Deep Blue - Entdecke das Geheimnis der Ozeane (DVD) Testbericht

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ab 7,27
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Erfahrungsbericht von Caitriona

Nemo - gesucht und nicht gefunden!

Pro:

beeindruckende Bilder, tolle Musik

Kontra:

zu wenig Kommentare, nicht unbedingt für Kinder geeignet

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich in diversen Zeitschriften so viele positive Berichte über den Dokumentarfilm „Deep Blue“ gelesen hatte, wollte ich diese angeblich so beeindruckende Reise ins Meer auch im Kino erleben.

Doch zuerst einmal die wichtigen Fakten zum Film:

Länge: 90 min.
Regie: Alastair Fothergill, Andy Byatt, Martha Holmes
Sprecher: Frank Glaubrecht
Musik: George Fenton, von den Berliner Philharmonikern eingespielt
FSK: ab 6 Jahre
Hintergrund: Zwanzig spezialisierte Kamerateams belichteten mehr als 7000 Stunden Filmmaterial, besuchten im Laufe von fünf Jahren mehr als 200 Drehorte auf der ganzen Welt und sind in gepanzerten Mini-U-Booten bis zu 5000 Meter tief getaucht. BBC produzierte daraus die international erfolgreiche TV-Serie The Blue Planet. Die spannendsten Szenen, schönsten Bilder und besten Highlights des Filmmaterials kommen nun als 90-Minütiger Kinofilm in unsere Kinos.

*** Inhalt ***

Es ist schwierig die genaue Handlung zu beschreiben, da es diese direkt eigentlich nicht gibt. Die einzelnen Episoden sind mehr oder weniger zusammenhanglos. Die Reise durch die verschiedenen Ozeane geht von der Meeresoberfläche (Delphine und Orcas) wieder in die Luft (Albatrosse bei der Jagd nach Fischen).
Weiter geht es zu einem Korallenriff, wo das Leben erst bei Tag und dann bei Nacht gezeigt wird.
Wir beobachten Eisbären beim Schwimmen und bei der Futtersuche. Rochen, Schildkröte und weitere schöne Frische schwimmen majestätisch durchs Meer.
Danach tauchen wir in die dunklen Tiefen des Meeres, wo es eindrucksvolle und seltsame Tiere gibt. Nach einem Blick auf die Untiefen des Marianne-Grabens geht die Reise wieder in die hellen sonnendurchfluteten Meeresbereiche. Wieder werden die hüpfenden und springen Delphine gezeigt. Der Film endet nach einer beeindrucken Jagd verschiedener Fischarten in einem Fischschwarm und dem Blick auf einen Grauwal.

Ich habe den Inhalt nur sehr grob wiedergegeben und möchte euch nun die Szenen beschreiben, die mir am besten gefallen haben bzw. mich am meisten beeindruckt haben:

Korallenriff bei Nacht: in dem dunklen Wasser verstecken sich nachts die Fisch in kleinen Höhlen und Vorsprüngen. Denn in der Nacht kommen Haischwärme und warten auf ihr Essen.
Zuerst ziehen die Haie durch das Korallenriff, ohne dass man einen anderen Fisch sieht. Dann zeigt die Kamera einen grün gepunkteten Fisch, der unvorsichtigerweise von einem Versteck ins andere huschen will. Doch stürzt sich der Haischwarm darauf und der kleine Fisch verschwindet zwischen den zuckenden Haien und aufgewirbeltem Sand. Eine sehr spannende Szene.

Pinguine: diese Tiere mag ich generell schon sehr gerne. Sie werden gezeigt, wie majestätisch und elegant sie schwimmen. Danach katapultieren sie sich in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit mit einem großen Sprung aufs Eis, wo sie schließlich ihre lange Wanderung beginnen. Es hat mir sehr gut gefallen, wie unterschiedlich die Tiere sich erst im Wasser und dann auf der Erde bewegen.

In den dunklen Tiefen: da waren Bilder von Tieren dabei, die ich so nie gesehen habe. Dort wo kein Sonnenstrahl hinkommt, schwimmen bunte phosphorisierende Tierchen in den wildesten abstrakten Formen. Ein Tier bestand aus 2 großen Augen und einer mit kleinen Kugeln – Eiern? - gefüllten Blase. Dieses Tier schwamm nicht, sondern wurde wie ein Luftballon von den Wasserströmungen recht ungezielt hin und herbewegt.

