Erfahrungsbericht von Jakini
Schon seit über 150 Jahren im Geschäft
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Wie ich zu dem Buch kam:
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Eigentlich kann ich nicht mehr sagen, wie ich selber zu dem Buch kam, denn auch ich habe den Stuwwelpeter schon als Kind gelesen. Für meine Tochter habe ich dieses Buch, dann mit gemischten Gefühlen, vor drei Jahren im Weltbildverlag gekauft, den Preis kann ich leider nicht mehr nennen. Inzwischen habe ich das Buch aber auch bei mytoys.de gesehen, wo es verschiedene Ausgaben davon gibt.
Das oben abgebildete Buch ist die einfache Ausgabe, sie kostet bei mytoys.de 5,-- Euro.
Welche Ausgaben gibt es alles:
------------------------------
Ein Pappbuch mit weißem Einband für 11,90 Euro,
ein Buch mit einem Einband aus Halbleinen und mehreren Abbildungen aus dem Geschichten im dem Buch. Diese Ausgabe ich für meine große Tochter gekauft, bei mytoys.de kostet sie inzwischen 7,95 Euro,
das oben abgebildete Buch, einfach gebunden, mit gelben Hintergrund für 5,-- Euro,
ein Popupbuch, ebenfalls mit gelben Einband, das die Geschichten von Dr. H einrich Hoffmann noch lebendiger werden läßt. Dieses ist gedacht für Kinder zwischen 5 und 7 Jahren und kostet 12,50 Euro bei mytoys.de
Das sind nur einige Beispiele, welche Ausgaben es inzwischen von dem bekannten Buch gibt, ich denke jedoch, daß die einfache Ausgabe für 5,-- Euro zum Vorlesen ausrechend ist, vorallem, da die Bücher für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren gedacht sind, die feinen Seiten im Halbleinenbuch finde ich für kleinere Kinder nicht geeignet.
Wie ist der Struwwelpeter entstanden:
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Geschrieben und gezeichnet wurde das Buch Der Struwwelpeter von Dr. Heinrich Hoffmann 1844, veröffentlicht aber erst 1846, wo es bei vielen Kindern zum ersten Mal unter den Christbaum zu finden war.
Nach eigenen Aufzeichnungen kam Dr. Heinrich Hoffman die Idee zu diesem Buch zu Weihnachten 1844, wo er für seinen damals drei Jahre alten Sohn ein Bilderbuch zu Weihnachten kaufen wollte. Doch nichts gefielt ihm Recht, denn die meisten Geschichten waren sehr lang, oder aber es waren Bilderbücher, wo nur ein Gegenstand abgebildet war, alles entsprach nicht seinen Vorstellungen.
So kaufte er ein leeres Heft und zeichnete seinem Sohn selber ein Bilderbuch, der sich am Heiligen Abend sehr über das Geschenkt freute. Im Ausdenken von Geschichten hatte der Arzt schon seine Übung, denn früher wurde den Kindern oft mit dem Arzt gedroht, wenn diese nicht artig waren, und wenn der Arzt dann gebraucht wurde, dann hatten die Kinder Angst und schrien und weinten. So dachte Dr. Heinrich Hoffmann sich für seine kleinen Patienten Geschichten aus, die er zu Papier brachte und womit er die Kleinen schnell beruhigt hatte. Diese Geschichten kamen in das leere Heft, wie auch einige weitere, die er sich neu ausdachte. Bei seinem drei Jahre alten Sohn kam dieses Buch sehr gut an.
Aber auch bei anderen kam dieses Buch sehr gut an, und so wurde Dr.Heinrich Hoffmann aufgefordert, dieses Buch zu veröffentlichen. Eigentlich hatte er dies nicht vor, doch dann kam der Struwwelpeter doch raus.
Der Struwwelpeter blieb somit nicht das einzige Kinderbuch von Dr. Heinrich Hoffmann, er brachte außerdem noch auf den Markt:
König Nußknacker, Im Himmel und auf der Erde, Bastian der Faulpelz und Prinz Grünewald und Perlenfein. Ich muß gestehen, diese Bücher kenne ich nicht, doch der Struwwelpeter ist nun seit über 150 Jahren ein Klassiker unter den Kinderbüchern und wird bestimmt auch weiterhin ein Klassiker bleiben.
Für mich war es eine Kindheitserinnerung, die mich dazu brachte, den Struwwelpeter für meine Tochter zu kaufen. Irgendwie liebte ich die Geschichten, auch wenn sie teilweise recht brutal erscheinen.
Wie sieht das Buch aus:
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Unser Buch ist wie gesagt eine andere Ausgabe, als die oben abgebildete, auf dem festen Einband ist der Struwwelpeter in klein oben in der Mitte abgebildet um ihn herum ranken Pflanzen an denen verteilt die anderen Darsteller der Geschichten zu sehen sind. Auf dem Einband steht in altdeutscher Schrift der Name des Buche: Der Struwwelpeter, darunter der Hinweis, oder lustige Geschichten und drollige Bilder.
Außerdem steht auf dem Einband, daß dieses Buch für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren gedacht ist.
Schlägt man das Buch auf, so kommt zunächst, wie bei fast allen Bücher ein weißes Deckblatt, dahinter dann das erste Bild. Ich finde dieses erste Bild besonders schön, es hat sich schon in meiner Kindheit besonders bei mir eingeprägt, denn oben in der Mitte ist ein Engel, der ein Buch in der Hand hält, umringt ist dieser Enge von zwei Christbäumen. Sein Kleid ist so lang, daß es sich an den Seiten bis zum Bilderand verteilt. Darunter sitzen kleine Engel, die Kekse und Spielzeug auf die Erde schütten.
