Erfahrungsbericht von trampastheo
Die DVD zum Film sollte man sich auf jeden Fall besorgen!
Pro:
Besonders amüsant, basiert auf einer echten Story aus den 60er Jahren, temporeich, Leonardo di die Caprio, Tom Hanks, Christopher Walken, Regie von Steven Spielberg, Musik, Kostüme, eine ganze DVD ist dem Bonusmaterial gewidmet, Extras sind vor hervorrage
Kontra:
Es wird kein Audiokommentar angeboten
Empfehlung:
Ja
Schon seit einigen Monaten, nachdem ich auch sehr gute Kritiken zu „Catch me if you can“ gelesen hatte, wollte ich mir die DVD dazu besorgen. Es sollte aber nicht die Singleausgabe, die kein Bonusmaterial bietet, sondern die Doppel-DVD sein, bei der man viele Extras zu sehen bekommt. Und wenn in einem Film so viele gute Darsteller mitspielen, wie Leonardo di Caprio, Tom Hanks, Christopher Walken u.a. und dazu auch Steven Spielberg Regie führt, dann sollte man sich wirklich ein gutes Bonusmaterial mit Hintergrundinfos und Interviews nicht entgehen lassen. Vor wenigen Wochen hatte ich endlich die Freude, mir diese DVD von einem guten Freund auszuleihen.
Handlung
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Während der noch minderjährige Frank Abagnale Junior (gespielt von Leonardo di Caprio) mit ansehen muss, wie seine Eltern sich immer mehr auseinanderleben und am Ende sich auch scheiden lassen, trifft er die Entscheidung zumindest sein Leben etwas schöner zu gestalten. Schöner steht hierbei für Betrügereien, die ihm Geld sichern, damit er über die Runden kommt. Als er sieht welchen Prestigewert ein Pilot vor den anderen Menschen hat und sogar Autogramme an Kids verteilt, entscheidet er sich selbst den Piloten zu spielen. Er besorgt sich durch einen Trick die offizielle Kleidung eines Piloten und hat nun das, was er immer wollte: Ansehen. Doch was ist ein Ansehen wert, wenn man keinen müden Cent in der Hosentasche hat? Genau das führt ihn zu seiner größten Betrügerei überhaupt: er beginnt Schecks herzustellen bzw. zu fälschen. Seine Technik ist anfangs simple, aber erfolgreich. Er schafft es dadurch an viel Geld zu kommen. Das FBI wird auf einige Fälle von Scheckbetrug aufmerksam und stellt dabei fest, dass es sich um den selben Täter handelt. FBI Agent Carl Hanratty (gespielt von Tom Hanks), Spezialist in Sachen Finanzbetrug, macht sich auf die Spur des Scheckfälschers, der anscheinend in den ganzen Staaten bereits sein Unwesen treibt. Eine heiße Spur führt ihn in ein Hotel, wo es ihm fast gelingt Abagnale zu schnappen. Doch der junge Scheckbetrüger ist gerissen und entwischt nicht nur dem FBI, sondern genießt sein Leben mit schönen Frauen, Partys und Reisen. Als ihm die jedoch das FBI zu nahe an den Versen ist, entscheidet er sich für kurze Zeit seine Aktivität als Scheckbetrüger ruhen zu lassen und sich dem Eid des Hippokrates zu widmen: er wird Arzt. Auch hier mit gefälschten Papieren – aber wieder zweifelt keiner an seiner Identität. In der Klinik, in der er eingestellt wird, verliebt sich der junge Abagnale auch zum ersten Mal in eine Frau. Die junge Krankenschwester fällt auf den Betrüger rein und bald ist sogar Hochzeit angesagt. Doch das FBI hat seine Spur erneut aufgenommen und jagt ihn mit Agent Hanratty gnadenlos durch ganz Amerika und bald sogar Europa.
