Blood Work (DVD) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 03/2011
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Erfahrungsbericht von mima007
Kompetent inszenierter Eastwood-Thriller
Pro:
spannend, unterhaltsam, interessante Figuren, informatives Making-of
Kontra:
wenig Bonusmaterial
Empfehlung:
Ja
Ein Ex-FBI-Mann muss einen Serienkiller stoppen, bevor der sich das nächste Opfer aussucht. Womit er nicht gerechnet hat: Er selbst steht im Mittelpunkt der Absichten des Killers. - Solide, kompetente Thrillerarbeit von Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller Eastwood, aber mehr auch nicht.
Filminfos
O-Titel: BloodWork (USA, 2002), DVD: 24.4.03
FSK: ab 16
Länge: 106 Min. inkl. Abspann
Regisseur: Clint Eastwood
Drehbuch: Brian Helgeland (\"L.A. Confidential\")
Musik: Lennie Niehaus
Darsteller: Clint Eastwood, Anjelica Huston, Wanda de Jesús, Paul Rodriguez u.a.
Handlung
Terry McCaleb (Eastwood) hat sich als Profiler beim FBI einen Namen gemacht, denn niemand hat so viele Mordfälle gelöst wie er. Daher wird er auch wieder zu einem Tatort gerufen, an dem der Serienmörder namens \"Codekiller\" seine Signatur, geschrieben in Blut, hinterlassen hat: \"Fang mich, McCaleb\", gefolgt von einer langen Zahl, inder nur die Ziffer 1 fehlt.
Fußabdrücke am Tatort lassen erkennen, dass der Täter Turnschuhe getragen haben muss. Hinter der Meute aus Fernsehjournalisten entdeckt McCaleb einen solchen Typen und jagt ihm hinterher. Bei der langen Verfolgungsjagd zu Fuß geht jedoch McCaleb allmählich die Puste aus: Er ist eben nicht mehr der Jüngste (Eastwood wird am 31. Mai 73 Jahre alt). Bei Erklettern eines Drahtzauns erleidet McCaleb einen Herzinfarkt, und der Verfolgte weiß das ganz genau.
Zwei Jahre später wird der Ex-FBI-Mann von Dr. Bonnie Fox (A. Huston) aus dem Krankenhaus als geheilt entlassen. Er hat ein neues Herz eingepflanzt bekommen und muss sich dementsprechend schonen. Doch der auf einem Hausboot im Yachthafen von Long Beach (neben liegt der riesige Ozeandampfer der \"Queen Mary\") wohnende McCaleb wird von einer Frau gebeten, in einem Mordfall zu ermitteln. Anfangs noch ablehnend, übernimmt McCaleb den Fall, denn in seiner Brust schlägt das Herz der Ermordeten, Gloria Torres. Und Graciella Rivers, die Bittende, ist deren Schwester. McCaleb hat das dringende Bedürfnis, sich das zweite Leben, das ihm geschenkt wurde, zu verdienen.
Einmal Profiler, immer Profiler. Er geht nach dem Lehrbuch vor und führt eine \"vollständige Felduntersuchung\" durch, wie er es nennt. Das heißt, er sucht Verbindungen. Und bei der Polizei von L.A. sowie im Sheriffsbüro von Long Beach wird er fündig: Bei zwei Raubüberfällen wurde die Tat jeweils auf Überwachungsvideo festgehalten. Der Mord an Graciella Rivers wurde ebenso wie der an einem braven Angestellten von einem mit einer Skimaske vermummten Killer mit einer seltenen, teuren Pistole verübt.
Was aber McCaleb völlig von den Socken haut, ist die Tatsache, dass a) beim Rivers-Mord die Notrufzentrale bereits alarmiert wurde, bevor der Mord geschah; dass b) jeweils ein Besitzstück des Ermordeten entwendet wurde; und dass c) sowohl Rivers als auch der Angestellte die gleiche seltene Blutgruppe wie McCaleb hatten. Durch einen Lippenleser erfährt er, dass der Killer wieder mal eine Botschaft an McCaleb persönlich gerichtet hat: \"Herzlichen Glückwunsch zum Valentinstag!\"
Die seltene Blutgruppe und die Botschaft öffnen dem Ermittler endlich die Augen, wer der Maskenkiller ist und welche teuflische Absicht er verfolgt. Er ahnt nicht, wie nah ihm der Killer bereits ist.