In der Mitte der Seite steht ein Spruch, den ich hier einmal übernehmen möchte, falls jemand den Struwwelpeter doch nicht kennt, kann er sich so an die Schreibweise gewöhnen:
Leseprobe:
-----------
Wenn Kinder artig sind,
Kommt zu ihnen das Chrsituskind.
Wie sie ihre Suppe essen
Und das Brot auch nicht vergessen,
Wenn sie, ohne Lärm zu machen,
Stils sind bei den Siebensachen,
Beim Spaziergang auf den Gassen,
Von Mama sich führen lassen,
Bringt es ihnen Guts genug
Und ein schönes Bilderbuch.
Unter dem Text, der in schwarz auf weißem Hintergrund geschrieben steht, kann man die passenden Bilder hierzu finden:
Ein Junge, der in der Kammer ruhig und lieb spielt,
ein Kind, daß am Tisch sitzt und seinen Teller leer ist und ein Kind, daß an der Hand der Mutter durch die Straßen geht.
Diese erste Seite ist für mich ein großer Hinweis, daß das Buch zu Weihnachten entstanden ist, und somit hat meine Tochter dieses Buch auch zu Weihnachten bekommen, Im Jahre 1998 als sie drei Jahre alt war.
Auf der Rückseite kann man lesen, wie es zu dem Buch kam und in der Mitte ist eine Zeichnung des Autors Dr. Heinrich Hoffmann zu sehen.
Als nächstes erscheint dann in Groß das Bild des Struwwelpeters, der auf einem Podest steht in dem ebenfalls ein Spruch steht.
Weiter geht es mit den kleinen Geschichten, die sich insgesamt auf 24 Seiten erstrecken. Allerdings ist bei den Geschichten immer nur Vorderseite bedruckt, die Rückseite blieb frei, so zumindest in unserem Buch. Ich bin der Meinung, mein Buch vom Struwwelpeter war ein richtiges Bilderbuch mit festen Seiten, die von beiden Seiten bedruckt waren, aber sehr sicher bin ich mir da nicht, denn es ist schon lange her, daß ich mein Buch in den Händen hatte, und was daraus geworden ist, das weiß ich leider nicht, vielleicht ist es ja doch noch bei meinen Eltern.
Welche Geschichten gibt es:
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Das Buch besteht insgesamt aus 10 Geschichten, die da wären:
Der Struwwelpeter:
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Die erste Geschichte, auch wenn sie nur aus einem Reim besteht, ist dem Struwwelpeter gewidmet. In manche Büchern findet man sie auf dem Einband, in unserem Buch ist sie die erste Geschichte mit einem Vers. Der Vers sagt aus, daß Peter sich die Haare und Nägel nicht hat schneiden lassen wollen und deswegen sieht er nun so aus, wie dargestellt, nämlich mit langen wuscheligen Haaren und schrecklich langen Fingernägeln.
Wenn Kinder sich die Nägel schneiden lassen wollen, dann kann man mit diesem Bild bestimmt einiges erreichen. Trotzdem finde ich es nicht hässlich, nur eben die langen Fingernägel sind nicht so schön.
Die Geschichte vom bösen Friederich:
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Diese Geschichte wird mit einem Reim erzählt, der erklärt, daß der Friederich sehr böse ist, er quält Tiere und Menschen. Doch eines Tags trifft er auf einen Hund, der sich wehrt und ihn beißt, so daß er das Bett hüten muß. Der Hund aber ißt seine Leckereien.
Diese Geschichte finde ich sehr lehrreich, denn es gibt leider viele Kinder, die Tiere quälen, und natürlich auch Menschen, also andere Kinder. In meinen Augen zeigt die Geschichte, daß sich alles eines Tages rächt und man sich genau überlegen sollte, was man tut, nicht jeder läßt sich alles gefallen.
Die Zeichnungen zu der Geschichte finde ich sehr gut gelungen, natürlich erkennt man, daß die Bilder schon älter sind, alleine an der Kleidung der Menschen darin. Doch gerade das ist es, was mir persönlich daran so gut gefällt, die schönen alten Bilder. Die Figuren sind meiner Meinung nach sehr gut und lebendig getroffen, wenn auch ihre Gesichter schon etwas merkwürdig aussehen, aber so war die Zeit wohl damals.
Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug:
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In dieser Geschichte geht es um ein kleines Mädchen mit dem Namen Pauline, das alleine zu Hause ist, mit ihre beiden Katzen Minz und Maunz.
Da findet sie beim Spielen ein Feuerzeug. Obwohl die Katzen sie warnen wollen, spielt sie mit dem Feuer und verbrennt.
Diese Geschichte hat sich bei mir besonders gesetzt, vorallem, da es in Hamburg dieses Jahr ein einem Tag ganz heftig gebrannt hat. Einmal bei uns gegenüber, vermutlich durch Zündeleien von Kindern. Und einmal in einem anderen Stadtteil, was viel schlimmer ausgegangen ist, denn zwei Kinder und ihre Mutter kamen dabei ums Leben. Inzwischen weiß man, daß auch hier Zündeln im Spiel war, ein kleines Mädchen im Alter von 5 Jahren hat mit Feuer gespielt und damit die Wohnung in Brand gesetzt, für mich eine grausige Vorstellung. Natürlich sollte man Streichhölzer und Feuerzeuge immer außerhalb der Reichweite von Kindern lassen, doch Kinder sollte trotzdem wissen, warum das so ist. Ich habe nach dem Brand meine Wohnung noch einmal komplett nach Feuerzeugen und Streichhölzern abgesucht, Streichhölzer haben wir seit Jahren im Haus, nutzen sie aber nie, nur unseren Gasanzünder zum Anzünden von Kerzen. So flogen die Streichhölzer und das Feuerzeug liegt wie eh und je auf unserer Vitrine, griffbereit, aber für die Kinder nicht erreichbar.