Filmkritik
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Beeindruckt vom Film habe ich mich sofort danach auf den PC gestürzt, um diesen Bericht dazu zu verfassen. „Catch me if you can“ hat mir äußerst gut gefallen. Beginnend von der Story, muss man sagen, dass die ganzen Geschehnisse, die im Film gezeigt werden, sich ungefähr in dieser Form auch real abgespielt haben – vor fast 40 Jahren. Es waren die 60er Jahre, als Frank Abagnale, den man auf den Extras der DVD auch sehen und hören wird, seine „Karriere“ als Scheckbetrüger begann und weltweit für Aufsehen sorgte. Das besondere war dabei nicht, dass er einfach so Schecks fälschte, sondern dass er noch minderjährig war, als er diese Gaunereien veranstaltete. Der Film versucht uns in das Leben des Frank Abagnale Junior hineingleiten zu lassen, so dass man seinen Lebensstil richtig interpretieren soll. Es ist klar, dass in den 60er Jahren der Job des Piloten sehr prestigewürdig war. Auch heute gilt das, aber damals eben, war das noch mehr der Fall, da es nicht so viele Piloten gab wie in der heutigen Zeit. Verständlich, wenn also ein Kind irgendwann selbst Pilot werden will. Wenn ein Junge dann mit anschauen muss, dass er aufgrund der schlechten finanziellen Verhältnisse seiner Familie sich diesem Job nicht zuwenden kann, gleichzeitig auch noch mitbekommt, dass seine Mutter mit anderen Männern schläft, während der Vater vom Finanzamt gejagt wird, dann kann es leicht passieren, dass man auf die falsche Bahn gerät. Diese falsche Bahn lautet bei Frank Abagnale Junior Schecks fälschen und damit Geld einsammeln. Und wer hat das Geld nicht geliebt, wenn er nie welches in seinem Leben hatte? Kommt man einmal auf den Genuss von Luxus und all den anderen Dingen, die man mit Geld veranstalten kann, so will man dieses niemals missen. So auch Abagnale, der ganz Amerika mit seinen Scheckbetrügereien durcheinander gebracht hat.
Da der Film eben genau auf dieser wahren Begebenheit beruht, ist das Interesse des Zuschauers noch größer. Die im Film gezeigten Betrügereien, sind nicht einfach so von Spielberg und Co. erfunden worden, sondern entsprechen wahren Tatsachen. Die ganze Handlung war für mich besonders amüsant, da man nie vorhersehen konnte, welche Pläne Abagnale als nächstes schmiedet und wie er zu Geld kommen wird. Für mich die lustigste Szene im Film: Tom Hanks sitzt im Waschsalon und wartet in einer öden Atmosphäre neben einigen älteren Damen auf das Ende des Waschvorgangs und Leonardo di Caprio vergnügt sich derzeit mit einem Topmodell, dass er für eine Nacht übrigens mit einem gefälschten Scheck bezahlt. Einfach köstlich! „Catch me if you can“ ist besonders temporeich, so dass man niemals im Film, trotz seiner 135 Minuten, Langeweile verspürt. Abagnale ist erst Pilot, dann Arzt, dann Rechtsanwalt, dann wieder Pilot - ein Betrug nach dem anderen. Da kann einem nicht langweilig werden. Dafür sorgen jedoch auch di Caprio, Hanks und Co. mit ihrer darstellerischen Leistung.
Leonardo di Caprio ist endlich mal für eine Komödie engagiert worden (wobei z.B. „the Beach“ für mich auch eine Komödie war – eine äußerst schlechte jedoch). Seine Rolle, die des Frank Abagnale Junior, ist einfach imposant, weil man weiß, dass all das wirklich passiert ist. Man muss sich nur vorstellen: ein Jugendlicher nimmt das ganze Bankssystem Amerikas auf den Arm und veranstaltet mit guten Fälschungen Finanzlöcher von mehreren Millionen Dollar! Für Leo war es sicherlich eine amüsante Rolle. Dass er sie während den Dreharbeiten so richtig lieben gelernt hat, sieht man ihm auch richtig an. Für Tom Hanks dagegen ist die Rolle als FBI-Agent nicht so lustig, denn er muss den seriösen Einzelgänger spielen, der geschieden ist und Weihnachten am Arbeitsplatz feiert. Besonders möchte ich auch Christopher Walken eingehen, der für mich zu den größten Darstellern Hollywoods gehört. Seine Rolle im Film als Vater des Scheckbetrügers mag eine Nebenrolle sein, aber er kommt immer wieder ins Spiel, da ihn seine Sohn aufsucht. Walken gelingt es dem Film einen Prestigewert zu geben, der kaum zu toppen ist. Martin Sheen und James Brolin kommen im Film auch vor, jedoch in nebensächlichen Rollen. „Catch me if you can“ ist ein Meisterwerk und ist von Anfang bis Ende eine gelungene Komödie, wie sie nur durch Spielberg hätte so zustande kommen können. Gelungen auch das Kostümdesign zum Film und die ganze Atmosphäre der 60er Jahre, die perfekt rübergebracht wird. Ich habe sie als 29jähriger nicht erlebt, aber man hat ja so einige Filme aus dieser Zeit gesehen und man hat auch Eltern, die einem davon berichten.
