Der Struwwelpeter (gebundene Ausgabe) / Heinrich Dr. Hoffmann Testbericht

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ab 8,24
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Erfahrungsbericht von Schokostreusel

Sei immer artig mein Kind

Pro:

lehrreiches Buch / viele Geschichten / Hartes Cover, und harte Seiten, nicht leicht zerstörbar / Texte sind kurz und reimen sich, schön zu lesen / schöne, große und bunte Bilder

Kontra:

vieles sehr übertrieben dargestellt

Empfehlung:

Ja

***Kaufgrund***
Selbst gekauft habe ich so ein Buch noch nicht. Mein Vater hatte früher etliche verschiedene Ausgaben vom Struwwelpeter gekauft, manchmal hatte ich den Eindruck, er war schon zum Fan geworden. Ich hatte mich als ich klein war schon immer sehr gewundert, warum es so viele verschiedene Ausgaben von diesem Buch gab. Ich weiß nicht mehr wie alt ich war, aber es machte mir jedes mal wieder spaß die Geschichten zu hören, auch wenn ich diese fast schon auswendig konnte.

***Menge, Preis, Fundort***
Die Bücher findet man eigentlich in jeder Buchhandlung. Jedoch gibt es so viele Exemplare, dass man den Preis nicht genau sagen kann, da es verschiedene Größen und Preise gibt. Im Internet bin ich auf eine interessante Seite gestoßen, auf der es so viele verschiedene Auflagen gibt, die man telefonisch oder per Mail bestellen kann. Ich selbst weiß nicht wie viel unsere Bücher gekostet haben, ist nämlich schon sehr lange her. Die Seite die ich meine, lautet:
http://www.heinrich-hoffmann-museum.de/shop.html
Das erste Struwwelpeterbuch gibt es dort zum Beispiel für 9,10 Euro, und ein Mini-Exemplar für 4 Euro.

***Aussehen***
Die form kann schon je nach buch sehr unterschiedlich sein. Meistens sind sie in ihrer Form leicht viereckig, aber an den Ecken abgerundet. Ich hatte aber auch schon ein Exemplar, welches oben ein gewelltes, rundförmiges Aussehen hatte. Fast jedes buch hat als Hintergrundfarbe einen gelben Ton. Vorne abgebildet immer der Struwwelpeter, auf einer Art Siegespodest. Der Struwwelpeter selbst sieht aber auch nicht auf jedem Buch gleich aus. Mal ist er etwas dicker, mal hat er zerzaustere Haare, etc.
Es ist jedoch immer ein Hartcover, anders habe ich es noch nie gesehen. Auch die Seiten sind, aus sehr dickem Material, und auch sehr hart, ähnlich wie das Cover.

***Schrift, Lesbarkeit und Bilder***
Die Bilder sehen sich in jedem buch sehr ähnlich. Nur die Farben sind manchmal etwas unterschiedlich und die Qualität mal besser, mal schlechter. Die Bilder sind sehr groß, und nehmen mehr Platz ein als der Text selbst. Man kann die Taten gut erkennen, und bei jeder Geschichte gibt es mehrere Bilder, welcher nach der richtigen Reihenfolge abgebildet sind, und welche eigentlich sogar ein Bilderbuch sein könnten, da man gut erkennen kann, was auf den Bildern geschieht. Der Text ist in schwarzer Farbe gedruckt und in Druckschrift. Die Schrift ist in einer angemessenen Größe abgedruckt. Der Text reimt sich immer, was insgesamt beim lesen sehr schön klingt, und insgesamt das Lesen auch einfacher macht.

***Thema und Beschreibung***
Bei diesem buch handelt es sich um ein Kinderbuch, welches sehr Lehrreich ist, da die Geschichten den Kindern zeigen sollen, was passiert, wenn sie nicht artig sind, oder nicht das machen, was die Eltern sagen oder verlangen.

Das Buch soll für Kinder sein. Laut Angaben ist 3-6 Jahre angegeben. Ich denke Kinder ab 6 Jahren können es auf jeden Fall auch nutzen.

***Inhalt***
Die Geschichten beginnen eigentlich schon auf der Titelseite und enden auf der Rückseite des Buches.

Der Struwwelpeter:
Diese Geschichte ist die kürzeste und auf dem Cover des Buches abgedruckt. Es geht in diesem kleinen Text darum, dass alle sagen wie „Pfui“ er aussieht, da er sich nicht gepflegt hat. Er wollte sich nicht die Nägel schneiden, und seine Haare nicht kämmen lassen.
Lehre: Wenn man sich nicht pflegt, dann soll man sich nicht wundern, dass jedermann über ihn schlecht redet, und „Pfui“ sagt.