Die Zeichnungen dieser Geschichte finde ich besonders gut gelungen, sie bestehen aus vier Bildern. Im letzten Bild kann man nur noch ein paar Schuhe und einen Haufen Asche sehen, der macht den kleinen Kindern deutlich, daß man weg ist, wenn man verbrennt, so habe sie eine gewisse Vorstellung von dem, was passieren könnte. Aber auch die Katzen gefallen mir sehr gut, Pauline dagegen weniger, sie hat kein so schönes Gesicht, sondern ein sehr freches.
Die Geschichte von dem schwarzen Buben:
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Hier geht es um einen schwarzen Jungen, der von anderen Kindern wegen seiner Hautfarbe ausgelacht wurde. Als diese deswegen ermahnt wurden, das zu unterlassen, gehorchten sie nicht, und so wurden sie in ein Tintenfaß getaucht und waren ebenfalls pechschwarz, sogar noch schwärzer als der Junge.
Zwar wachsen unsere Kinder heute mit Ausländern auf, doch der Rassenunterschied, wird oft immer noch aufgeputscht. Außerdem gibt es auch Menschen, die aus anderen Gründen, sie es Behinderungen, anders aussehen, als gewohnt, auch sie sollten nicht gehänselt werden. Und gerade hier kann es passieren, daß einem ähnliches geschieht, sei es bei Entstellungen etc.., die durch einen Unfall passieren können. Mit dieser Geschichte können Kindern lernen, daß es sich nicht gehört, über andere zu lachen.
Die Geschichte von dem wilden Jäger:
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Ein Jäger macht sich auf den Weg zur Jagd, dann ruht er sich aus. In der Zwischenzeit klaut ein Hase ihm Gewehr und Brille, als der Jäger wieder wach wird, schießt er auf ihn. Aus dem Jäger wird der gejagte, aus dem Gejagten der Jäger.
Diese Geschichte gefällt mir nicht so gut. Natürlich muß es nicht sein, daß Tiere gejagt werden, doch manchmal läßt es sich nicht vermeiden, um einen Ausgleich in der Natur zu schaffen. Gerade Hasen vermehren sich sehr schnell. Immerhin können Kinder daraus lernen, daß sich das Blatt schnell wenden kann.
Bei Kindern kommt die Geschichte jedoch sehr gut an, sie finden sie lustig und lachen gerne darüber.
Die Geschichte vom Daumenlutscher:
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Hier geht es um Konrad, der immer noch auf seinen Daumen lutscht, was er aber nicht mehr soll. So warnt ihn seine Mutter, daß er dies unterlassen soll, weil sonst der Schneider kommt, und die Daumen mit der Schere abschneidet.
Konrad hört natürlich nicht auf seine Mutter und lutscht auf den Daumen. Plötzlich kommt der Schneider mit einer großen Schere und schneidet tatsächlich die Daumen ab.
Ich denke, diese Geschichte sollte dazu beitragen, daß Kinder sich das Daumenlutschen abgewöhnen. Doch ich finde die Geschichte grausam, selber habe ich bis ich in die Schule kam auf dem Daumen geluscht, was natürlich nicht gut für die Zähne ist. Doch mich hat diese grausige Geschichte nicht davon abgehalten, immerhin hat sie mir als Kind auch keine Angst gemacht. Diese Geschichte lasse ich somit beim Vorlesen meistens aus, denn ich sehe hier keinen großen Sinn, sie einem Kind vorzulesen, sie ist einfach nur grausam und könnte Angst machen.
Außerdem lutschen heute die wenigstens Kinder auf dem Daumen, inzwischen gibt es Schnuller und die gewöhnen die Kinder sich von ganz alleine ab..... .
Die Geschichte vom Suppen-Kaspar:
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In dieser Geschichte wird beschrieben, daß ein Junge mit dem Namen Kaspar seine Suppe nicht essen mag. immer wieder schreit er: Ich esse keine Suppe, nein, ich esse meine Suppe nicht.
So geht es insgesamt vier Tage an denen er immer weiter abnimmt, bis er gestorben ist. Dieses Verhalten wird mit Bildern dargestellt, auf dem ersten Bild ist der Kaspar noch sehr dick, dann hat er eine normale Figur, dann wird er recht schmal, am nächsten Tag besteht er nur aus einem Streichholz und im letzten Bild sieht man ein Kreuz am Grab, auf dem eine Suppenschüssel steht.
Diese Geschichte sehe ich auch mit gemischten Gefühlen an. Natürlich müssen Kinder ordentlich essen, d.h.. gesunde Sachen. Verhungern wird bestimmt kein Kind freiwillig. Nur würden viele sicher lieber Süßigkeiten essen, als Suppe. Ich selber habe als Kind auch keine Suppe gegessen, ich mochte sie einfach nicht.
In meinen Augen ist diese Geschichte übertrieben, ob sie damals angebracht war, das kann ich nicht sagen. Doch ich finde auch hier, könnten Kinder Angst bekommen, meine Kinder haben schnell mal einen Magen- und Darmvirus, essen dann auch einige Tage nichts. Da müssen sie sich doch Sorgen machen, daß sie dann auch gleich sterben.
Abgesehen davon ist es in der heutigen Zeit eher der Fall, daß Kinder zu dick sind, als zu dünn. Sie sehen dann also so aus, wie der Kaspar im ersten Bild. Abgesehen davon finde ich es grausam, daß Eltern ihr Kind verhungern lassen würden, nur weil es keine Suppe essen möchte. Abgesehen davon, daß Kinder, wenn sie hunger haben, auch essen. Nein, diese Geschichte gefällt mir ebenfalls nicht, deswegen habe sie meinen Kindern auch noch nicht vorgelesen.
Die Geschichte vom Zappel-Philipp:
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Hier wird von Philipp erzählt, der bei Tisch nicht ruhig sitzen kann. So geschieht es eines Tages, daß er mit seinem Stuhl umfällt und den gesamten Tisch abdeckt. Er liegt unter dem Essen, und die Eltern sind sehr böse, weil sie nun nichts mehr essen haben.
