Cube 2: Hypercube (DVD) Testbericht

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ab 13,42
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  kein Humor
  • Spannung:  langweilig

Erfahrungsbericht von mima007

Überleben? Dem Zuschauer piepegal!

Pro:

einfallsreich, gute Effekte, guter Sound, halbwegs spannend, umfangreiche Extras

Kontra:

könnte spannender sein & weniger verwirrend, Bonusmaterial nur bedingt hilfreich

Empfehlung:

Ja

In der indirekten Fortsetzung des spannenden SF-Thrillers "Cube" (1997) geraten wieder mehrere Personen unverhofft in das Würfelgebilde. Doch diesmal bedrohen nicht bewegliche Würfel und Todesfallen ihr Leben, sondern Dimensionen, die über die drei räumlichen Dimensionen hinausgehen: Zeit, Gravitation und die Durchdringung der Würfel. Außerdem gibt es da noch die Razorsphere: ein bizarres Todesinstrument der Schöpfer des Hypercube, die hier ein spezielles Ziel verfolgen.

Filminfos
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O-Titel: Cube2: Hypercube (CND, 2002), DVD: 4.11.2003
FSK: ab 16
Länge: 90 Min.
Regisseur/Kamera: Andrzej Sekula
Drehbuch: Ernie Barbarash (Prod.), Sean Hood (Story), Lauren McLaughlin
Musik: Norman Orenstein
Darsteller: Elizabeth Gordon u.a.

Handlung
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Wie schon im Original landet auch in der (indirekten) Fortsetzung wieder eine Gruppe von Menschen in einem Gebilde aus Würfeln, ohne zu wissen, wie sie hierhergelangt sind. (Mit einer Ausnahme!)

Der Prolog bereitet uns auf die tödliche Ereignisse vor, die folgen werden: Sicherheitsbeamtin Rebecca Young landet irgendwie in einem Würfel, geht durch ein Portal in den nächsten und fällt - nach oben! Sie trug einen Plastikausweis, auf dem Izon stand. Izon ist einer der wichtigsten Waffenhersteller dieser zukünftigen Welt. Es steht zu vermuten, dass Izon sogar der Schöpfer des multidimensionalen Würfelgebildes ist. Aber warum und wozu?

Wie sich herausstellt, sind alle neun Personen, die in den Würfeln auftauchen (wie kurz auch immer), mit Izon verbunden. Das dürfte wohl auch der Grund für ihre Präsenz im Würfel sein. Am Anfang sieht man, wie schlafende Personen auf Tragen transportiert werden: die Opfer der folgenden Versuchsanordnung. Der Erste, der aufwacht, ist Oberst Maguire aus dem Pentagon. Er fragt sich, wo die Zahlen geblieben sind. Das ist ein Rückverweis auf Würfel Version 1. Der Oberst ist verzweifelt, keiner weiß, warum.

Kate Filmore ist Psychotherapeutin, hat aber eine Mission. Sam Grady ist ein "Managementberater", der sich als Privatermittler entpuppt und die verschwundene Becky Young sucht. Mit seinem Messer ist er äußerst gefährlich. Sasha ist ein blindes Mädchen, wie es scheint, doch in Wahrheit ein Eindringling, der als Einziger freiwillig hier eingedrungen ist. (Mehr soll hier nicht verraten werden.)

Jerry Weintraub war am Design des Würfels beteiligt. Der sympathische Mann findet wie so viele andere leider ein vorzeitiges Ende. Max Rysler ist ein Designer von Computerspielen, in Wahrheit aber ein Hacker, der einen Superhacker namens Alex Trusk verehrt. Mrs. Paley ist eine theoretische Mathematikerin, die ebenso wie Max mittelbar für Izon arbeitet. Leider ist sie desorientiert und hat nur ein minimales Kurzzeitgedächtnis. Julia, die Frau im roten Kleid, ist eine Anwältin, die Izon in Los Angeles vertritt. Und zu guter Letzt taucht ein sterbender Mathematiker namens Phil Rosenzweig auf, dessen Haut mit Formeln bedeckt ist.

