Erfahrungsbericht von der_dominator
von Superhelden und anderen Schurken...
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Sie sind doch alle gleich, unsere Superhelden. Alle sind sie stark, haben übernatürliche Fähigkeiten weil ihnen in ihrer Kindheit, was auch immer, aber auf jeden fall etwas schreckliches, oftmals verbunden mit fremdartigen Substanzen, passiert ist und sehen gut aus. Da macht der Daredevil der sich derzeit durch die deutschen Kinos kämpft um es den Bösewichten, vor allem aber den Zuschauern, einmal so richtig zu zeigen.
# Vorgeplänkel - alles was man wissen muss…
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[von Schutzengeln und Teufeln ]
Es muss einige Monate her sein, als ich, im Kino sitzend den ersten Trailer zum Daredevil (zu deutsch Schutzteufel) sah und im ersten Moment nicht wusste ob ich mich darauf freuen, oder diesen „Quatsch“ einfach nur für lächerlich halten sollte. Irgendwann, und ein oder zwei Trailer später entschied ich mich für ersteres. Dennoch, sind mir Helden vom Schlage eines Bat-, Spider- oder Superman ein Begriff so konnte ich mit „Daredevil“ wenig anfangen, das ändert sich jetzt…
[ein ganz normaler Superheld - Kindertage ]
Matt (Ben Affleck) lebt alleine bei seinem Vater, einem ehemaligen Boxprofi, und wird gerne auch mal nach der Schule von einer kleinen Gruppe Jugendlicher durch „Hells Kitchen“ gejagt. Nicht gerade die optimalen Vorrausetzungen für einen Superhelden, wenn man, außer schulischen Erfolgen keinerlei weitere Fähigkeiten vorweisen kann; das skateboarden einmal ausgenommen. Doch gerade dieses wird ihm zum Verhängnis, denn als er seinen Vater von der Arbeit abholen möchte entdeckt er, dass dieser an kriminellen Handlungen beteiligt ist. Geschockt will der Junge abhauen, und streift damit die Fahrbahn eines Gabelstaplers. Als dieser Versucht auszuweichen kommt es zu einem Unfall, bei dem radioaktive Stoffe austreten, die Matt erblinden lassen.
So schrecklich das auch klingt, aber etwas Besseres hätte dem Teenager nicht passieren können, denn seine restlichen Sinne funktionieren nach dem Unfall umso besser und er entwickelt eine Art Radar um in der Großstadt zurechtzukommen.
Derweil arbeitet sein Vater an seinem Comeback und kämpft sich, zur Überraschung der Fachwelt, von Sieg zu Sieg. Doch das ganze ist der Mafia ein Dorn im Auge und so empfiehlt man ihm den nächsten Kampf besser zu verlieren, was er, gemäß seines Mottos: „du darfst nie aufgeben“, ignoriert und mit seinem Leben bezahlt.
[ein ganz normaler Superheld - auf die alten Tage…]
Wie jeder Superheld so hat natürlich auch der „Daredevil“ eine geheime Identität. So „tarnt“ sich Matt tagsüber als eher erfolgloser Anwalt um in der Nacht auf Rachefeldzug zu gehen, denn, mal unter uns, nur die wenigsten Täter werden richtig bestraft. Und so jagt er nachts, ausgerüstet mit einem „high-tech Blindenstock“ all diejenigen, die ihm im Gerichtssaal entwischen.
Doch auch in Liebesdingen ist er kein unbeschriebenes Blatt und so vernimmt er eines Morgens den Duft Elektras (Jennifer Garner) der ihm nicht aus dem Kopf geht. Wenige tage später sind die beiden ein Paar. Was Matt zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Elektra ist Tochter des Milliardenschweren Unternehmers Nachios der wiederum nach einigen Aufträgen des Kingpins (Michael Clarke Duncan), dem Bösewicht schlechthin in New York, aussteigen will und als Belohnung den Tod durch den irischen Schurken Bullseye (Collin Farrel) ereilt. Für Elektra ist klar, der Daredevil ist Schuld am Tod ihres Vaters und sie macht sich auf um ihn zu Rächen, derweil macht sich Matt, im schicken Latexkostüm, auf, dem Kingpin mal ordentlich die Meinung zu geigen. Es kommt was kommen muss, ein grandioses Finale…
# Rock it baby…
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Anfangs war ich skeptisch ob Regisseur Steven Johnson es schaffen würde den recht unbekannten Superhelden aus dem recht großen Schatten all der Superhelden dieser Welt heraustreten zu lassen, zumal mit Ben Affleck nicht gerade die Männlichkeit in Person für die Rolle des blinden Kämpfers verpflichtet wurde doch die Rechnung geht auf und den Kinogänger erwarten 103 kurzweilige Minuten.