Jagd: sehr interessant war auch das Jagdverhalten der Killerwale zu beobachten. Eine Episode zeigt die blutige Jagd nach Seelöwenjungen. Am Ende spielt der Wal damit wie eine Katze mit der Maus, Er schleudert den Seelöwen hoch in die Luft, fängt ihn dann wieder und wirft ihn wieder hoch, bis der Seelöwe vom Aufprall auf das Wasser schon halb zerfetzt ist. Eindeutig nichts für schwache Nerven. Eine weitere blutige Jagd machen 3 Killerwale auf einen jungen Grauwal. Das ist sehr spannend und auch etwas traurig, als am Ende der Mutterwal ohne das tute Kalb weiterziehen muss.


*** Musik/ Kommentar ***

Der Kommentar ist nur sehr spärlich und nicht sehr informativ. Die einzelnen Tierarten werden nicht vorgestellt und das Verhalten der Tiere in den jeweiligen Situationen nicht weiter erläutert. Manchmal ist das schade, in anderen Szenen besser, weil sich der Zuschauer so besser auf die Bilder einlässt. Die Stimme des Sprechers ist angenehm ruhig und neutral, was sehr gut passt.

Die Musik ist einzigartig gut und passt zu den jeweiligen Situationen. Zusammen mit den Bildern ist es eine wirklich gute Komposition. Die klassische Musik ist langsam bzw. schnell, laut bzw. leise, lustig bzw. traurig immer passend zu den Bewegungen der Tiere.
Ich überlege mir schon, den Soundtrack zu holen, weil es mir so gut gefallen hat.


*** Bilderwirkung ***

Diesen Film auf einer großen Leinwand zu sehen ist wirklich atemberaubend. Vieles ist faszinierend und auch fremdartig. Die Kamera ist immer mitten im Geschehen. Das ist eine Perspektive wie sie sonst wohl nur Taucher erleben.
Die blaue Atmosphäre hat auf mich einen sehr beruhigenden Einfluss gehabt. Ich war sehr entspannt, abgesehen von den spannenden und blutigen Jagdszenen.
Die Tiere schwimmen mit dem Zuschauer oder um ihn herum. Teilweise waren sie zum Anfassen nahe.


*** Kritik ***

Grundsätzlich hat mir der Film sehr gut gefallen. Er war nicht so, wie ich typische Dokumentarfilme kenne, da es durch den Sprecher nur sehr spärliche Informationen gab. Es sollte den Zuschauer mehr unterhalten als belehren und informieren. Diese ist den Filmmachern auf jeden Fall gelungen.
Interessant fand ich die Auswahl der einzelnen Szenen: obwohl so viele Stunden Bildmaterial vorhanden war, wurden insgesamt 3 Episoden mit Delphinen gezeigt. Die waren am Anfang noch süß, aber sie zum dritten Mal beim Springen und Hüpfen zu sehen, fand ich nicht so spannend.
Des Weiteren gab es 2 Episoden wo gezeigt wurde, wie ein Fischschwarm von anderen Fischen und Vögeln gejagt und aufgefressen wurde. Beim ersten Mal fand ich das noch sehr spannend, das zweite Mal war einfach nur eine Wiederholung mit anderen Fischen an einem anderen Ort.

Ich hätte mir da mehr Abwechslung vorgestellt und wollte mehr unbekannte Fische sehen.

Dafür fand ich die Aufnahmen in dunklen Meerestiefen umso beeindruckender. Diese lustigen bunten, blinkenden Tierchen sind wirklich erstaunlich. Zumal in diesen Bereichen bisher wenig erforscht wurde.


*** Fazit ***

Wer sich für Meere und seine Bewohner interessiert, sollte sich den Film auf jeden Fall im Kino anschauen. Denn auf einer großen Leinwand ist das allemal beeindruckender als im Fernsehen.

Was ich jedoch nicht so ganz verstehe ist der FSK von 6 Jahren. Mit uns im Kino waren viele kleine Kinder, die im Laufe des Films sehr unruhig wurden und sich vieles von ihren Eltern erklären lassen mussten bzw. die vor lauter Langeweile mit Popcorn warfen oder gegen unsere Sitze traten. Daher empfehle ich allen Eltern nicht mit kleinen Kindern in diesen Film zu gehen.

Abgesehen davon ist der Film ein toller Augenschmaus und man geht vom Kino nach Hause mit dem Wunsch direkt einen Tauchschein zu machen, um noch mal in diese schöne blaue reich bevölkerte Welt reinschauen zu können.

Ich vergebe daher 4 (See-) Sterne.



Caitriona (für Yopi und Ciao)

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