Die DVD und ihr Bonusmaterial
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Doppel-DVD
Studio: Universal Pictures-Dreamworks
Produktionsjahr: 2002
Freigegeben: ab 6 Jahren
Laufzeit: ca. 135 Minuten
Bildformat: 1,85:1
Tonformat: Deutsch, englisch und französisch auf Dolby Digital 5.1, englisch auch auf DTS 5.1
Untertitel: Deutsch, englisch, französisch, bulgarisch, saudi-arabisch
Mit einer wirklich gelungenen Zeitversetzung in die 60er Jahre, die doch besonders „bunt“ waren, ist die Bildqualität dieser DVD mehr als eindrucksvoll. Farbpacht in allen Bereichen ist angesagt und ein sauberes Bild, ohne jegliche Schwächen. Auch der Ton der DVD ist einmalig. Die musikalischen Parts, durch die komponierte Musik von John Williams, kommen besonders klangvoll zum Ausdruck. Musikalisch ist der Film dazu mit „the look of love“ von der unvergessenen Dusty Springfield, „come fly with me“, vom ebenfalls einmaligen Frank Sinatra und „the Christmas Song“ von Legende Nat King Cole ausgestattet. Wenn schon eine zweite DVD ganz dem Bonusmaterial gewidmet ist, dann müssen auch genügend Extras zum Film vorhanden sein. Das trifft bei „Catch me if you can“ voll zu. Man entdeckt auf der zweiten DVD ein Riesenangebot von Features, die zeitlich sogar dem Film überlegen sind.
- Hinter der Kamera: Dieser Hauptpart der Extras beginnt mit einem fröhlichen Aufeinandertreffen von Filmcrew, Steven Spielberg und Leonardo di Caprio am Set. Danach spricht der wahre Frank Abagnale über die Idee sein temporeiches Leben zu verfilmen. Man erfährt interessante Details von den Menschen, die für diesen Film hinter der Bühne gearbeitet haben. Es werden die verschiedenen Klamotten gezeigt, die passend zur Handlung in den 60er Jahren, ausgewählt wurden. Man erfährt, dass fast 4000 Hintergrunddarsteller im Film mitgewirkt haben. Und vom Starregisseur Steven Spielberg persönlich bekommt man Infos zu den Drehorten (insgesamt 147 - in Los Angeles, New York und Kanada) und der unglaublich geringen Drehzeit von 52 Tagen. Zu Wort kommen ganz klar auch die beiden Protagonisten des Films Leonardo die Caprio, der wieder einmal über seine Liebe zu historischen Filmen (hat ja nicht wenige mit „Titanic“, „Romeo und Julia“ oder „der Mann mit der eisernen Maske“ gedreht) spricht und Tom Hanks, der vom Leben des echten Frank Abagnale beeindruckt scheint. Alles in allem ein sehr interessantes Feature, als eine Art Special-Making Of.