Dabei ist es nicht gerade die Handlung mit der Brian Helgeland (der sich für das Buch verantwortlich zeichnete) punktet, denn das ganze ist ein wenig konfus denn dadurch das, gelinde gesagt, jeder einmal jeden jagt, fehlt es an einer „klarer Linie“ die dem Zuschauer zur Orientierung gelten könnte. Dennoch ist das ganze recht dynamisch gestaltet was vor allem eins bedeutet: kurz weil, auch wenn man kaum leugnen kann das alles schon einmal irgendwo oder irgendwie da gewesen ist.
Besser gefällt mir da schon die Ausstattung, denn das Team um Johnson orientiert sich dabei eher an den ersten beiden Batmen streifen als am knallig bunten Spiderman, und damit an eher düsteren Bildern, was mir persönlich recht gut gefällt. Ebenso die wirklich gut in Szenen gesetzten Special Effekts und die beinahe schon hektisch wirkenden Schnitte mit denen Kameramann Ericson Core, dem Zuschauer kaum einen Anker auf der Leinwand gibt und so die schnellen und atemberaubenden Kämpfe unterstützt. Im Falle der ersteren, „sieht man immer wieder durch die Augen Matts und so erschließt sich dem Kinogänger recht schnell und deutlich wie das „Schallsystem“ funktioniert, mit dem unser Superheld sich auf dem laufendem hält. Diese Methode des „Einbeziehens“ gefällt und öffnet eine Art Beziehung zwischen Zuschauer und Devil, die Ben Affleck alleine leider nicht herzustellen vermag.
Schade eigentlich, denn als Anwalt gefällt Ben sicherlich nicht nur seiner „Gattin in spe“ sondern auch Mir, aber als Superheld ist er, ne Nummer zu luschig. Dennoch liefert Ben eine solide, aber leider nicht überragende Leistung ab und muss so wohl um sein rotes „Latexkostüm“ im potentiellen zweiten Teil bangen. Aber mal ehrlich um das wirklich grässliche und für einen Superhelden indiskutable Kostüm ist es eigentlich nicht schade. Doch zurück zum Rest der Crew, der macht seine Sache nämlich ebenfalls ordentlich und besonders Jennifer Garner alias Elektra macht einen Überzeugenden Eindruck, dem Collin Farrel und Duncan (bekannt aus „the green Mile“) als wirklich böse Bösewichte aber in nichts nachstehen.
Ein großes Kompliment möchte ich abschließend noch den Choreographen machen, denn die Kampfszenen sind wirklich durch die Bank sehenswert und tragen einen großen Anteil dazu das dem Daredevil nicht die Luft ausgeht. Ebenso der gute Soundtrack.
[Fazit]
Natürlich war das alles schon einmal da und natürlich wirkt das ganze hier und da, auch für eine Hollywoodproduktion, recht trashig, aber ich bitte euch, so müssen Comics sein. Schnell und Actionreich und von beidem hat unser „Schutzteufel“ wirklich genug. Das bei all den Special Effekts ein wenig an der Handlung gespart wird kann ich verkraften, denn diese ist dennoch dynamisch erzählt und kommt ohne etwaige Längen aus. Wer also auf kurzweilige „Action“ mit schnellen Schnitten und dunklen Bildern steht darf gerne das Kinoticket lösen. Alle anderen sollten es sich, zwar nicht zweimal überlegen, aber wenigstens mal in den Trailer reinschauen, um sich ein Bild vom „roten Rächer“ zu machen.
