Das fünfte Element (VHS) Testbericht

ab 9,09 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
Erfahrungsbericht von wildheart
Sciencefiction der Extraklasse
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Eine wahre Meisterleistung lieferte Luc Besson (»Atlantis«, 1991) mit diesem schon als Klassiker des Sciencefiction zu bezeichnenden Streifens im Jahr 1997. Dabei überschreitet Besson Genregrenzen und nimmt alles mögliche gründlich auf die Schippe.
Inhalt
Eine krude, wilde Story tischt uns Besson auf: Alle fünftausend Jahre soll die Erde vom absolut Bösen heimgesucht werden. Die außerirdischen Mondoshawan, die aussehen wie übergroße maschinelle Gorillas, haben sich 1913 die vier Steine, die die Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft symbolisieren, unter den Nagel gerissen und einen Priester verpflichtet, das Wissen darum an seine Nachfolger weiterzugeben; doch um die Erde vor der Zerstörung zu bewahren, benötigt man ein mysteriöses fünftes Element, von dem niemand etwas zu wissen scheint.
Im Jahr 2259 schlägt dann die Stunde der Wahrheit. Eine riesige undefinierbare Masse treibt in rasender Geschwindigkeit auf die Erde zu; jede Waffe, die der Präsident (Tim Lister Jr.) auf das Objekt abfeuern lässt, vergrößert dessen Energie, anstatt es zu zerstören. Nur der Priester Cornelius (Ian Holm) scheint zu wissen, wie man die Zerstörung aufhält, und erzählt Mr. President von den vier Steinen.
Die Mondoshawan, die die Steine zur Erde bringen wollen, werden jedoch von anderen Außerirdischen angegriffen und vernichtet – nur eine gepanzerte Hand bleibt übrig, aus der bzw. aus deren hochkomplexer DNS die Wissenschaftler auf der Erde – man höre und staune – eine perfekte Frau mit roten Haaren zaubern: Leeloo (Milla Jovovich). Sie kann aus dem Labor fliehen, fällt in das fliegende Taxi von Korben Dallas (Bruce Willis) und nun beginnt die Jagd auf die vier Steine und die Suche nach dem geheimnisvollen fünften Element. Nicht nur der Priester, Leeloo und Korben aber sind hinter den Steinchen her. Auch der futuristisch gestylte Zorg (Gary Oldman) – unterwegs im Auftrag des Bösen – will sie in seine Hände bekommen, um alles Lebendige auf Erden zu vernichten ...
Inszenierung
Diese Geschichte ist der absolute Wahnsinn. Sie ist in vielerlei Hinsicht unlogisch und Besson tischt ein Märchen nach dem anderen auf. Doch das gerade macht den Reiz des Plots aus. Besson nimmt das Sciencefiction-Genre mit dessen eigenen Mitteln gründlich auf die Schippe. Und das vor dem Hintergrund einer Welt des 23. Jahrhunderts, die derart prachtvoll ausgestattet ist, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Kein Wunder, denn die Vorlagen für die Fassaden stammen von den französischen Comic-Zeichnern Jean-Claude Mézieres und Jean Giraud (»Moebius«). Die Kostüme entwarf kein anderer als Jean-Paul Gaultier. Mark Stetson (»Digital Domain«) sorgte für die Computereffekte.
Diese, fast märchenhaft anmutende Welt, wird von den eigentümlichsten Gestalten bevölkert, die man sich vorstellen kann. Etwa dem bösen Zorg, der aussieht, wie eine verhinderte Mischung aus Nero und Hitler. Von Leeloo, der Weltraum-Kauderwelsch sprechenden Schönheit mit ungewöhnlichen Kräften und Pumuckel-Kopf, dem Entertainer Ruby Rhod (Chris Tucker), der einer aufgemotzten, aber inhaltlich völlig leeren TV-Show der Gegenwart entnommen sein könnte, den außerirdischen Mangalores, die wie verhinderte Bulldoggen wirken, und nicht zuletzt allerlei Politikern und Militärs, die viel reden und sich sehr wichtig vorkommen, aber von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
Die Dialoge sprühen überwiegend vor Witz. In dieser phantastischen Welt, die den üblichen Kulissen aus Sciencefiction-Filmen so gar nicht ähnelt, hopsen, rennen, flüchten, schleichen, fliegen, sitzen, stehen, staunen die Handelnden – und jagen nach den ominösen vier Steinen; und sie tun dies auf eine sehr amüsante, das Genre so richtig durch und durch persiflierende Art. Wer hat in einem Sciencefiction schon einmal hochranginge Militärs in einem Kühlschrank eingefroren gesehen, in dem sie Korben nur verstecken wollte? Aber ich will nicht zu viel verraten. Das muss man selber gesehen und gekostet haben.