- Besetzung des Films: in diesem Feature werden die Darsteller des Films näher vorgestellt. Leonardo di Caprio stand von der ersten Minute als Hauptdarsteller fest, während Steven Spielberg noch gar nicht als Regisseur im Gespräch stand, wie man hier erfährt. Steven Spielberg spricht über sein Interesse an einer Zusammenarbeit mit Leonardo, wobei er auch noch auf seine Tochter eingeht, die vor Jahren mal ein Autogramm des Titanic-Helden wollte und Leo ihr sofort eins zukommen ließ. Ganz interessant fand ich auch das Interview mit Legende Christopher Walken, der über seine Jugend, die natürlich mit den 60er Jahren, in der dieser Film spielt, stark verbunden ist. Martin Sheen dagegen scheint zumindest in seinem Interview immer noch fassungslos zu sein, wie er überhaupt von Steven Spielberg diese Rolle bekommen hat. Auch hier kommt der wahre Frank Abagnale zu Wort, der uns sein turbulentes Leben, zumindest bis er 26 Jahre alt wurde und aus dem Gefängnis rauskam beschreibt, wobei er auch auf den FBI-Agenten eingeht, der ihn damals geschnappt hat und heute 82 Jahre alt ist.
- Musik zum Film: in 5:25 Minuten geht hier Komponist John Williams auf die verschiedenen Musiksequenzen des Films ein, die vor allem durch einen leichten Jazz-Saxophon-Sound, ein weiteres Merkmal der 60er Jahre, imponieren. Man bekommt einige Bilder von den Musikaufnahmen (von seinem Orchester) gezeigt. Gleichzeitig spricht John Williams über den Film und vor allem über Steven Spielberg, mit dem er bereits 30 Jahre lang, in insgesamt mehr als 20 Filmen zusammengearbeitet hat.
- Frank Abagnale: Realität und Erfindung
Hier geht Frank Abagnale detaillierter, in vier Sequenzen, auf seine kriminellen Jahre ein. Dabei scheint der Mann seinen Humor nicht verloren zu haben. Erstaunt hört man von ihm sagen, dass er insgesamt Schecks von über 2,5 Millionen Dollar gefälscht hat. In 26 Länder lag ein Haftbefehl gegen ihn vor! Mit seinen 21 Jahren, wie er selbst eindrucksvoll erzählt, wurde er dann von der französischen Polizei in Montpellier gefasst. Erst musste er einige Monate Haft in Frankreich und Schweden abbüssen, bis er dann zurück in die Staaten eingewiesen wurde. Mit seinen 26 Jahren hatte er jedoch bereits das Glück das Gefängnis, trotz seiner äußert großen Betrügereien, zu verlassen und für das FBI als Spezialist für Scheckbetrug zu arbeiten.
- Aus der Sicht des FBI: damit Steven Spielberg keine Probleme mit dem FBI bekommt (was all zu leicht passieren kann, wenn man die Tollpatschigkeit des Agenten Hanratty verfilmt), hat er vor dem Film einen ehemaligen FBI-Agenten engagiert, der ihm wichtige Ratschläge gegeben hat. In dieser Sequenz wird auch auf die authentisch nachgestellten Szenen (vor allem aus der Sicht der Zeit) aus dem Film gezeigt, wie z.B. die turbulente Szene im Flughafen, als alle Ausschau nach Abagnale halten, der jedoch mit acht wunderschönen Stewardessen hereinschneit und unbemerkbar davonkommt.
- Die Schlussphase und Galerien zum Film: Hier gehen die Darsteller ein letztes Mal auf ihre Rollen ein, sprechen über Frank Abagnale und sein wahres Leben. Diese Sequenz hätte man sich durchaus sparen können, denn das meiste, was hier erwähnt wird, ist uns bereits aus den ersten beiden Sequenzen bekannt. Lediglich eine etwas lustige Szene, als Spielberg sich über Hanks lustig macht, als letzterer chinesische Nudeln während er spricht verspeist, war interessant anzuschauen. Am Ende werden noch drei Bildergalerien von der Besetzung, der Kulisse und dem Bereich Kostümdesign angeboten.
