Contact (DVD) Testbericht

Contact-dvd-science-fiction-film
ab 21,39
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 02/2012

5 Sterne
(7)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(2)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von himmelssurfer

„Es ist so wunder-, wunderschön“

Pro:

Ein Film mit Inhalt

Kontra:

Ein Logikfehler

Empfehlung:

Ja

„Es ist so wunder-, wunderschön“

### Handlung ###

Ellie Arroway (Jodie Foster) ist Wissenschaftlerin mit Leib und Seele. Ihr Spezialgebiet ist das Suchen im All nach außerirdischen Lebensformen im Zuge des SETI-Programms.

Schon früh hat sie diese Leidenschaft entwickelt. Die Mutter stirbt bei ihrer Geburt und der Vater zieht sie alleine auf. Da die Begabungen des Mädchens bekannt sind, unterstützt er sie, wo er nur kann. Allerdings stirbt auch er, als Ellie erst neun Jahre alt ist. Was sie aber nicht davon abhält, ihren Weg weiterzugehen.

Sie studiert und wird eine Wissenschaftlerin, die in Fachkreisen durchaus bekannt ist. Nun arbeitet sie in einer Radioteleskopanlage an ihrer Suche nach außerirdischen Lebensformen. Allerdings hält der für die Forschungsgelder zuständige Professor (Tom Skerrit) von der ganzen Sache nichts, da es keinen praktischen Nutzen habe und streicht die Gelder. Ellie und einer ihrer Mitarbeiter versuchen es auf eigene Faust. Dazu benötigen sie allerdings Gelder von Sponsoren. Über ein Jahr gehen ihre diesbezüglichen Bemühungen ins Leere bis letztlich doch noch ein Sponsor gefunden werden kann.

Und so kann Ellie eine riesige Teleskopanlage in New Mexico nutzen um ihre Forschung zu betreiben. Doch auch diese Arbeit scheint keinen Erfolg zu haben. Als die dortige Landesregierung ungeduldig wird und mit Kündigung der Verträge droht, geschieht das Unglaubliche: Ellie nimmt Signale wahr, die sie so in der Form bisher noch nicht gehört hat. Es stellt sich immer mehr heraus, das hier jemand Informationen übermittelt hat. Mathematische Gleichungen, Bilder aus der Vergangenheit der Erde und ... eine Menge Informationen, die niemand zu deuten vermag. Plötzlich tritt der bisher immer im Hintergrund gebliebene Sponsor auf den Plan und gibt den entscheidenden Tip zur Entzifferung der übersandten Informationen. Es handelt sich um einen Bauplan. Von was, weiß zunächst niemand. Später stellt sich heraus, daß es wohl eine Art Kapsel sein soll. Nach eingehender Diskussion wird beschlossen, die Kapsel zu bauen.

Eine Kapsel für den Weg in eine andere Welt...

### Romanvorlage ###

Der Film basiert auf dem Roman des Amerikaners Carl Sagan. Sagan war selbst Wissenschaftler und hat sich Zeit seines Lebens mit dem Thema der außerirdischen Lebensformen beschäftigt. Unter anderen hat er auch für die NASA die berühmten Zeichnungen an verschiedenen Sonden entwickelt, die es außerirdischen Existenzen ermöglichen sollen, ein paar grundlegende Informationen über die Menschen zu erhalten. Für sein schriftliches Werk hat er sogar den Pulitzerpreis erhalten.
Auch über die Gefahren der Atomkraft versuchte er aufzuklären.

An der Vorbereitung zu diesem Film war er selbst noch aktiv beteiligt. Leider konnte er das fertige Ergebnis selbst nicht mehr sehen (Er starb Ende 1996, der Film stammt aus 1997).
Der Roman „Contact“ nun, auf dem dieser Film basiert, versucht zu erklären, wie eine Kontaktaufnahme zu Außerirdischen stattfinden *könnte*.

Sagan‘s Asche wurde nach seinem Tod mit der „Pathfinder“ zum Mars geschickt.

### persönliche Eindrücke ###

Alleine der Beginn des Film ist schon sehenswert: Die Kamera fängt an, die Erde zu betrachten und zieht sich dann immer weiter von ihr zurück. Bis sie sogar unser Sonnensystem verläßt und darüber hinausgeht. Parallel dazu hört man Musik und andere Radioübertragungen. Und zwar genau jene, die es nach der Ausbreitung des Schalls im All bis hierher geschafft haben können. So werden die Aufnahmen also immer älter, während wir uns ins All hinaus bewegen.

Der Film selbst ist ruhig angelegt und lebt am Anfang von den Wechseln im Jetzt und in der Kindheit der Hauptdarstellerin. Ihre Entwicklung zu dem hin, was sie jetzt geworden ist: eine erfolgreiche Wissenschaftlerin. Ein wenig besessen von der Idee, außerirdisches Leben zu entdecken.

Viele Aspekte unseres Lebens werden in diesem Film/Roman angesprochen.
Das Kompetenzgerangel, wenn es gilt, „wichtige“ Entdeckungen zu vermarkten. Allzuoft muß die wahre Entdeckerin der Signale hinter denen zurückstehen, die an ihrem wissenschaftlichen „Ruhm“ basteln, indem sie ihre Untergebenen per Befehlsgewalt in die hinteren Ränge verweisen.
Die Frage „was wollen die überhaupt?“ darf natürlich auch nicht fehlen.
Ebenso wie die befürwortenden und die ablehnenden Persönlichkeiten der großen Aktion. Schließlich wird man Kontakt mit einer Wesenheit aufnehmen, deren Beschaffenheit man nicht einmal erahnen kann.
Und auch Glauben und Sprirtualität spielt eine große Rolle. Selbst ein bekannter Priester gehört zum Beraterstab.

