James Bond 007 - Casino Royale (DVD) Testbericht

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ab 8,60
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Erfahrungsbericht von tom.112

Mein Name ist Bond, Jimmy Bond!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Nach einer längeren Zwangspause melde ich mich hier wieder mit einem Beitrag zurück. Ausnahmsweise schreibe ich diesmal wieder über eine DVD... ;-)

Es ist noch gar nicht so lange her, dass uns in den Kinos einer neuer James Bond-Streifen präsentiert wurde. \"Die Another Day\" war zwar nicht ganz der typische James Bond-Film, aber ich fand ihn eigentlich ganz okay. Neben den offiziellen Bond-Filmen gibt es aber auch eine ziemlich skurrile Satire auf unseren englischen Superhelden. Wie die anderen Streifen auch, basiert \"Casino Royale\" auf der Romanvorlage von Ian Fleming und ist die zweite Verfilmung des gleichnamigen Buches.

Produzent Charles K. Feldman (\"Das verflixte 7. Jahr\") hat 1967 zusammen mit Regisseur John Houston (\"Moby Dick\") nach den Erfolgen der ersten drei Bond-Filme \"Dr. No\", \"Liebesgrüße aus Moskau\" und \"Goldfinger\" mit einen beeindruckenden Staraufgebot eine nette Persiflage gedreht.

Die DVD, die 2001 bei 20th Century Fox Home Entertainment erschienen ist, kostet bei Amazon momentan 9,99 Euro.


Der Film:
Wieder einmal versucht ein Bösewicht die freie Menschheit zu unterjochen und die Welt unter seine Kontrolle zu bringen. \"Autorität\", hinter der der durchgeknallte Wissenschaftler Dr. Noah steckt, hat es sich mit seiner Organisation SMERSH zum Ziel gesetzt, mit einem Bazillus alle Männer, die größer als 1,52 Meter sind, zu töten und alle Frauen schön zu machen.
Nachdem die großen Geheimdienste gescheitert sind, gibt es nur noch eine Hoffnung: Sir James Bond (David Niven, \"Eine Leiche zum Dessert\"). Dummerweise hat sich der einzige wahre Bond, dem nur zahlreiche Agenten mit dem gleichen Namen gefolgt sind, nach dem Tod seiner Geliebten Mata Hari auf seinen Landsitz zurückgezogen und beschäftigt sich mit der Zucht von schwarzen Rosen und der Musik von Debussy.
Gemeinsam versuchen die Vertreter des MI-5, der CIA, des KGB und des 2ème-Bureau den inzwischen doch etwas tattrigen Bond wieder zu reaktivieren. Als ihnen das, trotz des Todes von Bonds Neffen Jimmy Bond (Woody Allen, \"Der Stadtneurotiker\") nicht gelingt und sie mit einige Granaten nachhelfen wollen, fallen dem Angriff nicht nur Bonds Landsitz und die Rosen zum Opfer, sondern auch \"M\" (John Houston) mit seinen Begleitern.
Als Sir Bond \"M\'s\" Witwe Lady Fiona alias Agentin Mimi (Deborah Kerr, \"Der König und ich\") ein Toupet als einzigen Überrest ihres Gatten übergeben will, gerät er in eine Falle von \"Autorität\", die sich hübscher Frauen als Agenten bedient. Doch Mimi verliebt sich in Bond und warnt ihn. Es gelingt ihm, einem Rudel mechanischer Moorhühnern und einem explodierenden Milchwagen zu entkommen.
Zurück in London übernimmt er \"M\'s\" Posten und will mit möglichst vielen Bond-Doubles SMERSH verwirren. Moneypenny (Barbara Bouchet, \"Gangs of New York\") hat die Ehre, die erste Auswahl zu treffen. Cooper (Terence Cooper, \"Der Unsichtbare\") wird sein erstes Double, während Bond und seine Tochter Mata Bond (Joanna Pettet, \"Überfall\") weitere, mehr oder weniger gute, Doppelgänger aktivieren. Mit einer Steuerschuld überredet er Vesper Lynd (Ursula Andress, \"James Bond - Dr. No\") ihn zu unterstützen. Diese wiederum rekrutiert Evelyn Tremble (Peter Sellers, \"Pink Panther\"), einem Experten für Baccara. Mit ihm will Sir Bond Kontakt zu Le Chiffre (Orson Welles, \"Citizen Kane\") bekommen, der bei SMERSH Schulden hat und das nötige Geld beim Baccara gewinnen will.
Im \"Casino Royale\" kommt es zum Showdown zwischen Sir James Bond und \"Autorität\", hinter der ein alter Bekannter steckt...


