City of God (VHS) Testbericht

City-of-god-vhs-actionfilm
ab 17,89
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

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Erfahrungsbericht von Skywalkeratwork

City of God oder Drogenboss?

Pro:

Bonus-Material!Schauspieler!Realitätsnah und toll inszeniert!Einfach ein fesselnder Film!

Kontra:

Wirkt ein wenig brutal und etwas ungewöhnliche Verfilmung!

Empfehlung:

Ja

Vorwort
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Ein Freund von meinem Fussballverein hat mir ein weiteres Mal eine DVD ausgeliehen und ich muss ehrlich gestehen, das ich diesmal besonders gespannt war. Es handelt sich nämlich um den Film „City of God“ und den wollte ich unbedingt sehen, auch wenn ich komischerweise noch keinerlei Kritik von ihm gehört hatte. Alleine das Kinoplakat und der Titel haben meine Erwartungen sehr hoch angesetzt und Ihr erfahrt wie immer von mir, ob sie übertroffen oder unterboten worden sind!

Kurze Infos zum Film bzw. zur DVD
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Der Preis für diese DVD dürfte so bei höchstens 20 Euro liegen, denn er ist glaube ich noch relativ aktuell. Das Produktionsjahr war 2002 und die Bestellnummer lautet HC082008. Er ist ab 16 Jahren freigegeben und dauert genau 128 Minuten. Unterteilt ist er in 19 einzelne Kapitel und einordnen würde ich diesen Film in die Kategorie Drama. Mein Freund meinte sogar Dokumentation, aber er hat schon recht wenn man sagt, das er schwer einzuordnen ist. Auf die Features gehe ich wie immer später ein und Regie führte hier Fernando Meirelles. Weitere Infos gibt es sonst noch unter www.highlightvideo.de!

Die Schauspieler
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Alexandre Rodrigues spielt Buscapé
Jonathan Haagensen spielt Cabeleira
Leandro Firmino da Hora spielt Ze Pequeno, genannt Locke
Seu Jorge spielt Mane Galinha

Dies sind die soweit wichtigsten Hauptfiguren dieses Films, obwohl ich zugeben muss, das ich keinen davon kenne. Nicht in Sachen Namen und auch nicht in Sachen Gesichter, aber wie man später erfährt vom Regisseur, war dies auch so beabsichtigt, denn dadurch identifiziert sich der Zuschauer besser mit dem Film, da es keine Schauspieler sind, sondern Menschen, die selbst in den Slums spielen. Auf jeden Fall sind sie gut ausgewählt, auch wenn man hier fast keine Unterschiede erkennt. Buscapé spielt einen Jungen, dem sein größter Traum das Fotografieren ist und deshalb spart er auch besonders auf eine Kamera hin. Cabeleira ist ein 18-jähriger Bursche, der Anführer einer Bande ist und dann wäre da noch Locke, der wo er noch klein war immer Löckchen genannt worden ist. Später nennen ihn alle Locke der Boss und er ist im Grunde der „Bösewicht“ in diesem Film. Er hat im Grunde keine richtigen Freunde und erst recht keine Freundin. Auch aus diesem Grund ist sein Charakter wohl ziemlich böse, da er auch alle Leute umbringt, die ihn stören. Es geht hier aber nicht um das übliche Gut und Böse Spiel, denn in diesem Film scheint alles anders zu sein. Alles in allem lebt der Film natürlich von den Charakteren und diese Schauspieler machen ihre Sache wirklich besonders gut. Einzig wichtig wäre vielleicht nur noch, das Xavier Naidoo die Synchronstimme von Buscapé im Film ist!

Die Handlung
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Es zeigt das Leben in Brasilien und zwar in den Slums derer. Ungefähr um 1977 handelt der Film und das so authentisch wie irgend möglich. Da hat der Regisseur besonderen Wert drauf gelegt und daher hat er auch nur Schauspieler genommen, die in diesen Slums leben. So wirkt er noch realitätsnaher und genau das war auch die Absicht des Regisseurs. Der Film oder fast schon die Dokumentation handelt genauer gesagt um die Bandenkriege in Brasilien. Hier wachsen die Kinder damit auf und das geht leider nicht ohne Waffen. Die Bandenkriege jedoch fordern eine Menge Opfer...

Löckchen ist noch ein kleiner Junge, der bei den „Großen“ nichts zu sagen hat und deshalb ist das einzige was er darf, Schmiere stehen. Doch er möchte auch etwas Wichtiges beitragen und deshalb tötet er einfach ein paar Menschen in einem Bordell. Nach ein paar Jahren ist der rücksichtslose Locke der Boss, der Bandenanführer und niemand traut sich ihm die Stirn zu bieten. Buscapé dagegen versucht sich aus allem herauszuhalten und möchte so gerne Fotograf werden. Doch wird er es überhaupt überleben in diesem skrupellosen Viertel. Alles dreht sich hier um das Geld und das ist mit dem Drogenhandel immer noch am leichtesten hereinzuholen. Doch bezahlt einer nicht oder hält sich nicht an die Vorschriften, wird er einfach erschossen...

