Der Anschlag (DVD) Testbericht

D
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ab 6,31
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Erfahrungsbericht von rider-of-apocalypse

Die Summe aller Ängste

Pro:

s. Text

Kontra:

s. Text

Empfehlung:

Ja

TOM CLANCY zählt seit längerer Zeit zu meinen bevorzugten Autoren und viele seiner Romane sind auch verfilmt worden (JAGD AUF ROTER OKTOBER, DIE STUNDE DER PATRIOTEN, ...), wobei mir die Filme immer erstaunlich gelungen schienen.
Die DVD zu einem weiteren Film, der auf einem Roman TOM CLANCYS basiert, mache ich nun zum Thema meines heutigen Beitrags und der Titel dieses Films lautet DER ANSCHLAG.
„Die Summe aller Ängste“ ist übrigens keine von mir willkürlich gewählte Überschrift für meinen Beitrag, sondern der deutsche Titel des dem Film zugrundeliegenden Romans, der heute auch unter dem Filmtitel DER ANSCHLAG im Handel zu finden ist.



STORY
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1973
Nach einem Angriff arabischer Truppen auf Israel steigt ein mit einer Atomwaffe bestücktes Kampfflugzeug auf, das jedoch abgeschossen wird und an der Absturzstelle in der Wüst ein Vergessenheit gerät.

2002
Einige Araber finden die Atomwaffe und in Unwissenheit, um was es sich bei ihrem Fund handelt, verkaufen sie diese zu einem Spottpreis an den Waffenhändler Olsen, der diese Atomwaffe wiederum an den österreichischen Nationalsozialisten Dressler verkauft, der die Waffe dazu benutzen will, einen Krieg zwischen den USA und Russland provozieren will.
Etwa gleichzeitig stirbt der russische Präsident und sein Nachfolger Nemerow gilt allgemein als Hardliner, was die Pläne Dresslers noch zu begünstigen scheint und ein vom russischen Präsidenten angeordneter Giftgasangriff auf die tschetschenische Stadt Grosny stützt seinen Ruf als Hardliner.
Währenddessen gelingt es Dressler mit Hilfe von ukrainischen Atomwissenschaftlern (über deren Verschwinden sowohl CIA, als auch KGB rätseln) zu modifizieren und in die USA zu bringen, wo sie in einem voll besetzten Stadion in Baltimore detoniert.
Die amerikanische Führung vermutet hinter diesem atomaren Anschlag einen Angriff der Russen und in dieser Annahme werden sie durch einen (fingierten) Angriff auf einen Flugzeugträger noch weiter bestärkt, was zur Folge hat, dass man sich nun auf einen Gegenschlag vorbereitet und so scheint ein Krieg zwischen den beiden Supermächten unausweichlich.
Einzig CIA-Agent Jack Ryan erkennt, dass es nicht die Russen waren, die für diesen Angriff/Anschlag verantwortlich waren, nur muss er dies auch beweisen, bevor es endgültig zum Kriegsausbruch kommt.



ANMERKUNGEN
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TOM CLANCY schrieb die Romanvorlage zu DER ANSCHLAG bereits im Jahre 1991 und so waren aufgrund der politischen Ereignisse in den 90er Jahren auch mehrere Abweichungen von eben dieser Romanvorlage erforderlich, wovon allerdings hauptsächlich die politischen Hintergründe betroffen waren.
Allerdings weicht der Film auch in vielen anderen Punkten vom Roman ab. So ist Jack Ryan im Roman bereits seit längerer Zeit nicht mehr lediglich ein mehr oder weniger unbedeutender Historiker/Analytiker im Dienste der CIA und auch müßte er, wenn man die vorhergehenden Verfilmungen (und auch die Romanvorlage) betrachtet auch deutlich älter sein, als im Film dargestellt.
Leider hält sich der Film dann aber genau da an die Romanvorlage, wo es eigentlich unpassend ist, nämlich bei den Folgen der Detonation der Atombombe. So scheinen mir die Folgen der Detonation als viel zu gering (beispielsweise hält sich Jack Ryan häufig und scheinbar ohne Folgen in der verseuchten Umgebung des Detonationsortes auf und kann sogar Handy und Notebook benutzen). Dies mag im Roman noch glaubwürdig klingen, da hier die Anschlag dahingehend mißlingt, dass die Bombe nicht vollständig detoniert und nur einen begrenzten Schaden anrichtet, im Film scheint es fast eine nukleare Detonation zu verharmlosen.
Das die zahlreichen und meist ausführlichen technischen Details, die TOM CLANCY in seinen Romanen gerne anführt im Film keine Verwendung finden können scheint mir logisch, dafür wurde die Story aber etwa actionreicher dargestellt als im Roman.
Dies soll an Kritik aber weitestgehend reichen, denn wenn man den Roman nicht kennt, bietet DER ANSCHLAG von der ersten Minute an ein (trotz der genannten Kritik) erschreckend reales Szenario, in dem insbesondere der Gedanke, dass eine Atomwaffe in die Hand von Extremisten/Terroristen gerät gleichermaßen erschreckend und beängstigend wirkt und dabei auch durchaus denkbar scheint.
Auch baut der Film von Beginn an Spannung auf, die sich bis zum Finale stetig steigert und so bemerkt der (romanunkundige) Zuschauer die gelegentlichen Logikmängel nicht in einem störenden Umfang und auch die recht temporeiche Inszenierung trägt dazu bei, dass diese Mängel mehr oder weniger untergehen.
Die schauspielerische Leistung der Akteure ist sicher sehr gut, auch wenn beispielsweise Morgan Freeman kaum nennenswert gefordert wird. Allerdings hätte ich mir für die Rolle des Jack Ryan auch in dieser Verfilmung Harrison Ford gewünscht, der den Jack Ryan bereits zwei mal sehr glaubwürdig verkörpert hat und auch bei der Figur des John Clark, die von Liev Schreiber sicher sehr gut verkörpert wurde, hätte ich lieber das mir in dieser Rolle bekannte Gesicht von Willem Dafoe gesehen. Dies soll aber die zweifellos souveräne Leistung der Schauspieler schmälern, sondern resultiert wohl daraus, dass es mir, der ich alle „Jack Ryan Filme“ gesehen (und auch gelesen) habe, hier ein neues Gesicht (bzw. neue Gesichter) einfach etwas suspekt scheint/scheinen.



