Blueprint (DVD) Testbericht

Der-klon-autet-sich
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Erfahrungsbericht von Hoernchen123

\"Du bist doch mein Leben!\"

Pro:

interessantes Thema, spannend bis zum Schluß

Kontra:

teilweise unglaubwürdig theatralisches Verhalten von Siri

Empfehlung:

Ja

Und schon wieder gibt einen Bericht zu einem Kinofilm von mir :-)
Heute soll es um den Film „Blueprint“ gehen, der vor ca. 2 Monaten in den Kinos lief.

===Worum geht es?===

„Blueprint“ heißt nichts anderes als „Kopie“ und darum geht es in diesem Drama, das ab 12 Jahren freigegeben ist, auch, nämlich um das Kopieren von Menschen, also das Klonen.

Alles beginnt in Kanada, in der Einsamkeit der Wälder. Hier lebt Siri, abgeschieden von allen Menschen lebt sie in einer Hütte im Wald und fotografiert Wapitis. Niemand in der Gegend weiß genaues über sie und nur selten kommt sie in die „Zivilisation“ um etwas zu kaufen oder um Post abzuholen. Eines Morgens trifft sie erst einen Mann im Wald, der die Wapitis erschreckt, was sie ihm auch aufbrausend vorwirft, später erreicht sie an dem Morgen auch noch ein Paket von ihrer Mutter. Der Inhalt ist ein Plüschelch, der Siri offenbar schon beim bloßen Anblick wütend macht.
Als sie in ihr Holzhaus im der Pampa zurückkehrt, klingt ihr Bildtelefon, ein sehr futuristisch aussehendes Telefon, dass mehr wie ein Laptop aussieht. Auf dem Bildschirm erscheint eine alte Frau, die Siri recht ähnlich sieht und bittet sie nach Hause zu kommen. Siri legt auf, man denkt erstmal „na was ist das denn für eine, die SO mit ihrer kranken Mutter umgeht?!“.
Plötzlich springt man zurück in die Vergangenheit und wir erfahren die Geschichte um Siri und ihre Mutter Iris (na fällt der Zusammenhäng zwischen den beiden Namen auf?).
Iris Sellin ist eine talentierte, berühmte und gefeierte Pianistin, die um die Welt reist, Konzerte gibt und vor allem auch eins ist: egoistisch. Da sie an Multipler Sklerose leidet, befürchtet sie, irgendwann nicht mehr Klavier spielen zu können und zu sterben. Der Gedanke, dass dann auch ihr Talent stirbt, ist so schlimm für sie, dass sie auf die Idee kommt, einen befreundeten Arzt, der an der Methode Lebewesen zu klonen arbeitet, bittet, sie selbst zu klonen. Es funktioniert, sie wird schwanger, Siri kommt zur Welt und niemand ausser dem Arzt und ihr wissen, dass Siri nicht wie jedes andere Kind gezeugt wurde. Sie hat nicht nur das Aussehen ihrer Mutter, sondern auch das Talent. Dies erstaunt zwar von Iris´ Manager bis hin zu ihren Fans alle, aber niemand denkt auch nur daran, dass Siri ein Klon sein könnte. Irgendwann kommt es doch heraus, Siri wird von den Medien verfolgt und kommt damit überhaupt nicht klar. Die Mutter-Tochter Beziehung ist extrem gestört, Siri will nicht einmal mehr ein Klavier anfassen, was ihre stolze Mutter, die Siri ja zur Welt brachte, um sich selbst als Pianistin wieder aufleben zu lassen, zutiefst trifft.
Und so trennen sich bald ihre Wege und Siri geht, offenbar total fertig mit den Nerven aber mit einem eigenen ud sehr sturen Kopf, aus dem Haus, zieht zuerst zu Freund und später ganz weg aus Deutschland. Ihre Mutter erscheint erst wieder in ihrem Leben, als sie im Bett liegt und der Tod nahe zu sein scheint.

In dem Film wird sehr schön dargestellt, aus welch niederen Beweggründen Iris Sellin ihre Tochter in die Welt setzt. Sie bekommt nicht ein Kind, weil sie sich ein Kind wünscht, sondern um sich selbst neu zu erschaffen. Auffällig ist auch, dass sie Siri als kleines Kind ständig sagt „du bist doch mein Leben“, einen Satz, den Siri erst sehr viel später versteht. Mit Biegen und Brechen versucht Iris ihre Tochter zu einem Abbild von sich Selbst zu machen, was ihr aber nur so lange gelingt, bis Siri weiß, was passiert ist. Danach verliert sie jegliche Achtung vor ihrer Mutter und verlässt sie schlußendlich ja dann auch auch.

Es gibt in dem Film aber auch ein wenig Romantik, so verliebt sich Siri in Kanada in den Mann, der sie ursprünglich so ärgerte, weil er die Wapitis aufgeschreckt hat. Die Liebesgeschichte passt nicht so ganz in die eigentliche Handlung, stört auch nicht wirklich.

===Schauspieler===

Franka Potente spielt sowohl Iris als auch Siri Sellin (außer natürlich die Szenen, in denen Siri ein kleines Kind ist) und das sehr überzeugend. Teilweise ist man auch sehr erstaunt, wie die Maskenbildner es geschafft haben, sie mal sehr jung aussehen zu lassen und in der nächsten Szene wie eine alte, kranke Frau, die dem Tod nahe ist.
Somit spielt Franka Potente die Hauptrolle und alle anderen Schauspieler, die eigentlich sehr gut sind und ihre Rollen glaubhaft darstellen, rücken sehr in den Hintergrund.

===Fazit===

Ein guter und interessanter Film, über ein ernstes Thema. Der Film ist spannend, auch wenn der Anfang in den kanadischen Wäldern erst gar nicht vielversprechend wirkt. Bis zum Schluss ist unklar, wie wohl das Ende sein wird und es ist auch tatsächlich überraschend (nein, ich verrate es jetzt aber nicht ;-)).

Was mich ein bißchen störte, war die theatralische, übertriebene Art von Siri, beispielsweise wie sie ausrastet, nur weil ihr kanadischer Freund ihr Klavier aufstellt und doch nichts dafür kann und auch nicht wissen kann, dass sie keine Klaviere mehr sehen kann. Und überhaupt, dass sie gleich zum kompletten Aussteigerin, die mit niemanden redet, geworden ist deswegen, finde ich doch ein wenig übertrieben, zumal das an der Tatsache, ein Klon oder eben ein Blueprint zu sein, nichts ändert. Sicher hält ihr das die Medien vom Leib, aber dennoch erschien mir das ein wenig zuviel des Guten.

Die Schauspieler sind gut ausgesucht und machen ihre Sache gut, allen voran natürlich Franka Potente, die ja auch schon in anderen Filmen überzeugen konnte.

Also, der Film ist auf jeden Fall sehenswert, spannend bis zum Schluß und das ganz ohne Action. Humor gibt es bei einem so ernsten Thema aber natürlich auch nicht, aber das wäre auch unpassend.

16 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Packer

    10.05.2004, 18:08 Uhr von Packer
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein Bericht den ich sehr gerne gelesen habe weil der Bericht viele Informationen enthält