Dead Man Walking (VHS) Testbericht

Kaum ein Film ist mir näher gegangen als "Dead man walking". Sister Helen Prejean (Susan Sarandon) begleitet den Todeskandidaten Matthew Proncelet (Sean Penn) durch die letzte Woche seines Lebens und seine Hinrichtung.
Der Zuschauer sieht den verzweifelten Kampf des Verurteilen um sein Leben (einschließlich der Ausschöpfung aller Rechtsmittel und einem Lügendetektortest) und eine (natürlich fingierte) Hinrichtung. (Der "echte" Matthew Proncelet (er hieß anders; aber der Film beruht auf einer wahren Geschichte) wurde übrigens auf dem elektischen Stuhl hingerichtet- das wollte man den Zuschauern denn wohl doch nicht zumuten).
Die Familie des Verurteilten wird ebenso gezeigt wie die der zwei Mordopfer, die über die bevorstehende Hinrichtung Genugtuung empfinden. Lediglich der Vater des einen Opfers wird am Ende ein wenig nachdenklich...
Sean Penn spielt mit dem Todeskandidaten ganz sicher keinen Sympathieträger. Proncelet wird als Rassist und brutaler Fiesling dargestellt, der im Angesicht des Todes dennoch Gefühle entwickelt und Reue zeigt. Die Nonne spielt in den letzten Tagen seines Lebens eine wichtige Rolle, indem sie Trost spendet und seiner Familie, so lange es eben geht, Hoffnung gibt.
Meiner Meinung nach zeigt dieser Film recht eindrucksvoll, das die Todesstrafe nichts mit Gerechtigkeit, sondern nur mit Rache zu tun hat. Am Ende verliert die Familie des Todeskandidaten genau so ein Kind wie die der Opfer.
Ein Film, der ganz sicher keine leichte Kost ist - ein zweites Mal werde ich mir ihn nicht anschauen. Er eignet sich nicht für einen Videoabend bei Chips und Bier - es sei denn, man hat ein Gemüt wie ein Fleischerhund.
PS: TODESSTRAFE IST MORD!!!