C/O COMING OUT (gebundene Ausgabe) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Lyra

Am schlimmsten sind die Eltern...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Naja, zumindest sind bei mir die Eltern am schlimmsten. Denn die sind momentan die Einzigen, die meine sexuellen Neigungen, sprich mein lesbisch-sein, nicht akzeptieren.

Aber wahrscheinlich kennen das viele, die sich bei ihren Eltern geoutet haben. Da kommen Statements wie:
\"Schau dich doch mal nach einem Mann um, da findest du bestimmt jemanden.\" oder
\"Das ist doch nur eine Modeerscheinung.\"

Modeerscheinung? Ich dachte ich höre nicht richtig. Ich bin jetzt also jemand, der nur einem Trend nachgeht. Suche mir aus Lust und Laune eine Freundin. Wenn das wieder vorbei ist kann ich mir ja auch einen Freund nehmen.

Daran gedacht, dass sich jetzt mehr Leute trauen mit ihren Gefühlen an die Öffentlichkeit zu gehen, weil die Gesellschaft so langsam mitbekommt, dass Homosexualität etwas ganz normales ist, hat meine Mutter wahrscheinlich nicht.

Eine weitere Bemerkung von ihr, die mich so ziemlich auf die Palme gebracht hat, ist: \"Du kannst gar nicht lesbisch sein, schließlich hattest du doch mal einen Freund.\"

*Klatsch* Das hat gesessen. Naja, zumindest hätte ich ihr dafür am liebsten eine Ohrfeige gegeben. Auch ich bin nur ein Mensch und somit muss auch ich versuchen meine Gefühle irgendwie in den Griff zu bekommen und zu verstehen. Das ist leider nicht immer so einfach und ich habe versucht mich dagegen zu sperren. Wie man sieht: Ohne Erfolg. Als ich es endlich akzeptiert hatte, habe ich mich von meinem Freund getrennt, denn ich habe gemerkt, dass ich mich die ganze Zeit eigentlich belogen habe.

Aber eigentlich habe ich gar nicht das Recht mich über meine Mutter zu beschweren und eigentlich will ich das auch nicht. Ich habe mehrfach versucht mich in ihre Lage zu versetzen und as ist mir auch einigermaßen gelungen. Für mich wäre es wahrscheinlich auch ein wenig problematisch, wenn ich plötzlich mitbekäme, dass meine Tochter auf Frauen steht. Schließlich ist das nicht die Normalität - in den Augen vieler.

Aber was bitte schön ist den nun \"normal\"? Anscheinend nicht die Homosexualität. Normal ist nämlich nur das, was die Mehrheit macht. Aber was snd wir Homsexuellen dann? Unnormal? Krank? Zum Glück sieht meine Mutter das nicht ganz so drastisch und so langsam begreift sie auch, dass es zwecklos ist mit mir darüber ewig lange Diskussionen zu führen um mich zum Heterosexuell-sein zu bekehren.


Fazit:

Wer versucht sich gegenüber seinen Eltern zu outen, sollte sich vorher über die möglichen Reaktionen und ihre Gründe im Klaren sein. Der- oder diejenige muss sich auch versuchen in ihre Lage zu versetzen. Schließlich erwartet man das auch von ihnen. Alles andere bringt nichts, denn sonst kann ganz schnell die Familie kaputt gehen und die braucht man während der Zeit des \"Coming Outs\" am nötigsten.

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Bemerkung am Rande:
Ich habe hier absichtlich kein Pro und Kontra angegeben, weil ich das zu diesem Thema sinnlos finde. Ebenso wie die Bewertung und die Frage ob empfehlenswert oder nicht.

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25.09.2004 für yopi
auch für Ciao unter Lyra1986 und für mymeinung unter Lyra

11 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Clarinetta2

    21.01.2007, 14:47 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    war das die Meinung zum Buch?