Diese Geschichte paßt sehr gut zu meiner mittleren Tochter, die kann am Tisch auch nicht still sitzen. Tja, und da hat mich diese Geschichte doch sehr geprägt, denn bei uns gibt es im Moment keine Tischdecken, eben aus diesem Grund.
Aber vielleicht sollte ich meiner Mittleren diese Geschichte einmal zeigen und vorlesen, vielleicht verschafft uns das ein bisschen Ruhe bei Tisch, denn auch ohne Tischdecke nervt ihre gezappelt sehr.
Die Geschichte vom Hans Guck-in-die-Luft:
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Auch diese Geschichte erinnert mich sehr an meine mittlere Tochter, die überall gegenrennt, weil sie in alle Richtungen schaut, nur nicht nach vorne:
Hans schaut immer zum Himmel, anstatt auf den Weg, so fällt er über einen Hund, der gerade angelaufen kommt und sogar ins Wasser. Zwar wird er gerettet, doch seine Mappe, die er bei sich trug, die schwimmt weg, und ihm ist erbärmlich kalt. Hinzu kommt der Spot, denn sogar die Fische lachen über ihn.
Meine mittlere Tochter schaut auch überall hin, ihr müßte ich die Geschichte eigentlich gar nicht vorlesen, denn in diesem Punkt hat sie reichlich eigene Erfahrungen gemacht, aber vielleicht bringt es ja doch etwas. Auf jeden Fall können Kinder hier lernen, daß sie immer auf den Weg achten sollten, in der heutigen Zeit kann es sogar noch gefährlicher werden, antat mit einem Hund könnte man mit einem Rad oder gar einem Auto zusammenstoßen.
Der fliegende Robert:
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Hier wird beschrieben, daß man bei Sturm und Regen eigentlich im Haus bleiben sollte, doch Robert war der Meinung, daß er trotzdem draußen spielen will, und so geht er mit einem Regenschirm raus. Da erfaßt ihn der Sturm, der Schirm ist hierfür eine sehr gute Fläche und er wird vom Wind weggetragen, niemand ist da, der ihm helfen kann.... .
Leider kann man es nicht immer verhindern, bei solchem Wetter rausgehen zu müssen, die Kinder müssen z.B. zur Schule, die Eltern zur Arbeit. Doch den Kindern sollte klar sein, daß man bei Regen und Sturm besser auf den Regenschirm verzichten sollte, den Kinder ja so gerne bei sich tragen.
Meine Meinung zu dem Buch allgemein:
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Meine Meinung zu den einzelnen Geschichten habe ich ja schon bei den Geschichten geschrieben, nun möchte ich das Buch allgemein noch beurteilen.
Zwei Geschichten finde ich überhaupt nicht gut, eine nicht sinnvoll, aber dennoch lustig und unterhaltsam. Den Rest finde ich auch heute noch sehr sinnvoll, vorallem die Geschichte mit den Feuerzeugen.
Meine große Tochter hat diese Buch ein oder zwei Mal gelesen, viel Eindruck hat es bei ihr aber nicht hinterlassen, denn eigentlich ist meine große Tochter eine ganz liebe, und somit fand ich das Buch für sie auch nicht sonderlich wichtig, ich hatte es wegen meiner eigenen Kindheitserinnerung gekauft.
Für meine mittlere Tochter, die eine richtig wilde ist, und viel experimentiert und Unsinn macht, ist es aber genau richtig, manche Geschichten können ihr nämlich erklären, warum so manches verboten ist, wie z.B. mit Feuer spielen, am Tisch zappeln, bei Sturm mit einem Regenschirm rausgehen oder lieber in die Luft zu starren, als auf den Weg zu achten.
Somit denke ich, daß der Struwwelpeter überwiegend auch heute noch zeitgemäß ist, auch wenn die Bilder veraltet sind.
Praktisch finde ich die Kürze der Geschichten, denn Kinder mögen keine langen Geschichten, so kann man sich täglich eine neue Geschichte vornehmen. Die Zeichnungen zeigen dann sehr gut dargestellt, was dort gerade in der Geschichte erzählt wird, so verstehen die Kinder das erzählte auch wirklich. Die Gesichter der Figuren gefallen mir zwar nicht so sehr, aber die Bilder zeigen genau das, worauf es bei der Handlung ankommt.
Und die gereimten Texte sind für Kinder leicht zu verstehen und zu merken.
Als ich meiner großen Tochter das Buch gekauft hatte, meinte eine Freundin dazu: Das kommt mir nicht ins Haus, das finde ich zu brutal. In zwei Geschichten kann ich meiner Freundin da zustimmen, aber ansonsten finde ich die Geschichten sehr gut getroffen, sie erklären den Kindern Gefahren und helfen somit hoffentlich, daß Kinder sich von diesen Gefahren fern halten. Aus diesem Grunde kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.
Empfohlen ist es für Kinder von 3-6 Jahren, doch ich denke, auch ältere Kinder können es noch gut lesen. Meine große Tochter wird nun sieben, neulich hat sie das Buch zum ersten Mal versucht, alleine zu lesen, was durch die inzwischen fast auswendig gekannten Reime natürlich sehr gut geklappt hat. So kann sie dann den kleinen Schwestern den Struwwelpeter bald vorlesen.
Ich selber habe das Buch auch oft selber gelesen, somit hatte ich es auch, als ich schon älter als sechs Jahre war.
Wegen der beiden Geschichten, die mir persönlich gar nicht gefallen, ziehe ich einen Stern in der Bewertung ab.
