Das Leben des David Gale (DVD) Testbericht

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ab 7,79
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Erfahrungsbericht von trampastheo

Fesselnder Thriller zur Todesstrafe

Pro:

Fesselnder Thriller mit überraschendem Ende, Gegenstand des Films, darstellerische Leistung von Kevin Spacey, Laura Linney und Kate Winslet, DVD Features: Todesstrafe in Texas und Making of, Preis der DVD

Kontra:

keine

Empfehlung:

Ja

Auch wenn öfters mal ein Film nicht den großen \"Push\" in Hollywood bekommt und auch wenn mal ein Film oftmals von den Kritikern abgewertet wird, so heißt das noch lange nicht, dass er auch nicht gut ist. Das gilt im Thriller das \"Leben des David Gale\" von Regisseur Alan Parker, in dem Kevin Spacey und Kate Winslet die Hauptrollen besetzen. Es handelt sich um einen fesselnden Thriller, der zwar nicht so bekannt wurde und dessen DVD-Preis für einen recht neuen Film (gekauft für 10 Euro im Karstadt) auf eine weniger interessante Filmhandlung und DVD schließen lassen würde, doch in diesem Fall war diese nicht gerechtfertigt. Sowohl Film, als auch DVD haben mich fasziniert!

Handlung
Vier Tage verbleiben dem ehemaligen Dozent David Gale (gespielt von Kevin Spacey) bis er hingerichtet werden soll. Gale, ein großer Gegner der Todesstrafe, hätte wohl niemals gedacht, dass er selbst irgendwann in der Todeszelle landen würde. Was war in seinem Leben geschehen? Seine bittere Geschichte, erzählt er aus dem Gefängnis aus, der Journalistin Elizabeth Bloom (gespielt von Kate Winslet). Sein Leben verlief eigentlich ganz normal ab. Er unterrichtete an der Uni, war glücklich verheiratet und gleichzeitig machte er sich dafür stark, um die Todesstrafe in Texas abzuschaffen. Alles änderte sich plötzlich, als eine Studentin ihn beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben. Obwohl die Anklage später fallen gelassen wird, ist der Ruf Gales dahin. Er verliert Job und Familie – er wird zum Alkoholiker. Die einzige Frau, die ihm weiterhin hilft, ist seine einstige Mitarbeiterin Constance (gespielt von Laura Linney). Genau diese Frau soll Monate später Gale vergewaltigt und ermordet haben. Gale beteuert seine Unschuld und Elizabeth Bloom scheint ihm zu glauben. Als die Journalistin auf eine heiße Spur kommt und ein Videoband in ihren Händen landet, beginnt sie einen Kampf mit der Zeit, um die Unschuld von Gale zu beweisen. Wird es ihr gelingen?

Filmkritik
\"Das Leben des David Gale\" gehört zu der Sorte Thriller, bei der man am Ende mit offenem Munde dastehen wird und versucht zu realisieren was wirklich passiert ist. Genau diese Kategorie von Thriller hat sich ja in den letzten Jahren durchgesetzt. Letztens, als ich den Film \"Identity\" mit John Cusack in der Hauptrolle anschaute, hatte ich genau das gleiche Gefühl. \"Das Leben des David Gale\" ist kein Film, der am Ende alles offen lässt, aber einer, der mit einem überraschenden Finale, ziemlich lange beim Zuschauer seine Spuren hinterlässt. In der Schule sagte man uns früher, man solle nach einem Film mit seinen Eltern über dessen Inhalt reden. Heute, im Erwachsenenalter, fühlt man sich innerlich gezwungen, solch einen bedeutenden Film zu analysieren. Da der Film auch ein sehr brisantes Thema anspricht - das der Todesstrafe in den Vereinigten Staaten - war ich vom ersten Moment intensiv in die Handlung des Thrillers vertieft. Persönlich gehöre ich zu den Gegnern der Todesstrafe und so konnte ich mich leicht im Film mit den Rollen des David Gale und der Constance Harraway identifizieren. Für Spannung ist in den 125 Minuten des Films allemal gesorgt. Da bis zum letzten Moment die Journalistin Elisabeth Bloom an einer heißen Spur ist, um zu beweisen, dass Gale vielleicht sogar unschuldig am Tod von Constance ist, bleibt die Spannung bis zur letzten Minute erhalten.

