oktober ‘93), nämlich dem Kampf um Mogadishu, einer somalischen Stadt.
Der Konflikt an sich hat einen durchaus spannenden Hintergrund, ihn hier komplett darzustellen, würde aber zu lange dauern. Zudem nimmt sich der Film einige Freiheiten, um Spannung aufzubauen, deshalb hier die zusammengefasste Vorgeschichte, die in den ersten drei Minuten des Films über Einblendungen erzählt wird:
Religionskämpfe zwischen großen Clans in Somalia fordern Hunderttausende Hungertode und mittendrin ist der General Mohamed Farrah Aidid, er kontrolliert die Hauptstadt Somalias - Mogadishu - und lässt kaum Vorratslieferungen zu, womit er die Einwohner in einem eisernen Würgegriff hält. Die US-Marines liefern Nahrungsmittel und sorgen damit für eine kurze Verbesserung der Umstände. Sobald sie dann wieder außer Landes sind, erklärt Aidid den gebliebenen Friedenstruppen der UN den Krieg. Die US-Army reagiert, indem sie Marines, die Delta Force und einige andere Streitkärfte ins Krisengebiet schickt und eine Operation vorbereitet, mit der Aidid ausgeschaltet werden soll.

Inhalt:
Nach einer langen Einweisungs- und Erholungsphase im lokalen Camp auf friedlichem Territorium begeben sich die US-Truppen in UH-60 Black Hawks und UH-6J Little Birds - wobei mir Letztere absolut neu waren - zum Ausführungsort und treffen dort sofort auf Widerstand. Dieser wird immer heftiger und fordert immer mehr Tote und Verletzungen, außerdem stürzen zwei Helikopter ab (namensgebend für den Film). In einem von ihnen überlebt die Crew, aber die Piloten sterben. Im anderen sterben alle außer dem Piloten Michael Durant, der später von zwei verbündeten Scharfschützen geschützt wird, bis diese ebenfalls aufgrund von Wunden und vor allem Munitionsabsistenz getötet werden und er gefangen genommen wird.
Derweil versorgen die anderen Teams ihre Verwundeten und wehren das feindliche Feuer ab, bis schließlich Verstärkung eintrifft und einen Großteil der US-Truppen sichert.

Authentizität:
BHD schafft es, durchgängig eine extrem dichte Kriegsatmosphäre aufrechzuerhalten. Das wurde vor allem durch die den Dreharbeiten vorangegangene Kurzschulung gewährleistet, bei der die Schauspieler alle typischen Merkmale von US-Truppen erlernten. Die Waffen, die Fahrzeuge, die Funksprüche, die Gestik, all das entspricht ziemlich genau dem Alltag von US-Truppen und fügt dem Film einen gewissermaßen erschreckenden, modernen Touch hinzu, weil man hier nicht mehr Gegebenheiten aus dem Zweiten Weltkrieg vorliegen hat, sondern aus Konflikten, die auch in ebendiesem Moment in der Welt bestritten werden.

Stil:
Der Regisseur Ridley Scott setzt auf relativ viele Dialoge, die durchgehend logisch und nachvollziehbar sind, ohne auch nur zu irgendeinem Zeitpunkt emotionslos zu werden. Die Dialoge fließen natürlich nahtlos in die brillant inszenierten Kampfszenen ein. Die Kugeln pfeifen hier und dort, Verletzte und Tote fallen auf beiden Seiten und generell kracht es öfters mal kräftig.
Manche Szenen sind besonders ergreifend, wie etwa der Überlebenskampf der beiden Scharfschützen, die den Piloten Michael Durant beschützen und schließlich getötet werden.
Außerdem zieht sich der Grundgedanke “Leave no man behind” durch alle Kampfsituationen, zwischenmenschliche Beziehungen auf dem Schlachtfeld spielen generell eine sehr große Rolle in BHD und so werden sie auch präsentiert. In vielen Fällen kann man das ganze Gefühlsspektrum der Kämpfer erleben, wenn sie gerade einen Mitstreiter aus dem Kugelhagel ziehen oder bei medizinischen Maßnahmen helfen. Und das ist auch das Spannende an dem Film, denn diese menschlichen Erfahrungen gleichen das quasi nicht vorhandene Ende und die ansonsten relativ übliche Operation, die die Rangers / Delta Force da ausfechten müssen, mehr oder weniger aus.
Leider werden die Somalis als einheitliche, aggressive Masse dargestellt, die nur Kriegsrufe von sich geben kann und gewillt ist, jeden einzelnen Ranger zu töten. Das mochte bei einigen echten Somalis der Fall gewesen sein und dient sicherlich der besseren Identifizierung mit den US-Truppen, aber ich finde dennoch, dass sich der Regisseur damit die Arbeit etwas zu einfach gemacht hat.

Schauspieler:
Als ich in der ersten Stunde des Filmes keine mir bekannten Gesichter entdeckte, war ich zunächst leicht enttäuscht. Leonardo di Caprio hat kurz einen Auftritt, ansonsten ist nur Josh Hartnett - er spielt den Hauptcharakter - mehr oder weniger bekannt. Die mir unbekannten Schauspieler ermöglichten es mir persönlich aber, mich besser mit den Figuren identifizieren zu können, ohne Vorurteile von vorhergehenden Filmen haben zu müssen, womit die Entscheidung der Filmemacher, relativ selten gesehene Schauspieler einzustellen, meiner Meinung nach uch vollends rechtfertigt werden kann. Zudem ist die Schauspiel-Leistung in so ziemlich allen Fällen gut bis sehr gut, einen Favoriten konnte ich - vielleicht aufgrund des Ranger/Delta Force - Crashkurses, den alle Schauspieler hinter sich hatten - nicht ausmachen.

Gewalt:
Wie auch in “Saving Private Ryan” gibt es hier unzählige Verletzungen, abgetrennte Körperteile und Tote zu sehen, oft auch Körperhälften. Damit fördert Ridley zwar die Abscheu vor dem Krieg und generell jeglichen Konflikten, die mit Waffen ausgefechtet werden, übertreibt es aber hin und wieder auch, wenn etwa ein Soldat in einem Humvee eine RPG-Rakete abbekommt und diese sich in ihn hineinbohrt. Damit würde ich den Film zwar nicht auf eine Stufe mit den diversen Splatter-Filmen heben und ihm eine 18er-Einschränkung draufkleben, aber man sollte schon in einem mittleren Pubertätsalter sein, um ihn schauen zu können, z.B. 14 Jahre.

24 Bewertungen, 7 Kommentare

  • campino

    12.06.2011, 02:28 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg andrea

  • morla

    11.06.2011, 21:51 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöne feiertage wünsch ich dir. lg. petra

  • sigrid9979

    11.06.2011, 17:30 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche ein schönes Pfingstwochenende...

  • cleo1

    11.06.2011, 16:19 Uhr von cleo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöne Pfingsten und LG cleo1

  • Luna2010

    11.06.2011, 16:00 Uhr von Luna2010
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gute Sache! Ein schönes Pfingsten!

  • katjafranke

    11.06.2011, 13:42 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen schönen Gruß von der KATJA

  • sterntaler16

    11.06.2011, 12:55 Uhr von sterntaler16
    Bewertung: sehr hilfreich

    Als Neue sage ich mal freundlich : Hallo