Die DVD:
\"Casino Royale\" erhält man in einem durchsichtigen Amary Case, in dem neben der DVD leider nichts mehr zu finden ist. Auf der Innenseite des Covers findet man eine Kapitelübersicht und eine Liste der Schauspieler mit den wichtigsten Rollen.
Das Menü der DVD ist wahlweise in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch. Während das Hauptmenü mit einem Filmausschnitt animiert und mit Musik hinterlegt ist, bestehen die Untermenüs lediglich aus Standbildern. Das Ganze ist sehr übersichtlich, was aber auch daran liegt, dass es auch nicht gerade viele Wahlmöglichkeiten gibt.

Ton und Bild:
Den Film bekommt man im Format 2,35:1. Das Bild ist für das Alter des Filmes überraschend gut. Allerdings sind die Farben teilweise etwas blass und die Konturen ausgefranst.
Als Sprachen hat man Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch zur Auswahl - leider aber alles nur in Mono.

Features:
Zu der Zusatzausstattung gibt es leider nicht besonders viel zusagen. Neben einem englischsprachigen Kinotrailer (2.20 Minuten) hat man auf die DVD lediglich noch einen Teaser (1.38 Minuten) gepackt.
Selbstverständlich gibt es auch eine Auswahlfunktion für die 16 Kapitel des Filmes. Hier hat man auf vier Tafeln jeweils die Möglichkeit vier Szenen anhand von Standbildern auszuwählen.
In den \"Sprachoptionen\" kann man sich für eine der fünf Sprachen und einen der zehn Untertitel in Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch und Spanisch entscheiden.


Mein Fazit:
Die 125 Minuten \"Casino Royale\" sind ziemlich schräg und mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Besonders spannend ist der Streifen im Gegensatz zu den den echten Bond-Filmen absolut nicht, dafür sind die Gags und die Handlung aber ziemlich haarsträubend. Leider zieht sich das ganze manchmal auch etwas und man hat den Eindruck, dass sich die insgesamt fünf (!) Regisseure und drei Drehbuchautoren etwas verrannt haben.

Der Film lebt eigentlich in erster Linie von den vielen Stars, die hier mitspielen oder wenigstens kurze Auftritte haben. So ist David Niven in der Rolle des Gentlemen-Spions, der seine Nachfolger und ihre technischen Spielzeuge verachtet, absolut unschlagbar und die ideale Besetzung. Dagegen fand ich Ursula Andress, die zuvor schon in einem echten Bond mitspielen durfte, und selbst Peter Sellers nicht so toll und teilweise auch irgendwie etwas lustlos oder einfach unterfordert. Großartige schauspielerische Leistungen gibt es in dem Film also weniger.

Die Gags sind, wie schon geschrieben, ziemlich schräg bis skurril. Wer sich nicht daran stört, dass im Showdown plötzlich fallschirmspringende Indianer oder berittene Cowboys auftauchen, wird sicher seinen Spaß haben. Es gibt unzählige Anspielungen auf die Bond-Filme, die wirklich witzig sind. Andererseits hat man es teilweise auch einfach übertrieben. Ganz nett sind die vielen Stars, die immer wieder auftauchen: so sieht man Jean-Paul Belmondo als Fremdenlegionär, William Holden oder Daliah Lavi, um nur einige wenige zu nennen.

Was mich teilweise gestört hat, war der Zwangsuntertitel in manchen Szenen und die hundsmiserable Synchronisation einiger Abschnitte. Offensichtlich hat man nachträglich einige Szenen eingefügt und bei der Übersetzung die erstbesten Leute genommen. Jedenfalls kommt es immer wieder vor, dass die Leute plötzlich ganz andere Stimmen haben.

Die Musik von Burt Bacharach passt ganz gut zum Film, ist aber auch nichts besonderes und dudelt entsprechend seinem typischen Stil so vor sich hin.

Alles in allem kann man die DVD, die ab 12 Jahren freigegeben ist, nur absoluten Fans empfehlen. Alle anderen sollten auf die nächste Wiederholung im Fernsehen warten.

Ich gebe dem Film zwei von vier Sternen, der DVD einen von zwei.


Danke fürs Lesen, Wegklicken oder Kopieren!

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