Deep Impact (DVD) Testbericht

Der meiner Meinung nach vielleicht am meisten unterschätzte Film des Jahres 1998. Kurze Zusammenfassung: Der Hobby-Astronom Leo Beidermann entdeckt eines Nachts am Himmel über Nordamerkia einen unbekannten Stern. Nach näherer Untersuchung stellt sich der vermeintliche Stern als 11 Kilometer langer Asteroid heraus, der auf direktem Kurs zur Erde ist. Leider leistet sich der Astronom Wolf, der den Asteroiden identifiziert hat, bei seiner Fahrt zur NASA um den Asteroiden zu melden, einen kleinen Fahrfehler mit seinem Geländewagen und kommt von der Strasse ab. Da sag nochmal einer telefonieren beim Autofahren ist nicht gefährlich. Seis wie es ist, die NASA bemerkt den Asteroiden mit einem Jahr Verspätung und ein Jahr bevor er auf der Erde aufschlägt. Die US-Regierung hat im geheimen schon Vorsorgepläne gemacht, und zusammen mit den Russen ein ziemlich großes Raumschiff mit experimentellem Antrieb gebaut. Aber dazu später mehr... Weiter zum 2. Nebenplot: Die ziemlich unerfolgreiche Journalisten Jenny Lerner (arbeitet übrigens bei MS*BC, hehe) ist einem merkwürdig erscheinenen Rücktritt des US-Finanzministers auf der Spur, die offizielle Version der Regierung lautet, dass der Minister aufgrund seiner kranken Frau zurücktritt. Nach nachhaltiger Recherche erfährt die gute Jenny, dass die ganze Sache mit dem Minister etwas mit einer Frau namens Ellie zu tun hat, sie vermutet eine Affäre des Präsidenten die der Finanzminister auf sich genommen haben soll, um den Präsidenten zu decken. Hartnäckig wie sie ist, forscht Jenny weiter und findet heraus das es sich bei "Ellie" garnicht um eine Frau handelt sondern um (tada): E.L.E.= EXTINCTION LEVEL EVENT! (hui). Mit dieser Entdeckung im Hinterkopf verfolgt Jenny die Story weiter und wird direkt vom FBI abgefangen. Doch nicht nur das, der PRÄSIDENT der USA, gespielt von Morgan Freeman (jawoll, ein Afro-Präsident), gewährt Jenny eine kleine Audienz. Dabei kommt raus, dass die Regierung die Sache mit dem Asteroiden zum Schutze der Bevölkerung geheimhalten wollte, bis der Staatshaushalt veröffentlicht wird (weils da ja eh rauskommt, weil man ja geheime Projekte immer im Staatshaushalt angibt als Weltmacht .-)). Dafür das Jenny die Klappe hält bis die Regierung den Knüller veröffentlicht, bekommt sie auf der offiziellen Pressekonferenz die erste Frage an den Präsidenten. DEAL! Gesagt, getan, auf der Pressekonferenz ein paar Tage später, verkündet der Präsident nun das halt der Asteroid auf dem Weg zur Erde ist, blah blah blah. Damit kommen wir zurück zu dem Raumschiff, das die USA und die Russland zusammen gebaut haben. Der Name des Schiffs ist mir gerade irgendwie entfallen. Jedenfalls hat es den experimentellen ORION Antrieb, der es möglich macht, den Asteroiden abzufangen und auf ihm 4 Atomsprengköpfe zu installieren die ihn vaporisieren sollen. Die Besatzung des Raumschiffs besteht aus einer zusammengewürfelten Truppe aus US-Astronauten und einem Russen. Mit dabei auch ein NASA Veteran, der als letzter Mensch auf dem Mond gewesen ist (sein soll getan hat). Also gehts los, und während die Welt auf den Ausgang der Mission wartet, klettert Jenny die Karriereleiter hoch, angetrieben von ihrem kleinen Auftritt bei der Pressekonferenz. So kommt es dazu das sie bei MS*BC, den Verlauf der Mission moderieren darf. Die Mission hat ein ziemlich kleines Zeitfenster, weil sich der Asteroid um seine eigene Achse dreht und man auf ihm nur im Schatten arbeiten kann, weil die Sonne explosionsartige Gasausbrüche auf dem Teil auslöst. Natürlich wird es knapp und so kommt es dazu das ein Besatzungsmitglied von einem Gasausbruch ins All geschleudert wird. Ein zweiter Astronaut schaut unglücklicherweise ohne seinen Blendschutz direkt in die Sonne und erblindet dabei. Der Rest kann sich retten (das relativiert sich nachher eh alles) und man tritt die Reise zurück zur Erde an. Tja, mit den 4 Atomsprengköpfen im Inneren des Asteroiden, setzt man zur Sprengung an und siehe da! es klappt natürlich nicht richtig, anstatt den Asteroiden pulverisieren wird er nur in einen kleinen und einen großen Astroiden geteilt, die beide weiterhin exakt Richtung USA unterwegs sind. Die USA und Russland versuchen dann mit Atomraketen die Asteroiden zu stoppen, was auch fehlschlägt (doh!). Tja, schlecht siehts aus, aber Mr. President hat noch ein Ass im Ärmel, er hat in der Zwischenzeit in den Sandsteingebirgen von Schiessmichtod (irgendein drive-thru Staat der USA), eine "Arche" errichten lassen, die genau 2 Mio Menschen Schutz vor der einschlag der jetzt 2 Astroiden gewähren soll. 200.000 Leute sind schon fest eingeplant, und der Rest wird durch eine Lotterie bestimmt (na endlich mal nen wirklicher Jackpot zu gewinnen!). Der Entdecker Leo Beidermann (übrigens 16 Jahre alt) und seine Familie werden natürlich ausgewählt für die Rettung. Dumm nur das Leo's kleine Freundin aus der Nachbarschaft nicht ausgewählt ist, also beschliessen die beiden, das sie heiraten sollten, weil dann gehört Sarah (die freundin) ja zur Familie! Tolle Idee, also wirds gemacht. Problem: Nachdem die beiden geheiratet haben, und die Armeebusse die Beidermanns abholen wollen kommt es zu einer kleinen Komplikation, denn Sarah's Eltern stehen nicht auf der Liste. Sarah beschliesst bei ihren Eltern zu bleiben, also fährt Leo mit seiner Familie los in die "Arche". Dort angekommen, will er gleich wieder weg, klar, um Sarah zu holen. (komisch das es ihm erst jetzt einfällt und nicht als er noch direkt NEBEN IHR STAND!) Auf gehts also zurück... in der ZWischenzeit bricht im Rest der Welt Anarchie aus, die Polizei, Feuerwehr, etc, erscheint ja auch nicht mehr zum Dienst, also was solls! Da der kleinere Asteroid im Atlantik einschlagen wird, macht sich die gesamte Ostküste Amerikas auf nach Westen, natürlich alle auf einmal, als folglich: SUPERSTAU! Leo erreicht seine Nachbarschafft, stellt aber fest das alle schon abgehauen sind, also schnappt er sich kurzerhand das Motorrad von Sarahs Vater um sie zu suchen. Erstaunlicherweise findet er sie auch, mitten auf einem total verstopften Highway, das nenn ich Glück. Sarah's Eltern entscheiden in Sekundenbruchteilen, das es für Sarah besser ist mit Leo und seinem Motorrad zu flüchten, und schieben den beiden auch noch Sarah's Baby-Bruder zu, und so gehts los nach Westen in die Berge, weil wegen der Flutwelle die ja bald am Start is. Kommen wir nochmal zurück zu Jenny Lerner, sie sitzt immer noch im Studio und moderiert die ganze Sache. Leider ist der MS*BC Hubschrauber nur für 6 Personen ausgelegt und im Gebäude sind 8, also werden Strohhalme gezogen. Jenny darf mit, ihre Kollegin incl. kleines Kind nicht. Drama Drama, Jenny entscheidet, das sie lieber mit ihren Vater sterben will (doh!) als mit dem Hubschrauber in die Sicherheit zu fliegen und gibt ihren PLatz an ihre Kollegin ab. Also ab zu ihrem Dad, der am Strandhaus der Familie auf die Flutwelle wartet. Jenny's Mutter hat sich, weil sie nicht ausgewählt wurde, schon früher im Film das Leben genommen, erwähnenswert wäre hier auch das ihr Mann also, Jenny's Vater, sich von ihr getrennt hat (als sie noch lebte mein ich) und mit Chloe, Jenny's Stiefmutte, zusammen war. Die hat sich im anngesicht eines bevorstehenden Armageddon (hehe) aber auch gedacht, scheiss drauf, ich fahr zu Mama. Also is Jenny's Vater allein, die beiden hatten sich verkracht, weil wegen der ganzen Trennungsgschichte, und versöhnen sich jetzt wieder am Strand, und die beiden warten da dann zusammen auf die Flutwelle. Tja, wo waren wir, ach ja, der erste (kleine) Asteroid stürzt auf die Erde, in den Atlantik. Die entstehende Flutwelle versenkt halb Amerika , inclusive Jenny und ihren Daddy (ziemlich coole Szene!). SO, ähm, ja, Leo und Sarah und Baby sind immer noch auf dem Motorrad, und kesseln Richtung Gebirge, kurz gesagt sie schaffen es der Flutwele zu entkommen. RÜckblende ins All: die Astronauten auf dem Raumschiff haben immer noch 4 Atomsprengköpfe und entdecken eine "Höhle" in dem noch rumfliegenden großen Asteroiden, und siehe da, sie entscheiden sich, mit Mann und Maus in besagte Höhle zu crashen um den Asteroiden in die Luft zu jagen. Erstaunlicherweise gelingt dieser suizide Plan und zerbröselt den noch übrigen Asteroiden. Fazit: Halb Amerika Land unter, und Rest gerettet. Arche überflüssig. Tja scheint so als wenn sich Jenny's Mutter umsonst umgebracht hat, allerdings is das ja ziemlich egal, da ihre gesamte Familie irgendwie den Freitod gewählt hat. Endszene: Mr. Präsident verkündet den Wiederaufbau der versunkenen Städte. Happy Joy.