Die perfekte darstellerische Leistung von Kevin Spacey und Kate Winslet machen \"das Leben des David Gale\" sicherlich überragender, als es der Film von seiner fesselnden Handlung selbst schon ist. Bereits in „Seven“ war ich von Spaceys darstellerischer Leistung fasziniert, aber in das Leben des David Gale gelingt es ihm seines Allerbestes zu geben. Kate Winselt habe ich nach der Titanic eigentlich recht wenig vor der Kamera gesehen, doch sowohl von ihrer Schönheit, als auch von ihrem Talent her ist sie weiterhin sehr interessant. Die Ueberraschung des Films ist die wirklich sympathische Laura Linney in ihrer Rolle als Constance. Ihr Mitleid gegenüber den zum Tode Verurteilten Menschen und ihr Kampf, die Todesstrafe in Texas abzuschaffen, sind ergreifend. Linney hatte mich bereits als Schauspielern in \"Absolute Power\" (Clint Eastwood) überzeugt. Für Werbung sorgen im Film Tupperware und Fedex.

Die DVD und ihre Extras
Studio: Universal Studios
Freigegeben: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 125 Minuten
Bildformat: 2.35:1 anamorph widescreen
Tonformat: Deutsch und Englisch auf Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch, Englisch

Die Bild- und Tonqualität der DVD sind erster Klasse, so wie auch die zahlreichen Extras, die ich etwas unter die Lupe nehmen möchte:
Death in Texas, die Todesstrafe in Texas: Für mich ist diese Sequenz die interessanteste der DVD, denn sie geht auf die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten ein und vor allem im Staat, der in dieser Beziehung mit den Hinrichtungen an erster Stelle steht: Texas! In 26 Jahren (1976-2002) wurden in diesem Staat 290 Menschen hingerichtet! Virginia folgt mit 87 Vollstreckungen in dieser Zeit. Diese Sequenz beginnt mit diesen tragischen Zahlen, doch es geht mit emotionalen Bildern weiter. Bilder vom berüchtigten Huntsville im Osten von Texas, wo auch die meisten Hinrichtungen stattfinden, sind als nächstes dran. In über 9 Minuten kommen Menschen zu Wort, die sich gegen die Todesstrafe äußern, aber auch Menschen, die im Gefängnis von Huntsville arbeiten. Kevin Spacey, Laura Linney und Regisseur Alan Parker (der sich offen gegen die Todesstrafe ausspricht, obwohl er im Film versucht ein Gleichgewicht zwischen beiden Parteien zu halten), sind gegen Ende dieser Sequenz in Kurz-Interviews zu sehen.

The Making of David Gale: Das Making of zum Film hat mir gut gefallen, denn darin wird konkret auf das Script, die Drehorte und die brisanten Szenen des Films eingegangen. Erst spricht Alan Parker zu seinem Werk (über 200 Drehbücher hat er laut seiner Aussage gelesen, um diesen Film zu drehen), während sofort danach der Drehbuchautor zu Wort kommt. Das schönste von allen ist Kate Winslets Interview und ihre Aussage darin, mit der sie meint so gefesselt vom Drehbuch des Films gewesen zu sein, dass sie es sich ohne Pause durchgelesen hat, obwohl sie sich eigentlich zur gleichen Zeit um ihre kleine Tochter kümmern wollte! In diesen beiden Sequenzen der DVD kann man sich übrigens deutsche Untertitel einblenden lassen.

Die Musik zum Film: Regisseur Alan Parker spricht über die Musik zum Film, die von seinen beiden Söhnen, die Musiker sind, komponiert wurde. In den knapp fünf Minuten dieser Sequenz werden die Studioaufnahmen gezeigt, wo die hervorragende Musik zum Film entstand und die beiden Komponisten mit ihren Vater dürfen sich ebenfalls dazu äußern. Des Weiteren werden auf der DVD ein Audiokommentar von Regisseur Alan Parker, drei gelöschte Szenen (mit der Möglichkeit dazu den Audiokommentar vom Regisseur Alan Parker im Hintergrund zu hören), Poster-Konzepte und zwei Trailer zum Film angeboten.

Fazit
Mit einer besonders fesselnden Story, einem brisanten Thema wie es die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten weiterhin ist und einer Glanzbesetzung, ist \"das Leben des David Gale\" einer der besten Thriller, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Kevin Spacey und Kate Winselt sind überragend, während Laura Linney durch ihre Rolle für mich eigentlich die interessanteste Darstellung abgibt. Das Ende des Films ist sogar für den ausgefuchstesten Zuschauer unerwartet und überrascht! Die DVD zum Film, bietet eine Menge an Features an, von denen ich vor allem auf die Sequenz zur Todesstrafe in Texas hinweisen möchte, die uns alle zum Nachdenken bringen sollte.

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