Mein Eindruck: der Film
Der ordentlich mit klangvollen Namen wie Eastwood, Huston und Daniels bestückte Thriller vermag eher durch die Behandlung der persönlichen Beziehung zwischen McCaleb und Ms. Rivers zu beeindrucken als durch die Tatsache, dass es sich um eine Art FBI-Thriller handelt. Nun ja, man könnte fragen: Wenn schon das Buch relativ zäh zu lesen war, warum sollte der Plot der Verfilmung einfacher zu verstehen sein?
Aber das ist natürlich keine hinreichende Entschuldigung, denn das Drehbuch stammt von Profi-Autor Brian Helgeland, der auch das Skript für den Krimiklassiker \"L.A. Confidential\" lieferte. Natürlich ist es möglich, dass ein paar Szenen (die nicht auf der DVD zu finden sind) beim Schnitt wegfielen und daher das Zahlenrätsel des Codekillers nie gelöst wird, was den Zuschauer bis zuletzt unbefriedigt lässt. Aber auch die Sache mit den Videos und deren seltsame Aufnahmezeiten muss man sich mehrmals ansehen, um sie vollständig zu begreifen.
Eastwood, der Regisseur, hat sein Handwerk bei Don Siegel und dessen \"Dirty Harry\"-Filmen gelernt (er half schon damals, ca. 1970, aus). Typisch ist daher seine lineare, schnörkellose Erzählweise und die einfache - man könnte auch sagen: einfallslose - Kameraarbeit. Da Kunstkriterien nicht ins Gewicht fallen und der Plot zu wünschen übriglässt, steht und fällt der Film daher im Grunde mit der lebenden Legende Eastwood. Man mag ihn oder man mag ihn nicht. Aber das ist letztlich unwichtig, denn er beherrscht den Film von Anfang bis Ende, und selbst die Polizisten mögen oder beneiden ihn. Besonders Detective Arrango (Rodriguez) spielt die Rolle des eifersüchtigen kleinen Cop hervorragend: ein richtiger Wadenbeißer, der dem Ex-Star des FBI seinen Medienruhm missgönnt.
Wie man sieht, hat Helgeland den Plot mehr auf die menschlich-allzumenschliche Seite hin ausgerichtet statt auf die bloße Spurensuche, wie man sie von unzähligen Fernsehthrillern kennt. Das war der ausschlaggebende Grund für Eastwood, das Skript überhaupt anzunehmen und zu verfilmen - er ist auch der Produzent des Streifens. Das hat zwei Vorteile: Für Eastwood ist die menschliche Seite der Hauptfigur (ihre Schwächen) interessant genug, und für den Zuschauer wird der Film dadurch auf Jahrzehnte hinaus hinaus noch interessant. Keine Dutzendware vom Fließband.
Die DVD
Technische Infos
Bildformate: 2,35:1, 16:9
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: Dt., Engl., Spanisch
Untertitel: Dt., Engl. (jeweils auch für Hörgeschädigte), Spanisch und zehn weitere Sprachen
Extras:
- \"Making Blood Work\" (18:05 Min.)
- Konversation mit Eastwood, Wanda de Jesús, Paul Rodriguez in spanischer Sprache mit dt. Untertitel (14:20 Min.)
- Cast und Crew: Kurzinfos (wer spielt wen)
- Originaltrailer
- US-Teaser
Mein Eindruck: die DVD
Der Produzent, Eastwood himself, spendierte der Silberscheibe ein ordentliches Making-of, in dem er selbst praktisch den wichtigsten Kommentar dazu abliefert. Weitere wichtige Statements kommen von Huston, Daniels, Rodriguez und Wanda de Jesús. Sie erläutern, wie die Zusammenarbeit mit der Schauspielerlegende im Regiestuhl verlief.
Daniels beispielsweise hat selbst schon zwei Independentfilme als Regisseur gedreht und ordnete sich dem Maestro einfach unter. Dieser wiederum hatte sich merklich zurückzuhalten, um seinen Akteuren nicht in die Quere zu kommen. Huston feierte ein Wiedersehen mit Eastwood, nachdem ihr Paps, Regiemeister John Huston, mit Eastwood an \"Weißer Jäger, schwarzes Herz\" gearbeitet hatte.