Fazit
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„Catch me if you can“ hat meine Erwartungen nicht enttäuscht. Im Gegenteil – ich bin vom Film fasziniert. Dafür sorgen die amüsante Handlung, die auch im wahren Leben stattgefunden hat, das Tempo des Films, das durch Leonardo di Caprios Rolle bestimmt wird und natürlich die Darsteller der Komödie. Die DVD ist von der Bild- und Tonqualität einmalig. Aber das, was zählt, ist die zweite DVD, die das Bonusmaterial bietet. Solch ein umfangreiches Bonusmaterial bekommt man wirklich selten zu sehen. Wenn man überhaupt nach einem Makel suchen müsste, dann wäre das einzig und allein der fehlende Audiokommentar der Darsteller oder des Regisseurs zum Film, aber einen Spielberg zu einem mehr als zweistündigen blabla zu überzeugen, ist sicherlich auch für Universal Pictures keine einfache Sache gewesen. Alles in allem ein hervorragender Film, der auf einer perfekten Doppel-DVD, all das bietet, was das Herz des Filmfans begehrt.
Handlung
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Während der noch minderjährige Frank Abagnale Junior (gespielt von Leonardo di Caprio) mit ansehen muss, wie seine Eltern sich immer mehr auseinanderleben und am Ende sich auch scheiden lassen, trifft er die Entscheidung zumindest sein Leben etwas schöner zu gestalten. Schöner steht hierbei für Betrügereien, die ihm Geld sichern, damit er über die Runden kommt. Als er sieht welchen Prestigewert ein Pilot vor den anderen Menschen hat und sogar Autogramme an Kids verteilt, entscheidet er sich selbst den Piloten zu spielen. Er besorgt sich durch einen Trick die offizielle Kleidung eines Piloten und hat nun das, was er immer wollte: Ansehen. Doch was ist ein Ansehen wert, wenn man keinen müden Cent in der Hosentasche hat? Genau das führt ihn zu seiner größten Betrügerei überhaupt: er beginnt Schecks herzustellen bzw. zu fälschen. Seine Technik ist anfangs simple, aber erfolgreich. Er schafft es dadurch an viel Geld zu kommen. Das FBI wird auf einige Fälle von Scheckbetrug aufmerksam und stellt dabei fest, dass es sich um den selben Täter handelt. FBI Agent Carl Hanratty (gespielt von Tom Hanks), Spezialist in Sachen Finanzbetrug, macht sich auf die Spur des Scheckfälschers, der anscheinend in den ganzen Staaten bereits sein Unwesen treibt. Eine heiße Spur führt ihn in ein Hotel, wo es ihm fast gelingt Abagnale zu schnappen. Doch der junge Scheckbetrüger ist gerissen und entwischt nicht nur dem FBI, sondern genießt sein Leben mit schönen Frauen, Partys und Reisen. Als ihm die jedoch das FBI zu nahe an den Versen ist, entscheidet er sich für kurze Zeit seine Aktivität als Scheckbetrüger ruhen zu lassen und sich dem Eid des Hippokrates zu widmen: er wird Arzt. Auch hier mit gefälschten Papieren – aber wieder zweifelt keiner an seiner Identität. In der Klinik, in der er eingestellt wird, verliebt sich der junge Abagnale auch zum ersten Mal in eine Frau. Die junge Krankenschwester fällt auf den Betrüger rein und bald ist sogar Hochzeit angesagt. Doch das FBI hat seine Spur erneut aufgenommen und jagt ihn mit Agent Hanratty gnadenlos durch ganz Amerika und bald sogar Europa.
