Das Versprechen (DVD) Testbericht

ab 3,58 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 03/2011
Auf yopi.de gelistet seit 03/2011
Erfahrungsbericht von w.gruentjens
Brillanter NIcholson nach Dürrenmatt
Pro:
Nicholson spielt den Polizisten, der sein Versprechen nicht einhalten kann, brillant.
Kontra:
Amerika als Handlungsort
Empfehlung:
Ja
Das Versprechen, einen Mädchenmörder zu finden, hätte er beinahe einlösen können, wenn der Gevatter nicht schneller gewesen wäre … Eine spannende Dürrenmatt-Verfilmung mit einem brillanten Jack Nicholson.
Kann man den Dürrenmatt-Stoff über den Mädchenmörder, der Schokolade-Igel verteilt, noch besser verfilmen, als es schon im Schwarz-Weiß-Film mit Fröbe und Rühmann geschehen ist? Ich habe es bisher für unmöglich gehalten; aber wir werden sehen:
INHALT
Kaum ist der erfahrene Polizist Jerry Black (Jack Nicholson) pensioniert, geschieht ein Sexualmord an einem Mädchen mit einem roten Mantel. Die Mutter des Mädchens ringt ihm das Versprechen ab, den Mörder zu finden. Ein geistig behinderter Indianer, der am Tatort gesehen wird, gibt, in die Enge getrieben, zu, der Mörder zu sein, erschießt sich dann aber unmittelbar danach.
Nun könnte er ja eigentlich zufrieden sein, aber sein Polizisten-Instinkt sagt ihm, dass der wirkliche Mörder noch lebt. Das ermordete Mädchen hat den Riesen, den Zauberer, der Igel verteilt – wie ihre beste Freundin berichtet -, gemalt, und der Mann sieht nicht aus wie der Indianer, und auch sein Auto ist ein Kombi, nicht ein Pick-Up.
Er stellt fest, dass es vor drei und vor 8 Jahren schon exakt den gleichen Sexualmord an blonden Mädchen mit roten Mänteln gegeben hat. Alle Mordplätze liegen an einem Dreieck, an dessen belebtester Stelle er sich eine Tankstelle kauft, um den Mörder anzulocken.
Dabei kommt ihm zu Hilfe, dass eine allein erziehende Mutter mit einem blonden Mädchen von ihrem Mann geschlagen wird und nicht mehr weiß, wohin. Er nimmt sie beide bei sich auf; zwischen Tankstelle und Straße wird eine Schaukel für das Mädchen aufgestellt.
Ein großer Mann spricht öfter an dieser Schaukel mit dem Kind …
QUALITÄT
Dürrenmatt war mit der alten Verfilmung – der Mörder (Gert Fröbe – toll - ) wird gefasst und alle sind wieder glücklich und die Welt ist heil – nicht zufrieden und gab „Das Versprechen“ in Auftrag, wenn man so sagen kann.
Während bei der alten Verfilmung der Mörder (Fröbe) im Mittelpunkt stand und Rühmann, den Polizisten, glatt an die Wand spielte, kommt hier im „Versprechen“ der Mörder nur als verkohlende Leiche vor; im Mittelpunkt steht völlig Jack Nicholson als der Polizist.
Die Figur, die von Rühmann wie ein lustiger Tatort-Kommissar gespielt wurde – was damals ja auch ganz natürlich schien -, bekommt bei Nicholson die Tragik, die sie wohl verdient und die sie wohl zeigen soll: die Tragik, ein Versprechen zu geben, alles dafür zu tun, Leben und Glück der Menschen, die man liebt, aufs Spiel zu setzen, den Mörder bis hin zum vereinbarten Zeit- und Treffpunkt zu locken und doch zu versagen, weil Gevatter Tod auch noch ein Wörtchen in der Angelegenheit mitreden wollte.
Die Regie von Sean Penn ist glänzend, die Kamera sehr subtil, feinfühlig, genau den Erfordernissen angemessen eingesetzt. Die Musik stört nie die Dialoge, und wenn sie bei ihnen mitwirkt, dann ganz zurückhaltend. Alles ist vom Feinsten, handwerklich perfekt und künstlerisch zugleich.
Aber all dies wäre nichts ohne die brillante schauspielerische Leistung von Nicholson. Wenn er misstrauisch ist, so spürt man das deutlich; ist er hinterhältig, sieht man es am Glitzern in den Augen und am Mundwinkel, und je mehr er sich der Lösung annähert, umso mehr wird er gleichzeitig tragisch, bis er schließlich schluchzend in sich zusammensinkt und immer wieder stammelt „Aber er (der Mörder) hat es doch versprochen!“; dann sieht man wieder den verbrennenden Mörder, dann wieder den immer mehr verzweifelten Nicholson, der nun sein Versprechen nicht mehr halten kann, und dem nun der krönende Abschluss seines Polizistenlebens verwehrt ist.
Ein hartes Kontra muss ich allerdings aussprechen: Der Film ist nicht nur von der Schweiz nach Amerika verlagert worden, sondern auf einem Kirmesbesuch wird die amerikanische Flagge im Übermaß gezeigt: Nein, Leute, Dürrenmatt ist kein amerikanischer Nationalist, bestimmt nicht!!
Wenn ich nun alles in die Waagschale werfe und mich frage: Ist die neue Verfilmung besser, dann muss ich trotz des Kontras sagen: Ja, ich muss es gestehen, auch wenn ich die alte Verfilmung ausgezeichnet fand: Diese ist besser!
