Commandos 2 - Men Of Courage (PC Strategiespiel) Testbericht

Eine neunköpfige alliierte Eliteeinheit allein im Kampf gegen die gesamte Nazi-Wehrmacht des Zweiten Weltkrieges. Unmöglich? Nein!
Zumindest nicht in Pyro Studios Commandos 2, dem lange erwarteten Sequel des erfolgreichen PC-Echtzeitstrategietitels, das nun auch für Microsofts Xbox erschienen ist.

Das Spielprinzip ist rasch erklärt: Mit einer Gruppe von insgesamt neun in den verschiedensten Bereichen ausgebildeten Guerilla-Soldaten gilt es, die feindlichen Linien möglichst unbemerkt zu durchbrechen und die verschiedenen Vorhaben des Nazi-Regimes zu untergraben.
Selbstverständlich ist selbiges leichter gesagt als getan, denn bereits in Mission 1 geht es knackig zur Sache und so mancher Mini-Rambo sieht sich erstmals zum Überdenken seiner Strategie gezwungen. Ein gut durchdachter Einsatz der verfügbaren Spezialisten ist für den Erfolg jeder Aufgabe unabdinglich.
Aus den zur Verfügung stehenden Spezialisten - darunter ein Green Berret, ein Taucher, ein Spion und ein Dieb - wird am Beginn jedes Levels eine automatische Auswahl getroffen, mit welcher man die verschiedenen (und nicht gerade spärlich auftretenden) Schwierigkeiten zu meistern hat. Ein stetiger Wechsel zwischen den verschiedenen Charakteren, um so deren individuelle Schwächen zu umgehen beziehungsweise sich die Stärken zu Nutze zu machen, ist dabei dringend von Nöten.
So kann etwa der Spion mit entsprechender Offiziersverkleidung problemlos und unerkannt durch die feindlichen Lager spazieren, allerdings die Gegner nicht oder nur sehr beschränkt aus dem Verkehr ziehen. Zu diesem Zweck sollte ihm stets der Green Berret wie ein Schatten Folgen - natürlich nicht, bevor der Pionier das Einsatzgebiet auf Minen abgesucht hat.
Alles in Allem präsentiert sich Commandos 2 also als extrem taktiklastiges Spiel, bei dem jeder Schritt, jede Handlung und jeder Wechsel genauestens überlegt sein will. Die Bezeichnung \"Metal Gear Solid-Schach\", wie sie vom Redakteur eines Online-Magazins formuliert wurde, ist daher auch äußerst treffend und spiegelt Exakt den Charakter des Gameplays wider.

Allerdings tun sich im Verlauf einer Kampagne immer gravierendere, motivationszerstörende Mängel auf: Wieder einmal ist der Schwierigkeitsgrad bei Weitem zu hoch angesiedelt und steht in keiner Relation zu den Vorstellungen und Wünschen eines Durchschnittspielers, sondern ist allenfalls für Knobel-Wunderkinder mit Hang zur geistigen Selbstgeisselung geeignet. Zwar stehen im Optionsmenü drei verschiedene Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, aber schon ein Spiel im einfachsten lässt selbst hartgesottene Tüftler spätestens in Mission Nummer 3 die Haare büschelweise ausraufen. Dort gibt es so gut wie keinen Millimeter mehr, der nicht vom Blickfeld eines Wachsoldaten abgedeckt wäre, weshalb man sich lediglich mittels der \"Trial & Error\"-Methode vorwärts tastet.
Die wirklich hervorragende Speicheroption, die ein Sichern des Spielstandes an jedem beliebigen Ort zu jeder Zeit ermöglicht, hilft dabei zwar insofern, als dass elendslange, bereits absolvierte Sequenzen nach einem gescheiterten Versuch nicht immer wieder überwunden werden müssen, birgt aber gleichzeitig die Gefahr, dass man sich mitunter unnötig in eine Strategie verläuft, die sich fünf Stunden später (und etwa 2 Häuserecken weiter) als absolut falsch herausstellt. Um einer derartigen Situation zumindest ein klein wenig entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, mehrere Speicherdateien innerhalb einer Mission anzulegen, damit man das laufende Spiel an einer günstigeren Position wieder aufnehmen kann. Notorischen Festplattenplatz-Sparern, die sich selbst nicht mehr als eine Savedatei gegönnt haben, bleibt als Alternative an dieser Stelle nur noch bitterliches Weinen.

Abgesehen vom \"Schwierigkeitsmanko\" präsentiert sich das Spiel aber stimmig und solide. Die Grafik mit vorgerenderten Hintergründen ist zwar kein Höhepunkt, erfüllt aber ihren Zweck und wurde mit viel Liebe zum Detail designt. Das Bild darf in 90 Grad Schritten gedreht und stufenlos gezoomt werden, wodurch größtmögliche Übersichtlichkeit gewährleistet wird.
Entgegen anderer Meinungen empfanden wir auch die Steuerung mittels Joypad nicht als hoffnungslos überlastet. Nachdem man die Unmenge an Trainingsmissionen absolviert hat, gehen die wichtigsten Button-Kombinationen bereits einfach von der Hand, nach nur etwas ausgiebigerem Befassen mit dem Spiel automatisieren sich die verschiedenen Befehle.
Der Sound von Commandos 2 ist der ganz grosse Pluspunkt des Titels, die orchestrale Untermalung des Spielgeschehens vermittelt nicht selten das Flair einer aufwendigen Hollywood-Produktion.


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Rene´s Eindruck
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Meinung:
Mein Gott, habe ich am Anfang geflucht! Was kann ich denn überhaupt mit meinen Leuten machen? Warum gibt es nicht für jeden Befehl ein Icon im Interface? Wo stehen die Tastaturkürzel? Und warum kann ich im Inventar nicht einfach die Gegenstände von einem Charakter zum anderen herüberziehen?
Aber nachdem ich die beiden Trainingsmissionen durchgespielt und die erste richtige Mission mit einem Freund übers Internet gelöst habe (was problemlos geklappt hat), bin ich von Commandos 2 durchweg begeistert. Klar, es ist nicht einfach. Die vielfältigen Möglichkeiten der Interaktion sind am Anfang unübersichtlich. Dafür macht es aber auch einen Heidenspaß den Stolperdraht mit einer Handgranate zu kombinieren, um so gleich eine ganze Reihe heranlaufender Gegner auszuschalten. Und im Inventar kann man halt nicht nur Gegenstände tauschen, sondern auch miteinander kombinieren, wie z.B. die Schlaftabletten mit dem Wein.
Die Tastaturkürzel stehen im Buch mit den Missionszielen und das Interface zeigt halt nur die letzten vier Aktionen, da 26 Icons (maximal mögliche Anzahl an Befehlen) wohl doch etwas viel wären. Das Spiel verlangt Einarbeitung, ist dann aber ein richtiger Knaller und für Taktiker ein Muss!
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Preis
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Der Preis ist bei etwa 30,00€

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Systemvoraussetzungen
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BETRIEBSSYSTEM:Windows 98/ME/2000/XP
COMPUTER: IBM PC oder 100% kompatibel
CPU: Intel oder AMD CPU ab 266 Mhz
RAM: 64MB
GRAPHIK: DirectX 8 Grafikkarte 4MB
SOUND: Sound-Karte DirectX 8
CD-ROM: 4x CD-ROM oder DVD
FESTPLATTE: 1.5 Gb freier Festspeicherplatz
INPUT DEVICES: Maus und Tastatur

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Fazit
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Unglaublich - neue Charaktere, neue Objekte - und neue Genrekonzepte