Die Geschichte vom bösen Friederich:
Diese Geschichte handelt von einem bösen Bub, namens Friederich, der nur böse dinge tut. Er riss den Fliegen die Flügel aus, schlug Stühle und Vögel tot und peitschte Menschen, etc. Als er dann an einem Brunnen vorbei ging, war dort ein großer Hund. Der Friederich peitsche mit der Peitsche den Hund. Diese heulte auf, und biss dem Bub dann in das Bein. Friederich heulte fürchterlich, und er Hund lief mit der Peitsche im Mund nach Hause fort. Friederich muss nun schreckliche Medizin nehmen und im Bett liegen. Der Hund setzte sich an den voll gedeckten Tisch von Friederich und ließ sich alles schmecken.
Lehre: Tu keinem Menschen oder Tiere Leid an. Wenn du es doch tust, wirst du es bereuen, denn wem du Leid antust, wird sich rächen, und du wirst es bereuen.

Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug:
Paulinchen war alleine zu Hause und wurde von ihren Eltern extra gemahnt, nicht mit dem Feuerzeug bzw. mit Streichhölzern zu spielen. Doch sie hörte nicht und spielte damit. Doch dann fing ihr Kleid flammen und sie verbrannte.
Lehre: Feuer ist gefährlich.

Die Geschichte von den schwarzen Buben:
Ein schwarzer Junge ging spazieren. Drei weiße Jungen schrieen und lachten alle drei. Doch dann kam der große Nikolaus und nahm die drei bösen Jungen und tauchte diese in Tinte, so dass sie rabenschwarz aussahen, und noch viel schwärzer waren als der schwarze Bub.
Lehre: Lache andere nicht aus.

Die Geschichte vom wilden Jäger:
Ein Jäger wollte auf die Jagt nach Hasen gehen, doch der Hase versteckte sich und klaute dem Jäger, als dieser schlief, das Gewehr und die Brille. Der Hase setzte sich die Brille auf und als der Jäger weglief, schoss der Hase los, als der Jäger in den Brunnen sprang.
Lehre: Tiere sind auch Lebewesen.

Die Geschichte vom Daumenlutscher:
Die Mutter sagt seinem Sohn Konrad, dass er nicht am Daumen lutschen soll, da sonst der Schneider kommt und ihm die Daumen abschneidet. Sine ging fort. Doch Konrad hörte nicht, und lutschte wieder am Daumen. Der Schneider sprang die Tür hinein und schnipp und schnapp, die Daumen wurden abgeschnitten.
Lehre: Höre auf Mama, und man lutscht nicht an den Daumen.

Die Geschichte vom Suppen-Kaspar:
Der Kaspar aß immer seine Suppe, war kugelrund und gesund. Doch dann wollte er seine Suppe nicht mehr. Am nächsten Tag war er dünn, doch er wollte seine Suppe trotzdem nicht, am dritten Tag war er sehr mager, doch er wollte seine Suppe dennoch nicht. Am vierten Tag war er nur noch dünn wie ein Fädchen und starb.
Lehre: Immer den Teller leer essen.

Die Geschichte vom Zappel-Philipp:
Der Philipp soll still am Tisch sitzen, doch er wackelt immer mit dem Stuhl. Doch einmal hatte er keinen halt mehr und fiel nach hinten, wollte sich an der Tischdecke festhalten, doch diese stürzte mit ihm zu Boden. Nun hatten die Familie nichts mehr zu essen.
Lehre: Am Tisch spielt man nicht. Immer ruhig am Tisch sitzen.

Die Geschichte vom Hans Guck-in-die-Luft:
Der Hans guckte immer in die Luft. Eines Tages stürzte er über einen Hund und beide fielen zu Boden. Einst als er am Ufers Rand ging, sah er dies nicht und fiel hinein. Zwei Männer waren in der Nähe, holen ihn mit Stangen hinaus. Nun steht er dort, ganz nass.
Lehre: Pass auf wo du hinläufst.

Die Geschichte vom fliegenden Robert:
Der Robert ging bei schlechtem Wetter mit einem Schirm spazieren. Es regnete wie wild, doch er hörte nicht und wollte raus. Doch dann wurde er fortgeweht mit seinem Schirm und niemand hat ihn jemals wieder gesehen.
Lehre: Bei schlechtem Wetter bleibt man artig zu Hause.

Bei nicht allen Büchern gibt es außerdem noch ein kleines Weihanchtsreim. Bei diesem geht es darum, dass wenn die Kinder artig sind, dass das Christkind kommt und Geschenke bringt.
Lehre: Immer artig sein.