Filmkritik
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Beeindruckt vom Film habe ich mich sofort danach auf den PC gestürzt, um diesen Bericht dazu zu verfassen. „Catch me if you can“ hat mir äußerst gut gefallen. Beginnend von der Story, muss man sagen, dass die ganzen Geschehnisse, die im Film gezeigt werden, sich ungefähr in dieser Form auch real abgespielt haben – vor fast 40 Jahren. Es waren die 60er Jahre, als Frank Abagnale, den man auf den Extras der DVD auch sehen und hören wird, seine „Karriere“ als Scheckbetrüger begann und weltweit für Aufsehen sorgte. Das besondere war dabei nicht, dass er einfach so Schecks fälschte, sondern dass er noch minderjährig war, als er diese Gaunereien veranstaltete. Der Film versucht uns in das Leben des Frank Abagnale Junior hineingleiten zu lassen, so dass man seinen Lebensstil richtig interpretieren soll. Es ist klar, dass in den 60er Jahren der Job des Piloten sehr prestigewürdig war. Auch heute gilt das, aber damals eben, war das noch mehr der Fall, da es nicht so viele Piloten gab wie in der heutigen Zeit. Verständlich, wenn also ein Kind irgendwann selbst Pilot werden will. Wenn ein Junge dann mit anschauen muss, dass er aufgrund der schlechten finanziellen Verhältnisse seiner Familie sich diesem Job nicht zuwenden kann, gleichzeitig auch noch mitbekommt, dass seine Mutter mit anderen Männern schläft, während der Vater vom Finanzamt gejagt wird, dann kann es leicht passieren, dass man auf die falsche Bahn gerät. Diese falsche Bahn lautet bei Frank Abagnale Junior Schecks fälschen und damit Geld einsammeln. Und wer hat das Geld nicht geliebt, wenn er nie welches in seinem Leben hatte? Kommt man einmal auf den Genuss von Luxus und all den anderen Dingen, die man mit Geld veranstalten kann, so will man dieses niemals missen. So auch Abagnale, der ganz Amerika mit seinen Scheckbetrügereien durcheinander gebracht hat.
Da der Film eben genau auf dieser wahren Begebenheit beruht, ist das Interesse des Zuschauers noch größer. Die im Film gezeigten Betrügereien, sind nicht einfach so von Spielberg und Co. erfunden worden, sondern entsprechen wahren Tatsachen. Die ganze Handlung war für mich besonders amüsant, da man nie vorhersehen konnte, welche Pläne Abagnale als nächstes schmiedet und wie er zu Geld kommen wird. Für mich die lustigste Szene im Film: Tom Hanks sitzt im Waschsalon und wartet in einer öden Atmosphäre neben einigen älteren Damen auf das Ende des Waschvorgangs und Leonardo di Caprio vergnügt sich derzeit mit einem Topmodell, dass er für eine Nacht übrigens mit einem gefälschten Scheck bezahlt. Einfach köstlich! „Catch me if you can“ ist besonders temporeich, so dass man niemals im Film, trotz seiner 135 Minuten, Langeweile verspürt. Abagnale ist erst Pilot, dann Arzt, dann Rechtsanwalt, dann wieder Pilot - ein Betrug nach dem anderen. Da kann einem nicht langweilig werden. Dafür sorgen jedoch auch di Caprio, Hanks und Co. mit ihrer darstellerischen Leistung.
Leonardo di Caprio ist endlich mal für eine Komödie engagiert worden (wobei z.B. „the Beach“ für mich auch eine Komödie war – eine äußerst schlechte jedoch). Seine Rolle, die des Frank Abagnale Junior, ist einfach imposant, weil man weiß, dass all das wirklich passiert ist. Man muss sich nur vorstellen: ein Jugendlicher nimmt das ganze Bankssystem Amerikas auf den Arm und veranstaltet mit guten Fälschungen Finanzlöcher von mehreren Millionen Dollar! Für Leo war es sicherlich eine amüsante Rolle. Dass er sie während den Dreharbeiten so richtig lieben gelernt hat, sieht man ihm auch richtig an. Für Tom Hanks dagegen ist die Rolle als FBI-Agent nicht so lustig, denn er muss den seriösen Einzelgänger spielen, der geschieden ist und Weihnachten am Arbeitsplatz feiert. Besonders möchte ich auch Christopher Walken eingehen, der für mich zu den größten Darstellern Hollywoods gehört. Seine Rolle im Film als Vater des Scheckbetrügers mag eine Nebenrolle sein, aber er kommt immer wieder ins Spiel, da ihn seine Sohn aufsucht. Walken gelingt es dem Film einen Prestigewert zu geben, der kaum zu toppen ist. Martin Sheen und James Brolin kommen im Film auch vor, jedoch in nebensächlichen Rollen. „Catch me if you can“ ist ein Meisterwerk und ist von Anfang bis Ende eine gelungene Komödie, wie sie nur durch Spielberg hätte so zustande kommen können. Gelungen auch das Kostümdesign zum Film und die ganze Atmosphäre der 60er Jahre, die perfekt rübergebracht wird. Ich habe sie als 29jähriger nicht erlebt, aber man hat ja so einige Filme aus dieser Zeit gesehen und man hat auch Eltern, die einem davon berichten.