Meinung:
Cool! Der Film is meiner Meinung nach um Längen besser als "Armageddon", der quasi-konkurrenz-Film aus dem selben Jahr. Auch wenn Armgeddon mit dem höheren Budget aufwarten kann, und mit Bruno Willis, und sonstnoch so viel Stars, dieser Film ist einfach besser! Die Charaktere sind besser ausgearbeitet, man bekommt auch nicht den Eindruck das Deep Impact im Auftrag der Moralbehörde der USA entstanden ist, auf fanatischen pro-Amerikanismus wird weitgehend verzichtet. Die Story, wenn auch nicht ganz logisch (siehe Leo's komische Rettungsaktion oben), ist gut gemacht, und hat viele Nebenplots, die man aber gut verfolgen kann. Der Film wirkt auch um einiges realistischer, als vergleichbare Produkte, auch wenn zugegebenermassen ein ORION Antrieb und suzidal veranlagte Astronauten eher der seltene Fall sind.

Effekte:
Für '98 wirklich echt nicht übel :-) Wenn auch nicht so überladen mit Effekten wie Armageddon (seufz), sind sie doch technisch auf Höchststand. Die Szenen in denen der Asteroid einschlägt und die Flutwelle kommt... unübertroffen in der Katastrophenfilmgeschichte! Beispiel: Jenny und Daddy stehen am Strand, warten auf die Flutwelle. Das Meet zieht sich locker mal paar Kilometer zurück, als wenn einer den Stöpsel gezogen hat, cool! Eine 300 Meter hohe Wasserwand türmt sich auf und reisst diverse Städte mit sich, incl. New York. Wirklich nice :) Schauspieler:
Nicht die allererste Hollywood Riege, aber trotzdem sehr gut. Naja Elijah Wood als Leo Beidermann kann man nach Herr der Ringe wirklich nicht mehr ernstnehmen, ich seh immer nur den kleinen Hobbit :) Mario Adorf als Jennys Vater, hehe der gute Mario, spricht sich in der deutschen Version selber :) Morgan Freeman als der US-Praesi.. der beste Praesident seit Jahren >) tja, das wars mit den bekannteren... die anderen sind aber auch net schlecht...

Story:
Spannend vom Anfang bis zum Ende, wenn auch etwas vorhersehbar. Dennoch ein paar gute Wendungen in der Geschichte.

Wertung:
7 von 10 Punkten auf der gSUS Skala!