Catch Me If You Can (VHS) Testbericht

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Erfahrungsbericht von northstar

Katz & Maus

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Fang mich, wenn du kannst. Ein Satz, den Frank Abagnale Jr. sicherlich nie im Film sagt. Aber fangen wird man ihn wohl müssen, denn dies ist die Geschichte eines Betrügers, eines Verbrechers – und eines echten Menschen, der sich vielleicht einfach nur allein fühlte...


Die Handlung

Frank Abagnale Jr. wächst in einer beschaulichen Welt auf. Alles stimmt. Daddy hat `nen tollen Job. Mami wartet zuhause mit dem Essen. Perfekte Welt. Aber eben nicht für immer. . Vater verliert seine Firma, sein Ansehen, seine Arbeit. Und seine Frau. Die hat nämlich längst eine Affäre mit einem anderen Mann. Und damit verliert Frank jetzt seine Familie, seinen Halt, seinen geregelten Platz im Leben...

Haltlos zieht der junge Mann nun umher und eifert seinem Dad nach; der hat ihm so manchen Trick beigebracht, wie man andere täuschen kann. Aber der alte Herr hätte sich die Perfektion zu der es Frank bringt wohl niemals träumen lassen. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es Frank mit Scheckbetrügereien haufenweiseGeld zu bekommen.
Auch nimmt er immer neue Identitäten an, etwa als Pilot der Panam, obwohl er gar nicht fliegen kann. Aber Charme wirkt hier wie so oft Wunder, Frank packt nie auch nur einen Knopf an & die Uniform eines fechen Piloten blendet alle...

Aber an Frank’s Spur hängt sich schon bald das FBI. Und zwar in der Form von Sonderermittler Carl Hanratty. Der ist bald besessen davon den Hochstapler zu stellen, ging er ihm doch zu Beginn der Ermittlungen direkt durch die Finger.

Und Frank leistet sich immer dreistere Betrügereien. Er geht als Arzt durch, lernt dort eine Krankenschwester kennen und heiratet diese sogar fast. Auch ihr verrät er fast bis zuletzt nichts über sein wahres Leben. Dann muss er wieder fliehen, Hanratty stürmt die Feier der beiden Verliebten...

Und so nimmt das Katz und Maus Spiel wieder seinen Lauf. Hanratty spürrt Frank nach, hinkt ihm aber hinterher. Und Frank merkt, dass er eigentlich keinen in seinem Leben hat. Zumindest gibt es da nichts geregeltes, außer eben seinen FBI-Verfolger. Und zu dem baut er mit der Zeit ein merkwürdig inniges Verhältniss auf...

Nun, mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Wird das FBI Frank fangen können? Wird er mit seinen Betrügereien durch kommen? Und was ist mit Frank’s Liebe zu dieser Krankenschwester, alles nur Show? Fragen über Fragen, die er Film sicherlich alle klären wird...


Schauspieler & Regie

Steven Spielberg inszeniert die 60er Jahre perfekt. Hier stimmt jedes Detail, die Klamotten, die Haare, die Autos, die Ausstattung, die Sprache. Aber was hätte man vom großen Meisterregiseur diesbezüglich auch anderes erwarten können.

Erwarten können hätte man dagegen etwas mehr Spannung. Denn mit der Idee / Tatsache das es diesen Betrüger Frank Abagnale wirklich gegeben haben soll, nimmt sich das Ende des Films doch etwas vorweg. Zumindest für mich, und sicher auch für euch, wenn ihr etwas mitdenken könnt. Hmm, das klang nicht nett. Anders: der Film bleibt leider leicht durchschaubar. Erster trick, zweiter Trick, dritter Trick, .... dann Geld ausgeben, Trick # 4, dann ne Frau, dann wieder weiter, dann gefangen werden, dann fliehen, yuhu, ihr seht was ich meine. Etwas wenig. Gut, das Spielberg da die Tiefe der Figur, seinen einsamen Kern genug betont. Ohne diese Komponente wäre Frank nur noch langweilig und überhaupt nicht interessant genug einen Film zu tragen.

Was auch nur Leonardo DiCaprio schaft. Der gibt Frank eine innere Zerissenheit, die nur selten durch die Fassade des glatten Gentleman und weltgewandten Lebemanns durch bricht. Und ähnlich wie Frank nimmt man DiCaprio alle Rollen im Film ab: Arzt, Pilot, Lehrer, etc.. Was ja auch sein muss, sonst funktioniert die Figur nicht.

Tom Hanks wirkt dagegen etwas flach. Hinter einer Brille versteckt und immer stocksteif und völlig besessen, aber auch völlig profillos jagt er Frank hinterher. Sein Job, das ist Carl Hanratty und Hanks kann nicht mehr spielen, als er soll. Sicher, Ansätze sind da, etwa Hanratty’s Tochter bzw. seiner Vergangenheit. Aber da holt man zu wenig raus, man konzentriert sich mehr auf das Verfolgungsspiel, den Thrill, mal eben wieder Frank entwischen zu lassen und das auf möglichst lässige und coole Art. Schade Mr. Spielberg, ihre Figuren hätten auch ein wenig mehr Aufmerksamkeit gebrauichen können.