Die DVD und ihr Bonusmaterial
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Doppel-DVD
Studio: Universal Pictures-Dreamworks
Produktionsjahr: 2002
Freigegeben: ab 6 Jahren
Laufzeit: ca. 135 Minuten
Bildformat: 1,85:1
Tonformat: Deutsch, englisch und französisch auf Dolby Digital 5.1, englisch auch auf DTS 5.1
Untertitel: Deutsch, englisch, französisch, bulgarisch, saudi-arabisch
Mit einer wirklich gelungenen Zeitversetzung in die 60er Jahre, die doch besonders „bunt“ waren, ist die Bildqualität dieser DVD mehr als eindrucksvoll. Farbpacht in allen Bereichen ist angesagt und ein sauberes Bild, ohne jegliche Schwächen. Auch der Ton der DVD ist einmalig. Die musikalischen Parts, durch die komponierte Musik von John Williams, kommen besonders klangvoll zum Ausdruck. Musikalisch ist der Film dazu mit „the look of love“ von der unvergessenen Dusty Springfield, „come fly with me“, vom ebenfalls einmaligen Frank Sinatra und „the Christmas Song“ von Legende Nat King Cole ausgestattet. Wenn schon eine zweite DVD ganz dem Bonusmaterial gewidmet ist, dann müssen auch genügend Extras zum Film vorhanden sein. Das trifft bei „Catch me if you can“ voll zu. Man entdeckt auf der zweiten DVD ein Riesenangebot von Features, die zeitlich sogar dem Film überlegen sind.
- Hinter der Kamera: Dieser Hauptpart der Extras beginnt mit einem fröhlichen Aufeinandertreffen von Filmcrew, Steven Spielberg und Leonardo di Caprio am Set. Danach spricht der wahre Frank Abagnale über die Idee sein temporeiches Leben zu verfilmen. Man erfährt interessante Details von den Menschen, die für diesen Film hinter der Bühne gearbeitet haben. Es werden die verschiedenen Klamotten gezeigt, die passend zur Handlung in den 60er Jahren, ausgewählt wurden. Man erfährt, dass fast 4000 Hintergrunddarsteller im Film mitgewirkt haben. Und vom Starregisseur Steven Spielberg persönlich bekommt man Infos zu den Drehorten (insgesamt 147 - in Los Angeles, New York und Kanada) und der unglaublich geringen Drehzeit von 52 Tagen. Zu Wort kommen ganz klar auch die beiden Protagonisten des Films Leonardo die Caprio, der wieder einmal über seine Liebe zu historischen Filmen (hat ja nicht wenige mit „Titanic“, „Romeo und Julia“ oder „der Mann mit der eisernen Maske“ gedreht) spricht und Tom Hanks, der vom Leben des echten Frank Abagnale beeindruckt scheint. Alles in allem ein sehr interessantes Feature, als eine Art Special-Making Of.
- Besetzung des Films: in diesem Feature werden die Darsteller des Films näher vorgestellt. Leonardo di Caprio stand von der ersten Minute als Hauptdarsteller fest, während Steven Spielberg noch gar nicht als Regisseur im Gespräch stand, wie man hier erfährt. Steven Spielberg spricht über sein Interesse an einer Zusammenarbeit mit Leonardo, wobei er auch noch auf seine Tochter eingeht, die vor Jahren mal ein Autogramm des Titanic-Helden wollte und Leo ihr sofort eins zukommen ließ. Ganz interessant fand ich auch das Interview mit Legende Christopher Walken, der über seine Jugend, die natürlich mit den 60er Jahren, in der dieser Film spielt, stark verbunden ist. Martin Sheen dagegen scheint zumindest in seinem Interview immer noch fassungslos zu sein, wie er überhaupt von Steven Spielberg diese Rolle bekommen hat. Auch hier kommt der wahre Frank Abagnale zu Wort, der uns sein turbulentes Leben, zumindest bis er 26 Jahre alt wurde und aus dem Gefängnis rauskam beschreibt, wobei er auch auf den FBI-Agenten eingeht, der ihn damals geschnappt hat und heute 82 Jahre alt ist.