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Eigentlich kann ich nicht mehr sagen, wie ich selber zu dem Buch kam, denn auch ich habe den Stuwwelpeter schon als Kind gelesen. Für meine Tochter habe ich dieses Buch, dann mit gemischten Gefühlen, vor drei Jahren im Weltbildverlag gekauft, den Preis kann ich leider nicht mehr nennen. Inzwischen habe ich das Buch aber auch bei mytoys.de gesehen, wo es verschiedene Ausgaben davon gibt.
Das oben abgebildete Buch ist die einfache Ausgabe, sie kostet bei mytoys.de 5,-- Euro.
Welche Ausgaben gibt es alles:
------------------------------
Ein Pappbuch mit weißem Einband für 11,90 Euro,
ein Buch mit einem Einband aus Halbleinen und mehreren Abbildungen aus dem Geschichten im dem Buch. Diese Ausgabe ich für meine große Tochter gekauft, bei mytoys.de kostet sie inzwischen 7,95 Euro,
das oben abgebildete Buch, einfach gebunden, mit gelben Hintergrund für 5,-- Euro,
ein Popupbuch, ebenfalls mit gelben Einband, das die Geschichten von Dr. H einrich Hoffmann noch lebendiger werden läßt. Dieses ist gedacht für Kinder zwischen 5 und 7 Jahren und kostet 12,50 Euro bei mytoys.de
Das sind nur einige Beispiele, welche Ausgaben es inzwischen von dem bekannten Buch gibt, ich denke jedoch, daß die einfache Ausgabe für 5,-- Euro zum Vorlesen ausrechend ist, vorallem, da die Bücher für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren gedacht sind, die feinen Seiten im Halbleinenbuch finde ich für kleinere Kinder nicht geeignet.
Wie ist der Struwwelpeter entstanden:
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Geschrieben und gezeichnet wurde das Buch Der Struwwelpeter von Dr. Heinrich Hoffmann 1844, veröffentlicht aber erst 1846, wo es bei vielen Kindern zum ersten Mal unter den Christbaum zu finden war.
Nach eigenen Aufzeichnungen kam Dr. Heinrich Hoffman die Idee zu diesem Buch zu Weihnachten 1844, wo er für seinen damals drei Jahre alten Sohn ein Bilderbuch zu Weihnachten kaufen wollte. Doch nichts gefielt ihm Recht, denn die meisten Geschichten waren sehr lang, oder aber es waren Bilderbücher, wo nur ein Gegenstand abgebildet war, alles entsprach nicht seinen Vorstellungen.
So kaufte er ein leeres Heft und zeichnete seinem Sohn selber ein Bilderbuch, der sich am Heiligen Abend sehr über das Geschenkt freute. Im Ausdenken von Geschichten hatte der Arzt schon seine Übung, denn früher wurde den Kindern oft mit dem Arzt gedroht, wenn diese nicht artig waren, und wenn der Arzt dann gebraucht wurde, dann hatten die Kinder Angst und schrien und weinten. So dachte Dr. Heinrich Hoffmann sich für seine kleinen Patienten Geschichten aus, die er zu Papier brachte und womit er die Kleinen schnell beruhigt hatte. Diese Geschichten kamen in das leere Heft, wie auch einige weitere, die er sich neu ausdachte. Bei seinem drei Jahre alten Sohn kam dieses Buch sehr gut an.
Aber auch bei anderen kam dieses Buch sehr gut an, und so wurde Dr.Heinrich Hoffmann aufgefordert, dieses Buch zu veröffentlichen. Eigentlich hatte er dies nicht vor, doch dann kam der Struwwelpeter doch raus.
Der Struwwelpeter blieb somit nicht das einzige Kinderbuch von Dr. Heinrich Hoffmann, er brachte außerdem noch auf den Markt:
König Nußknacker, Im Himmel und auf der Erde, Bastian der Faulpelz und Prinz Grünewald und Perlenfein. Ich muß gestehen, diese Bücher kenne ich nicht, doch der Struwwelpeter ist nun seit über 150 Jahren ein Klassiker unter den Kinderbüchern und wird bestimmt auch weiterhin ein Klassiker bleiben.
Für mich war es eine Kindheitserinnerung, die mich dazu brachte, den Struwwelpeter für meine Tochter zu kaufen. Irgendwie liebte ich die Geschichten, auch wenn sie teilweise recht brutal erscheinen.
Wie sieht das Buch aus:
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Unser Buch ist wie gesagt eine andere Ausgabe, als die oben abgebildete, auf dem festen Einband ist der Struwwelpeter in klein oben in der Mitte abgebildet um ihn herum ranken Pflanzen an denen verteilt die anderen Darsteller der Geschichten zu sehen sind. Auf dem Einband steht in altdeutscher Schrift der Name des Buche: Der Struwwelpeter, darunter der Hinweis, oder lustige Geschichten und drollige Bilder.
Außerdem steht auf dem Einband, daß dieses Buch für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren gedacht ist.
Schlägt man das Buch auf, so kommt zunächst, wie bei fast allen Bücher ein weißes Deckblatt, dahinter dann das erste Bild. Ich finde dieses erste Bild besonders schön, es hat sich schon in meiner Kindheit besonders bei mir eingeprägt, denn oben in der Mitte ist ein Engel, der ein Buch in der Hand hält, umringt ist dieser Enge von zwei Christbäumen. Sein Kleid ist so lang, daß es sich an den Seiten bis zum Bilderand verteilt. Darunter sitzen kleine Engel, die Kekse und Spielzeug auf die Erde schütten.
In der Mitte der Seite steht ein Spruch, den ich hier einmal übernehmen möchte, falls jemand den Struwwelpeter doch nicht kennt, kann er sich so an die Schreibweise gewöhnen:
Leseprobe:
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Wenn Kinder artig sind,
Kommt zu ihnen das Chrsituskind.