So auch die Nebenrollen. Hier überzeugt nur Christopher Walken als Frank Abagnale Senior, der seinen Sohn unterstützt und langsam sein eigenes Leben verliert. Der erfolgreiche Geschäftmann mit sämtlichen Tricks im Ärmel verliert dabei zwar nie seine Würde, aber immer mehr geht er an seinem Leben zugrunde und man merkt dies Walken’s Gesicht an, jedes Mal wenn der Vater erneut auf tritt.

Die anderen Rollen sind zwar erstklassig besetzt mit Leuten wie Martin Sheen, aber ihre Performance bleibt nicht wirklich hängen. Schade auch, wieder zu schwache, zu flache Figuren.


Meine Meinung


Nun, wie man sehen kann, schneidet „Catch Me If You Can“ so gut nicht bei mir ab. Sicher, filmisch ist alles erstklassig. Stars, darunter auch Schauspieler, gute sogar, nette Sets, eine solide, gar interessante Grundidee. Aber eben nicht die beste Story, die man darauß hätte machen können. Da wäre doch irgendwie mehr drin gewesen denke ich immer. Was? No idea, ich drehe keine Filme. Aber es scheint etwas zu fehlen, wenn man nach den über 2 Stunden aus dem Kino geht und der Film aus ist. Und dieses etwas könnte man eine wirklich unterhaltsame Geschichte nennen.

Denn so ist „Catch Me If You Can“ zwar routiniertes Kino, bleibt aber zu sehr an der Oberfläche. Was besonders schade ist, denn Spielberg kann in die Tiefe gehen, was „Schindlers Liste“ spätestens gezeigt haben sollte. Aber vielleicht wollte man auch nur einen „Feel Good“-Film abdrehen. Nicht mehr, nicht weniger. Und will man unterhalten werden, so geht das auch ganz gut, aber denken sollte man dabei wenig und erwarten besser noch weniger, denn sonst reicht „Catch Me...“ nicht mehr aus...

Denn eigentlich ist der Film eine traurige, eine tragische Geschichte, nur erkennt man das fast gar nicht mehr im fertigen Film. Schade drum. Aber dafür hat man nun astreines Popcorn Kino. Wem’s gefällt...


Fazit

Nette Ansätze, schön gemacht, aber mir war’s zu wenig. So nur eine gute 3 als Note...


Links

http://www.dreamworks.com/catchthem -> Offizielle Seite zum Film.

http://movies.uip.de/catchmeifyoucan/jump2.html -> Die deutsche Seite zum Film.


Stats

Catch Me If You Can
(Catch Me If You Can)
USA 2002, 141Minuten


Crew

Regie: Steven Spielberg
Drehbuch: Jeff Nathanson, nach Frank W. Abagnale und Stan Redding
Musik: John Williams


Cast

Leonardo DiCaprio - Frank Abagnale Jr.
Tom Hanks - Carl Hanratty
Christopher Walken - Frank Abagnale, Sr.
Martin Sheen - Roger Strong
Nathalie Baye - Paula Abagnale
Amy Adams - Brenda Strong
Jennifer Garner - Cheryl Ann
Frank John Hughes - Earl Amdursky
Brian Howe - Tom Fox
Nancy Lenehan - Carol Strong


------------------ by Northstar \'03 ------------------


Nicht ganz so kurze Filmographie Steven Spielberg’s:

1959 – The Last Gun
1961 – Escape To Nowhere
1961 – Battle Squad
1964 – Firelight
1968 – Amblin
1969 – Night Gallery
1971 – The Name Of The Game: L.A. 2071
1971 – Columbo: Murder By The Book
1971 – Duel
1972 – Something Evil
1973 – Savage
1974 – The Sugarland Express
1975 – Jaws
1977 – Close Encounters Of The Third Kind
1979 – 1941
1981 – Raiders Of The Lost Ark
1982 – Poltergeist
1982 – E.T.
1983 – Twilight Zone: The Movie
1984 – Indiana Jones And The Temple Of Doom
1984 – Gremlins
1985 – The Color Purple
1987 – Empire Of The Sun
1989 – Always
1989 – Indiana Jones And The Last Crusade
1991 – Hook
1993 – Schindler’s List
1993 – Jurassic Park
1997 – The Lost World: Jurassic Park II
1997 – Amistad
1998 – Saving Private Ryan
1999 – The Unfinished Journey
2001 – Artificial Intelligence: A.I.
2002 – Minority Report
2002 – Catch Me If You Can

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