VORSICHT: KLEINER SPOILER

Als man zum Beispiel herausbekommt, daß die Kapsel wohl dazu dienen soll, eine einzelne Person zu den Außerirdischen zu befördern, setzt ein großes Auswahlverfahren ein, wer denn die Ehre besitzen darf, die Menschen bei dieser ersten persönlichen Kontaktaufnahme zu vertreten. Auch Ellie befindet sich hier im Auswahlverfahren. Sie scheitert letztlich an der Frage: „Glauben Sie an einen Gott?“ Sie als Wissenschaftlerin ist da natürlich skeptisch und kann ihre Antwort nur dementsprechend formulieren. Damit scheidet sie als Kandidatin vorerst aus, denn „95 % der Amerikaner glauben nun mal an Gott. Warum sollte also jemand diese große Nation vertreten, der das nicht tut?“.

SPOILERENDE

Auch wenn der Film sehr ruhig verläuft, habe ich ihm gerne zugesehen. Es ist eine ständige Entwicklung zu verfolgen und man ist selbst gespannt, ob das Unternehmen gelingt.
Nahezu alle Geschehnisse sind nachvollziehbar (bis auf eine Ausnahme, zu der ich noch komme) und das Ganze ist logisch aufgebaut.

Eine überzeugende Schauspielerriege tut ihr übriges dazu.

Es geht in diesem Film um einen Menschen mit hohen Zielen, mit Sehnsüchten, die er erfüllt sehen möchte, um die Erfüllung eines Lebenstraumes. Und auf dieses Ziel arbeitet Ellie hin. Und wie es uns allen so geht, werden ihr auf dem Weg dorthin ständig Knüpel zwischen die Beine geworfen. Man versucht sie auszubooten, als Spinnerin hinzustellen und, als sie Erfolg hat, kaltzustellen. Sofort wird versucht, die Kontrolle anderen Menschen zu übergeben. Aber als Hoffnungsstrahl: Ganz verhindern kann die „böse“ Welt ihren Lebenstraum nicht.

Auch wenn

VORSICHT: SPOILER!!

Ellie der Welt in keinster Weise beweisen kann, daß sie wirklich erfolgreich war. Denn letzlich darf sie zwar die Kapsel besteigen und die Reise antreten, dummerweise aber scheint die Reise für alle Beobachter gescheitert zu sein, da ihre Abwesenheit von 18 Stunden ihnen lediglich als Sekundenbruchteile erscheinen.
Sie muß sogar vor einem Ausschuß erscheinen, da man von ihr hören will, sie hätte sich so in ihre Phantasien verrannt, daß sie die Erlebnisse mit den Außerirdischen nur erfunden habe.
Hier ist die Beweislast nun völlig umgekehrt: Ellie hat diese Dinge alle erlebt und versucht sie zu „beweisen“, während alle anderen ihr „glauben“ müssen. Und genau dies nicht können oder wollen.
Die Zweiflerin kehrt also aufgrund ihrer Erlebnisse völlig geläutert zurück und scheitert letztlich am Unglauben ihrer Mitmenschen...

Und hier liegt auch der einzige Logikfehler vor: Warum, bitteschön, läßt man nicht jemand anderen die selbe Reise nochmals antreten, um die Aussagen von Ellie zu bestätigen? Dafür gibt es weder einen Grund noch eine vernünftige Erklärung!!

SPOILERENDE

### Schauspieler ###

Jodie Foster
Matthew McConaughey
John Hurt
Tom Skerrit
David Morse
William Fichtner
Rob Lowe
Angela Basset
James Wood

### Regisseur ###

Robert Zemeckis (auch Regisseur von „Zurück in die Zukunft“, „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“, „Der Tod steht ihr gut“, „Forrest Gump“, „Cast away – Verschollen“ und „Der PolarExpress“.

### Filmmusik ###

Alan Silvestri

### Fazit ###

Ich habe den Film bereits vor einiger Zeit im Fernsehen gesehen. Damals dachte ich: „Schöner Film, aber nochmal anschauen wirst Du den wohl nicht. Da fehlt dann die Spannung!“ Nun aber, nach dem zweiten Gucken muß ich mich korrigieren: Es hat genauso viel Spaß gemacht, diesen Film zu schauen wie beim ersten Mal!

Bis auf einen Logikfehler ist alles vernünftig aufgebaut und wissenschaftlich fundiert. Man sieht, daß hier ein Fachmann die Idee dazu entwickelt hat.

Letzlich ist der Film eine Reise durch die Niederungen dieser Welt mit dem Ziel, sich selbst zu erreichen. Ein wenig Aufmerksamkeit vorausgesetzt kann dieser Film einem einiges bieten...

Also ein eindeutiges „empfehlenswert“ für jeden, der auch mal ohne Action auskommt und den ein wenig Anspruch nicht unbedingt abschreckt.

29.11.2004
by Himmelssurfer

16 Bewertungen, 1 Kommentar

  • sonic-warrior

    30.11.2004, 02:51 Uhr von sonic-warrior
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... ich schreibe auch sehr oft Testberichte über DVDs! MfG Sascha