- Musik zum Film: in 5:25 Minuten geht hier Komponist John Williams auf die verschiedenen Musiksequenzen des Films ein, die vor allem durch einen leichten Jazz-Saxophon-Sound, ein weiteres Merkmal der 60er Jahre, imponieren. Man bekommt einige Bilder von den Musikaufnahmen (von seinem Orchester) gezeigt. Gleichzeitig spricht John Williams über den Film und vor allem über Steven Spielberg, mit dem er bereits 30 Jahre lang, in insgesamt mehr als 20 Filmen zusammengearbeitet hat.
- Frank Abagnale: Realität und Erfindung
Hier geht Frank Abagnale detaillierter, in vier Sequenzen, auf seine kriminellen Jahre ein. Dabei scheint der Mann seinen Humor nicht verloren zu haben. Erstaunt hört man von ihm sagen, dass er insgesamt Schecks von über 2,5 Millionen Dollar gefälscht hat. In 26 Länder lag ein Haftbefehl gegen ihn vor! Mit seinen 21 Jahren, wie er selbst eindrucksvoll erzählt, wurde er dann von der französischen Polizei in Montpellier gefasst. Erst musste er einige Monate Haft in Frankreich und Schweden abbüssen, bis er dann zurück in die Staaten eingewiesen wurde. Mit seinen 26 Jahren hatte er jedoch bereits das Glück das Gefängnis, trotz seiner äußert großen Betrügereien, zu verlassen und für das FBI als Spezialist für Scheckbetrug zu arbeiten.
- Aus der Sicht des FBI: damit Steven Spielberg keine Probleme mit dem FBI bekommt (was all zu leicht passieren kann, wenn man die Tollpatschigkeit des Agenten Hanratty verfilmt), hat er vor dem Film einen ehemaligen FBI-Agenten engagiert, der ihm wichtige Ratschläge gegeben hat. In dieser Sequenz wird auch auf die authentisch nachgestellten Szenen (vor allem aus der Sicht der Zeit) aus dem Film gezeigt, wie z.B. die turbulente Szene im Flughafen, als alle Ausschau nach Abagnale halten, der jedoch mit acht wunderschönen Stewardessen hereinschneit und unbemerkbar davonkommt.
- Die Schlussphase und Galerien zum Film: Hier gehen die Darsteller ein letztes Mal auf ihre Rollen ein, sprechen über Frank Abagnale und sein wahres Leben. Diese Sequenz hätte man sich durchaus sparen können, denn das meiste, was hier erwähnt wird, ist uns bereits aus den ersten beiden Sequenzen bekannt. Lediglich eine etwas lustige Szene, als Spielberg sich über Hanks lustig macht, als letzterer chinesische Nudeln während er spricht verspeist, war interessant anzuschauen. Am Ende werden noch drei Bildergalerien von der Besetzung, der Kulisse und dem Bereich Kostümdesign angeboten.
Fazit
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„Catch me if you can“ hat meine Erwartungen nicht enttäuscht. Im Gegenteil – ich bin vom Film fasziniert. Dafür sorgen die amüsante Handlung, die auch im wahren Leben stattgefunden hat, das Tempo des Films, das durch Leonardo di Caprios Rolle bestimmt wird und natürlich die Darsteller der Komödie. Die DVD ist von der Bild- und Tonqualität einmalig. Aber das, was zählt, ist die zweite DVD, die das Bonusmaterial bietet. Solch ein umfangreiches Bonusmaterial bekommt man wirklich selten zu sehen. Wenn man überhaupt nach einem Makel suchen müsste, dann wäre das einzig und allein der fehlende Audiokommentar der Darsteller oder des Regisseurs zum Film, aber einen Spielberg zu einem mehr als zweistündigen blabla zu überzeugen, ist sicherlich auch für Universal Pictures keine einfache Sache gewesen. Alles in allem ein hervorragender Film, der auf einer perfekten Doppel-DVD, all das bietet, was das Herz des Filmfans begehrt.
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