Wie sie ihre Suppe essen
Und das Brot auch nicht vergessen,
Wenn sie, ohne Lärm zu machen,
Stils sind bei den Siebensachen,
Beim Spaziergang auf den Gassen,
Von Mama sich führen lassen,
Bringt es ihnen Guts genug
Und ein schönes Bilderbuch.
Unter dem Text, der in schwarz auf weißem Hintergrund geschrieben steht, kann man die passenden Bilder hierzu finden:
Ein Junge, der in der Kammer ruhig und lieb spielt,
ein Kind, daß am Tisch sitzt und seinen Teller leer ist und ein Kind, daß an der Hand der Mutter durch die Straßen geht.
Diese erste Seite ist für mich ein großer Hinweis, daß das Buch zu Weihnachten entstanden ist, und somit hat meine Tochter dieses Buch auch zu Weihnachten bekommen, Im Jahre 1998 als sie drei Jahre alt war.
Auf der Rückseite kann man lesen, wie es zu dem Buch kam und in der Mitte ist eine Zeichnung des Autors Dr. Heinrich Hoffmann zu sehen.
Als nächstes erscheint dann in Groß das Bild des Struwwelpeters, der auf einem Podest steht in dem ebenfalls ein Spruch steht.
Weiter geht es mit den kleinen Geschichten, die sich insgesamt auf 24 Seiten erstrecken. Allerdings ist bei den Geschichten immer nur Vorderseite bedruckt, die Rückseite blieb frei, so zumindest in unserem Buch. Ich bin der Meinung, mein Buch vom Struwwelpeter war ein richtiges Bilderbuch mit festen Seiten, die von beiden Seiten bedruckt waren, aber sehr sicher bin ich mir da nicht, denn es ist schon lange her, daß ich mein Buch in den Händen hatte, und was daraus geworden ist, das weiß ich leider nicht, vielleicht ist es ja doch noch bei meinen Eltern.
Welche Geschichten gibt es:
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Das Buch besteht insgesamt aus 10 Geschichten, die da wären:
Der Struwwelpeter:
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Die erste Geschichte, auch wenn sie nur aus einem Reim besteht, ist dem Struwwelpeter gewidmet. In manche Büchern findet man sie auf dem Einband, in unserem Buch ist sie die erste Geschichte mit einem Vers. Der Vers sagt aus, daß Peter sich die Haare und Nägel nicht hat schneiden lassen wollen und deswegen sieht er nun so aus, wie dargestellt, nämlich mit langen wuscheligen Haaren und schrecklich langen Fingernägeln.
Wenn Kinder sich die Nägel schneiden lassen wollen, dann kann man mit diesem Bild bestimmt einiges erreichen. Trotzdem finde ich es nicht hässlich, nur eben die langen Fingernägel sind nicht so schön.
Die Geschichte vom bösen Friederich:
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Diese Geschichte wird mit einem Reim erzählt, der erklärt, daß der Friederich sehr böse ist, er quält Tiere und Menschen. Doch eines Tags trifft er auf einen Hund, der sich wehrt und ihn beißt, so daß er das Bett hüten muß. Der Hund aber ißt seine Leckereien.
Diese Geschichte finde ich sehr lehrreich, denn es gibt leider viele Kinder, die Tiere quälen, und natürlich auch Menschen, also andere Kinder. In meinen Augen zeigt die Geschichte, daß sich alles eines Tages rächt und man sich genau überlegen sollte, was man tut, nicht jeder läßt sich alles gefallen.
Die Zeichnungen zu der Geschichte finde ich sehr gut gelungen, natürlich erkennt man, daß die Bilder schon älter sind, alleine an der Kleidung der Menschen darin. Doch gerade das ist es, was mir persönlich daran so gut gefällt, die schönen alten Bilder. Die Figuren sind meiner Meinung nach sehr gut und lebendig getroffen, wenn auch ihre Gesichter schon etwas merkwürdig aussehen, aber so war die Zeit wohl damals.
Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug:
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In dieser Geschichte geht es um ein kleines Mädchen mit dem Namen Pauline, das alleine zu Hause ist, mit ihre beiden Katzen Minz und Maunz.
Da findet sie beim Spielen ein Feuerzeug. Obwohl die Katzen sie warnen wollen, spielt sie mit dem Feuer und verbrennt.
Diese Geschichte hat sich bei mir besonders gesetzt, vorallem, da es in Hamburg dieses Jahr ein einem Tag ganz heftig gebrannt hat. Einmal bei uns gegenüber, vermutlich durch Zündeleien von Kindern. Und einmal in einem anderen Stadtteil, was viel schlimmer ausgegangen ist, denn zwei Kinder und ihre Mutter kamen dabei ums Leben. Inzwischen weiß man, daß auch hier Zündeln im Spiel war, ein kleines Mädchen im Alter von 5 Jahren hat mit Feuer gespielt und damit die Wohnung in Brand gesetzt, für mich eine grausige Vorstellung. Natürlich sollte man Streichhölzer und Feuerzeuge immer außerhalb der Reichweite von Kindern lassen, doch Kinder sollte trotzdem wissen, warum das so ist. Ich habe nach dem Brand meine Wohnung noch einmal komplett nach Feuerzeugen und Streichhölzern abgesucht, Streichhölzer haben wir seit Jahren im Haus, nutzen sie aber nie, nur unseren Gasanzünder zum Anzünden von Kerzen. So flogen die Streichhölzer und das Feuerzeug liegt wie eh und je auf unserer Vitrine, griffbereit, aber für die Kinder nicht erreichbar.
Die Zeichnungen dieser Geschichte finde ich besonders gut gelungen, sie bestehen aus vier Bildern. Im letzten Bild kann man nur noch ein paar Schuhe und einen Haufen Asche sehen, der macht den kleinen Kindern deutlich, daß man weg ist, wenn man verbrennt, so habe sie eine gewisse Vorstellung von dem, was passieren könnte. Aber auch die Katzen gefallen mir sehr gut, Pauline dagegen weniger, sie hat kein so schönes Gesicht, sondern ein sehr freches.
