Blade (DVD) Testbericht

Kennen Sie Vampire? Nein, nicht diese Märchenwesen, die sich vor Weihwasser und Kreuzen fürchten und sich in Fledermäuse verwandeln. Ich meine die blutrünstigen Kreaturen, die in der Dunkelheit der Nach ihr Unwesen treiben. Diejenigen, die kräftiger als Menschen sind, die die nächste Stufe der Evolution erreicht haben, die aus ihren Verstecken heraus die Welt beherrschen. Bestimmt haben Sie schon mehrere davon gesehen. In der U-Bahn, nachts auf der Straße, oder in einem privaten Club, während einer Blutbad-Party. Sollte das letztere zutreffen, dann sind Sie schon tot…
… es sei denn der Daywalker ist mit Ihnen.

So stylisch, untermalt mit dieser unvergesslichen Techno-Mucke, startet der erste und beste Film um den unbarmherzigen Vampirkiller.
Blade (Wesley Snipes), dessen Mutter in der Nacht seiner Geburt von einem Vampir gebissen wurde, ist halb Mensch, halb Vampir. Er hat alle Stärken der Vampire, keine ihrer Schwächen. Vom Schicksal auserwählt, hat er sich zum Lebensziel gemacht, Vampire zu jagen, um seine Mutter zu rächen.
Sein Gegenspieler, Deacon Frost (Stephen Dorff), ist ein Machtgieriger Vampir, der sich gegen den Rat der Vampire auflehnt, um die Menschheit zu vernichten.
Auf seiner nächtlichen Jagd, verwickelt Blade eine Ärztin (N’Bushe Wright) in seinen Kampf. Da sie ihn stark an seine Mutter erinnert, bringt er die Gebissene zu seinem Freund und Mentor Abraham Whistler (Kris Kristofferson). Es gelingt ihnen, sie am Leben als Mensch zu erhalten. Als sie von den Vampiren erfährt, sieht sie die Welt aus anderen Augen und erklärt sich bereit, Blade mit ihrem ärztlichen Können zu helfen, sein Serum zu verbessern, den er braucht, um seinen Durst nach Blut zu stillen. Doch zusammen stoßen sie auf etwas, das Frosts Pläne bald verwirklichen könnte und aus dem Jäger wird der Gejagte.

Den Machern dieses Films ist ein Meisterwerk gelungen. Die auf die Leinwand umgesetzte Comicfigur unterscheidet sich von anderen Marvel-Superhelden. Blade wirkt nicht lächerlich oder absurd (z.B. wegen einem blauen Superman-Anzug (ja, ich weiß, dass Superman nicht von Marvel ist)). Auch ist die Wahl von Wesley Snipes als Blade perfekt gewesen. Überhaupt finde ich, dass Blade einer der wenigen Filme ist, bei denen alle Rollen perfekt besetzt sind (z.B. Kris Kristofferson als ein alter Vampirjäger und Mentor von Blade oder Udo Kier als der konservative Anführer des Vampirrats). Die Kämpfe sind sehr passend, keine Martial-Arts a la Matrix, sondern ein eher an die Straßenkämpfe angelegter Kampfstil mit Kendo-Elementen. Und der Soundtrack ist einfach spitze!

Was die DVD angeht, so gibt es davon zwei Versionen – eine gekürzte Fassung (blaues Cover, FSK 16) und die von mir getestete Deluxe Widescreen Edition (rotes Cover, FSK 18), die ungekürzt und deswegen in Deutschland indiziert ist.
Auf einer DVD-9 sind der 117 Min. lange Hauptfilm und das 80 Min. lange Bonusmaterial untergebracht. Das Bildverhältnis ist 2,35:1 (16:9 codiert), außerdem steht auf dem Cover „Bildtransfer vom Regisseur“, was auch immer es bedeuten soll. Es gibt insgesamt vier Tonspuren (Deutsch DD5.1, Englisch DD5.1, Englisch DS2.0, Audiokommentar) und optionale Untertitel in Deutsch und Englisch.
Die Special Features umfassen den obligatorischen Kapitelzugriff, Insider-Infos, La Magra – die Blade Effekte inkl. geschnittener Szenen, alternatives Ende, Dokumentation über das Blade-Design, Behind the Scenes, Interviews und eine 24-minütige Making-Of-Dokumentation. Ganz schön viel, aber alles auf Englisch ohne deutsche Untertitel. Das hätte man anders lösen können. Das Einzige, was auf Deutsch ist, sind die billig gestalteten Menüs, Film- und Biografien und ein Kinotrailer. Wem Englisch keine Angst einjagt, kommt mit den 80 Min. voll auf seine Kosten. Dem würde ich auch empfehlen, den Film in Englisch zu sehen, denn Wesley Snipes hat dort eine tiefe und zu seiner düsteren Figur sehr passende Stimme.

Als Fazit bleibt mir noch zu sagen, dass dieser Film in dieser Fassung ein Must-Have für alle Vampirfilm-Fans ist und sehr empfehlenswert für den Rest der Welt. Die Ungeschnittene DVD ist in Deutschland nur bei speziellen Händlern oder über das Internet zu erwerben. Die geschnittene Fassung würde ich ignorieren, weil dort einfach zu viel fehlt (elf (11!) Minuten, um genau zu sein, die Atmosphäre und jegliche Extras, außerdem gibt es dort nur eine deutsche Dolby Surround 2.0 Tonspur ohne Untertitel).
Das Fehlen der deutschen Untertitel bei den Extras macht die Tatsache, dass der Film ungeschnitten ist, in der englischen Sprachfassung vorliegt und so viele Extras hat, wieder wett. Und wer kann heutzutage kein Englisch?
Also volle Punktzahl für dieses blutige Vergnügen.

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Vielen Dank für Ihre Bewertung.
© by DanKow