[unterm Strich bleibt]
Daredevil (Original - Daredevil)
USA 2003, 103 Minuten
FSK: 12
Regie: Mark Steven Johnson
Darsteller: Ben Affleck, Jennifer Garner, Michael Clarke Duncan, Colin Farrell, John Favreau, Joe Pantoliano u.a.
© der_dominator / Ende März 2003 - Empfehlenswert
# Vorgeplänkel - alles was man wissen muss…
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[von Schutzengeln und Teufeln ]
Es muss einige Monate her sein, als ich, im Kino sitzend den ersten Trailer zum Daredevil (zu deutsch Schutzteufel) sah und im ersten Moment nicht wusste ob ich mich darauf freuen, oder diesen „Quatsch“ einfach nur für lächerlich halten sollte. Irgendwann, und ein oder zwei Trailer später entschied ich mich für ersteres. Dennoch, sind mir Helden vom Schlage eines Bat-, Spider- oder Superman ein Begriff so konnte ich mit „Daredevil“ wenig anfangen, das ändert sich jetzt…
[ein ganz normaler Superheld - Kindertage ]
Matt (Ben Affleck) lebt alleine bei seinem Vater, einem ehemaligen Boxprofi, und wird gerne auch mal nach der Schule von einer kleinen Gruppe Jugendlicher durch „Hells Kitchen“ gejagt. Nicht gerade die optimalen Vorrausetzungen für einen Superhelden, wenn man, außer schulischen Erfolgen keinerlei weitere Fähigkeiten vorweisen kann; das skateboarden einmal ausgenommen. Doch gerade dieses wird ihm zum Verhängnis, denn als er seinen Vater von der Arbeit abholen möchte entdeckt er, dass dieser an kriminellen Handlungen beteiligt ist. Geschockt will der Junge abhauen, und streift damit die Fahrbahn eines Gabelstaplers. Als dieser Versucht auszuweichen kommt es zu einem Unfall, bei dem radioaktive Stoffe austreten, die Matt erblinden lassen.
So schrecklich das auch klingt, aber etwas Besseres hätte dem Teenager nicht passieren können, denn seine restlichen Sinne funktionieren nach dem Unfall umso besser und er entwickelt eine Art Radar um in der Großstadt zurechtzukommen.
Derweil arbeitet sein Vater an seinem Comeback und kämpft sich, zur Überraschung der Fachwelt, von Sieg zu Sieg. Doch das ganze ist der Mafia ein Dorn im Auge und so empfiehlt man ihm den nächsten Kampf besser zu verlieren, was er, gemäß seines Mottos: „du darfst nie aufgeben“, ignoriert und mit seinem Leben bezahlt.
[ein ganz normaler Superheld - auf die alten Tage…]
Wie jeder Superheld so hat natürlich auch der „Daredevil“ eine geheime Identität. So „tarnt“ sich Matt tagsüber als eher erfolgloser Anwalt um in der Nacht auf Rachefeldzug zu gehen, denn, mal unter uns, nur die wenigsten Täter werden richtig bestraft. Und so jagt er nachts, ausgerüstet mit einem „high-tech Blindenstock“ all diejenigen, die ihm im Gerichtssaal entwischen.
Doch auch in Liebesdingen ist er kein unbeschriebenes Blatt und so vernimmt er eines Morgens den Duft Elektras (Jennifer Garner) der ihm nicht aus dem Kopf geht. Wenige tage später sind die beiden ein Paar. Was Matt zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Elektra ist Tochter des Milliardenschweren Unternehmers Nachios der wiederum nach einigen Aufträgen des Kingpins (Michael Clarke Duncan), dem Bösewicht schlechthin in New York, aussteigen will und als Belohnung den Tod durch den irischen Schurken Bullseye (Collin Farrel) ereilt. Für Elektra ist klar, der Daredevil ist Schuld am Tod ihres Vaters und sie macht sich auf um ihn zu Rächen, derweil macht sich Matt, im schicken Latexkostüm, auf, dem Kingpin mal ordentlich die Meinung zu geigen. Es kommt was kommen muss, ein grandioses Finale…
# Rock it baby…
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Anfangs war ich skeptisch ob Regisseur Steven Johnson es schaffen würde den recht unbekannten Superhelden aus dem recht großen Schatten all der Superhelden dieser Welt heraustreten zu lassen, zumal mit Ben Affleck nicht gerade die Männlichkeit in Person für die Rolle des blinden Kämpfers verpflichtet wurde doch die Rechnung geht auf und den Kinogänger erwarten 103 kurzweilige Minuten.