Die Geschichte von dem schwarzen Buben:
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Hier geht es um einen schwarzen Jungen, der von anderen Kindern wegen seiner Hautfarbe ausgelacht wurde. Als diese deswegen ermahnt wurden, das zu unterlassen, gehorchten sie nicht, und so wurden sie in ein Tintenfaß getaucht und waren ebenfalls pechschwarz, sogar noch schwärzer als der Junge.
Zwar wachsen unsere Kinder heute mit Ausländern auf, doch der Rassenunterschied, wird oft immer noch aufgeputscht. Außerdem gibt es auch Menschen, die aus anderen Gründen, sie es Behinderungen, anders aussehen, als gewohnt, auch sie sollten nicht gehänselt werden. Und gerade hier kann es passieren, daß einem ähnliches geschieht, sei es bei Entstellungen etc.., die durch einen Unfall passieren können. Mit dieser Geschichte können Kindern lernen, daß es sich nicht gehört, über andere zu lachen.
Die Geschichte von dem wilden Jäger:
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Ein Jäger macht sich auf den Weg zur Jagd, dann ruht er sich aus. In der Zwischenzeit klaut ein Hase ihm Gewehr und Brille, als der Jäger wieder wach wird, schießt er auf ihn. Aus dem Jäger wird der gejagte, aus dem Gejagten der Jäger.
Diese Geschichte gefällt mir nicht so gut. Natürlich muß es nicht sein, daß Tiere gejagt werden, doch manchmal läßt es sich nicht vermeiden, um einen Ausgleich in der Natur zu schaffen. Gerade Hasen vermehren sich sehr schnell. Immerhin können Kinder daraus lernen, daß sich das Blatt schnell wenden kann.
Bei Kindern kommt die Geschichte jedoch sehr gut an, sie finden sie lustig und lachen gerne darüber.
Die Geschichte vom Daumenlutscher:
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Hier geht es um Konrad, der immer noch auf seinen Daumen lutscht, was er aber nicht mehr soll. So warnt ihn seine Mutter, daß er dies unterlassen soll, weil sonst der Schneider kommt, und die Daumen mit der Schere abschneidet.
Konrad hört natürlich nicht auf seine Mutter und lutscht auf den Daumen. Plötzlich kommt der Schneider mit einer großen Schere und schneidet tatsächlich die Daumen ab.
Ich denke, diese Geschichte sollte dazu beitragen, daß Kinder sich das Daumenlutschen abgewöhnen. Doch ich finde die Geschichte grausam, selber habe ich bis ich in die Schule kam auf dem Daumen geluscht, was natürlich nicht gut für die Zähne ist. Doch mich hat diese grausige Geschichte nicht davon abgehalten, immerhin hat sie mir als Kind auch keine Angst gemacht. Diese Geschichte lasse ich somit beim Vorlesen meistens aus, denn ich sehe hier keinen großen Sinn, sie einem Kind vorzulesen, sie ist einfach nur grausam und könnte Angst machen.
Außerdem lutschen heute die wenigstens Kinder auf dem Daumen, inzwischen gibt es Schnuller und die gewöhnen die Kinder sich von ganz alleine ab..... .
Die Geschichte vom Suppen-Kaspar:
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In dieser Geschichte wird beschrieben, daß ein Junge mit dem Namen Kaspar seine Suppe nicht essen mag. immer wieder schreit er: Ich esse keine Suppe, nein, ich esse meine Suppe nicht.
So geht es insgesamt vier Tage an denen er immer weiter abnimmt, bis er gestorben ist. Dieses Verhalten wird mit Bildern dargestellt, auf dem ersten Bild ist der Kaspar noch sehr dick, dann hat er eine normale Figur, dann wird er recht schmal, am nächsten Tag besteht er nur aus einem Streichholz und im letzten Bild sieht man ein Kreuz am Grab, auf dem eine Suppenschüssel steht.
Diese Geschichte sehe ich auch mit gemischten Gefühlen an. Natürlich müssen Kinder ordentlich essen, d.h.. gesunde Sachen. Verhungern wird bestimmt kein Kind freiwillig. Nur würden viele sicher lieber Süßigkeiten essen, als Suppe. Ich selber habe als Kind auch keine Suppe gegessen, ich mochte sie einfach nicht.
In meinen Augen ist diese Geschichte übertrieben, ob sie damals angebracht war, das kann ich nicht sagen. Doch ich finde auch hier, könnten Kinder Angst bekommen, meine Kinder haben schnell mal einen Magen- und Darmvirus, essen dann auch einige Tage nichts. Da müssen sie sich doch Sorgen machen, daß sie dann auch gleich sterben.
Abgesehen davon ist es in der heutigen Zeit eher der Fall, daß Kinder zu dick sind, als zu dünn. Sie sehen dann also so aus, wie der Kaspar im ersten Bild. Abgesehen davon finde ich es grausam, daß Eltern ihr Kind verhungern lassen würden, nur weil es keine Suppe essen möchte. Abgesehen davon, daß Kinder, wenn sie hunger haben, auch essen. Nein, diese Geschichte gefällt mir ebenfalls nicht, deswegen habe sie meinen Kindern auch noch nicht vorgelesen.
Die Geschichte vom Zappel-Philipp:
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Hier wird von Philipp erzählt, der bei Tisch nicht ruhig sitzen kann. So geschieht es eines Tages, daß er mit seinem Stuhl umfällt und den gesamten Tisch abdeckt. Er liegt unter dem Essen, und die Eltern sind sehr böse, weil sie nun nichts mehr essen haben.
Diese Geschichte paßt sehr gut zu meiner mittleren Tochter, die kann am Tisch auch nicht still sitzen. Tja, und da hat mich diese Geschichte doch sehr geprägt, denn bei uns gibt es im Moment keine Tischdecken, eben aus diesem Grund.