FAZIT
Wer diesen Film sieht, der kann nicht nur einen brillanten Jack Nicholson genießen, nicht nur einen spannenden Thriller, der so gedreht ist, dass man ihn auch als reinen Unterhaltungsfilm sehen kann, sondern auch einen Dürrenmatt, der mir besser gefällt als der für Nicht-Schweizer oft holprig wirkende geschriebene Dürrenmatt.
Kann man den Dürrenmatt-Stoff über den Mädchenmörder, der Schokolade-Igel verteilt, noch besser verfilmen, als es schon im Schwarz-Weiß-Film mit Fröbe und Rühmann geschehen ist? Ich habe es bisher für unmöglich gehalten; aber wir werden sehen:
INHALT
Kaum ist der erfahrene Polizist Jerry Black (Jack Nicholson) pensioniert, geschieht ein Sexualmord an einem Mädchen mit einem roten Mantel. Die Mutter des Mädchens ringt ihm das Versprechen ab, den Mörder zu finden. Ein geistig behinderter Indianer, der am Tatort gesehen wird, gibt, in die Enge getrieben, zu, der Mörder zu sein, erschießt sich dann aber unmittelbar danach.
Nun könnte er ja eigentlich zufrieden sein, aber sein Polizisten-Instinkt sagt ihm, dass der wirkliche Mörder noch lebt. Das ermordete Mädchen hat den Riesen, den Zauberer, der Igel verteilt – wie ihre beste Freundin berichtet -, gemalt, und der Mann sieht nicht aus wie der Indianer, und auch sein Auto ist ein Kombi, nicht ein Pick-Up.
Er stellt fest, dass es vor drei und vor 8 Jahren schon exakt den gleichen Sexualmord an blonden Mädchen mit roten Mänteln gegeben hat. Alle Mordplätze liegen an einem Dreieck, an dessen belebtester Stelle er sich eine Tankstelle kauft, um den Mörder anzulocken.
Dabei kommt ihm zu Hilfe, dass eine allein erziehende Mutter mit einem blonden Mädchen von ihrem Mann geschlagen wird und nicht mehr weiß, wohin. Er nimmt sie beide bei sich auf; zwischen Tankstelle und Straße wird eine Schaukel für das Mädchen aufgestellt.
Ein großer Mann spricht öfter an dieser Schaukel mit dem Kind …
QUALITÄT
Dürrenmatt war mit der alten Verfilmung – der Mörder (Gert Fröbe – toll - ) wird gefasst und alle sind wieder glücklich und die Welt ist heil – nicht zufrieden und gab „Das Versprechen“ in Auftrag, wenn man so sagen kann.
Während bei der alten Verfilmung der Mörder (Fröbe) im Mittelpunkt stand und Rühmann, den Polizisten, glatt an die Wand spielte, kommt hier im „Versprechen“ der Mörder nur als verkohlende Leiche vor; im Mittelpunkt steht völlig Jack Nicholson als der Polizist.
Die Figur, die von Rühmann wie ein lustiger Tatort-Kommissar gespielt wurde – was damals ja auch ganz natürlich schien -, bekommt bei Nicholson die Tragik, die sie wohl verdient und die sie wohl zeigen soll: die Tragik, ein Versprechen zu geben, alles dafür zu tun, Leben und Glück der Menschen, die man liebt, aufs Spiel zu setzen, den Mörder bis hin zum vereinbarten Zeit- und Treffpunkt zu locken und doch zu versagen, weil Gevatter Tod auch noch ein Wörtchen in der Angelegenheit mitreden wollte.
Die Regie von Sean Penn ist glänzend, die Kamera sehr subtil, feinfühlig, genau den Erfordernissen angemessen eingesetzt. Die Musik stört nie die Dialoge, und wenn sie bei ihnen mitwirkt, dann ganz zurückhaltend. Alles ist vom Feinsten, handwerklich perfekt und künstlerisch zugleich.
Aber all dies wäre nichts ohne die brillante schauspielerische Leistung von Nicholson. Wenn er misstrauisch ist, so spürt man das deutlich; ist er hinterhältig, sieht man es am Glitzern in den Augen und am Mundwinkel, und je mehr er sich der Lösung annähert, umso mehr wird er gleichzeitig tragisch, bis er schließlich schluchzend in sich zusammensinkt und immer wieder stammelt „Aber er (der Mörder) hat es doch versprochen!“; dann sieht man wieder den verbrennenden Mörder, dann wieder den immer mehr verzweifelten Nicholson, der nun sein Versprechen nicht mehr halten kann, und dem nun der krönende Abschluss seines Polizistenlebens verwehrt ist.
Ein hartes Kontra muss ich allerdings aussprechen: Der Film ist nicht nur von der Schweiz nach Amerika verlagert worden, sondern auf einem Kirmesbesuch wird die amerikanische Flagge im Übermaß gezeigt: Nein, Leute, Dürrenmatt ist kein amerikanischer Nationalist, bestimmt nicht!!
Wenn ich nun alles in die Waagschale werfe und mich frage: Ist die neue Verfilmung besser, dann muss ich trotz des Kontras sagen: Ja, ich muss es gestehen, auch wenn ich die alte Verfilmung ausgezeichnet fand: Diese ist besser!
FAZIT
Wer diesen Film sieht, der kann nicht nur einen brillanten Jack Nicholson genießen, nicht nur einen spannenden Thriller, der so gedreht ist, dass man ihn auch als reinen Unterhaltungsfilm sehen kann, sondern auch einen Dürrenmatt, der mir besser gefällt als der für Nicht-Schweizer oft holprig wirkende geschriebene Dürrenmatt.
Bewerten / Kommentar schreiben