Das Überleben dieser Gruppe hängt davon ab, wie schnell und gut sie sich jeweils an die ungewöhnlichen Eigenschaften ihrer unbekannten Umgebung anpassen können. Und wie im ersten Film spielt die Gruppendynamik eine maßgebliche Rolle. War es in "Cube" der Polizist, der das Alphatier sein wollte (und scheiterte), so ist es diesmal der Privatdetektiv, Simon Grady, mit seinem Messer.

Der Würfel ist diesmal als Todesmaschine noch viel ausgetüftelter als sein Vorgänger. Ein Würfel hat drei Dimensionen: Länge (Tiefe), Höhe, Breite. Doch ein Würfel kommt selten allein - es gibt Portale/Luken, die sie verbinden. Der nächste Würfel kann völlig andere Eigenschaften haben. Diese werden diesmal von der vierten Dimension bestimmt: der Zeit. Die Pilger schauen also manchmal nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft. Nicht nur das: Die Geschwindigkeit, mit der die Zeit verrinnt, kann variieren. Die Gravitation - eine weitere Dimension - kann anders ausgerichtet sein, wie Becky Young zu ihrem Leidwesen feststellen musste (sie fiel nach "oben").

Als wäre dies noch nicht genug, tauchen beunruhigende Phänomene auf: Die Würfel durchdringen sich auf eine nur halb sichtbaren Ebene. Zunächst wird die Seitenwand instabil, dann transparent, schließlich durchlässig für das, was eindringen will, beispielsweise große Kristallsäulen. Oder ein schwebendes Quadrat, das sich in einer der eindrucksvollsten Szenen multipliziert, bis es eine Sphäre aus Quadraten bildet - und alle herumwirbelnden Kanten sind scharf wie Rasiermesser...

Am Schluss wird wenigstens klar, um was es überhaupt ging: um die Beschaffung einer entscheidenden Information, die einer der Pilger den Versuchsleitern von Izon bringen sollte. Leider sieht die Belohnung anders aus als erwartet.

Mein Eindruck
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Man will es ja dem Zuschauer nicht zu einfach machen. Er soll ein wenig mitdenken und die müden Äuglein aufsperren. Daher beginnt alles mit einem Rätsel, der zu einem Tod führt, und endet alles mit einem Tod, der zum Gesamträtsel gehört.

Der Vorspann, die Opening Credits, führen vor Augen, was Dimensionen sind: erst eine, dann zwei, dann drei - schon haben wir eine dreidimensionale Blaupause des Würfels. Die wird dann überführt in eine mathematische mehrdimensionale Gleichung, und schon geht das mit den Hyperdimensionen los. Was auch immer.

Die Haupthandlung besteht aus dem kampf ums Überleben, der schon aus "Cube" bekannt ist. Hinzukommt eine Detektiv- oder Agentengeschichte, je nachdem, wie man dieses Element interpretiert. Im Hintergrund steht jedenfalls der Waffenkonzern Izon, der hinter einem Hacker her ist. Und er hat zwei Leute in den Würfel geschickt, in dem sich der Hacker aufhält.

Von dieser Kerngruppe lenken mehrere Nebenfiguren ab: eine desorientierte Seniorin, ein sterbender Oberst, eine erotische Anwältin (rotes Kleid, oho!), ein Spieledesigner. Diese verwirren den unaufmerksamen Zuschauer und lenken ihn von der Zentralhandlung ab. Aber merkwürdig ist, dass man auch der Haupthandlung nur wenig Interesse abgewinnen kann. Der Grund: Sie trägt mehr dazu bei, die Leute im Würfel umzubringen, als ihnen zum Überleben zu verhelfen. Ganz falsche Strategie.