Aber vielleicht sollte ich meiner Mittleren diese Geschichte einmal zeigen und vorlesen, vielleicht verschafft uns das ein bisschen Ruhe bei Tisch, denn auch ohne Tischdecke nervt ihre gezappelt sehr.
Die Geschichte vom Hans Guck-in-die-Luft:
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Auch diese Geschichte erinnert mich sehr an meine mittlere Tochter, die überall gegenrennt, weil sie in alle Richtungen schaut, nur nicht nach vorne:
Hans schaut immer zum Himmel, anstatt auf den Weg, so fällt er über einen Hund, der gerade angelaufen kommt und sogar ins Wasser. Zwar wird er gerettet, doch seine Mappe, die er bei sich trug, die schwimmt weg, und ihm ist erbärmlich kalt. Hinzu kommt der Spot, denn sogar die Fische lachen über ihn.
Meine mittlere Tochter schaut auch überall hin, ihr müßte ich die Geschichte eigentlich gar nicht vorlesen, denn in diesem Punkt hat sie reichlich eigene Erfahrungen gemacht, aber vielleicht bringt es ja doch etwas. Auf jeden Fall können Kinder hier lernen, daß sie immer auf den Weg achten sollten, in der heutigen Zeit kann es sogar noch gefährlicher werden, antat mit einem Hund könnte man mit einem Rad oder gar einem Auto zusammenstoßen.
Der fliegende Robert:
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Hier wird beschrieben, daß man bei Sturm und Regen eigentlich im Haus bleiben sollte, doch Robert war der Meinung, daß er trotzdem draußen spielen will, und so geht er mit einem Regenschirm raus. Da erfaßt ihn der Sturm, der Schirm ist hierfür eine sehr gute Fläche und er wird vom Wind weggetragen, niemand ist da, der ihm helfen kann.... .
Leider kann man es nicht immer verhindern, bei solchem Wetter rausgehen zu müssen, die Kinder müssen z.B. zur Schule, die Eltern zur Arbeit. Doch den Kindern sollte klar sein, daß man bei Regen und Sturm besser auf den Regenschirm verzichten sollte, den Kinder ja so gerne bei sich tragen.
Meine Meinung zu dem Buch allgemein:
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Meine Meinung zu den einzelnen Geschichten habe ich ja schon bei den Geschichten geschrieben, nun möchte ich das Buch allgemein noch beurteilen.
Zwei Geschichten finde ich überhaupt nicht gut, eine nicht sinnvoll, aber dennoch lustig und unterhaltsam. Den Rest finde ich auch heute noch sehr sinnvoll, vorallem die Geschichte mit den Feuerzeugen.
Meine große Tochter hat diese Buch ein oder zwei Mal gelesen, viel Eindruck hat es bei ihr aber nicht hinterlassen, denn eigentlich ist meine große Tochter eine ganz liebe, und somit fand ich das Buch für sie auch nicht sonderlich wichtig, ich hatte es wegen meiner eigenen Kindheitserinnerung gekauft.
Für meine mittlere Tochter, die eine richtig wilde ist, und viel experimentiert und Unsinn macht, ist es aber genau richtig, manche Geschichten können ihr nämlich erklären, warum so manches verboten ist, wie z.B. mit Feuer spielen, am Tisch zappeln, bei Sturm mit einem Regenschirm rausgehen oder lieber in die Luft zu starren, als auf den Weg zu achten.
Somit denke ich, daß der Struwwelpeter überwiegend auch heute noch zeitgemäß ist, auch wenn die Bilder veraltet sind.
Praktisch finde ich die Kürze der Geschichten, denn Kinder mögen keine langen Geschichten, so kann man sich täglich eine neue Geschichte vornehmen. Die Zeichnungen zeigen dann sehr gut dargestellt, was dort gerade in der Geschichte erzählt wird, so verstehen die Kinder das erzählte auch wirklich. Die Gesichter der Figuren gefallen mir zwar nicht so sehr, aber die Bilder zeigen genau das, worauf es bei der Handlung ankommt.
Und die gereimten Texte sind für Kinder leicht zu verstehen und zu merken.
Als ich meiner großen Tochter das Buch gekauft hatte, meinte eine Freundin dazu: Das kommt mir nicht ins Haus, das finde ich zu brutal. In zwei Geschichten kann ich meiner Freundin da zustimmen, aber ansonsten finde ich die Geschichten sehr gut getroffen, sie erklären den Kindern Gefahren und helfen somit hoffentlich, daß Kinder sich von diesen Gefahren fern halten. Aus diesem Grunde kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.
Empfohlen ist es für Kinder von 3-6 Jahren, doch ich denke, auch ältere Kinder können es noch gut lesen. Meine große Tochter wird nun sieben, neulich hat sie das Buch zum ersten Mal versucht, alleine zu lesen, was durch die inzwischen fast auswendig gekannten Reime natürlich sehr gut geklappt hat. So kann sie dann den kleinen Schwestern den Struwwelpeter bald vorlesen.
Ich selber habe das Buch auch oft selber gelesen, somit hatte ich es auch, als ich schon älter als sechs Jahre war.
Wegen der beiden Geschichten, die mir persönlich gar nicht gefallen, ziehe ich einen Stern in der Bewertung ab.
18 Bewertungen, 2 Kommentare
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11.06.2002, 18:02 Uhr von Rena50
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr guter Bericht! Dieses Buch wurde wohl nicht umsonst so bekannt und gehört auch heute noch zu den vielgekauften Klassikern der Kinderbücher. Gruß Rena
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11.06.2002, 17:56 Uhr von Pusteblume22
Bewertung: sehr hilfreichWOW - mehr habe ich dem nicht zuzufügen :-) Greetz
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