Das Leben des David Gale (DVD) Testbericht

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ab 7,79
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Erfahrungsbericht von SVoigt3000

Todesstrafengegner in der Todeszelle!!!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wochenende = Kinozeit! Auch dieses Wochenende verbrachten also einige Freunde und ich im Kino – dieses Mal stand bei der Sneak Preview „Das Leben des David Gale“ auf dem Programm. Ob es sich gelohnt hat, dass wir erst um 23 Uhr ins Kino pilgerten, kann man in den nächsten Zeilen nachlesen...

-------STORY:-------
David Gale (Kevin Spacey) ist ein intelligenter Universitätsprofessor. Er hat 2 Bücher geschrieben, ist bei den Studenten beliebt und einer der führenden Todesstrafengegner. Aber David Gale wurde auch wegen Vergewaltigung einer Studentin angeklagt und sitzt nun auch wegen Mordes in der Todeszelle...

In vier Tagen soll das Urteil vollstreckt werden, vorher will David Gale der Journalistin Bitsey Bloom (Kate Winslet) aber noch ein Interview geben. Bitsey Bloom besucht Gale also im Todestrakt – zuerst von dessen Schuld überzeugt – doch dann bekommt sie an Gales Schuld ernste Zweifel. Gale erzählt ihr, wie er vom angesehenen Professor durch zum verurteilten Mörder geworden ist und beteuert immer wieder seine Unschuld.

Es ist ja wirklich merkwürdig, dass Gale – einst führender Gegner der Todesstrafe – nun selbst in der Todeszelle sitzt. Will man nur einen unangenehmen Gegner des Systems loswerden? Am Ende bleiben Bloom nur noch 24 Stunden, um Gales Unschuld zu beweisen...


-------KOMMENTAR:-------
In den Hauptrollen dieses Dramas mit Thrillerqualitäten findet man gleich zwei Hollywoodstars und großartige Schauspieler. Kevin Spacey darf bereits einen Oscar sein Eigen nennen und Kate Winslet wurde bereits für die begehrte Trophäe nominiert. Beide spielen ihre Rollen sehr gut und mitreißend. Besonders Kevin Spaceys Leistung ist es zu verdanken, dass der Film an keiner Stelle langweilig wird. Er gibt David Gale eine wirkliche Persönlichkeit und spielt den Fall vom beliebten Professor zum Alkoholkranken und späteren Todeszelleninsassen sehr gut.

Insgesamt wird der Film in 3 Rückblenden erzählt. An 3 Interviewtagen erzählt Gale Bloom nämlich seine Geschichte. Die Idee, diesen Film mit Hilfe von Flashbacks zu erzählen finde ich persönlich sehr gelungen, weil der Film sich schon allein dadurch von vielen anderen Filmen absetzt. Positiv bei der Erzählung ist auch, dass hier nicht mit dem erhobenen Zeigefinger gegen die Todesstrafe argumentiert wird. Der Film schildert – sehr neutral – die Ansichten von einigen Personen, die gerade zum Ende hin aber so fanatisch gegen die Todesstrafe vorgehen, dass sich eigentlich niemand mehr mit den Charakteren identifizieren kann. Trotzdem zeigt der Film, dass das System der Tötung von Mördern nicht ohne Probleme ist.

Gut finde ich auch, dass der Film mal ohne große Special Effects u.s.w. auskommt. Hier wird ohne großes Drumherum die Geschichte von David Gale erzählt. Dafür halte ich bei dem Film eine Alterbegrenzung von FSK 16 für äußerst angebracht. Der Film ist zwar nicht übermäßig spannend und Blut sieht man hier auch nicht besonders viel (eigentlich gar keins, glaube ich), aber dafür wird relativ ausführlich gezeigt, wie das Mordopfer mit dem Kopf in einer Plastiktüte und gefesselten Händen auf dem Fußboden mit liegt und mit dem Tod ringt. Ich habe mittlerweile 20 Jahre auf dem Buckel, aber diese Szene – sie wird ausführlich und mehrfach gezeigt – ließ mich trotzdem nicht unberührt und war nicht sonderlich schön anzusehen. Außerdem wird Gales Sex mit einer Studentin immerhin soweit und ausführlich gezeigt, dass es für einen 12-Jährigen sicher etwas viel wäre.

Ich möchte das Ende des Filmes hier nicht verraten, aber das ist dann doch zwar sehr überraschend und daher gut, aber auch etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen, sodass ich dem Film die Topbewertung verweigern muss. Schade, denn wäre das Ende realistischer, hätte dieser Film dank der guten Schauspieler sicher einer der Filme des Jahres werden können.


-------FAZIT:-------
Sehr gute Schauspieler mit einer interessanten, fesselnden und gut erzählten Story machen nur dann einen Topfilm, wenn das Ende entsprechend ist – und das ist hier leider nicht der Fall! Kurz: Topbewertung knapp verpasst.

34 Bewertungen