Blow (DVD) Testbericht

Blow wurde relativ groß angekündigt. Dies jedoch nicht, weil Johnny Depp mal wieder in einer Hauptrolle zu bewundern ist, sondern weil Franka Potente hier ihr Hollywood-Debüt gibt!

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Die Story:

Der Film erzählt die wahre Geschichte des George Jung, der sich selbst als der erste große Dealer Amerikas bezeichnet.
George wächst in einfachen Verhältnissen auf und beschließt für sich, später mehr Geld zu haben. Er geht nach Los Angeles und beginnt Marihuana zu verkaufen. Nach und anch macht er sich einen Namen und beginnt bald im größeren Stil auch in anderen Bundesstaaten zu dealen. Dabei kommt ihm zu Hilfe, daß seine Freundin Barbara (Franka Potente) Stewardess ist und am Zoll somit nicht kontrolliert wird.
Dennoch wird George mit einer beträchtlichen Menge Marihuana erwischt und landet für zwei Jahre im Knast. (Franka Potentes Auftritt endet hier – knapp 30 Minuten nach Filmbeginn – bereits. Warum soll und braucht nicht verraten werden. Nur soviel: Sie muß George unfreiwillig verlassen.)

Doch das Gefängnis erweist sich als gute Möglichkeit, um Konnektions zu knüpfen und in Sachen "illegale Tätigkeiten" dazuzulernen.
Kaum draußen beginnt George mit dem Kokain dealen in aller größtem Stil. Sogar Kontakte zu Pablo Escobard (schreibt der sich so?!) - Columbiens größtem Kokainboss – kann er knüpfen und so den Stoff direkt von der Quelle beschaffen.
Er lernt Mirtha (Penélope Cruz) kennen und bekommt mit ihr ein Kind. Doch dann stürzt sein Imperium ein: Er verliert die Macht über den Handel, schließlich seine Frau und sein Kind und am Ende noch seine Freiheit.

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Meine Meinung:

Ted Demme ist hier ein überraschend dramatischer Film geglückt, der dem Zuschauer den Menschen George zeigt, ohne in den Kitsch abzudriften.
Gekonnt wird hier dessen Leben nachgezeichnet, mit all den Tiefen und Höhen, ohne daß man in Euphorie verfällt und am liebsten auch mit Drogen dealen möchte, weil man dann so ein feines Leben hat. Nein, das Gegenteil ist der Fall! Der Film zeigt die Gefahr des Scheitern, ohne jedoch den Zeigefinger zu erheben und ohne moralische Apelle.

Franka Potente wirkte für mich fremd und fehl am Platz in diesem Film. Nicht, weil sie etwa schlecht spielte, denn das war durchaus nicht der Fall, sondern vielmehr, weil ich es nicht gewöhnt bi sie an Seite von Johnny Depp zu sehen. Mit ihr verbinde ich halt doch deutsche Filme... .
Mal ganz davon ab: Zunächst hatte ich sogar Schwierigkeiten sie zu erkennen, trägt sie hier doch lange Haare und ist auch sonst im Stil der 70er zurechtgemacht.
Nein, schlecht spielte sie nicht, jedoch leider auch zu kurz, um ihr Können wirklich zu beurteilen und um eine wirkliche Charakterrolle zu spielen, bei der Emotionen geweckt werden.

Johnny Depp spielt die Rolle des George Jung sehr gut. Viele bemängeln bei ihm ja häufig farbloses Spielen und Charakterlosigkeit in seinen Rollen. Ich denke, daß ihm hier tatsächlich eine ernste Rolle geglückt ist, die er überzeugend verkörpern kann. Dies ist um so bemerkenswerter, da er den George in einem Zeitraum von knapp 30 Jahren verkörpert.

Der Soundtrack, der voll von SOngs der 70er Jahre ist, ist im Übrigen auch nciht zu verachten!

Blow ist ein geglückter Film über einen Menschen, der am amerikanischen Traum gescheitert ist. Doch trotz allem ernst läßt der Film Platz für kurze amüsante Stellen. Er taucht den Zuschauer in ein Wechselbad aus Hoch und Tiefs – genau wie sie George eben auch erlebt.


Darsteller: Penélope Cruz, Johnny Depp, Franka Potente
Regie: Ted Demme
Länge: 124 Minuten