Alles in allem zeigt dieser Film das richtige Leben in den Slums und das mit beeindruckenden Bildern, allerdings auch mit einer Menge Gewalt. Also nichts für Romantiker, auch wenn ein wenig Erotik mit im Spiel ist. Es dreht sich hier einfach hauptsächlich um die Bandenkriege und wie diese abgehalten werden. Bleibt am Ende eigentlich nur noch die Frage wer überlebt, denn immerhin steckt sogar die Polizei ganz tief drin im Geschäft...

Die Special-Features
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Es handelt sich hierbei um eine Doppel-DVD, wobei die erste DVD wirklich nur den Film beinhaltet. Diesen jedoch im 16:9 Format und sogar wahlweise in dem Fonformat Dolby Digital oder DTS. Insgesamt beträgt die Länge der Features ca. 80 Minuten, diese sind jedoch nur auf der zweiten Disk zu finden!

Hier beginne ich zuerst mit dem Internethöhepunkt, wo jedoch am Ende nur die Seite www.highlightvideo.com gezeigt wird. Highlight Video ist unter anderem auch für die Science-Fiction-Serie Andromeda bekannt. Weiter geht es mit dem „Besonderen Filmtipp“, der bei Highlight-Video auch üblich ist und diesmal ist der Film „The Hours“ an der Reihe, der insgesamt mit 9 Oscars prämiert worden ist. Ein kurzer Trailer, der allerdings insgesamt an die 4 Minuten geht. Weiter geht es nun mit weiteren Trailern und zwar mit Filmen wie z. B. Dark Water, Hero, Equilibrium, Ganz oder gar, Alle lieben Oscar, No Man´s Land und Werner – Gekotzt wird später. Bei der Rubrik „Darsteller & Crew“ gibt es neben ein paar Informationen auch drei Interviews mit Xavier Naidoo, dem Regisseur und den 4 Hauptcharakteren. Als nächstes kann man sich noch den Musikclip zum Film ansehen und zwar den sogenannten Batucada-Mix. Bevor wir dann zum größten Special kommen, kann man sich noch den Original-Trailer ansehen und zwar in portugiesischer Sprache. Das größte Feature dauert genau 53 Minuten und bietet natürlich eine Menge an Interviews von Schauspielern und vom Regisseur höchstpersönlich. Es bietet zu dem eine Menge an Hintergrundinfos zum Film, sowie Einblicke hinter die Kulissen. Einfach einem richtigen Making-Of würdig, welches sehr viel ausführlicher ist als andere. Einfach ein Muss, aber nur für diejenigen, die auf viele und lange extra Features stehen!

Meine Meinung
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Alles in allem werde ich diesem Film ein „Gut“ geben, denn er hat mir schon gefallen, hatte mir jedoch ein bisschen mehr erwartet. Besser gesagt hatte ich mir eine ganz andere Inszenierung vorgestellt und war deshalb teilweise etwas verblüfft. Aber am Ende fand ich ihn doch gut gemacht, auch wenn er anderen Filmen sehr unähnlich ist. Er ist nahe am Geschehen und manchmal spielen sich die Szenen schneller ab als normal. Das ist auf jeden Fall einzigartig und mal etwas ganz anderes. Zu dem ist der Zuschauer so näher am Geschehen und kann sich besser in den Film hineinversetzen. Dieses Gefühl wird natürlich verstärkt dadurch, das keine ausgebildeten Schauspieler genommen wurden, sondern Menschen, die auch wirklich in diesen Slums leben oder gelebt haben. Es bietet wirklich eine Menge schockierender Einblicke in diese Welt und regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Deshalb würde ich ihn auch entweder als Drama oder auch als Dokumentation beschreiben. Auf jeden Fall wirkt er sehr realitätsnah und das alleine macht diese Besonderheit des Films aus. Allerdings ist er auch teilweise sehr brutal, was natürlich einigen gefallen wird und anderen wieder rum nicht. Allerdings trägt auch diese Brutalität dazu bei, das das Ganze noch mehr zur Realität beiträgt. Dazu kommt dann noch das tolle Bonus-Material, was vor allem aufgrund des Making-Of´s absolut zu empfehlen ist. Ich empfehle diesen Film also ohne Probleme weiter und bin schon sehr auf eure Meinungen gespannt!

Damit sage ich bis zu meinem nächsten Bericht und ich bedanke mich für´s Lesen und Bewerten. Bis dann, euer Sky!

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