Schauspieler
Bruce Willis bleibt sich treu und passt doch so wahnsinnig gut in dieses Spektakel hinein. Milla Jovovich habe ich nie so süß und witzig gesehen; sie pendelt charakterlich hin und her zwischen dem kleinen, unschuldigen, schwachen Mädchen und der starken, intelligenten Frau aus der Zukunft, dass es eine Freude ist. Ian Holm mimt den lustigsten und sympathischsten Priester, den ich je zu Gesicht bekommen habe. Er springt durch den Film, als wenn es um sein Leben gehe – und da hat er (gemäß Plot) ja auch gründlich recht. Gary Oldman mit streichelndem »Hündchen« (Ausgabe: 2259, Mischung aus Chamäleon, Hund und grüner Kröte) ist so böse, dass er einem richtig ans Herz wachsen kann – mit überlanger, bis zum Kinn gestylter Hitlersträhne und Nerogehabe à la Peter Ustinov will er alles Leben zerstören und merkt nicht, dass er auch dazu gehört. Und dann ist da noch Chris Tucker (»Rush Hour 1 und 2«), der endlich mal den Film gefunden zu haben scheint, in dem er als absolute Nervensäge, die konsequent plappert und hinter Frauen her ist, aufgeht wie die Hefe im Teig – und eben nicht stört, sondern vorbildlich in das ganze Spektakel hineinpasst.
Auch die anderen Rollen sind gut besetzt, etwa Brion James, der General Munro mimt, als ob der »seiner Zeit«, sprich der Handlung, immer ein wenig hinterher ist und nicht so richtig begreifen kann, was eigentlich gespielt wird.
Fazit
Begeisterung hat mich gepackt. In diesem Film scheint alles zu stimmen – stimmt. Besson hat eine Mischung aus Sciencefiction, Liebesgeschichte, Heldenepos, Actionfilm und »Moulin Rouge«-Show vor barocker Bilderwelt hingelegt, die einem die Augen weit öffnet – und das in einer satirisch-komischen Weise, dass sich so mancher SF-Regisseur hinter seinem Sofa verstecken muss. Dabei wirkt der ganze Film zwar futuristisch, aber eben so fantastisch überdreht, dass man immer wieder zur Realität zurückgeholt wird – zur Realität so mancher Filme, deren Anti-Logik und deren Blödsinn einem in diesem Streifen offenbar wird.
Das fünfte Element
(The Fith Element)
USA, Frankreich 1997, 126 Minuten
Regie: Luc Besson
Hauptdarsteller: Bruce Willis (Korben Dallas), Gary Oldman (Jean-Baptiste Emanuel Zorg), Ian Holm (Vito Cornelius), Milla Jovovich (Leeloo), Chris Tucker (Ruby Rhod), Luke Perry (Billy), Brion James (General Munro), Tim »Tiny« Lister Jr. (Präsident Lindberg), Lee Evans (Fog)
© Ulrich Behrens 2002
(zuerst veröffentlicht in www.ciao.com unter dem Mitgliedsnamen Posdole)
Der Beitrag wurde nochmals eingestellt, weil er aufgrund der technischen Schwierigkeiten bei YOPI am 23.6. gelöscht wurde.
