Copykill (DVD) Testbericht

Copykill-dvd-thriller
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Erfahrungsbericht von catmother

Jagd auf das Pinup-Girl der Serienmörder

Pro:

extrem spannend, zwei hervorragende Darstellerinnen

Kontra:

nichts für schwache Nerven

Empfehlung:

Ja

Klar, kannte ich den Film schon, aber nun mußte ich mir diesen wahrlich nervenzehrenden Schocker noch einmal ansehen, denn ich schreibe nun mal gern über Filme, die mich irgendwie faszinieren.


** Die Story **
Die Psychologin Helen Hudsun (Sigourney Weaver) ist ein psychisches Wrack. Die Spezialistin für Serientäter wurde vor 13 Monaten beinahe Opfer eines ihrer Forschungsobjekte, Daryll Lee Cullum, einen Psychopathen, den sie durch ihr Gerichtsgutachten hinter Gitter brachte. Seitdem verläßt sie ihre Wohnung nicht mehr, hat Panikattacken, lebt zurückgezogen und wie in einem Hochsicherheitstrakt. Sie leidet an Agoraphobie, Angst vor großen und offenen Plätzen. Nur per Computer hat sie noch Kontakt zur Außenwelt. Immer wieder sieht sie ihren Angreifer in den Reihen ihrer Zuhörer, wenn sie Vorträge gibt.

Als die Polizei der Stadt San Francisco schon das zweite Opfer mit auffallenden Ähnlichkeiten in der Vorgehensweise findet, erhärten sich die Verdachtsmomente auf einen Serienmörder. Die Ermittlungen übernehmen Detektiv M. J. Monahan (Holly Hunter) und ihr Partner Ruben Goetz (Dermot Mulroney).

Schließlich treffen sich die Polizisten mit Helen Hudson, als sie begreifen, wer die Mordkommission seit Tagen mit Anrufen nervt. Die Frau ist ihnen zunächst total unsympathisch, weil sie wie eine Verrückt wirkt, Alkoholikerin ist und nicht einmal zugeben will, daß sie die Nervensäge war.
Doch die erste Analyse der Spezialistin zu den aktuellen Fällen ist gut, und Helen findet heraus, daß die drei Morde durchaus miteinander in Verbindung stehen. Schlimmer noch, offensichtlich kopiert jemand einen anderen Serienmörder bis ins Detail. Die drei ersten Opfer sind nämlich exakte Kopien des Killers DiSalvo.

Doch das nächste Opfer paßt nicht ins Bild. Nun ist ein anderer Psychopath das Vorbild für die Tat. Scheinbar sind es also die großen Serienmörder der 60er und 70er Jahre, die der Killer zum Vorbild nimmt.

Dann gehen seltsame Dinge in der Wohnung von Helen vor sich, Dinge sind nicht mehr an dem Platz, an dem sie die sein sollten, jemand kommt unbemerkt in ihre Festung. Als sie auch noch Nachrichten bekommt, die die nächsten Opfer ankündigen, wird eines klar: jemand hat es genau auf sie abgesehen - die große Helen ist das eigentliche Ziel des Täters und alles andere war nur eine Art grausiges Vorspiel. Und es hat mit Daryll Lee Cullum zu tun, den Helen in die Zelle brachte.


** Darsteller **
Zwei großartige Darstellerinnen geben sich hier die Klinke in die Hand. Beide stellen starke und autarke Frauen dar, die ihre Last zu tragen haben und daran nicht zerbrechen.

Sigourney Weaver (Alien, Gorillas im Nebel) als ausgezeichnete Psychologin und Spezialistin für Serienkiller nimmt vor allem die Aufmerksamkeit und das Mitleid des Zuschauers in Anspruch als gebeutelte und gequälte Frau, die in ihrer Tätigkeit scheinbar das gemeinsame Ziel aller Psychopathen zu sein. Und trotz aller Gefahren und Süchte, die die Frau hat, wirkt sie entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Holly Hunter (Die Firma, Das Piano) als Detektive M. J. Monahan wirkt dagegen manchmal wie eine Kindergärtnerin, wie sie mit ihren Leuten und mit ihrem Partner, sogar mit Helen Hudson umgeht. Die nennt das ganze dann auch zutreffend eine großäugige Kleinmädchen-Nummer - und dem stimme ich zu. Nichtsdestotrotz macht sie ihre Sache großartig, so eine Art Gegenpol zu der harten Psychologin.