Dabei ist es nicht gerade die Handlung mit der Brian Helgeland (der sich für das Buch verantwortlich zeichnete) punktet, denn das ganze ist ein wenig konfus denn dadurch das, gelinde gesagt, jeder einmal jeden jagt, fehlt es an einer „klarer Linie“ die dem Zuschauer zur Orientierung gelten könnte. Dennoch ist das ganze recht dynamisch gestaltet was vor allem eins bedeutet: kurz weil, auch wenn man kaum leugnen kann das alles schon einmal irgendwo oder irgendwie da gewesen ist.
Besser gefällt mir da schon die Ausstattung, denn das Team um Johnson orientiert sich dabei eher an den ersten beiden Batmen streifen als am knallig bunten Spiderman, und damit an eher düsteren Bildern, was mir persönlich recht gut gefällt. Ebenso die wirklich gut in Szenen gesetzten Special Effekts und die beinahe schon hektisch wirkenden Schnitte mit denen Kameramann Ericson Core, dem Zuschauer kaum einen Anker auf der Leinwand gibt und so die schnellen und atemberaubenden Kämpfe unterstützt. Im Falle der ersteren, „sieht man immer wieder durch die Augen Matts und so erschließt sich dem Kinogänger recht schnell und deutlich wie das „Schallsystem“ funktioniert, mit dem unser Superheld sich auf dem laufendem hält. Diese Methode des „Einbeziehens“ gefällt und öffnet eine Art Beziehung zwischen Zuschauer und Devil, die Ben Affleck alleine leider nicht herzustellen vermag.
Schade eigentlich, denn als Anwalt gefällt Ben sicherlich nicht nur seiner „Gattin in spe“ sondern auch Mir, aber als Superheld ist er, ne Nummer zu luschig. Dennoch liefert Ben eine solide, aber leider nicht überragende Leistung ab und muss so wohl um sein rotes „Latexkostüm“ im potentiellen zweiten Teil bangen. Aber mal ehrlich um das wirklich grässliche und für einen Superhelden indiskutable Kostüm ist es eigentlich nicht schade. Doch zurück zum Rest der Crew, der macht seine Sache nämlich ebenfalls ordentlich und besonders Jennifer Garner alias Elektra macht einen Überzeugenden Eindruck, dem Collin Farrel und Duncan (bekannt aus „the green Mile“) als wirklich böse Bösewichte aber in nichts nachstehen.
Ein großes Kompliment möchte ich abschließend noch den Choreographen machen, denn die Kampfszenen sind wirklich durch die Bank sehenswert und tragen einen großen Anteil dazu das dem Daredevil nicht die Luft ausgeht. Ebenso der gute Soundtrack.
[Fazit]
Natürlich war das alles schon einmal da und natürlich wirkt das ganze hier und da, auch für eine Hollywoodproduktion, recht trashig, aber ich bitte euch, so müssen Comics sein. Schnell und Actionreich und von beidem hat unser „Schutzteufel“ wirklich genug. Das bei all den Special Effekts ein wenig an der Handlung gespart wird kann ich verkraften, denn diese ist dennoch dynamisch erzählt und kommt ohne etwaige Längen aus. Wer also auf kurzweilige „Action“ mit schnellen Schnitten und dunklen Bildern steht darf gerne das Kinoticket lösen. Alle anderen sollten es sich, zwar nicht zweimal überlegen, aber wenigstens mal in den Trailer reinschauen, um sich ein Bild vom „roten Rächer“ zu machen.
[unterm Strich bleibt]
Daredevil (Original - Daredevil)
USA 2003, 103 Minuten
FSK: 12
Regie: Mark Steven Johnson
Darsteller: Ben Affleck, Jennifer Garner, Michael Clarke Duncan, Colin Farrell, John Favreau, Joe Pantoliano u.a.
© der_dominator / Ende März 2003 - Empfehlenswert
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