Für Wanda de Jesús hingegen war das Ganze etwas Neues und offenbar nur halbwegs befriedigend. In der \"Konversation\" erzählt sie von der berüchtigten Fischszene: Auf McCalebs Bott sollte sie Fisch zubereiten und anschließend ihrem neffen Raymond liebevoll übers Haar streichen. Nach dem 7. Take jedoch stank der angegammelte Fisch bereits erheblich und verpestete die Hafenluft. Eastwood meinte im Scherz, dass, wenn sie jetzt \"Raymond\" übers Haar striche, würden sämtliche Katzem in 100 Meilen Umkreis nach ihm suchen.
Der Titel des Making-of, \"Making Blood Work\", ist ein Wortspiel, das typisch ist für Eastwoods ironischen Humor. In dieser Schreibweise bedeutet er nämlich \"Blut zum Funktionieren bringen\". Gemeint ist eigentlich der Film \"BloodWork\", aber die Variante hat mehr Witz. Zum Glück wurde der Titel in der deutschen Fassung beibehalten, sonst wäre diese Bedeutungsebene verlorengegangen.
Apropos Übersetzung: Die deutschen Untertitel weichen erheblich von der deutschen Synchronisation ab. Dies betrifft nicht nur Formulierungen und Bezeichnungen. An einer Stelle zeigen die Untertitel Text an, der offscreen gesprochen wird, den man aber in deutschen Synchro nicht hört! (Es handelt sich um eine Szene, bei der Graciella und Raymond zu McCaleb aufs Boot kommen.)
Unterm Strich
Clint Eastwoods Regiearbeit ist ein Durchschnittsthriller der gehobenen Qualitätsklasse, aber beileibe kein Klassiker des Genres. Nicht zu vergleichen mit solchen Epen wie \"L.A. Confidential\" (von Curtis Hanson) oder \"Erbarmungslos/Unforgiven\" (von Eastwood). Aber vermutlich fährt auch der gute Durchschnitt seine Investitionen wieder ein, denn Eastwoods Name zieht immer noch.
Weder Actionfans noch Romantik-Junkies dürfen zuviel von diesem Streifen erwarten, aber jeder bekommt von jedem etwas. Und das muss für einen unterhaltsamen Abend reichen. Das tut es auch.
Die DVD enthält weder Filmografien noch Deleted Scenes, was den Kenner doch etwas verwundert, denn eine so solide Produktion müsste auch solches Material liefern können.
Fazit: leider höchstens vier von fünf Sternen bzw. 7 von 10 Punkten.
Michael Matzer (c) 2003ff
Filminfos
O-Titel: BloodWork (USA, 2002), DVD: 24.4.03
FSK: ab 16
Länge: 106 Min. inkl. Abspann
Regisseur: Clint Eastwood
Drehbuch: Brian Helgeland (\"L.A. Confidential\")
Musik: Lennie Niehaus
Darsteller: Clint Eastwood, Anjelica Huston, Wanda de Jesús, Paul Rodriguez u.a.
Handlung
Terry McCaleb (Eastwood) hat sich als Profiler beim FBI einen Namen gemacht, denn niemand hat so viele Mordfälle gelöst wie er. Daher wird er auch wieder zu einem Tatort gerufen, an dem der Serienmörder namens \"Codekiller\" seine Signatur, geschrieben in Blut, hinterlassen hat: \"Fang mich, McCaleb\", gefolgt von einer langen Zahl, inder nur die Ziffer 1 fehlt.
Fußabdrücke am Tatort lassen erkennen, dass der Täter Turnschuhe getragen haben muss. Hinter der Meute aus Fernsehjournalisten entdeckt McCaleb einen solchen Typen und jagt ihm hinterher. Bei der langen Verfolgungsjagd zu Fuß geht jedoch McCaleb allmählich die Puste aus: Er ist eben nicht mehr der Jüngste (Eastwood wird am 31. Mai 73 Jahre alt). Bei Erklettern eines Drahtzauns erleidet McCaleb einen Herzinfarkt, und der Verfolgte weiß das ganz genau.