Dermot Mulroney (Die Hochzeit meines besten Freundes) bleibt hinter den beiden Frauenfiguren etwas zurück. Jungenhaft und engagiert, begeisterungsfähig und geradlinig ist er. Kein Wunder, daß er von Helen fasziniert ist und sie in einem anderen Leben vermutlich um ein Rendezvous gebeten hätte.

In weiteren Rollen sehen wir noch Will Patton (Armageddon) als Polizistenkollege Niccoletto und Harry Connick Jr. (Die zweite Chance) als Psychopath sowie William McNamara (Chasers, Implicated) als Peter Foley.


** Filmkritik **
Das ist zweifellos einer der spannendsten Thrillern des Serienmörder-Genres, der in den 90er Jahren gedreht wurde. Dazu tragen nicht nur die beiden hervorragenden Darstellerinnen bei.
Auch die Story ist, wenngleich nicht neu und nicht außerordentlich originell, doch ungeheuer spannend.

Vom ersten Augenblick an, mit dem Überfall auf die Hauptdarstellerin, ist der Film grausam und konfrontiert uns mit den abartigen Neigungen und Absichten eines Psychopathen. Demgegenüber steht die Theorie der Spezialistin für solche Menschen, daß „Serientäter oft nett, zurückhaltend und zuvorkommend sind, oft der freundliche Nachbarn. Die Opfer vertrauen ihnen.
Sie sind keine Erfindung unserer Zeit, aber wir bringen sie in immer größerer Zahl hervor.“, sagt sie über ihre Studienobjekte. Und schon beginnt man als Zuschauer zu überlegen, ob nicht der eigene Nachbar oder Bekannte heimlich Frauen aufschlitzen könnte oder eine Folterwerkstatt in seinem kleinen Kellerabteil unterhält.

Allerdings folgt der Thriller nicht dem klassischen Schema „Wer ist der Mörder?, bei dem wir erst am Ende über die Identität des Täters aufgeklärt werden. Denn schon vor dem Ablauf der ersten Stunde haben wir den Killer vollständig im Bild, wo vorher nur blinkende Brillengläser und volle, sich leckende Lippen waren, wenn er wieder ein Mädchen im Visier hatte. Peter Foley ist ein blutjunger Mann, dessen nervige Frau, die bestimmt 20 Jahre älter ist als er, ihn ignoriert oder demütigt.
Mit Entsetzen sieht man dann zu, wie dieser nette Junge scheißfreundlich und mit einem sadistischen Lächeln auf dem Gesicht ein junge Frau quält, bevor er sie tötet und nach einem großen Vorbild arrangiert. Damit wird auch das Motiv schon bald klar und nachvollziehbar, wenngleich es natürlich keine Entschuldigung für derartige Taten ist.

Im der weiteren Handlung geht es dann nur noch darum, ob und wie man ihn faßt und ws alles bis dahin noch passieren und wer noch sterben wird. Denn immerhin ist der Mörder den Beamten, ja sogar der Spezialisten immer mindestens einen Schritt voraus. Es bleibt also bis zum Schluß ungeheuer spannend und blutig.


** Meine Meinung **
Auf jeden Fall nichts für schwache Nerven. Aber vor allem die beiden hervorragenden Hauptdarstellerinnen machen ihn auf jeden Fall sehenswert.


** Daten **
USA 1995
Genre: Thriller
Regie: Jon Amiel
Drehbuch: Ann Biderman & David Madsen
Produktion: Arnon Milchan, Mark Tarlow
Musik Christopher Young
FSK 16

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