***Autor und Geschichte***
Auf einer interessanten Seite im Internet, habe ich eine spezielle Seite gefunden, die auch mit dem Shop (oben genannt), „verbunden“ ist. Hier habe ich die folgenden Daten entnommen (ich habe diese gekürzt. Auf http://www.heinrich-hoffmann-museum.de, kann man die ganze nachlesen, und auch sich die einzelnen Geschichten des Buches durchlesen):
Am 13. Juni 1809 wurde Heinrich Hoffmann in Frankfurt am Main geboren. Die Mutter starb noch vor Heinrichs erstem Geburtstag. Der Vater war städtischer Bauinspektor und gleichzeitig auch Baumeister. 1813 heiratete er die Schwester seiner verstorbenen Frau, mit der Heinrich eine liebevolle Stiefmutter bekam. Die Familie lebte bescheiden und musste die neu erbauten Häuser des Vaters Trockenwohnen. Heinrich Hoffmann verbrachte bis auf die Studienzeit sein ganzes Leben in Frankfurt, das bis 1866 eine Freie Stadt, ein eigener Staat war. Aus Heinrichs Leidenschaft, der Schriftstellerei, konnte kein Brotberuf werden. Auf Wunsch des Vaters begann er mit dem Studium der Medizin. Bis 1833 studierte er in Heidelberg, Halle und Paris. Hoffmann ließ sich als praktischer Arzt im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen nieder und wohnte sehr bescheiden im Gasthof zum Tannenbaum. 1840 heiratete der junge Arzt mit unsicherem Einkommen Therese Donner, die aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie stammte. 1841 kam als erstes von drei Kindern Sohn Carl Philipp auf die Welt. Und durch ein Geschenk für diesen Sohn, sollte der Vater weltberühmt werden. Zu Weihnachten, 1844, suchte Hoffmann nach einem Kinderbuch für seinen Dreijährigen. Enttäuscht vom wenig kindgerechten Angebot beschloss der Papa, selbst ein Bilderbuch herzustellen. Er kaufte ein leeres Schreibheft und machte sich an die Arbeit. An Heiligabend lag das Büchlein unter dem Tannenbaum. Im Herbst 1845 kamen die ersten 3000 Exemplare der Erstausgabe (nicht 1500, wie Hoffmann selbst später angab) auf den Markt und waren schnell verkauft. Von da an folgte Auflage auf Auflage. Heinrich Hoffmann veröffentlichte noch fünf weitere Kinderbücher, z.B. 1851 König Nussknacker und der arme Reinhold. Keines konnte jedoch den Erfolg des Struwwelpeters wiederholen. Auch für Erwachsene schrieb Hoffmann, unter anderem zwei politische Satiren in der Revolutionszeit von 1848. Im Jahr 1873 erschien als letztes Werk die Gedichtsammlung Auf heiteren Pfaden. Am 20. September 1894 starb Heinrich Hoffman in seiner Vaterstadt Frankfurt am Main.

***Meine Meinung***
Ich fand die Geschichten immer sehr schön. Immer wieder gerne hörte ich mir die Geschichten an, oder las sie selbst. Ich habe nie über den Hintergrund der Geschichten nachgedacht, und empfand die Geschichten auch nicht als sonderlich schlimm. Heuet weiß ich, dass es bei den Geschichten um erklären geht, und dass man immer lieb sein soll, da sonst was schlimmes passiert. Meine Lieblingsgeschichte war die mit Paulinchen und dem Feuerzeug, was wohl daran lag, dass ich ihr Kleid so schön fand. Die Suppenkaspar Geschichte fand und find ich auch sehr schön. Auch das Weihnachtsgedicht, fand ich sehr schön, und ich habe es sogar mal auswendig gekonnt. Ich glaube nicht, dass die Geschichten sehr grausam gemacht sind, da sie einfach nur erklärend sind, und lehrreich für die Kinder sein können. Die Bilder sind auch kindergerecht gemacht, und machen das Buch sehr schön, da sie sehr bunt sind, und man das Buch sogar als Bilderbuch verstehen könnte. Sehr schön finde ich, dass sich alles sehr gut reimt. So lässt sich alles besser lesen, und es klingt auch noch schöner. Außerdem sind die Texte schön kurz, was ich auch sehr kindergerecht finde. Die dicken Seiten sind sehr gut gedacht, da man das Buch nicht so schnell zerstört bekommt, es sogar in Kinderhand sicher ist. Insgesamt ist es also ein hübsches, interessantes Buch, und für Kinder ist es sicher ein lernvolles Programm. Jedoch muss ich sagen, dass ich finde, dass vieles sehr übertrieben wurde. Zum Beispiel wird niemanden gleich beide Daumen abgeschnitten, nur weil dran gelutscht wurde. Außerdem stirbt man nicht gleich nach vier Tagen, nur weil man seine Suppe nicht gegessen hat. Beim Suppen-Kaspar fand ich schon die Bilder heftig, wenn ich mir diese heute anschaue. Nach einem Tag ist der Kaspar gerade mal ein viertel von seiner Masse her, als den Tag zuvor. Die Kinder könnten bei manchen Dingen vielleicht einen falschen Eindruck bekommen.

***Fazit***
Ein sehr niedliches buch. Ich finde nicht, dass es grausam ist. Die Bilder sind groß und schön bunt, und lassen dass ganze leichter verständlich machen. Die Texte sind schön kurz, verständlich, leicht zu lesen und reimen sich passend, und klingen schön. Ich bin mit dem Buch sehr zufrieden. Die Kinder können dabei sogar vielleicht noch lernen sich anständig zu benehmen und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich dass Buch nie schlimm fand, ich jedoch auch nicht wusste, dass es Lehren waren. Ich vergebe vier Sterne und gebe meine Empfehlung weiter. Einen ziehe ich ab, da ich denke, dass die meisten Dinge ziemlich übertreiben dargestellt werden.

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