Zwei Jahre später wird der Ex-FBI-Mann von Dr. Bonnie Fox (A. Huston) aus dem Krankenhaus als geheilt entlassen. Er hat ein neues Herz eingepflanzt bekommen und muss sich dementsprechend schonen. Doch der auf einem Hausboot im Yachthafen von Long Beach (neben liegt der riesige Ozeandampfer der \"Queen Mary\") wohnende McCaleb wird von einer Frau gebeten, in einem Mordfall zu ermitteln. Anfangs noch ablehnend, übernimmt McCaleb den Fall, denn in seiner Brust schlägt das Herz der Ermordeten, Gloria Torres. Und Graciella Rivers, die Bittende, ist deren Schwester. McCaleb hat das dringende Bedürfnis, sich das zweite Leben, das ihm geschenkt wurde, zu verdienen.
Einmal Profiler, immer Profiler. Er geht nach dem Lehrbuch vor und führt eine \"vollständige Felduntersuchung\" durch, wie er es nennt. Das heißt, er sucht Verbindungen. Und bei der Polizei von L.A. sowie im Sheriffsbüro von Long Beach wird er fündig: Bei zwei Raubüberfällen wurde die Tat jeweils auf Überwachungsvideo festgehalten. Der Mord an Graciella Rivers wurde ebenso wie der an einem braven Angestellten von einem mit einer Skimaske vermummten Killer mit einer seltenen, teuren Pistole verübt.
Was aber McCaleb völlig von den Socken haut, ist die Tatsache, dass a) beim Rivers-Mord die Notrufzentrale bereits alarmiert wurde, bevor der Mord geschah; dass b) jeweils ein Besitzstück des Ermordeten entwendet wurde; und dass c) sowohl Rivers als auch der Angestellte die gleiche seltene Blutgruppe wie McCaleb hatten. Durch einen Lippenleser erfährt er, dass der Killer wieder mal eine Botschaft an McCaleb persönlich gerichtet hat: \"Herzlichen Glückwunsch zum Valentinstag!\"
Die seltene Blutgruppe und die Botschaft öffnen dem Ermittler endlich die Augen, wer der Maskenkiller ist und welche teuflische Absicht er verfolgt. Er ahnt nicht, wie nah ihm der Killer bereits ist.
Mein Eindruck: der Film
Der ordentlich mit klangvollen Namen wie Eastwood, Huston und Daniels bestückte Thriller vermag eher durch die Behandlung der persönlichen Beziehung zwischen McCaleb und Ms. Rivers zu beeindrucken als durch die Tatsache, dass es sich um eine Art FBI-Thriller handelt. Nun ja, man könnte fragen: Wenn schon das Buch relativ zäh zu lesen war, warum sollte der Plot der Verfilmung einfacher zu verstehen sein?
Aber das ist natürlich keine hinreichende Entschuldigung, denn das Drehbuch stammt von Profi-Autor Brian Helgeland, der auch das Skript für den Krimiklassiker \"L.A. Confidential\" lieferte. Natürlich ist es möglich, dass ein paar Szenen (die nicht auf der DVD zu finden sind) beim Schnitt wegfielen und daher das Zahlenrätsel des Codekillers nie gelöst wird, was den Zuschauer bis zuletzt unbefriedigt lässt. Aber auch die Sache mit den Videos und deren seltsame Aufnahmezeiten muss man sich mehrmals ansehen, um sie vollständig zu begreifen.
Eastwood, der Regisseur, hat sein Handwerk bei Don Siegel und dessen \"Dirty Harry\"-Filmen gelernt (er half schon damals, ca. 1970, aus). Typisch ist daher seine lineare, schnörkellose Erzählweise und die einfache - man könnte auch sagen: einfallslose - Kameraarbeit. Da Kunstkriterien nicht ins Gewicht fallen und der Plot zu wünschen übriglässt, steht und fällt der Film daher im Grunde mit der lebenden Legende Eastwood. Man mag ihn oder man mag ihn nicht. Aber das ist letztlich unwichtig, denn er beherrscht den Film von Anfang bis Ende, und selbst die Polizisten mögen oder beneiden ihn. Besonders Detective Arrango (Rodriguez) spielt die Rolle des eifersüchtigen kleinen Cop hervorragend: ein richtiger Wadenbeißer, der dem Ex-Star des FBI seinen Medienruhm missgönnt.
Wie man sieht, hat Helgeland den Plot mehr auf die menschlich-allzumenschliche Seite hin ausgerichtet statt auf die bloße Spurensuche, wie man sie von unzähligen Fernsehthrillern kennt. Das war der ausschlaggebende Grund für Eastwood, das Skript überhaupt anzunehmen und zu verfilmen - er ist auch der Produzent des Streifens. Das hat zwei Vorteile: Für Eastwood ist die menschliche Seite der Hauptfigur (ihre Schwächen) interessant genug, und für den Zuschauer wird der Film dadurch auf Jahrzehnte hinaus hinaus noch interessant. Keine Dutzendware vom Fließband.