DVD
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Neben dem Film mit seiner Spielzeit von etwa 119 Minuten, der sowohl in deutscher, als auch in englischer Sprache und mit englischen, deutschen und türkischen Untertiteln abgespielt werden kann und in 17 zweckmäßig gewählte Kapitel unterteilt ist, umfasst die DVD auch noch Kommentare von Regisseur, Kameramann und Tom Clancy sowie einige visuelle Effekte und den original Kinotrailer. Mit diesem (nicht besonders umfangreichem) Bonusmaterial und lediglich zwei Sprachversionen und drei anwählbaren Untertitelsprachen kann die Ausstattung der DVD DER ANSCHLAG allenfalls als durchschnittlich bezeichnet werden, wobei der Kommentar des Autoren aber noch ein Highlight innerhalb des Bonusmaterials darstellt.
Die Bildqualität würde ich als sehr gut bezeichnen, wenn es sich um eine VHS-Kassette handeln würde, bei einer DVD erwarte ich dann jedoch etwas mehr. Als einen wirklich groben Mangel würde ich das (ganz) leicht unscharfe Bild jedoch nicht erachten, gestört hat es mich beim Betrachten (wenn überhaupt) nur minimal.
Völlig in Ordnung schien mir dagegen die Qualität des Tons, an der ich keinen Anlass für Kritik feststellen konnte.
Die DVD wird übrigens in einer recht schlichten DVD-Hülle verkauft, deren Cover die beiden namhaftesten Darsteller (Ben Affleck und Morgan Freeman) vor einem Hintergrund aus gegeneinander aufgereihten Raketen zeigt und die neben der DVD selbst lediglich noch einen Einleger mit einer Übersicht über die anwählbaren Kapitel enthält.



DATEN
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Titel: Der Anschlag
Land: USA
Jahr: 2002
Originaltitel: The Sum Of All Fears
Laufzeit: 119 Min.
Altersfreigabe: FSK 12
Regie: Phil Alden Robinson
Romanvorlage: Tom Clancy
Musik: Jerry Goldsmith
Darsteller: Morgan Freeman, Ben Affleck, Ron Rifkin, James Cromwell, Liev Schreiber, ...
Disc: DVD-9
Ländercode: 2
Bildformat: 1:2,35 (amorph)
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Extras: Kommentare von Regisseur, Kameramann und Autor, Visuelle Effekte, Kinotrailer



FAZIT
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Auch wenn der Film DER ANSCHLAG nicht mit der Romanvorlage mithalten kann, so bietet er doch spannende Unterhaltung mit einem denkbaren Szenario und macht damit die eher durchschnittliche Ausstattung und die nicht voll überzeugende Bildqualität wieder wett.
Ich spreche hier also eine Empfehlung aus, die ich auch mit dem Urteil SEHR GUT verbinde, weise aber darauf hin, dass all jene, die den zugrundeliegenden Roman (und/oder) die vorherigen Jack Ryan-Filme kennen, durchaus ein wenig enttäuscht sein könnten.

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