Inhalt
Eine krude, wilde Story tischt uns Besson auf: Alle fünftausend Jahre soll die Erde vom absolut Bösen heimgesucht werden. Die außerirdischen Mondoshawan, die aussehen wie übergroße maschinelle Gorillas, haben sich 1913 die vier Steine, die die Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft symbolisieren, unter den Nagel gerissen und einen Priester verpflichtet, das Wissen darum an seine Nachfolger weiterzugeben; doch um die Erde vor der Zerstörung zu bewahren, benötigt man ein mysteriöses fünftes Element, von dem niemand etwas zu wissen scheint.
Im Jahr 2259 schlägt dann die Stunde der Wahrheit. Eine riesige undefinierbare Masse treibt in rasender Geschwindigkeit auf die Erde zu; jede Waffe, die der Präsident (Tim Lister Jr.) auf das Objekt abfeuern lässt, vergrößert dessen Energie, anstatt es zu zerstören. Nur der Priester Cornelius (Ian Holm) scheint zu wissen, wie man die Zerstörung aufhält, und erzählt Mr. President von den vier Steinen.
Die Mondoshawan, die die Steine zur Erde bringen wollen, werden jedoch von anderen Außerirdischen angegriffen und vernichtet – nur eine gepanzerte Hand bleibt übrig, aus der bzw. aus deren hochkomplexer DNS die Wissenschaftler auf der Erde – man höre und staune – eine perfekte Frau mit roten Haaren zaubern: Leeloo (Milla Jovovich). Sie kann aus dem Labor fliehen, fällt in das fliegende Taxi von Korben Dallas (Bruce Willis) und nun beginnt die Jagd auf die vier Steine und die Suche nach dem geheimnisvollen fünften Element. Nicht nur der Priester, Leeloo und Korben aber sind hinter den Steinchen her. Auch der futuristisch gestylte Zorg (Gary Oldman) – unterwegs im Auftrag des Bösen – will sie in seine Hände bekommen, um alles Lebendige auf Erden zu vernichten ...
Inszenierung
Diese Geschichte ist der absolute Wahnsinn. Sie ist in vielerlei Hinsicht unlogisch und Besson tischt ein Märchen nach dem anderen auf. Doch das gerade macht den Reiz des Plots aus. Besson nimmt das Sciencefiction-Genre mit dessen eigenen Mitteln gründlich auf die Schippe. Und das vor dem Hintergrund einer Welt des 23. Jahrhunderts, die derart prachtvoll ausgestattet ist, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Kein Wunder, denn die Vorlagen für die Fassaden stammen von den französischen Comic-Zeichnern Jean-Claude Mézieres und Jean Giraud (»Moebius«). Die Kostüme entwarf kein anderer als Jean-Paul Gaultier. Mark Stetson (»Digital Domain«) sorgte für die Computereffekte.
Diese, fast märchenhaft anmutende Welt, wird von den eigentümlichsten Gestalten bevölkert, die man sich vorstellen kann. Etwa dem bösen Zorg, der aussieht, wie eine verhinderte Mischung aus Nero und Hitler. Von Leeloo, der Weltraum-Kauderwelsch sprechenden Schönheit mit ungewöhnlichen Kräften und Pumuckel-Kopf, dem Entertainer Ruby Rhod (Chris Tucker), der einer aufgemotzten, aber inhaltlich völlig leeren TV-Show der Gegenwart entnommen sein könnte, den außerirdischen Mangalores, die wie verhinderte Bulldoggen wirken, und nicht zuletzt allerlei Politikern und Militärs, die viel reden und sich sehr wichtig vorkommen, aber von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.
Die Dialoge sprühen überwiegend vor Witz. In dieser phantastischen Welt, die den üblichen Kulissen aus Sciencefiction-Filmen so gar nicht ähnelt, hopsen, rennen, flüchten, schleichen, fliegen, sitzen, stehen, staunen die Handelnden – und jagen nach den ominösen vier Steinen; und sie tun dies auf eine sehr amüsante, das Genre so richtig durch und durch persiflierende Art. Wer hat in einem Sciencefiction schon einmal hochranginge Militärs in einem Kühlschrank eingefroren gesehen, in dem sie Korben nur verstecken wollte? Aber ich will nicht zu viel verraten. Das muss man selber gesehen und gekostet haben.