Die DVD
Technische Infos
Bildformate: 2,35:1, 16:9
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: Dt., Engl., Spanisch
Untertitel: Dt., Engl. (jeweils auch für Hörgeschädigte), Spanisch und zehn weitere Sprachen
Extras:
- \"Making Blood Work\" (18:05 Min.)
- Konversation mit Eastwood, Wanda de Jesús, Paul Rodriguez in spanischer Sprache mit dt. Untertitel (14:20 Min.)
- Cast und Crew: Kurzinfos (wer spielt wen)
- Originaltrailer
- US-Teaser
Mein Eindruck: die DVD
Der Produzent, Eastwood himself, spendierte der Silberscheibe ein ordentliches Making-of, in dem er selbst praktisch den wichtigsten Kommentar dazu abliefert. Weitere wichtige Statements kommen von Huston, Daniels, Rodriguez und Wanda de Jesús. Sie erläutern, wie die Zusammenarbeit mit der Schauspielerlegende im Regiestuhl verlief.
Daniels beispielsweise hat selbst schon zwei Independentfilme als Regisseur gedreht und ordnete sich dem Maestro einfach unter. Dieser wiederum hatte sich merklich zurückzuhalten, um seinen Akteuren nicht in die Quere zu kommen. Huston feierte ein Wiedersehen mit Eastwood, nachdem ihr Paps, Regiemeister John Huston, mit Eastwood an \"Weißer Jäger, schwarzes Herz\" gearbeitet hatte.
Für Wanda de Jesús hingegen war das Ganze etwas Neues und offenbar nur halbwegs befriedigend. In der \"Konversation\" erzählt sie von der berüchtigten Fischszene: Auf McCalebs Bott sollte sie Fisch zubereiten und anschließend ihrem neffen Raymond liebevoll übers Haar streichen. Nach dem 7. Take jedoch stank der angegammelte Fisch bereits erheblich und verpestete die Hafenluft. Eastwood meinte im Scherz, dass, wenn sie jetzt \"Raymond\" übers Haar striche, würden sämtliche Katzem in 100 Meilen Umkreis nach ihm suchen.
Der Titel des Making-of, \"Making Blood Work\", ist ein Wortspiel, das typisch ist für Eastwoods ironischen Humor. In dieser Schreibweise bedeutet er nämlich \"Blut zum Funktionieren bringen\". Gemeint ist eigentlich der Film \"BloodWork\", aber die Variante hat mehr Witz. Zum Glück wurde der Titel in der deutschen Fassung beibehalten, sonst wäre diese Bedeutungsebene verlorengegangen.
Apropos Übersetzung: Die deutschen Untertitel weichen erheblich von der deutschen Synchronisation ab. Dies betrifft nicht nur Formulierungen und Bezeichnungen. An einer Stelle zeigen die Untertitel Text an, der offscreen gesprochen wird, den man aber in deutschen Synchro nicht hört! (Es handelt sich um eine Szene, bei der Graciella und Raymond zu McCaleb aufs Boot kommen.)
Unterm Strich
Clint Eastwoods Regiearbeit ist ein Durchschnittsthriller der gehobenen Qualitätsklasse, aber beileibe kein Klassiker des Genres. Nicht zu vergleichen mit solchen Epen wie \"L.A. Confidential\" (von Curtis Hanson) oder \"Erbarmungslos/Unforgiven\" (von Eastwood). Aber vermutlich fährt auch der gute Durchschnitt seine Investitionen wieder ein, denn Eastwoods Name zieht immer noch.
Weder Actionfans noch Romantik-Junkies dürfen zuviel von diesem Streifen erwarten, aber jeder bekommt von jedem etwas. Und das muss für einen unterhaltsamen Abend reichen. Das tut es auch.
Die DVD enthält weder Filmografien noch Deleted Scenes, was den Kenner doch etwas verwundert, denn eine so solide Produktion müsste auch solches Material liefern können.
Fazit: leider höchstens vier von fünf Sternen bzw. 7 von 10 Punkten.
Michael Matzer (c) 2003ff
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