Dies führt dazu, dass es dem Zuschauer letzten Endes gleichgültig ist, ob Simon lebt oder stirbt, ob Sasha oder Kate überleben. Wir wissen ja eh: No-one here gets out alive (Jim Morrison). Und dies bewahrheitet sich auch am Schluss. Selten hat man einen derart nihilistischen Schluss gesehen. Selbst der von "Cube" war besser: Dort überlebte - überraschenderweise - wenigstens einer.

Die DVD
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Technische Infos

Bildformate: 16:9
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: D, GB
Untertitel: D

Extras:

- Audiokommentar vom Produzenten Barbarash und dem Cutter Mark Sanders
- Making-of (35 Min.)
- Deleted Scenes & Green Screen Effects (8 Stück)
- Storyboards mit optionaler Einblendung der passenden Filmszene und zwei verschiedener Blickwinkel
- A Director's Perspective: Andrzej Sekula (ca. 6 Min.)
- Englischsprachiger Trailer
- Deutschsprachiger Trailer

Mein Eindruck: Die DVD
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Über eine halbe Stunde Making-of? Das klingt zunächst nach einem tollen Weg, hinter die Geheimnisse des Kubus zu gelangen. Doch schon bald fühlt man sich für dumm verkauft, denn die Leute, die hier zu Wort kommen, erklären nur die Effekte und labern einen derart technischen Jargon, das jemand, der von Computer Graphics keine Ahnung hat, nichts davon versteht. Der Regisseur ist nicht vertreten.

Die einzigen, die halbwegs verständlich sind, sind der Produzent und der Cutter. Wohl deshalb bestreiten sie auch den Audiokommentar. Denn der Produzent war auch am Schreiben des Drehbuchs beteiligt und der Cutter Sanders musste aus dem Gefilmten eine verständliche Story schnitzen. Sie erklären, was es mit der vierten Dimension und dem Hypercube auf sich hat. Höhere Mathematik? Okay, warum nicht? Das ist ja in der Science Fiction ein alter Hut, seit Robert A. Heinlein seine Story "And he built a crooked house" schrieb, und das ist schon eine Weile her: 1941.

Wer nun vom Regisseur weitere Aufklärung erhofft, sieht sich bald ebenso enttäuscht, denn in den sechs Minuten, die ihm zur Verfügung stehen, zieht es Sekula vor, mehr über seine Arbeit als Kameramann zu parlieren.

Die acht Deleted Scenes wurden mit Fug und Recht geschnitten, denn sie tragen nichts zur Erhellung der Story bei, sondern bieten nur noch mehr Effekte - und die sind meist unfertig. Die Storyboards bieten die optionale Einblendung der passenden Filmszene unter zwei verschiedenen Blickwinkeln - eine handwerklich einwandfreie Sache, doch ohne Kommentar auch nicht gerade aufregend. Die zwei Trailer in Englisch und Deutsch runden das unbefriedigende Bild ab, das das Bonusmaterial bietet.

Wirklich gut sind im Grunde nur die Optik und der Sound. Weil diverse Objekt außerhalb des jeweils aktuellen Würfels herumrasen, ist für deren realistische Wiedergabe eine dreidimensionale Tongestaltung erforderlich. Erst recht dann, als die Razorsphere innerhalb des Würfels ihr Unwesen treibt. Für das realistische Rendern der rasend schnell rotierenden Razorsphere, die zudem ihre Umgebung spiegelt, dürften einige Rendering-Maschinen bis an die Grenze ihrer Kapazität gequält worden sein. Die Techies erwähnen etwas von mehreren Stunden.

Unterm Strich
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Weder der Film noch die DVD-Extras können also restlos überzeugen oder zufriedenstellen. Als Fazit bleibt nur die Vergabe von maximal zwei YOPI-Sternen.

Michael Matzer (c) 2011ff

30 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Tom_Araya

    21.01.2005, 18:24 Uhr von Tom_Araya
    Bewertung: sehr hilfreich

    schliesse mich da Linnie an, für mich war das ne echte Gurke der Streifen ;)

  • linnie

    20.01.2005, 19:01 Uhr von linnie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein echt übler Film, der war ja sooooo schlecht :-(