Schauspieler
Bruce Willis bleibt sich treu und passt doch so wahnsinnig gut in dieses Spektakel hinein. Milla Jovovich habe ich nie so süß und witzig gesehen; sie pendelt charakterlich hin und her zwischen dem kleinen, unschuldigen, schwachen Mädchen und der starken, intelligenten Frau aus der Zukunft, dass es eine Freude ist. Ian Holm mimt den lustigsten und sympathischsten Priester, den ich je zu Gesicht bekommen habe. Er springt durch den Film, als wenn es um sein Leben gehe – und da hat er (gemäß Plot) ja auch gründlich recht. Gary Oldman mit streichelndem »Hündchen« (Ausgabe: 2259, Mischung aus Chamäleon, Hund und grüner Kröte) ist so böse, dass er einem richtig ans Herz wachsen kann – mit überlanger, bis zum Kinn gestylter Hitlersträhne und Nerogehabe à la Peter Ustinov will er alles Leben zerstören und merkt nicht, dass er auch dazu gehört. Und dann ist da noch Chris Tucker (»Rush Hour 1 und 2«), der endlich mal den Film gefunden zu haben scheint, in dem er als absolute Nervensäge, die konsequent plappert und hinter Frauen her ist, aufgeht wie die Hefe im Teig – und eben nicht stört, sondern vorbildlich in das ganze Spektakel hineinpasst.
Auch die anderen Rollen sind gut besetzt, etwa Brion James, der General Munro mimt, als ob der »seiner Zeit«, sprich der Handlung, immer ein wenig hinterher ist und nicht so richtig begreifen kann, was eigentlich gespielt wird.
Fazit
Begeisterung hat mich gepackt. In diesem Film scheint alles zu stimmen – stimmt. Besson hat eine Mischung aus Sciencefiction, Liebesgeschichte, Heldenepos, Actionfilm und »Moulin Rouge«-Show vor barocker Bilderwelt hingelegt, die einem die Augen weit öffnet – und das in einer satirisch-komischen Weise, dass sich so mancher SF-Regisseur hinter seinem Sofa verstecken muss. Dabei wirkt der ganze Film zwar futuristisch, aber eben so fantastisch überdreht, dass man immer wieder zur Realität zurückgeholt wird – zur Realität so mancher Filme, deren Anti-Logik und deren Blödsinn einem in diesem Streifen offenbar wird.
Das fünfte Element
(The Fith Element)
USA, Frankreich 1997, 126 Minuten
Regie: Luc Besson
Hauptdarsteller: Bruce Willis (Korben Dallas), Gary Oldman (Jean-Baptiste Emanuel Zorg), Ian Holm (Vito Cornelius), Milla Jovovich (Leeloo), Chris Tucker (Ruby Rhod), Luke Perry (Billy), Brion James (General Munro), Tim »Tiny« Lister Jr. (Präsident Lindberg), Lee Evans (Fog)
© Ulrich Behrens 2002
(zuerst veröffentlicht in www.ciao.com unter dem Mitgliedsnamen Posdole)
Der Beitrag wurde nochmals eingestellt, weil er aufgrund der technischen Schwierigkeiten bei YOPI am 23.6. gelöscht wurde.
27 Bewertungen, 6 Kommentare
-
29.09.2008, 19:38 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichsh lg Werner
-
06.09.2008, 00:40 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreichHallööööchen, ich wars nur...
-
20.03.2008, 14:39 Uhr von wir_2
Bewertung: sehr hilfreichdieser Film ist echt klasse. Milla Jovovich von ihrer besten Seite
-
21.10.2007, 14:08 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreichKlasse Film !!!!
-
29.09.2007, 21:46 Uhr von Puenktchen3844
Bewertung: sehr hilfreichEin ausführlicher Bericht. LG
-
14.12.2006, 12:07 Uhr von Sayenna
Bewertung: sehr hilfreichsh & Kuss :-)
Bewerten / Kommentar schreiben